Wieder deutlich weniger Neuinfektionen als vor einer Woche – doch das RKI warnt
17. Dezember 2021Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 331,8 an.
Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 340,1 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 413,7 (Vormonat: 319,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 50.968 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.55 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 61.288 Ansteckungen.
Das RKI warnt allerdings: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt im Hinblick auf die hohe Belastung der Intensivstationen und die bevorstehende Omikron-Welle nicht stark und nicht schnell genug.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 437 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 484 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.721.375 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 5,17 (Mittwoch 5,27) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 5.679.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 107 639.
RKI schlägt Alarm: Fallzahlen sinken nicht schnell genug
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt im Hinblick auf die hohe Belastung der Intensivstationen und die bevorstehende Omikron-Welle nicht stark und nicht schnell genug. Das schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht am Donnerstag. Alle Maßnahmen – etwa die Reduktion von Kontakten, das Tragen von Masken oder das Einhalten der Hygieneregeln – müssten aus diesem Grund aufrechterhalten oder sogar intensiviert werden.
Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen sei zwischen dem 6. und 12. Dezember um 13 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gesunken, heißt es in dem Bericht. Auch der Anteil positiv getesteter Proben habe sich nicht weiter erhöht und liege nun bei 19,8 Prozent (Vorwoche: 20,6 Prozent). Trotz dieser Entwicklung würden nach wie vor sehr hohe Fallzahlen verzeichnet, die Belastung der Intensivstationen bleibe hoch.
Einen Zuwachs registrierte das RKI bei der Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus. Bis zum 14. Dezember sind demnach 112 Fälle der besorgniserregenden Variante über eine Genomsequenzierung nachgewiesen. Bei 213 weiteren Fällen bestehe aufgrund eines spezifischen PCR-Tests der Verdacht darauf. Es gebe bereits erste Ausbrüche. Bis zum 7. Dezember hatte es 28 sicher nachgewiesene Infektionen mit der Omikron-Variante gegeben. Bezogen auf die Gesamtzahl der Infektion spielt die Variante allerdings in Deutschland noch kaum eine Rolle: Praktisch alle Infektionen würden zum jetzigen Zeitpunkt noch von der Delta-Variante verursacht, schreibt das RKI.
Bericht: EMA könnte Novavax-Impfstoff nächste Woche zulassen
Die Europäische Gesundheitsbehörde EMA könnte der „Financial Times“ zufolge ab der kommenden Woche den Impfstoff von Novavax zulassen .Für Montag sei eine Sitzung eines EMA-Gremiums anberaumt worden, teilte die Behörde mit und fügte hinzu, dass sie an diesem Tag weitere Einzelheiten zu einer möglichen bedingten Zulassung veröffentlichen werde.
Unabhängig davon traf sich das WHO-Expertengremium für Impfstoffe am Donnerstag, um Empfehlungen für die Verwendung des Impfstoffs auszuarbeiten. Die WHO erklärte, sie werde ihre Position „in den kommenden Tagen“ veröffentlichen. Die WHO könnte ihre Zustimmung erteilen, wenn die Gesundheitsbehörde ihre eigene Liste für die Verwendung in Notfällen herausgibt oder wenn die EMA eine bedingte Marktzulassung erteilt, sagten Insider laut „Financial Times“. Stellungnahmen der EMA und von Novavax liegen nicht vor.