RKI: 16.086 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – Lauterbach fordert Impfpflicht „so schnell wie es geht“
20. Dezember 2021Die Sieben-Tage-Inzidenz ist nach längerer Abwärtstendenz erstmals wieder im Vergleich zum Vortag leicht gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 316,0 an.
Zum Vergleich: Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 315,4 gelegen, vor einer Woche bei 389,2 (Vormonat: 386,5).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 16.086 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.53 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 21.743 Ansteckungen gewesen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit knapp drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 119 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 116 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.809.622 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,10 (Donnerstag: 5,17) an. Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 5.801.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 108.352.
Grünen-Experte Dahmen: „Wir werden um einen Lockdown nach Weihnachten vermutlich nicht herumkommen“
Montag, 20. Dezember, 05.45 Uhr: Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus einen Lockdown nach den Feiertagen ins Spiel gebracht. „Wir müssen mit unseren Maßnahmen vor die Omikron-Welle kommen. Unser heutiges Handeln bestimmt die morgige Pandemie-Lage“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Angesichts der äußerst hohen Übertragbarkeit von Omikron werden wir um einen Lockdown nach Weihnachten vermutlich nicht herumkommen. Ein mögliches Szenario wäre ein gut geplanter Lockdown Anfang Januar.“
Für Weihnachten gelte der dringende Appell, getestet im kleinen Familienkreis zu feiern. „Um alle gegen Omikron notwendigen Maßnahmen beschließen zu können, müssen Bundestag und Bundesrat absehbar erneut zusammentreten und die Voraussetzungen dafür schaffen“, so Dahmen. Bund und Länder beraten am Dienstag über den weiteren Kurs. Zuvor hatte der Expertenrat der Bundesregierung vor einer dramatischen Lage wegen Omikron gewarnt.
Dahmen sagte: „Es ist absehbar, dass die Omikron-Variante schnell zu einem großen Problem für unser Land wird. Die gegenwärtige Delta-Welle wird voraussichtlich in eine noch höhere Omikron-Welle übergehen. Omikron ist schneller übertragbar und kann selbst Genesene und insbesondere auch Zweifachgeimpfte noch infizieren.“ Er rechne mit einer deutlich steigenden Omikron-Inzidenz und einer noch stärkeren Belastung des Gesundheitswesens, erläuterte Dahmen. „Zahlreiche krankheitsbedingte Personalausfälle in Bereichen kritischer Infrastruktur wie Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr oder Lebensmittelhandel sind ohne Gegenmaßnahmen wahrscheinlich.“