Bundesländer melden 12.622 Neuinfektionen – Zahl der Intensivpatienten binnen zehn Tagen verdoppelt
24. Oktober 2020
Topmeldungen zum Coronavirus
- 12.622 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (20.39 Uhr)
- Zahl der Intensivpatienten binnen zehn Tagen verdoppelt (19.59 Uhr)
- NRW meldet alleine 4370 neue Corona-Fälle (13.36 Uhr)
- Österreich meldet vierten Rekord-Anstieg (13.25 Uhr)
Trotz Wochenende: 12.622 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland
20.39 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 422.444 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Drei Bundesländer meldeten am Samstag jedoch keine neuen Zahlen, also dürfte die tatsächliche Zahl der Neuinfektionen höher liegen. Insgesamt meldeten 13 Bundesländer 12.622 Neuinfektionen – am Freitag wurden in allen 16 Bundesländern 12.183 neue Fälle gezählt. Besonders drastisch stiegen die Fallzahlen erneut in NRW (+4370) und Bayern (+2136).
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 422.444, 9971 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 68.462 (+1.647), 1970 Todesfälle (+4)
- Bayern: 88.613 (+2136), 2739 Todesfälle (+5)
- Berlin: 25.789 (+416), 249 Todesfälle (+1)
- Brandenburg: 6615 (+247), 187 Todesfälle (+2)
- Bremen: 4346 (+192), 64 Todesfälle (+1)
- Hamburg: 11.345 (+303), 241 Todesfälle (+0)
- Hessen: 31.128 (+1730), 607 Todesfälle (+7)
- Mecklenburg-Vorpommern: 2144 (+78), 21 Todesfälle (+0)
- Niedersachsen: 29.623 (+856), 728 Todesfälle (+1)
- Nordrhein-Westfalen: 104.613 (+4370), 2008 Todesfälle (+14)
- Rheinland-Pfalz: 16.105 (+337), 268 Todesfälle (+0)
- Saarland: 5437 (+148), 178 Todesfälle (+0)
- Sachsen*: 12.395 (+0), 272 Todesfälle (+0) (*keine neuen Zahlen gemeldet)
- Sachsen-Anhalt*: 3763 (+0), 73 Todesfälle (+0) (*keine neuen Zahlen gemeldet)
- Schleswig-Holstein*: 6520 (+0), 164 Todesfälle (+0) (*keine neuen Zahlen gemeldet)
- Thüringen: 5546 (+152), 202 Todesfälle (+1)
Gesamt (Stand 24.10., 20.30 Uhr): 422.444 (9971 Todesfälle)
Vortag (Stand 23.10., 20.35 Uhr): 409.822 (9936 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 314.100
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 98.373 (Vortag: 89.586)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 24.10.): 1,36 (Vortag: 1,23)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 1203 (+82)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 533 (+55)
Seit Beginn der Pandemie sind 9971 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben, das Robert-Koch-Institut (RKI) geht sogar schon von 10.003 Toten aus. Laut RKI sind 314.100 Menschen inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 98.373 (Vortag: 89.586). Der R-Wert stieg am Samstag erneut, von 1,23 auf 1,36. Auch die Zahl der Covid-Patienten, die intensiv behandelt werden müssen, ist erneut gestiegen. Aktuell liegt sie bei 1203 (+82 im Vergleich zum Vortag). 533 davon werden invasiv beatmet.
Zahl der Intensivpatienten binnen zehn Tagen verdoppelt
19.59 Uhr: Die Zahl der Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung in Deutschland hat sich auf 1203 erhöht. Dies waren laut dem Intensivregister der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) vom Samstag 82 mehr als am Vortag. Zehn Tage zuvor waren es mit 602 intensivmedizinisch behandelten Patientinnen und Patienten nur etwa halb so viele gewesen.
Von den aktuellen Intensiv-Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert sind, werden demnach 533 invasiv beatmet. Dies entspricht einem Anteil von 44 Prozent. Dies waren 55 mehr als am Freitag. Zehn Tage zuvor waren es demnach 323 invasiv, also durch eine Intubation beatmete Patientinnen und Patienten gewesen. Fälle von Atemunterstützung etwa durch eine Sauerstoffmaske sind nicht berücksichtigt.
Noch keinen Engpass gibt es den Angaben zufolge bei der Zahl der freien Intensivbetten, die mit 7937 angegeben wurde. Dazu gibt es eine Notfallreserve von 12.758 Intensivbetten, die innerhalb einer Woche zur Verfügung gestellt werden könnten. Allerdings gibt es einen Mangel an qualifizierten Pflegekräften.
Insgesamt wurden demnach seit Beginn der Corona-Pandemie 19.451 intensivmedizinische Behandlungen von mit dem Coronavirus infizierten Patientinnen und Patienten abgeschlossen. Davon starben 4487, was einem Anteil von 23 Prozent entspricht.
Ex-Boxer und Spitzenpolitiker Klitschko mit Coronavirus infiziert
17.50 Uhr: In der Ukraine hat sich Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko vor seiner möglichen Wiederwahl als Bürgermeister in der Hauptstadt Kiew mit dem Coronavirus angesteckt. Das teilte der 49-Jährige am Samstagabend in mehreren sozialen Netzwerken mit. „Freunde! Das Coronavirus hat im unpassendsten Moment zugeschlagen“, meinte er mit Blick auf den Wahlsonntag. „Ich fühle mich gut.“ Er habe zwar versucht, sich zu schützen, aber die Arbeit als Bürgermeister in Pandemie-Zeiten bedeute auch ein ständiges Risiko. Er sei regelmäßig getestet worden und werde nun aus der Selbstisolation weiter arbeiten, teilte Klitschko mit.
In der Ukraine stiegen die Corona-Infektionszahlen ähnlich wie in anderen Ländern Europas zuletzt stark an. Am Samstag wurden mehr als 7000 neue Fälle binnen 24 Stunden gemeldet, darunter rund 560 in der Hauptstadt. Offiziell sind mehr als 330 000 Infektionen registriert worden. Mehr als 6200 Menschen starben seit März mit dem Virus.
In der ukrainischen Hauptstadt mit ihren rund drei Millionen Einwohnern kandidieren neben Klitschko 19 Mitbewerber um das Bürgermeisteramt an. Vor fünf Jahren gewann er erst in der zweiten Runde mit mehr als 64 Prozent der Stimmen. Im restlichen Land sind ebenfalls Kommunalwahlen angesetzt. Rund 28,6 Millionen Ukrainer sind aufgerufen, neue Bürgermeister und Abgeordnete regionaler und örtlicher Parlamente zu bestimmen. Die Abstimmung wird wegen massiv steigender Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus unter strengen Hygienevorschriften organisiert.
23 Menschen in Flüchtlingsunterkunft mit Corona infiziert
17.35 Uhr: In einer Flüchtlingsunterkunft in Trier ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Nach Angaben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Rheinland-Pfalz waren am Samstag 23 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, habe die Stadt Trier gemeinsam mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Trier-Saarburg eine Quarantäne für die gesamte Einrichtung angeordnet.
Der ADD zufolge leben aktuell 387 Frauen und Männer in der Unterkunft. Die Ursache des Ausbruchs sei auf die allgemein stark steigenden Infektionszahlen zurückzuführen, hieß es in einer Mitteilung. Den bisher positiv getesteten Menschen gehe es derzeit den Umständen entsprechend gut.
Auf Kontrolle: Hunderte Polizisten in Berlin im Corona-Einsatz
16.53 Uhr: Mit Hunderten Einsatzkräften hat die Berliner Polizei am Wochenende kontrolliert, ob sich die Menschen an die Corona-Regeln halten. Rund 1000 Polizisten sollten im Laufe des Tages im Einsatz sein, die Hälfte von der Bundespolizei. „Wir sind bis in die Nacht hinein unterwegs“, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Auch für den Sonntag waren Kontrollen geplant.
Die Berliner Landesregierung hatte die Vorgaben verschärft. Seit dem Wochenende muss zum Beispiel auf Wochenmärkten und auf zehn Einkaufsstraßen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Zudem gelten noch strengere Obergrenzen für private Zusammenkünfte.
Der Großteil der Menschen habe sich in den Hotspots an die Maskenpflicht gehalten, sagte ein Polizeisprecher in einem ersten Überblick am Nachmittag. Bei etwa 10 bis 20 Prozent sei das anders gewesen. Die Menschen würden mündlich verwarnt – „und in der Regel folgen die Leute dann schon“. Ähnliches beobachtet ein Sprecher der Bundespolizei: „Nur in ganz wenigen Fällen mussten bisher Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden.“
Die Kontrollen zielen auch auf illegale Partys und die Gastronomie ab, für die größtenteils eine nächtliche Sperrstunde gilt. Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatten sich auf den gemeinsamen Einsatz verständigt.
Besonders viele Infektionen waren zuletzt in Berlin-Neukölln festgestellt worden. Die Karl-Marx-Straße ist mit ihren Geschäften und Imbissen eine der belebtesten Straßen im Bezirk. Graffiti auf dem Bürgersteig weisen nun in mehreren Sprachen daraufhin, dass dort Maskenpflicht gilt. Bei Twitter schrieb die Polizei, eine Fahrt durch die Straße zeige deutlich: „Hier tragen noch viel zu wenig Menschen eine Mund-Nase-Bedeckung.“ Oft hätten sie keine Kenntnis der Covid-19-Bestimmungen und seien im Nachhinein einsichtig.
Sowohl Ordnungsämter als auch Polizei hatten betont, bei den Kontrollen solle zunächst versucht werden, Verständnis bei den Bürgern zu wecken. Wer die Aufforderungen etwa zum Maske-Tragen oder Abstand-Halten ignoriere, müsse mit Konsequenzen rechnen. Auch für private Treffen gibt es nun strengere Vorgaben: Draußen dürfen sich noch 25 statt 50 Menschen treffen, drinnen nur noch Angehörige eines Haushalts plus maximal fünf andere Personen.