++ Erster Omikron-Todesfall in Großbritannien ++
13. Dezember 2021Gesundheitsminister Lauterbach sieht eine allmähliche Stabilisierung der Corona-Lage. Thüringens Innenminister Maier ist besorgt angesichts der teils gewaltsamen Proteste gegen die Corona-Politik. In Großbritannien hat es einen ersten Todesfall im Zusammenhang mit Omikron gegeben. Das bestätigte Premier Johnson einem TV-Sender. Brandenburg ruft die epidemische Notlage aus.
- Gesundheitsminister Lauterbach: „Rückgang der Fallzahlen ist echt“
- Inzidenz sinkt laut RKI weiter auf 389,2
- Brandenburg ruft epidemische Corona-Notlage aus
- Großbritannien meldet ersten Omikron-Todesfall
- England: Ansturm auf Booster-Impfungen nach Appell von Johnson
- Kinderärzte-Verbandschef rechnet mit hoher Impfbereitschaft bei Kindern
- Norwegen verzeichnet Höchststände bei Omikron-Infektionen
ARD extra: Die Corona-Lage
Ab heute wird in Deutschland Impfstoff für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ausgeliefert. Eigentlich ein lang ersehnter Tag für viele Familien. Denn die Inzidenzen in dieser Altersgruppe sind derzeit besonders hoch. Doch etliche Eltern sind verunsichert – was auch mit dem Impf-Management der deutschen Politik zu tun hat. Dazu und zur Omikron-Variante das ARD extra:
Kinderärztin Brinkmann: „Glaube, dass STIKO Empfehlung bald anpassen wird“
„Es ist sehr wichtig und sehr erfreulich, dass wir nun auch mit Empfehlung der STIKO in vielen Bundesländern die jüngeren Kinder zu impfen. Diese Gruppe ist von hohen Inzidenzen betroffen“, erklärt Kinderärztin Folge Brinkmann von der Universitätskinderklinik Bochum. Vorerkrankte Kinder seien vermehrt gefährdet, auch schwer zu erkranken.
Es werde in vielen Ländern schon geimpft. Man erhalte Informationen am laufenden Band. S werde es bald genug Daten geben, dass sich auch Eltern von nicht vorerkrankten Kindern für die Impfung ihrer Kinder entscheiden könnten. Die STIKO empfiehlt die Impfung für unter Zwölfjährige nur mit Vorerkrankungen. Brinkmann geht davon aus, dass die STIKO ihre Meinung aufgrund der eingehenden Daten bald anpassen werde.
Bereits mehr als 50 Millionen Corona-Infektionen in den USA
In den USA ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus seit Beginn der Pandemie auf mehr als 50 Millionen angestiegen. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor.
Fast 800.000 Menschen starben demnach bislang im Zusammenhang mit dem Virus. In den Vereinigten Staaten leben rund 330 Millionen Menschen. Die Schwelle von 40 Millionen bestätigten Infektionen wurde laut JHU Anfang September überschritten. Die Zahl der Todesfälle lag damals noch bei rund 650.000. Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt meist einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In seltenen Fällen wurden die Zahlen aber nachträglich nochmals korrigiert.
Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen in den USA weiter über den nun gemeldeten 50 Millionen liegen dürfte. Die Behörde CDC schätzt, dass es in den USA rund 147 Millionen Infektionen gegeben haben dürfte. Auch bei der Zahl der Corona-Toten wird eine höhere Dunkelziffer angenommen.
Omikrom-Mitentdecker: Variante „setzt nochmal eins drauf“
Professor Wolfgang Preiser hat die Omikron-Variante in Südafrika mitentdeckt. Im ARD extra betonte er, dass sich die Variante sehr schnell verbreite. Die Personen, die weder genesen noch durch Impfung immunisiert seien, hätten vermutlich ein genauso hohes Risiko wie bei den anderen Varianten, auch schwer zu erkranken.
Preiser sprach sich für Impfungen mit den gegenwärtig vorhandenen Impfstoffen aus. Sie würden vermutlich gut gegen eine schwere Erkrankung schützen.
„Omikron setzt wirklich noch mal eins drauf“, sagte er. Man werde die jetzigen Maßnahmen streng einhalten und gegebenfalls verschärfen müssen. Er mache sich Sorgen um die hohen Infektionszahlen auch in Deutschland.
Virologe Stürmer warnt vor Lockerungen für Geboosterte
Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer warnt vor Lockerungen für Geboosterte. Selbst wenn es unmittelbar nach der Auffrischungsimpfung einen guten Schutz gegen die Virus-Weitergabe auch bei der neuen Corona-Variante Omikron gebe, sei die Datenlage noch zu unsicher, sagte Stürmer im ZDF. „Deswegen würde ich zum jetzigen Zeitpunkt dafür plädieren, eher präventiv zu argumentieren – entsprechend die Kontakte zu reduzieren, keine Lockerungen für Geboosterte durchführen und die Testkapazitäten ausnutzen, um möglichst viel zu erfahren.“ Auch in Deutschland sei davon auszugehen, dass die Omikron-Variante bald spürbar zunehme.
Proteste in mehreren deutschen Städten
Tausende haben am Abend in deutschen Städten gegen Corona-Maßnahmen protestiert. In Rostock etwa gingen nach Angaben der Polizei knapp 3000 Menschen auf die Straße. Abstandsgebote und Maskenpflicht wurden bei einem Marsch durch die Innenstadt kaum eingehalten. In Magdeburg versammelten sich etwa 3500 Menschen, in Gummersbach rund 500. In Thüringen waren der Polizei rund 14 Versammlungen mit Hunderten Teilnehmern bekannt. Ein Sprecher sagte, an verschiedenen Orten seien der Einsatz von Pyrotechnik sowie Rangeleien festgestellt worden. Am Wochenende war es in Thüringen teils zu gewaltsamen Protesten gekommen. In Greiz etwa wurden 14 Polizisten verletzt.
Politiker, Polizei und Verfassungsschützer hatten sich zuletzt besorgt über eine Radikalisierung gezeigt, insbesondere im extremistischen Teil der Protestierenden. Nach Einschätzung von Experten mischen bei den Protesten auch rechtsextreme Gruppen mit, die seit Jahren auch gegen Migration und staatliche Strukturen mobilisieren.
Familienministerin Spiegel: Schulen und Kitas als letztes schließen
Familienministerin Anne Spiegel hat im ARD extra dafür plädiert, dass Ärzte Familien zügig über Kinderimpfungen gegen das Corona-Virus aufzuklären. Bei den Bundesländern bedankte sie sich für die Einrichtung von Impfangeboten. Es sei ihr ein wichtiges Anliegen, den Blick stärker auf Kinder und Familien zu richten.
Über Schul- und Kitaschließungen als Maßnahme zur Pandemiebekämpfung müsse als letztes diskutiert werden. Dieser Paradigmenwechsel sei wichtig. Schulen und Kitas seien mehr als Lernorte. „Sie geben Kindern und Jugendlichen eine Alltagsstruktur und Geborgenheit. Das ist gerade in einer Pandemie sehr wichtig.“
Ausbruch nach 2G-Plus-Tanzfest in Münster
Bei einem Tanzfestival in Münster (Nordrhein-Westfalen) hat es trotz 2G-Plus-Regelung einen Coronavirus-Ausbruch gegeben. Das Amt für Kommunikation der Stadt sprach dabei auch von drei bereits bestätigten Fällen der neuen Omikron-Variante. Allerdings blieb zunächst unklar, ob diese Fälle tatsächlich durch Genomsequenzierung bestätigt wurden. Für eine entsprechende Nachfrage war das Amt am Abend nicht erreichbar.
Obwohl nur Geimpfte und Genesene an der Veranstaltung teilnehmen durften, die zusätzlich einen gültigen negativen Test vorweisen konnten, sei nach einer dreitägigen Tanzveranstaltung Anfang Dezember bei mindestens 14 Teilnehmenden eine Corona-Infektion festgestellt worden.
Weshalb es zur Ansteckungsserie kam und wie viele Personen darüber hinaus betroffen seien, werde nun ermittelt. Nur wenige der insgesamt bis zu 134 auch internationalen Teilnehmer kommen dabei aus Münster. Alle seien zu einem PCR-Test aufgefordert worden. Unter den 14 bislang bekannten Infizierten wohnen zwei in Münster.
Norwegen verschärft Maßnahmen
Norwegen wird ab der Nacht zum Mittwoch die Corona-Maßnahmen verschärfen. Es wird ein Verbot des Alkoholausschanks in Bars und Gaststätten geben. Vier Wochen lang werde es nicht erlaubt sein, Alkohol in Restaurants, Kneipen und Hotels zu trinken, kündigte Ministerpräsident Jonas Gahr Störe. Strengere Regeln gibt es auch für öffentliche Veranstaltungen, im Kulturleben und für organisierte Freizeitaktivitäten. Wer von zu Hause arbeiten könne, solle dies tun. Universitäten und Berufsschulen sollen auf Online-Unterricht umstellen. Der Gebrauch von Masken wird auf weitere Orte ausgeweitet. Er gab zudem Einschränkungen etwa für Turnhallen und Schwimmbäder bekannt.
„Für viele wird sich dies wie ein Lockdown anfühlen, wenn nicht der Gesellschaft, so doch für ihr Leben und ihre Existenzgrundlage“ sagte Störe. Außerdem soll das Impftempo beschleunigt werden.
Die Verschärfung der Maßnahmen folgt auf Warnungen des nationalen Gesundheitsinstituts FHI vor einer dramatisch verschlechterten Omikron-Lage. Die Variante werde schon in kurzer Zeit im Land dominieren und bereits im Dezember eine Welle mit vielen Erkrankten und Krankenhauseinlieferungen sowie einer bedeutenden Belastung von Gesundheitswesen und Gesellschaft verursachen, hieß es in einer Risikobewertung der Behörde.
Nordrhein-Westfalen: Boostern nach vier Wochen?
NRW will in Sachen Boostern mehr Tempo vorlegen und eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) umsetzen, die in anderen Bundesländern schon gilt. Eine Sprecherin des Landesgesundheitsministeriums sagte dem WDR, besonders gefährdete Menschen könnten sich im Rahmen der Impfangebote der Kreise und kreisfreien Städte schon nach vier Wochen eine Auffrischungsimpfung geben lassen.
Dieses Impfintervall orientiere sich an der aktuellen STIKO-Empfehlung zu COVID-19-Impfungen, wonach eine Auffrischungsimpfung bei „
schwer immundefizienten Personen mit einer erwartbar stark verminderten Impfantwort bereits vier Wochen nach der 2. Impfstoffdosis als Optimierung der primären Impfserie verabreicht werden kann“, so die Sprecherin weiter.
Auch gesunde Menschen, bei denen die Grundimmunisierung weniger als fünf Monate zurückliege, dürften nicht abgewiesen werden, heißt es in dem Erlass weiter – sofern ein Mindestabstand von vier Wochen erreicht ist. Dabei handle es sich laut der Sprecherin nicht um eine Empfehlung, sondern um „eine Mindestgrenze“.
Aus Sicht von WDR-Wissenschaftsredakteurin Ruth Schulz bedeutet die Empfehlung nicht, dass „Gesunde“ sich jetzt so schnell wie möglich eine Auffrischungsimpfung geben lassen können oder sollten. Als Maßstab gelte nach wie vor, dass eine dritte Impfung erst fünf bis sechs Monate nach der zweiten Impfung erfolgen sollte.
Die Präsidentin der Immunologischen Gesellschaft, Christine Falk, hatte am Freitag im WDR erklärt, schon eine zweite Auffrischung nach drei Monaten sei immunologisch „wenig sinnvoll“. Nach drei Monaten habe man immer noch ein hohes Niveau an Antikörpern im Blut. „Wenn Sie noch so hohe Spiegel haben bringt der Booster nicht so viel“, so Falk.
Britisches Parlament stimmt über verschärfte Maßnahmen ab
Das britische Parlament stimmt morgen über eine Reihe neuer Corona-Maßnahmen ab, die teilweise bereits in Kraft getreten sind. Dazu gehören die erneute Pflicht zum Homeoffice, die Maskenpflicht in Innenräumen in der Öffentlichkeit sowie neue Test- und Quarantänevorschriften für Kontaktpersonen von Infizierten. Ab Mittwoch soll zudem eine Impfpflicht beim Besuch von Großveranstaltungen wie etwa Fußballspielen gelten.
Dem britischen Premierminister Boris Johnson droht bei der Abstimmung eine Revolte in den Reihen seiner konservativen Tory-Partei. Zahlreiche Tory-Abgeordnete wollen gegen die verschärften Maßnahmen stimmen. Dennoch wird erwartet, dass die Regeln mit Unterstützung aus den Reihen der oppositionellen Labour-Partei gebilligt werden. Die Maßnahmen gelten nur für England. Schottland, Wales und Nordirland haben ähnliche Regeln.
Bewährungsstrafen nach Demo in Schweinfurt
Einen Tag nach einem nicht angemeldeten Protest gegen Corona-Maßnahmen in Schweinfurt sind zwei Männer in beschleunigten Verfahren verurteilt worden. Ein 27-Jähriger, der einem Polizisten einen Faustschlag ins Gesicht versetzt hatte, wurde zu acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, die unter der Auflage einer Zahlung von 3500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zur Bewährung ausgesetzt wurde. Ein 29-Jähriger bekam sechs Monate, die ebenfalls gegen eine Geldauflage auf Bewährung ausgesetzt wurde. Er hatte mehrfach versucht, mit dem Fuß gegen die Köpfe der Einsatzkräfte zu treten, als diese seine Personalien feststellen wollten.
Maskenpflicht und Alkoholverbot in Reutlingen
Als Reaktion auf Ausschreitungen bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen gilt für bestimmte Bereiche der Innenstadt von Reutlingen eine Maskenpflicht. Nach Auskunft des Landratsamtes muss von Montag bis Freitag von 16 bis 23 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen zwischen 10 und 23 Uhr auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen eine medizinische Maske getragen werden. Zudem gilt zu diesen Zeiten ein Alkoholverbot.
Ablehnung von Impfung kann Behandlungsfehler sein
Die Ablehnung einer Corona-Schutzimpfung durch einen Arzt kann laut sächsischer Ärztekammer als grober Behandlungsfehler gelten und haftungsrechtliche Konsequenzen haben. Aktuell würden sich Hinweise mehren, dass Ärzte Impfungen ablehnen – aus Gründen, die sich „letztlich als Nicht- oder Halbwissen darstellen oder sogar Verschwörungstheorien zuzuordnen sind“, teilte die Ärztekammer mit. Jeder nicht impfende Arzt müsse sich bewusst sein, dass er der fachgerechten Behandlung seiner Patienten und in jedem Fall einer individuellen Aufklärung verpflichtet sei, hieß es. Sachsen hat bundesweit die niedrigste Impfquote mit 58,9 Prozent.
Seniorenverband: Keine Testpflicht , wenn „geboostert“
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) unterstützt den Vorschlag von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Corona-Testpflicht für Menschen mit einer Booster-Impfung zu beenden. Der Verband forderte, dass die Regelung bundesweit eingeführt wird und auch für Besucherinnen und Besucher in Pflegeeinrichtungen gilt. Die Booster-Impfung schütze in aller Regel sehr gut vor einer Infektion und reduziere die Ansteckungsgefahr erheblich.
Ghana: Bußgelder für Airlines bei Beförderung von Ungeimpften
Angesichts steigender Corona-Fallzahlen und der neuen Virusvariante Omikron will Ghana seine Auflagen für den Luftverkehr verschärfen. Airlines würden mit einem Bußgeld von 3500 Dollar (etwa 3100 Euro) für jeden Fluggast belegt, der ohne eine vollständige Impfung gegen Covid-19 in dem westafrikanische Land eintreffe, gab das staatliche Unternehmen Ghana Airport Company bekannt. Fluggesellschaften drohe auch eine Strafe in gleicher Höhe für Passagiere, die vor ihrem Flug zum Internationalen Flughafen von Accra nicht den vorgeschriebenen Gesundheitsbogen ausfüllten.
Neuer Corona-Expertenrat tritt zusammen
Der neue Corona-Expertenrat der Bundesregierung soll am Dienstagmittag erstmals tagen. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, die Sitzung des Gremiums werde virtuell stattfinden. Dem Rat gehören unter anderem der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, der Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn, Hendrik Streeck, und der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, an. Die Auftaktsitzung des Expertenrats solle den Mitgliedern dazu dienen, eine „Arbeitsstruktur“ zu finden, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe sich gewünscht, dass in dem Gremium über die aktuelle Forschungslage diskutiert werde und es so zu einer „möglichst einhelligen Empfehlung kommen“ könne.
Alpine Skirennen in Lienz coronabedingt ohne Zuschauer
Die alpinen Ski-Weltcups der Damen im österreichischen Lienz werden wegen der aktuellen Corona-Maßnahmen ohne Publikum ausgetragen. Das teilte der Österreichische Skiverband (ÖSV) mit. In Lienz stehen am 28. und 29. Dezember ein Riesenslalom und ein Slalom auf dem Programm.
Ramelow warnt vor Zerstörung von Vertrauen in Institutionen
Angesichts der teils gewaltsamen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) vor der Zerstörung von Vertrauen in staatliche Institutionen gewarnt. Wenn sich die Demonstrationen gegen staatliche Schutzmaßnahmen wendeten, Polizeibeamte und Impfzentren sowie medizinisches Personal angegriffen würden, dann gehe es nicht mehr um den Schutz der Bevölkerung, sondern um die Verächtlichmachung staatlicher Institutionen sowie die systematische Zerstörung von Vertrauen in Institutionen und auch in die Gesundheitsvor- und -fürsorge, sagte Ramelow dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. In mehreren deutschen Städten hatte es am Wochenende erneut Demonstrationen von Gegnern der Corona-Politik gegeben.
Ansturm auf Booster-Impfungen in England nach Appell von Johnson
Nach einem eindringlichen Appell des britischen Premiers Boris Johnson hat es am Montag in England einen großen Ansturm auf Booster-Impfungen gegeben. Vor vielen Impfzentren und Apotheken bildeten sich lange Schlangen, außerdem erlebten etliche Briten Störungen im Online-Buchungssystem des nationalen Gesundheitsdienstes NHS. Beides dürfte auch damit zu tun haben, dass seit Montagmorgen alle über 30-Jährigen sich Impftermine buchen oder sich in die Schlangen einreihen dürfen. Zuvor war dies nur für über 40-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen möglich. Bereits vor 9.00 Uhr morgens hätten sich am Montag rund 110 000 Menschen einen Impftermin erklickt, hieß es aus der Downing Street.
Ziel ist es, bis Ende des Jahres im Schnitt mehr als eine Million Menschen pro Tag zu „boostern“. Alle Erwachsenen sollen bis dahin eine Auffrischungsimpfung bekommen können.Johnson hat dieses Zieldatum am Sonntag um einen Monat vorgezogen, um im Kampf gegen die hochansteckende Omikron-Variante die Oberhand zu gewinnen. Man stehe angesichts der Omikron-Variante einem Notfall gegenüber, weshalb dringend der Impfschutz verstärkt werden müsse, sagte Johnson in einer Fernsehansprache am Sonntagabend. Die gute Nachricht sei, dass das Schutzniveau mit einer dritten Impfdosis wieder erhöht werden könne.
Attac-Demo vor Gesundheitsministerium
Bei einer Demonstration vor dem Bundesgesundheitsministerium in Berlin hat die globalisierungskritische Organisation Attac eine Freigabe der Patente auf Corona-Impfstoffe gefordert. Mit Plakaten mit Aufschriften wie „Globale Solidarität statt Konzern-Profite“ und „Impfstoffe für alle“ appellierten die Aktivisten an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), damit die weltweite Impfstoff-Verteilung sicherzustellen. Lauterbach müsse zeigen, „dass er nicht nur klug reden, sondern auch handeln kann“, sagte eine Attac-Sprecherin.
Polizistin: Demonstranten instrumentalisieren teils Kinder
Die Vorsitzende der Thüringer Gewerkschaft der Polizei (GdP), Mandy Koch, hat sich entsetzt über das Vorgehen von Gegnern der Corona-Politik bei Demonstrationen wie jüngst in Greiz gezeigt. Es sei unerträglich, dass teils Kinder mit dabei seien und diese auch bewusst instrumentalisiert würden, sagte Koch der Nachrichtenagentur dpa. „Ich würde mit meinem Kind nie in eine solche Situation gehen.“
Bei solchen Demonstrationen liefen normale Bürger – teils Familien – neben Gruppen, die dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen seien, so die Polizistin. „Da steht an einer Polizeikette ein Vater mit einem Kind an der Hand und sagt, er sei nur spazieren und wolle durch. Dann gehen die Diskussionen los.“
Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen im ostthüringischen Greiz waren am Wochenende 14 Polizisten verletzt worden. Koch war als Gewerkschafterin mit vor Ort, um sich selbst ein Bild von dem Einsatz zu machen.
Weitere Studie hält Booster gegen Omikron für nötig
Eine zweifache Covid-19-Impfung erzeugt einer britischen Studie zufolge nicht genügend neutralisierende Antikörper gegen die neue Omikron-Variante. Wissenschaftler der Universität Oxford kamen zu diesem Schluss nach Labortests mit Blutproben von Geimpften, die die Vakzine von AstraZeneca oder BioNTech/Pfizer erhielten.
Der Studie zufolge gibt es aber noch keine Hinweise dafür, dass die niedrigeren Antikörperspiegel bei Omikron zu einem höheren Risiko für schwere Erkrankungen oder gar Todesfälle führen könnten. „Das sind wichtige Daten, sie zeigen aber nur einen Teil des Bildes. Sie betrachten nur neutralisierende Antikörper nach der zweiten Dosis, sagen uns aber nichts über die zelluläre Immunität, und die wird auch getestet“, sagte der Impfstoff-Wissenschaftler Matthew Snape, einer der Autoren der Studie, die noch nicht von unabhängigen Experten überprüft wurde.
BioNTech und Pfizer hatten vergangene Woche Studienergebnisse veröffentlicht, wonach ihr Vakzin nach drei Dosen effektiv gegen die Omikron-Variante ist – nach zwei Dosen aber eine deutlich geringere Wirkung gegenüber Omikron hat. BioNTech-Chef Ugur Sahin hält daher frühere Booster-Impfungen für ratsam, womöglich schon nach drei Monaten.
Deutschland reagierte laut EU-Bericht angemessen auf Pandemie
Deutschland hat einem Bericht zufolge „angemessen und effektiv“ auf die Corona-Pandemie reagiert. Das Land sei „vergleichsweise gut auf einen Gesundheitsnotstand vorbereitet“ gewesen und habe rasch den Nationalen Pandemieplan aktiviert, heißt es in dem Report, den die EU-Kommission und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichten.
Deutschland hatte demnach hohe Kapazitäten zur Überwachung, Erkennung und Testung von Krankheiten. Die Verfügbarkeit von Akut- und Intensivbetten sei während der ersten Welle der Pandemie zu keiner Zeit gefährdet gewesen, heißt es im deutschen Länderprofil des Berichts weiter, der sich vor allem auf 2020 bezieht. Verglichen mit den meisten anderen EU-Ländern hatte Deutschland auch weniger Covid-Tote zu beklagen. Bis Ende August 2021 habe die Rate der Todesfälle bei circa 1.100 pro Million Einwohner gelegen, gegenüber etwa 1.590 Corona-Toten im EU-Durchschnitt. Es seien aber unterschiedliche Methoden der Erfassung zu berücksichtigen.
Brandenburg ruft epidemische Corona-Notlage aus
Brandenburgs Landtag hat die epidemische Notlage ausgerufen. Die Entscheidung wurde auf Antrag der Regierungsfraktionen von SPD, CDU und Grünen in einer Sondersitzung des Parlaments in Potsdam getroffen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) betonte im Landtag, das Land befinde sich mit hohen Inzidenzwerten und vielen Infizierten im Krankenhaus „in schwierigen Zeiten, in dunklen Zeiten, in grauen Zeiten“. Es müsse alles dafür getan werden, „dass möglichst wenig Menschen schwer erkranken“.
Dafür seien in Brandenburg weitere Eindämmungsmaßnahmen erforderlich, sagte Woidke. Diese sollen mit dem Beschluss möglich gemacht werden. Geplant sei unter anderem, bestehende Beschränkungen für Ungeimpfte aufrechtzuerhalten sowie Clubs und Diskotheken zu schließen. Die Landesregierung ziehe auch weitere Maßnahmen in Betracht, „um der Pandemie Herr zu werden“, sagte Woidke. Es dürfe nicht zur Normalität werden, dass Corona-Patienten aus Brandenburg in andere Bundesländer ausgeflogen werden müssen.
Erster Omikron-Todesfall in Großbritannien
In Großbritannien ist einem Medienbericht zufolge erstmals ein Covid-19-Patient an einer Infektion mit der neuen Corona-Variante Omikron gestorben. Dies berichtet der Sender Sky News unter Berufung auf Premierminister Boris Johnson.
Norwegen plant schärfere Maßnahmen
Norwegen will noch in dieser Woche die Corona-Maßnahmen verschärfen. Das kündigt Ministerpräsident Jonas Gahr Stoere an. „Die Situation ist ernst. Die Ausbreitung der Infektion ist zu groß und wir müssen Maßnahmen ergreifen, um diese Entwicklung einzudämmen“, sagt er der Nachrichtenagentur NTB. Norwegen verzeichnet bei den Neuinfektionen und den Krankenhauseinweisungen Höchststände, was zum Teil auch auf die Ausbreitung der Corona-Variante Omikron zurückgeführt wird.
4,5 Millionen Impfungen durch niedergelassene Ärzte vergangene Woche
In der vergangenen Woche (6. bis 12. Dezember) haben die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland mehr als 4,5 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) mitteilte, stellte das ein Rekord in den Arztpraxen dar: Es waren gut 454.000 Impfungen mehr als in der Vorwoche. Laut Zi wurden in den Praxen knapp vier Millionen Auffrischimpfungen (Booster) verabreicht sowie gut 278.000 Erst- und mehr als 288.000 Zweit-Impfungen. Laufe die Impfkampagne weiter auf diesem Niveau, könnte laut Zi die Booster-Impfkampagne in rund acht Wochen abgeschlossen sein.
Am Sonntag wurden laut dem Impfdashboard des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 264.000 Impfdosen verabreicht. Damit sind mindestens 57,9 Millionen Menschen (69,6 Prozent) vollständig geimpft; 19,8 Millionen (23,8 Prozent) haben bereits ihre Booster-Impfung erhalten. Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden.
(Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Liveblogs stand, in Deutschland seien in der betreffenden Woche insgesamt 4,5 Millionen Menschen geimpft worden. Diese Zahl beruhte auf einer fehlerhaften Angabe einer Nachrichtenagentur. Tatsächlich handelt es sich bei den 4,5 Millionen nur um die Zahl der Menschen, die in Praxen von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten geimpft wurden. Hinzu kommen noch diejenigen, die an anderen Orten wie etwa Impfzentren geimpft wurden, sodass die Gesamtzahl der Menschen, die binnen dieser Woche geimpft wurden, höher liegt als 4,5 Millionen. Wir haben das in diesem Eintrag entsprechend korrigiert und dafür den älteren Eintrag herausgenommen.)
Kinderimpfungen: Wann wird wo geimpft?
Die Kinderimpfungen mit einem Corona-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige sollen in dieser Woche in Deutschland anlaufen. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums werden mehr als 2,2 Millionen Dosen des speziell für diese Altersgruppe dosierten Impfstoffs an die pharmazeutischen Großhandlungen verteilt. Wie ist der Start der Impfkampagne für diese Altersgruppe in den einzelnen Bundesländern geplant? Ein Überblick.
Immunologe empfiehlt mindestens 2G für Weihnachtsgottesdienste
Der Immunologe Harald Renz hat die Corona-Regeln bei Gottesdiensten in der Weihnachtszeit als mangelhaft kritisiert. „Dass in manchen Gottesdiensten nicht einmal 3G gilt, halte ich für unverantwortlich und kann ich nicht nachvollziehen“, sagte der Leiter der Labormedizin am Uniklinikum Gießen-Marburg dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag). „Eine gute Durchlüftung, viel Abstand, Maskenpflicht und mindestens 2G sind die wichtigsten Maßnahmen“, mahnte Renz.
Der Immunologe hatte im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Bildung im Frühjahr untersucht, ob die Teilnahme an Gottesdiensten das Risiko einer Corona-Infektion erhöht. „Bei strengen Sicherheitsvorkehrungen geht von Gottesdiensten keine nennenswerte Ansteckungsgefahr aus“, resümierte Renz. Das bedeute: Abhängig vom Pandemiegeschehen müssten Politik und Kirchen in den einzelnen Regionen 2G oder 2G-plus bei Weihnachtsgottesdiensten vorschreiben.
Nicht nur Abstand auf der Kirchenbank sondern auch 2G fordert der Immunologe Renz bei Gottesdiensten in der Weihnachtszeit. Bild: dpa
Bundeskabinett billigt milliardenschweren Nachtragshaushalt
Das neue Bundeskabinett hat den von Finanzminister Christian Lindner (FDP) vorgelegten Nachtragshaushalt gebilligt, der massive staatliche Investitionen ermöglichen soll. Mit dem 60 Milliarden schweren Budget will die Ampel-Koalition den Energie- und Klimafonds aufstocken. Am Donnerstag soll der Gesetzentwurf erstmals im Bundestag beraten werden. „60 Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen sind ein Booster für die Volkswirtschaft“, erklärte Finanzminister Lindner nach dem Kabinettsbeschluss. „Damit können wir die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie nachhaltig bewältigen und einen kraftvollen Aufbruch in eine klimaneutrale und digitale Zukunft Deutschlands starten.“
Briten sollen wegen Omikron mehr im Homeoffice arbeiten
Wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sind die Briten seit Montag wieder aufgerufen, im Homeoffice zu arbeiten. Omikron breite sich mit „phänomenaler“ Geschwindigkeit aus, „wie wir es noch nicht erlebt haben“, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid dem Sender Sky News. Die Infektionszahlen verdoppelten sich alle zwei bis drei Tage. Premierminister Boris Johnson hatte die Omikron-Ausbreitung am Sonntagabend zum „Notfall“ erklärt und von einer „Flutwelle“ gesprochen. Angesichts der Lage erhöhten die Behörden die Corona-Warnstufe auf die zweithöchste Stufe. Die Kampagne für Auffrischungsimpfungen soll zudem beschleunigt werden, um möglichst vielen Erwachsenen schon vor Jahresende eine dritte Impfdosis zu verabreichen.
Das Parlament soll am Dienstag über eine Reihe von Corona-Maßnahmen abstimmen, die teilweise bereits in Kraft sind. Zahlreiche Abgeordnete von Johnsons Tory-Partei haben Widerstand angekündigt. Allerdings wird erwartet, dass die Regeln mit Unterstützung aus den Reihen der oppositionellen Labour-Partei gebilligt werden.
Männer attackieren Mitarbeiter in Krefelder Testzentrum
Drei Männer sollen in Krefeld einen Mitarbeiter eines Corona-Testzentrums angegriffen und verletzt haben, weil sie nach dem Ende der Öffnungszeit keine Schnelltests mehr bekamen. Das teilte die Polizei am Montag mit. Die Männer seien um kurz nach 20.00 Uhr am Samstagabend gekommen. Zu dem Zeitpunkt habe das Testzentrum aber keinen Zugriff mehr auf die Computersysteme gehabt. Als der 27-jährige Mitarbeiter dies den Männern sagte, hätten sie ihn mit Schlägen und Tritten attackiert, berichtete die Polizei weiter. Der 27-Jährige ging leicht verletzt zu Boden, zwei Kollegen vertrieben daraufhin die Angreifer.
Lauterbach sieht langsame Stabilisierung der Corona-Lage
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht eine allmähliche Stabilisierung der Lage in der Corona-Pandemie. „Der Rückgang der Fallzahlen ist echt“, schrieb Lauterbach auf Twitter. „Die Lage stabilisiert sich langsam.“ Dieser Trend dürfe aber nicht durch Weihnachten gefährdet werden. „Da die Fallzahlen weiterhin viel zu hoch sind, muss die Boosterkampagne verstärkt werden.“
Die Sieben-Tage-Inzidenz wies zuletzt eine rückläufige Tendenz auf. Wegen Überlastungen von Gesundheitsämtern und Laboren hatten Experten allerdings vor der Aussagekraft der Zahlen gewarnt.
4,5 Millionen Impfungen vergangene Woche verabreicht
In der vergangenen Woche (6. bis 12. Dezember) sind in Deutschland mehr als 4,5 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) mitteilte, waren das gut 454.000 Impfungen mehr als in der Vorwoche. Laut Zi wurden knapp vier Millionen Auffrischimpfungen verabreicht sowie gut 278.000 Erst- und mehr als 288.000 Zweitimpfungen. Laufe die Impfkampagne weiter auf diesem Niveau, könnte laut Zi die Booster-Kampagne in rund acht Wochen abgeschlossen sein.
Am Sonntag wurden laut dem Impfdashboard des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 264.000 Impfdosen verabreicht. Damit sind mindestens 57,9 Millionen Menschen (69,6 Prozent) vollständig geimpft; 19,8 Millionen (23,8 Prozent) haben bereits ihren Booster erhalten.
Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden.
Droht Akzeptanzverlust für Corona-Maßnahmen?
Der Präsident des Niedersächsischen Städtetages Frank Klingebiel (CDU) fürchtet, dass die Akzeptanz für die Corona-Maßnahmen bis in die Mitte der Gesellschaft hinein bröckeln könnte. Vor allem mit Blick auf die 2G-Plus-Regelung, die für viele Bereiche des öffentlichen Lebens zusätzliche Schnelltests zu einem Impf- oder Genesenennachweis vorsieht, sagte Salzgitters Oberbürgermeister der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“, dass auch Bürgerinnen und Bürger, die keine „nicht zu überzeugenden Corona-Leugner“ seien, zunehmend den Sinn der Maßnahmen bezweifelten.
„Sie sagen: Ich habe alles gemacht, was die Politik verlangt. Ich habe mich impfen lassen, ich halte Abstand und halte mich zurück – und jetzt soll ich auch noch einen Test vorweisen, der zudem nicht so ohne Weiteres zu bekommen ist?“, sagte Klingebiel der Zeitung. Viele doppelt geimpfte Menschen würden jetzt auf den Besuch von Restaurants, Kinos oder Sportstätten verzichten, weil sie die Testpflicht als „Lockdown durch die Hintertür“ empfänden, betonte Klingebiel. Sie sprächen teilweise von einer „Bestrafung der Geimpften“ sowie einer Benachteiligung gegenüber frisch Geboosterten, die auch ohne Test nahezu alle Bereiche des öffentlichen Lebens wahrnehmen könnten.
Klingebiel bezeichnete die flächendeckende Einführung der 2G-Plus-Regel als überzogen.
Mann aus Nürnberg wegen Fälschung Hunderter Impfpässe in U-Haft
Ein 31-Jähriger aus Nürnberg soll mehrere hundert Impfpässe gefälscht und angebliche Corona-Schutzimpfungen eingetragen haben. Bereits im September wurden bei einer ersten Durchsuchung seiner Wohnung Blanko-Impfpässe, Arztstempel, Impfaufkleber und mehr als hundert schon gefälschte Ausweise gefunden, wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth mitteilte. Schon kurz danach soll der Beschuldigte im Internet neue Stempel von Arztpraxen bestellt haben.
Seine Wohnung sei im Dezember noch einmal durchsucht worden, erklärten die Ermittler. Dabei seien mehr als 300 gefälschte Impfpässe gefunden worden. Eine Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Nürnberg habe deshalb auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erlassen. Der 31-Jährige werde dringend der gewerbsmäßigen Vorbereitung der Herstellung von unrichtigen Impfausweisen verdächtigt.
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen bestehe der Verdacht, dass mindestens 34 Kunden des Nürnbergers einen gefälschten Impfpass in der Apotheke vorgezeigt hätten, um ein digitales Impfzertifikat zu bekommen, hieß es weiter.
Thüringens Innenminister für konsequentes Vorgehen bei Demos
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) ist besorgt angesichts der teils gewaltsamen Proteste gegen die Corona-Politik. „Die Gewaltbereitschaft bei diesen Versammlungen hat deutlich zugenommen, wir erleben auch einen gewissen Tourismus in Anführungszeichen von offensichtlich gewaltbereiten Demonstranten aus anderen Bundesländern. Das erfüllt mich schon mit Sorge“, sagte Maier im ZDF-Morgenmagazin.
Am Wochenende seien im Freistaat zahlreiche Versammlungen aufgelöst und Aufzüge verhindert worden. „Da muss der Rechtsstaat ganz klare Kante zeigen. Und das tut er auch“, sagte Maier. Die Initiatoren der Demonstrationen seien oft Rechtsextremisten und „Querdenker“ sowie Impfgegner. „Man kann schon sagen, dass im Wesentlichen diese größeren, auch die gewalttätigen Demonstrationen aus diesem Bereich kommen.“ Maier äußerte Unverständnis dafür, dass sich Bürger diesen Protesten in großer Zahl anschließen.
Etliche Arztpraxen in Sachsen missachten offenbar Maskenpflicht
In Sachsen sind der Ärztekammer Dutzende Fälle gemeldet worden, in denen Arztpraxen gegen die Maskenpflicht verstoßen haben sollen. Das berichtet der MDR. Die meisten befinden sich demnach in Hochinzidenzgebieten.
In Sachsen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI aktuell bei 1024,5. Nur Thüringen hat mit 1032,7 einen höheren Wert.
Thailand lockert Regeln zu Silvester
Gute Nachrichten für Touristen, die den Jahreswechsel in Thailand feiern wollen: Viele Lokale in dem südostasiatischen Urlaubsland dürfen in der Silvesternacht ausnahmsweise bis 1.00 Uhr öffnen und bis dahin auch Alkohol ausschenken. Wer Events mit mehr als 1000 Teilnehmern besucht, muss vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein und einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen, wie das Covid-Krisenzentrum bekannt gab.
Thailand empfängt seit Anfang November wieder vollständig geimpfte Touristen aus Dutzenden Ländern, darunter auch aus Deutschland. Im November hatte das Krisenzentrum aber angekündigt, die eigentlich für Dezember geplante Öffnung von Nachtclubs, Kneipen und Karaokebars bis mindestens Mitte Januar zu verschieben. Allerdings sind viele Lokale gerade in der Hauptstadt Bangkok dennoch bereits geöffnet – jedoch schließen die meisten um 23.00 Uhr.
Britischer Gesundheitsdienst fürchtet Überlastung durch Impfkampagne
Nach der Ausweitung der britischen Impfkampagne gegen das Coronavirus warnt der Gesundheitsdienst NHS vor einer Überlastung. Der National Health Service (NHS) sei schon jetzt so stark angespannt wie nie zuvor, sagte der Chef des Dachverbands NHS Providers, Chris Hopson, dem Sender Sky News.
Zu erwarten sei, dass immer mehr Menschen, die sich mit der Corona-Variante Omikron infiziert haben, in Krankenhäuser müssten. Nun komme die Anforderung hinzu, allen Erwachsenen bis Jahresende eine Auffrischungsimpfung anzubieten, sagte Hopson. Dieses Ziel hatte Premierminister Boris Johnson am Abend ausgerufen.
„Die Beschäftigten sind besorgt, dass dieser Druck zur Normalität wird und nicht nachhaltig ist“, so Hopson. Der NHS kündigte an, Termine abzusagen oder zu verschieben, um das Booster-Ziel bis Jahresende zu erreichen. Mehrere Dutzend Militärexperten sollen helfen, die notwendige Logistik bereitzustellen. Bisher haben nach offiziellen Angaben mehr als 40 Prozent der über Zwölfjährigen eine Booster-Impfung erhalten.
Holetschek sieht Impfanreiz in Aufhebung der Testpflicht für Geboosterte
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hält ein Aufheben der Testpflicht für Geboosterte für vertretbar. Diese könne auch „ein zusätzlicher Impfanreiz sein“, sagte Holetschek, der derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz innehat, im ZDF-„Morgenmagazin“. Zudem würde eine solche Regelung die Testkapazitäten schonen.
Über eine allgemeine Impfpflicht sagte Holetschek: „Wir sind einfach an einem Punkt, wo wir die Diskussion führen müssen, damit wir endgültig aus dieser Pandemie rauskommen.“ Zu Beginn der Impfkampagne sei es aber die richtige Aussage gewesen, eine allgemeine Impfpflicht auszuschließen. Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder wollen am Dienstag über die Corona-Maßnahmen beraten.
Frankfurter Flughafen kommt weiter aus dem Corona-Tief
Die Öffnung der USA für Reisende aus Europa hat den Frankfurter Flughafen im November ein weiteres Stück aus dem Corona-Tief geholt. Der Flughafenbetreiber Fraport zählte im abgelaufenen Monat rund 2,9 Millionen Passagiere, wie er in Frankfurt mitteilte. Das waren rund eine halbe Million weniger als im Oktober, aber fast viereinhalb Mal so viel wie im schwachen November 2020 und nur noch 42,8 Prozent weniger als vor Beginn der Pandemie im November 2019.
Im Oktober hatte der Rückgang im Vergleich zu 2019 noch 47,2 Prozent betragen. Für Dezember rechnet der Vorstand aufgrund der hohen Inzidenzwerte und neuer Reisebeschränkungen mit einer etwas schwächeren Passagierentwicklung.
Kliniken müssen noch keine dringende Hilfe verwehren
Die Krankenhäuser sind in der Corona-Pandemie offenbar noch nicht in der Situation, dass Patienten dringend benötigte Hilfe verwehrt werden müsste. Das sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, im ZDF-Morgenmagazin.
Er zeigte sich zuversichtlich, dass dies auch in den kommenden Wochen so bleiben werde. Zugleich betonte Gaß, dass priorisiert und geprüft werde, ob Behandlungen möglicherweise aufgeschoben werden könnten.
1500 Teilnehmer bei unangemeldeter Demo in Gotha
Knapp 1500 Menschen sind am Sonntag im thüringischen Gotha zu einer nicht angemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen zusammengekommen. Es seien mehrere Straftaten begangen worden, darunter ein Flaschenwurf auf einen Polizisten, teilte die Polizei in der Nacht zum Montag mit. Verletzt worden sei aber niemand.
Darüber hinaus sei gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz verstoßen worden. Außerdem wurden Zeichen verfassungswidriger Organisationen gezeigt. Auch verstießen die Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmer gegen die Hygieneschutzmaßnahmen, trugen teils keine Masken und hielten Mindestabstände nicht ein. Gegen den mutmaßlichen Versammlungsleiter wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Im Kreis Gotha lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag bei 1379,3. Am Samstag waren dort verschärfte Pandemie-Regelungen in Kraft getreten.
Keine Personalaufstockung bei STIKO seit Pandemiebeginn
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat es in der Geschäftsstelle der Ständigen Impfkommission (STIKO) keine Aufstockung des Personals gegeben. Das geht aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, aus der die „Neue Osnabrücker Zeitung“ zitierte.
Demnach gibt es in der STIKO-Geschäftsstelle 3,5 Vollzeitstellen, die seit Januar 2019 mit vier wissenschaftlichen Angestellten sowie einem Verwaltungsangestellten besetzt sind. Der Linken-Abgeordnete Jan Korte bezeichnete dies als „unfassbar fahrlässig“. Die Bundesregierung sei offenbar „zu unfähig und zu geizig“, um die STIKO-Geschäftsstelle „ordentlich auszustatten“. Allein schon wegen der anstehenden Zulassungen von neuen Impfstoffen gegen die Corona-Variante Omikron gebe es weiterhin reichlich Arbeit für die Kommission.
Der Impfkommission gehören 18 ehrenamtlich tätige Wissenschaftler an. Die STIKO-Geschäftsstelle arbeitet dem Gremium etwa mit der Aufarbeitung von wissenschaftlichen Daten zu.
Südafrikas Präsident positiv auf Corona getestet
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 69-Jährige habe nach dem Staatsbegräbnis für Ex-Präsident Frederik de Klerk in Kapstadt am Sonntag begonnen, sich unwohl zu fühlen und sei daraufhin getestet worden, erklärte sein Büro. Ramaphosa ist demnach vollständig geimpft und wohl auf.
Der Staatschef wird den Angaben zufolge vorerst in Kapstadt bleiben und sich isolieren. Für nächste Woche habe er alle Aufgaben an Vizepräsident David Mabuza delegiert.
In Südafrika war im November erstmals die mittlerweile auch in Europa verbreitete Omikron-Variante festgestellt worden. Nach Angaben von Experten könnte der Erreger ansteckender als bisherige Varianten sein und die Wirkung der existierenden Impfstoffe beeinträchtigen. Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Afrika hat sich im Zuge der Ausbreitung von Omikron innerhalb einer Woche fast verdoppelt.
Karagiannidis fordert wieder stärkeren Blick auf Inzidenz
Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis hat wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus wieder einen stärkeren Blick auf die Inzidenzwerte gefordert. „Die Inzidenz war und ist der maßgebliche Frühindikator“, sagte Karagiannidis, der dem Corona-Expertenbeirat der Bundesregierung angehört, der „Augsburger Allgemeinen“.
Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, war lange der Richtwert für politische Maßnahmen in der Corona-Pandemie. Inzwischen wird stärker auf die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz geschaut. Der Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen.
„Eine ohne Meldeverzögerung erhobene Hospitalisierungsrate und Intensivbelegung mit Covid-19 sind wichtige zusätzliche Faktoren“, sagte Karagiannidis. „Aber die Grenzwerte können oder werden für Omikron andere werden.“ Der Mediziner leitet das von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) geführte Register der Intensivkapazitäten in Deutschland. Bei der Hospitalisierungsrate wird häufig kritisiert, dass sie zu spät anschlage.
Chef von Kinderärzte-Verband geht von hoher Impfbereitschaft bei Kindern aus
Der Präsident des Berufsvebandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, geht von einer hohen Impfbereitschaft bei der anstehenden Impfkampagne für Fünf- bis Elfjährige aus. „Das war auch schon bei der Impfung der Jugendlichen so. Dort impfen wir erst seit September, haben aber schon eine Quote von 50 Prozent erreicht“, sagte Fischbach der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Die Praxen seien zudem gut vorbereitet.
Laut Fischbach werden sich voraussichtlich nicht alle Praxen an den Kinderimpfungen beteiligen. Daher sei es grundsätzlich richtig, dass Kinder auch in Impfzentren geimpft werden können. „Wir favorisieren allerdings die Impfung in den Praxen, wo die Ärzte ihre Patienten auch kennen.“
Indonesien impft Kinder ab sechs Jahren
Indonesien beginnt nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Dienstag mit Corona-Impfungen für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren. Verimpft werde das im vergangenen Monat für diese Altergruppe zugelassene chinesische Vakzin von Sinovac Biotech, teilt das Ministerium mit. Sinovac ist die einzige für Kinder in Indonesien zugelassene Impfung. Damit ist das südostasiatische Land eines der ersten in der Region, das Kinder dieser Altersgruppe impft.
RKI meldet 21.743 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 21.743 Corona-Neuinfektionen. Das sind 6093 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche als 27.836 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt erneut auf 389,2 von 390,9 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 116 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 105.754. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 6,53 Millionen Corona-Tests positiv aus.
Südkorea testet KI zur Kontaktverfolgung
Südkorea will mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) die Kontaktverfolgung in der Pandemie beschleunigen. Das staatlich finanzierte KI-Projekt in Bucheon, eine dicht besiedelte Stadt am Rande von Seoul, nutze das Material von Überwachungskameras zur Gesichtserkennung und Nachverfolgung von Kontakten infizierter Personen, sagt ein Vertreter der Stadt der Nachrichtenagentur Reuters. Es werde auch kontrolliert, ob der Erkrankte eine Maske getragen habe.
Im Januar soll die neue Technologie in Betrieb genommen werden. Dies geht aus einem 110-seitigen Geschäftsplan der Stadt hervor, der dem Ministerium für Wissenschaft und IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) vorgelegt wurden und den Reuters einsehen konnte. Menschenrechtsaktivisten und Oppositionsparteien äußern Bedenken, dass die Regierung die gesammelten Daten auch nach der Pandemie nutzen werde.
Wegen Corona bis zu eine Million Krebsfälle unentdeckt
Wegen der Corona-Pandemie drohen in der Europäischen Union nach einem neuen EU-Report massive Rückschläge bei der Krebsbekämpfung. Nach Schätzungen seien in Europa wegen der coronabedingten Störungen der Gesundheitssysteme bis zu eine Million Fälle von Krebserkrankungen unentdeckt geblieben, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe aus dem gemeinsamen Bericht von EU-Kommission und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), den die Kommission am Montag vorstellen will. Die Krebsbehandlung sei ein kritischer Bereich der durch Covid-19 gestörten medizinischen Versorgung.
Vor allem während der Höhepunkte der Pandemie habe sich der Zugang zur Krebsdiagnose und -behandlung verzögert – es sei zu erwarten, dass diese Verzögerungen negative Auswirkungen auf Prognose und Überleben von betroffenen Patienten hätten.
„Teils heftige Aggressivität“ bei Demo in Schweinfurt
Die Polizei hat bei einer nicht angemeldeten Demo gegen Corona-Maßnahmen im unterfränkischen Schweinfurt von „teils heftiger Aggressivität“ bei einem ansonsten überwiegend friedlichen Verlauf gesprochen. Am Sonntagabend zogen bis zu 2000 Menschen größtenteils ohne Maske auf engem Raum durch die Schweinfurter Innenstadt, wie die Polizei mitteilte.
„Unter die in der Hauptsache friedlichen und für polizeiliche Maßnahmen zugänglichen Protestler mischten sich allerdings auch einige Dutzend aufwiegelnde Aggressoren. Diese stachelten immer wieder weitere Gruppen zu Aktivitäten gegen Einsatzkräfte und Anordnungen auf“, hieß es weiter.
Zehn Menschen wurden vorläufig festgenommen – zwei von ihnen hätten am Rande der Versammlung versucht, ein Zivilfahrzeug der Polizei anzuzünden, hieß es. Acht weitere hätten unter anderem mit Schlägen und Tritten gegen Beamte Widerstand gegen Identitätsfeststellungen geleistet. Zwei Festgenommene sollen am Montag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.