++ Kinderärzte gegen erneute Schulschließungen ++
18. Januar 2022Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte warnt vor den Folgen erneuter Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie. Der Pflegerat rechnet mit Kündigungen wegen einrichtungsbezogener Impfpflicht. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Moskau verlängert Corona-Beschränkungen
- Kinderärzte gegen erneute Schulschließungen
- Weitere Fälle bei deutschen Handballern
- Pflegerat rechnet mit Kündigungen bei Impfpflicht in Einrichtungen
- Sozialverband: Kostenübernahme für Hartz-IV-Empfänger für FFP2-Masken
- Berliner Polizei ruft „Pandemiestufe I“ aus
- RKI: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf Höchstwert von 553,2 – 74.405 Neuinfektionen
Grammy-Verleihung auf April verschoben
Die wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante verschobene Verleihung der Grammy-Musikpreise soll nun im April über die Bühne gehen. Die ursprünglich für den 31. Januar geplante Gala sei auf den 3. April verschoben worden, teilten die Veranstalter mit. Die 64. Preisvergabe solle in Las Vegas stattfinden, als Moderator sei nach wie vor der Comedian Trevor Noah vorgesehen. Die Nominierungen für die Grammys waren bereits im November verkündet worden.
Zahlen in Spanien gesunken
Erstmals seit Beginn der Omikron-Welle vor zweieinhalb Monaten sinkt in Spanien die Zahl der Neuinfektionen. Die Gesundheitsbehörden verzeichnen mehr als 94.400 Ansteckungsfälle binnen eines Tages. Das sind 3306 Fälle je 100.000 Einwohner und damit weniger als vor zwei Wochen, als 3397 Fälle registriert wurden.
Das ist der erste Rückgang seit 2. November. Die Sieben-Tage-Inzidenz geht noch stärker zurück, und zwar auf 1522 von 1657 Fällen je 100.000 Menschen. Insgesamt wurden bislang mehr als 8,5 Millionen Ansteckungs- und 91.277 Todesfälle verzeichnet. 80,5 Prozent der 47 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Spaniens sind vollständig geimpft.
Mehr als 450.000 Neuinfektionen in Frankreich
Frankreich hat innerhalb von 24 Stunden 464.769 neue Covid-19-Infektionen registriert, wie offizielle Daten am Dienstag zeigten, die höchste jemals aufgezeichnete Zahl seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Menschen auf Intensivstationen ging im gleichen Zeitraum leicht auf rund 3900 zurück.
In den vergangenen Wochen steigen die Fallzahlen in Frankreich rasant an. Zuletzt lag der Inzidenzwert, also die Zahl der Ansteckungen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, landesweit bei 3063.
Holetschek: Frist für einrichtungsbezogene Impfpflicht überdenken
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat die Bundesregierung aufgefordert, die Frist zur Einführung einer Impfpflicht für Mitarbeiter von Klinken, Altenheimen oder Arztpraxen „gegebenenfalls noch einmal kritisch zu überdenken“. Der Bund müsse zunächst noch offene Fragen klären, sagte Holetschek der „Mediengruppe Münchner Merkur tz“. „Wer fällt unter diese Impfpflicht konkret? Wie kann die pflegerische, medizinische und hauswirtschaftliche Versorgung in den Einrichtungen im Einzelfall aufrechterhalten werden? Was geht vor: Impfpflicht oder Versorgung?“
Bis zum 15. März müssen Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen laut Bundesgesetz einen Nachweis über eine abgeschlossene Impfung, einen Genesenennachweis oder ein ärztliches Attest ihrer Nicht-Impfbarkeit vorlegen. Bundestag und Bundesrat hatten dies Mitte Dezember beschlossen. Holetschek möchte jedoch zuerst die allgemeine Impfpflicht zügig vorangetrieben sehen. „Erst dann können meiner Meinung nach die Regelungen zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht sinnvoll vollzogen werden“, sagte Holetschek der Mediengruppe. Keinesfalls dürfe der Eindruck entstehen, dass bestimmte Berufsgruppen einseitig mit Nachteilen belastet würden.
Außerdem werde Ende Februar der Impfstoff des Herstellers Novavax geliefert. Der Proteinimpfstoff basiere auf einer anderen Technologie als die bisher verfügbaren Corona-Impfstoffe und könne daher manche Menschen von einer Impfung überzeugen, erläuterte Holetschek. In Bayern soll das Vakzin deshalb bevorzugt für Impfungen von Beschäftigten in Einrichtungen im Gesundheits- und Pflegebereich zur Verfügung stehen.
BioNTech macht Rheinland-Pfalz zum Geberland im Finanzausgleich
Im Finanzausgleich der Bundesländer steigt Rheinland-Pfalz vom Nehmerland zum Geberland auf – vor allem wegen der enormen Profite des in Mainz ansässigen Pharmaunternehmens Biontech. Im Jahr 2020 hatte Rheinland-Pfalz noch 334 Millionen Euro aus dem Finanzausgleich bekommen; bis Ende November 2021 standen dann aber 155 Millionen Euro auf dem Geberkonto des Bundeslandes, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete.
Diese Entwicklung sei vor allem auf die extrem guten Geschäfte des Corona-Impfstoffherstellers BioNTech zurückzuführen, berichtete die Zeitung. BioNTech habe alleine in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres mehr als sieben Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet. Der Konzern hatte bereits der Landeshauptstadt Mainz, wo er ansässig ist, im vergangenen Jahr einen wahren Geldsegen beschert: Gewaltige Gewerbesteuereinnahmen machten 2021 in der Stadtkasse aus einem ursprünglich erwarteten Defizit ein Plus von mehr als einer Milliarde Euro. Der Länderfinanzausgleich ist ein System, in dem Mittel aus finanzstarken Bundesländern an ärmere Länder umverteilt werden.
Corona-Warn-App kostete bisher rund 130 Millionen Euro
Die offizielle Corona-Warn-App hat den Bund bisher rund 130 Millionen Euro gekostet. Für Entwicklung, Weiterentwicklung und Betrieb durch die Unternehmen SAP und T-Systems fielen 2020 und 2021 insgesamt 116,3 Millionen Euro an, wie die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion antwortete. Für Werbung für die App entstanden beim Bundespresseamt Kosten von 13,7 Millionen Euro und für digitale Werbung beim Gesundheitsministerium 71.000 Euro.
Die monatlichen Betriebskosten lagen der Regierungsantwort zufolge im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 3,94 Millionen Euro. Laut einer Prognose sollen es für 2022 im Schnitt rund 2,66 Millionen Euro sein. Die Corona-Warn-App für Smartphones war im Juni 2020 gestartet und wurde nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) mittlerweile 40,7 Millionen Mal heruntergeladen. Sie soll dazu beitragen, Infektionsketten einzudämmen. Die App registriert dafür anonymisiert Menschen, die sich für längere Zeit in einem Abstand von zwei Metern oder weniger befunden haben, als Risikokontakte.
WHO-Chef warnt vor Verharmlosung der Omikron-Variante
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat eindringlich vor einer Verharmlosung der Omikron-Variante gewarnt. „Omikron führt zu Krankenhauseinweisungen und Todesfällen, und selbst die weniger schweren Fälle überschwemmen die Gesundheitseinrichtungen“, sagte Tedros. Die Corona-Pandemie „ist noch lange nicht vorbei“. „Omikron mag im Durchschnitt weniger schwerwiegend sein, aber die Erzählung, dass es sich um eine harmlose Krankheit handelt, ist irreführend“, sagte der WHO-Chef. Wegen der starken Ausbreitung sei es außerdem wahrscheinlich, dass weitere Varianten entstehen.
Auch der WHO-Experte Michael Ryan warnte davor, die Gesundheitsrisiken durch Covid-19 zu unterschätzen. „Die Leute stellen Pandemie und Endemie einander gegenüber, aber endemische Malaria tötet hunderttausende Menschen, HIV ist endemisch, Gewalt in unseren Städten endemisch“, sagte er bei einer Online-Veranstaltung des Weltwirtschaftsforum. „Endemisch heißt nicht gut, endemisch heißt nur, dass es für immer da ist.“ „Wir werden das Virus in diesem Jahr nicht loswerden“, sagte Ryan weiter. „Wir werden das Virus vielleicht nie ausrotten. Viren, die Pandemien auslösen, neigen dazu, Teil des Ökosystems zu werden.“
Schottland lässt fast alle Corona-Maßnahmen auslaufen
In Schottland sollen zum Beginn der kommenden Woche beinahe alle Corona-Maßnahmen auslaufen. Die Zahl der Neuinfektionen sei in den vergangenen zwei Wochen erheblich zurückgegangen, sagte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon im Parlament in Edinburgh als Begründung. Trotzdem sei es wichtig, vorsichtig zu bleiben.
In dem britischen Landesteil dürfen sich bislang nur Mitglieder von maximal drei Haushalten in Innenräumen treffen, Diskotheken müssen geschlossen bleiben. Das soll sich am Montag ändern. Vorerst bleiben sollen aber die Empfehlung zum Homeoffice sowie zur Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlich zugänglichen Innenräumen.
Auch in England wird damit gerechnet, dass die Corona-Maßnahmen in der kommenden Woche nicht mehr verlängert werden. Dort gibt es allerdings ohnehin nur sehr wenige Auflagen wie die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften sowie die Empfehlung, von Zuhause zu arbeiten. Den sogenannten Plan B hatte Premierminister Boris Johnson Anfang Dezember als Reaktion auf die Ausbreitung der Omikron-Variante gegen den heftigen Widerstand seiner eigenen Partei durchgesetzt. Er gilt noch planmäßig bis zum 26. Januar.
Schweden lockert Testpflicht für Reisende
Geimpfte und genesene EU-Bürger müssen auf dem Weg nach Schweden künftig keinen Corona-Test mehr vorweisen. Die seit dem 28. Dezember geltende Anforderung eines negativen, maximal 48 Stunden alten Tests für Einreisende fällt ab Freitag weg, wie die schwedische Regierung mitteilte. Reisende würden nicht mehr als besonderes Risiko bei der Ausbreitung der Omikron-Variante in dem skandinavischen Land betrachtet.
Damit reicht es ab Freitag, wenn man einen gültigen Corona-Pass bei sich hat und damit Impfung, Genesung oder einen maximal 72 Stunden alten Test vorzeigen kann. Das gilt für ausländische Erwachsene, es gibt Ausnahmen. Schweden, das in der Corona-Krise einen vielbeachteten Sonderweg mit relativ milden Beschränkungen gewählt hatte, hatte in der zweiten Jahreshälfte 2021 lange Zeit vergleichsweise niedrige Corona-Zahlen verzeichnet. Seit dem Jahreswechsel ist die Zahl der Neuinfektionen jedoch in die Höhe geschossen.
Leipziger Buchmesse soll im März stattfinden
Der Direktor der Leipziger Buchmesse, Oliver Zille, hält einem Medienbericht zufolge daran fest, die Buchmesse Mitte März wie geplant stattfinden zu lassen. Der am Freitag vergangener Woche tagende Beirat habe das Team darin „bestätigt und bestärkt, an der Durchführung 2022 festzuhalten“, sagte Zille dem Buchbranche-Fachmagazin „Börsenblatt online“. Eine Absage zum jetzigen Zeitpunkt sei von allen Beteiligten als schlechteste Option bewertet worden.
Aus vielen Gesprächen mit den Ausstellern wisse man: „Die Branche will diese Messe in diesem Frühjahr.“ Dabei stütze er sich nicht nur auf Lippenbekenntnisse: „75 Prozent aller Aussteller, verglichen mit 2019 und mit dem Anmeldestand kurz vor der Absage 2020, sind angemeldet“, so der Direktor der Leipziger Buchmesse.
Es gebe es unterschiedliche Modellrechnungen, wie die Corona-Situation sich bis Mitte März regional entwickeln könnte. Mehrheitlich gingen die Fachleute davon aus, dass der Höhepunkt der Infektionen deutlich vor dem Zeitraum der Messewoche erreicht sein und im März wieder sinken werde, so Zille. Die Leipziger Buchmesse soll vom 17. bis 20. März stattfinden. 2020 und 2021 war sie wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden.
EMA empfiehlt Impfstoffentwicklern Forschung an Upgrades
Die Impfstoffentwickler sollten nach Einschätzung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA an mehr als einem verbesserten Covid-19-Impfstoff arbeiten. Sie sollten dabei nicht nur ein Vakzin in Betracht ziehen, das auf die hoch ansteckende Omikron-Variante zugeschnitten ist, sondern auch an Versionen, die eine Kombination von Varianten abdecken.
„Wir hören auch von anderen Zulassungsbehörden, dass es wichtig ist, keine Optionen auszuschließen“, sagte der Leiter der Impfstoffstrategie der EMA, Marco Cavaleri. „Es ist also ebenso wichtig, nicht nur einen monovalenten Impfstoff zu diesem Zeitpunkt in Betracht zu ziehen, sondern vielleicht auch einen bivalenten oder sogar einen multivalenten Impfstoff.“ Impfstoffentwickler wie BioNTech/Pfizer und Moderna arbeiten bereits mit Hochdruck an einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff und hoffen, diesen im Frühjahr zu Verfügung stellen zu können.
Die Experten der EMA erklärten, noch lägen keine Erkenntnisse darüber vor, ob auch eine vierte Dosis verabreicht werden müsse. Bei Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem könnte es sinnvoll sein, eine vierte Dosis in Betracht zu ziehen. Die Mitglieder des Zusammenschlusses von Arzneimittelbehörden (ICMRA) seien sich aber einig darüber, dass eine Verabreichung mehrerer Auffrischdosen in kurzen Abständen längerfristig nicht tragbar wäre.
Erstmals mehr als 30.000 Neuinfektionen in Dänemark
Dänemark hat zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie mehr als 30.000 Corona-Infektionen an einem Tag verzeichnet. In der täglichen Auflistung des nationalen Gesundheitsinstituts SSI kamen am Dienstag 33.493 nachgewiesene Fälle hinzu, darunter knapp 31.500 Neuinfektionen und 2000 erneute Infektionen.
Damit sind seit Pandemiebeginn in dem EU-Land mit seinen knapp sechs Millionen Einwohnern knapp 1,2 Millionen Infektionen bestätigt worden. 3519 Menschen mit einer Corona-Infektion sind bisher gestorben. Ende November hatte die tägliche Neuinfektionszahl bei etwa 5000 gelegen.
Gesundheitsminister Magnus Heunicke wies auf Twitter darauf hin, dass sich die hohe Infektionszahl nicht in der Zahl der Krankenhauseinlieferungen widerspiegele. Gründe dafür seien die Omikron-Variante und die erneuten Infektionen von Personen, die sich bereits zuvor mit dem Coronavirus angesteckt hätten. Deshalb gebe es Grund für Optimismus für die kommende Zeit, schrieb Heunicke.
Niedersachsen plant Testpflicht für Kita-Kinder
Niedersachsen will nach einer Ankündigung von Kultusminister Grant Hendrik Tonne bis Mitte Februar eine Corona-Testpflicht für Kinder in den Kindertagesstätten einführen. Es freue ihn, dass die Prüfung der Testpflicht für Kita-Kinder bei Trägern, Kommunen, Gewerkschaft und Verbänden „zunehmend auf ein positives Echo“ treffe, sagte Tonne der „Nordwest-Zeitung“.
Offenbar gebe es einen recht breiten Konsens in dieser Sache, sagte Tonne. Man müsse aber sicherstellen, dass nicht nur ausreichend Tests vorhanden seien, sondern auch die richtigen. Benötigt würden zuverlässige Lolli-Tests, die sich unproblematisch bei kleinen Kindern anwenden ließen. „Wir arbeiten derzeit an der Absicherung der Logistik, damit auch verlässlich Tests zur Verfügung stehen“, sagte der Minister. Parallel stimme sich die niedersächsische Landesregierung intern ab. „Sobald beides steht, wird die Testpflicht scharfgestellt. Auf einen Zeitpunkt legen wir uns heute nicht verbindlich fest, streben aber eine zügige Umsetzung bis circa Mitte Februar an.“
Zweitimpfung bei Johnson&Johnson nötig
Bis Anfang kommenden Monats sollen in Deutschland die digitalen Impfnachweise an jüngste EU-Vorgaben sowie an Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Impfstoffs von Johnson&Johnson angepasst werden.
Umgesetzt werden soll damit die Vorgabe der Europäischen Union, nach der Impfzertifikate in der EU künftig nur noch neun Monate nach der Grundimmunisierung gegen das Coronavirus gültig sind, wie ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte.
Im Zuge dessen sollen in Deutschland demnach auch die Vorgaben für eine Impfung mit dem Vakzin von Johnson&Johnson geändert werden. Als geimpft mit vollständigem Grundschutz gilt man in Deutschland künftig erst dann, wenn auf die Johnson&Johnson-Erstimpfung eine zweite Impfung erfolgt, so der Sprecher. Dies solle möglichst mit einem mRNA-Vakzin wie dem von Biontech/Pfizer oder Moderna erfolgen, wie er bekräftigte. Der vollständige Schutz ist etwa für die Einhaltung von 2G-Zugangsregeln nötig.
Corona-Warn-App ignoriert Booster-Status
Mit dem letzten Update der Corona-Warn-App wird allen Nutzern über dem QR-Code-Zertifikat gut sichtbar der sogenannte G-Status mitgeteilt, 2G – also geimpft oder genesen, 2G+ mit zusätzlichem Test oder 3G (geimpft, genesen oder getestet). Das soll unter anderem Kontrollen vereinfachen.
Allerdings firmieren auch Menschen, die bereits dreimal geimpft sind, weiterhin unter der Bezeichnung 2G – womit sie von nur zweifach Geimpften nicht zu unterscheiden sind.
Wie funktioniert der Novavax-Impfstoff?
Ab dem 21. Februar 2022 soll der Impfstoff von Novavax in Deutschland verfügbar sein, insgesamt fünf Millionen Dosen sind für dieses Jahr bestellt. Schon ab kommenden Montag können sich etwa Menschen in Rheinland-Pfalz für eine Impfung mit Novavax anmelden. Was muss man über den Impfstoff wissen?
Frankreichs Bildungsminister bedauert Ibiza-Urlaub in Omikron-Welle
Frankreichs Bildungsminister Jean-Michel Blanquer hat sich dafür entschuldigt, mitten in der Omikron-Welle Urlaub auf Ibiza gemacht zu haben. Für große Kritik hatte gesorgt, dass Eltern und Schüler zur selben Zeit Anfang Januar noch über den Unterrichtsstart nach den Weihnachtsferien im Unklaren waren.
„Hatte ich nicht das Recht, einige Tage Urlaub zu nehmen nach diesem Jahr?“, fragte Blanquer die Abgeordneten im Parlament in Paris. Er habe keine Treffen oder Entscheidungen verpasst. Er hätte sicher einen anderen Ort als die für Partys bekannte spanische Insel auswählen können, räumte Blanquer ein. „Die Symbolik, sie tut mir leid.“ Blanquer hatte die ab dem 3. Januar geltenden Regeln an den Schulen zunächst ausschließlich in einem Interview mit der Zeitung „Le Parisien“ angekündigt, das am 2. Januar zunächst nur hinter einer Bezahlschranke zugängig war. Schulbeschäftigte, Eltern und Schüler fühlten sich ohne Informationen aus erster Hand verschaukelt.
Erst an diesem Montag wurde bekannt, dass Blanquer sich auf Ibiza aufgehalten und dem „Parisien“ ein Video-Interview von dort aus gegeben hatte. Vergangenen Donnerstag hatte es landesweite Proteste gegen den von Blanquer abgesteckten Corona-Kurs an den Schulen gegeben.
Höhepunkt der Omikron-Welle in Polen Mitte Februar erwartet
Die polnische Regierung geht davon aus, dass sich dort Mitte Februar rund 60.000 Personen pro Tag mit dem Coronavirus infizieren könnten. Damit könnte der Höhepunkt der neuen, fünften Welle erreicht sein, die mittlerweile das Land erfasst habe, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Waldemar Kraska.
Gesundheitsminister Adam Niedzielski warnte, andere Prognosen würden sogar von mehr als 120.000 Neuinfektionen ausgehen. Am Dienstag lag die Zahl bei knapp unter 20.000. Besonders viele Fälle gibt es demnach in der Woiwodschaft Pommern an der Ostsee. In Polen mit seinen 38 Millionen Einwohnern sind nur 56,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Kraska sagte, von den 377 am Dienstag gemeldeten Corona-Toten seien 300 nicht geimpft gewesen.
Tschechische Musikerin stirbt nach absichtlicher Infektion
Eine tschechische Folk-Musikerin ist nach einer absichtlichen Coronavirus-Infektion an Covid-19 gestorben. Hana Horka, Sängerin der Band Asonance, starb am Sonntag im Alter von 57 Jahren, wie ihr Sohn Jan Rek dem Radiosender iRozhlas.cz sagte.
Rek zufolge hatte sie sich bewusst dem Virus ausgesetzt, weil sie eine Impfung umgehen wollte. Dazu habe sie sich entschlossen, nachdem ihr geimpfter Mann und ihr ebenfalls geimpfter Sohn erkrankt waren. „Sie beschloss, einfach normal mit uns zu leben und sich zu infizieren, anstatt sich impfen zu lassen“, schilderte Rek. Er machte örtliche Vertreter der Impfgegner-Bewegung für Horkas Tod verantwortlich.
In Tschechien ist der Nachweis einer Corona-Impfung oder überstandenen Infektion Voraussetzung für den Besuch von Kultur- und Sporteinrichtungen sowie von Bars und Restaurants. Kurz vor ihrem Tod hatte Horka im Internet geschrieben, sie freue sich, nach ihrer „heftigen“ Erkrankung bald wieder ins Theater und in die Sauna gehen zu können.
Russland verkürzt Quarantäne auf eine Woche
Nach einem positiven Corona-Test müssen Russen künftig nicht mehr 14, sondern nur noch sieben Tage in Quarantäne. Bei den Regeln für die Corona-Isolation und das Testen müsse man nachbessern, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa zur Begründung. Sie kündigte auch weitere Neuerungen an, ohne ins Detail zu gehen.
EMA: Keine Komplikationen durch mRNA-Impfungen bei Schwangeren
Die mRNA-Impfstoffe verursachen nach Angaben der europäischen Arzneimittelbehörde EMA keine Komplikationen bei werdenden Müttern und ihren Babys. Die Impfung senke zudem das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei Schwangeren ebenso wirksam wie bei Nicht-Schwangeren, erklärt die EMA nach einer Auswertung von Studien mit rund 65.000 Schwangerschaften in verschiedenen Stadien. Die häufigsten Nebenwirkungen der Impfstoffe entsprachen demnach denen der geimpften Bevölkerung insgesamt.
Da eine Schwangerschaft bisher mit einem höheren Risiko für eine schwere Covid-Infektion in Verbindung gebracht werde, werde Schwangeren oder Frauen, die in naher Zukunft schwanger werden könnten, empfohlen, sich impfen zu lassen.
Moskau verlängert Corona-Beschränkungen
Die Moskauer Stadtregierung verlängert wegen der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante die Corona-Einschränkungen um einen Monat. „Wir haben ein paar schwierige Wochen vor uns“, erklärte Bürgermeister Sergej Sobjanin.
Die russische Hauptstadt hatte von Ende Oktober bis Ende Februar Vorschriften erlassen, wonach Menschen über 60 zu Hause bleiben müssen, sofern sie nicht geimpft oder genesen sind. Zudem wurden Unternehmen dazu verpflichtet, mindestens 30 Prozent ihrer Mitarbeiter auf Home-Office umzustellen. Diese Beschränkungen werden nun bis zum 1. April verlängert.
PCR-Testzahlen auf Allzeithoch
Angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus hat der Laborverband ALM einen Höchstwert an PCR-Testungen pro Woche verzeichnet. In der vergangenen Woche bis zum Sonntag seien in den fachärztlichen Laboren in Deutschland etwa 1,95 Millionen PCR-Tests durchgeführt worden – mehr als je zuvor in der Pandemie, teilte der Verband mit.
Die Auslastung der Labore lag demnach im bundesweiten Durchschnitt bei 86 Prozent und stieg damit im Vergleich zur Vorwoche deutlich (64 Prozent). „Die Lage ist tatsächlich ernst, die Labore sind an den Kapazitätsgrenzen und darüber hinaus“, sagte der ALM-Vorsitzende Michael Müller. Die Labore konnten demnach ihre Kapazitäten zwar weiter deutlich erhöhen, in dieser Woche beträgt die gemeldete Kapazität für PCR-Tests in deutschen Laboren etwa 2,52 Millionen.
Um eine Überlastung der Labore und der Fachkräfte zu vermeiden, plädierte Müller erneut dafür, schnell und konsequent die Nationale Teststrategie anzuwenden, die auch Priorisierungen für PCR-Tests bei begrenzter Kapazität vorsieht. PCR-Tests müssten da, wo es sinnvoll und möglich sei, zum Beispiel durch Antigentests ersetzt werden, so Müller. Er verwies auf hochwertige laborbasierte Antigentests, die ein „qualitätsgesichertes und laborärztlich befundetes“ Ergebnis liefern könnten und den Bedarf an PCR-Tests sinnvoll reduzierten.
Zwei weitere Corona-Fälle bei deutschen Handballern
Wenige Stunden vor dem abschließenden Vorrundenspiel der deutschen Handballer bei der Europameisterschaft gegen Polen hat es zwei weitere positive Corona-Fälle im DHB-Team gegeben. Nach den Infektionen von Torwart Till Klimpke und Marcel Schiller fallen insgesamt neun Akteure für die Partie heute Abend aus.
Am Montag waren Torwart Andreas Wolff, die Rückraumspieler Kai Häfner und Luca Witzke sowie die Außen Timo Kastening und Lukas Mertens positiv getestet worden. Zuvor hatten sich bereits Julius Kühn und dessen Ersatzmann Hendrik Wagner mit dem Coronavirus infiziert. Alle betroffenen Spieler haben sich in eine Quarantäne begeben. Wann sie wieder eingesetzt werden können, ist noch offen.
Johnson streitet Lügenvorwürfe zu Lockdown-Partys ab
Der britische Premierminister hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe in der „Partygate“-Affäre gelogen. Ihn habe „kategorisch niemand“ darauf aufmerksam gemacht, dass eine Veranstaltung im Mai 2020 im Garten seines Amtssitzes gegen die damals geltenden Corona-Auflagen verstoßen könnte, beteuerte Johnson in einem Interview des Senders Sky News. Er betonte erneut, er sei von einem Arbeitstreffen ausgegangen.
Gleichzeitig entschuldigte sich Johnson „für jegliche Fehlentscheidungen, die gemacht wurden“. Auf Rücktrittsforderungen entgegnete er, zunächst müsse das Ergebnis eines internen Berichts abgewartet werden.
Johnsons ehemaliger Chefberater Dominic Cummings hatte ihm am Montagabend vorgeworfen, im Parlament gelogen zu haben, als er jede Kenntnis von Lockdown-Partys im Regierungssitz abstritt. Vergangene Woche hatte der Premier im Parlament eingestanden, bei einem Event mit Dutzenden Mitarbeitern im Garten von 10 Downing Street im Mai 2020 dabei gewesen zu sein. Cummings erklärte dagegen, er habe Johnson ausdrücklich im Vorfeld darauf hingewiesen, dass es sich bei der Veranstaltung um einen Bruch der Lockdown-Regeln handle.
Hochrangige Vatikan-Mitarbeiter positiv getestet
Zwei ranghohe Vatikan-Vertreter und enge Mitarbeiter von Papst Franziskus sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 67-jährige Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin habe derzeit milde Symptome, teilt Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mit. Sein 61-jähriger Stellvertreter Erzbischof Edgar Pena Parra weise bislang keine Krankheitszeichen auf.
Bei den beiden handelt es sich um die Nummer zwei und Nummer drei im Vatikan. Sie treffen regelmäßig mit dem Papst zusammen. Es sei allerdings nicht klar, wann sie zuletzt das 85-jährigen Oberhaupt der katholischen Kirche getroffen hätten, sagt Bruni. Der Vatikan verlangt von allen Mitarbeitern eine vollständige Corona-Impfung.
Chinesisches Fernsehen warnt vor Post aus dem Ausland
Das chinesische Staatsfernsehen hat wegen der Verbreitung des Coronavirus vor Post und Einkäufen aus dem Ausland gewarnt. „Minimieren Sie den Kauf von Überseewaren aus Ländern mit einer hohen Inzidenz“, schrieb der Staatssender CCTV in einem Ratgeber auf seiner Website.
Sollten doch Pakete aus dem Ausland empfangen werden, wurden umfassende Schutzmaßnahmen empfohlen. Beim Empfang von Sendungen sei demnach das Tragen von Einweghandschuhen und einer Schutzmaske sinnvoll. Auch solle ein sicherer Abstand zum Kurier gehalten werden. Zudem sollten Pakete bestenfalls im Freien geöffnet und desinfiziert werden.
CCTV veröffentlichte seine Empfehlungen, nachdem die Hauptstadt Peking am Wochenende ihren ersten Omikron-Fall gemeldet hatte. Die Infizierte habe zuvor Post aus Kanada erhalten, hieß es in Staatsmedien. Eine Probe der Post sei positiv auf Omikron getestet worden.
In der Vergangenheit waren in China, das eine strenge Null-Corona-Strategie verfolgt, immer wieder importierte Waren wie gefrorenes Fleisch oder Früchte für Infektionen verantwortlich gemacht worden. Internationale Experten bezweifeln jedoch, ob eine Ansteckung über die Berührung von versendeten Paketen oder Produkten möglich ist. Nach der jüngsten Infektion in Peking rief die staatliche Post die gesamte Branche dazu auf, die Maßnahmen zur Seuchenprävention streng zu befolgen.
Thüringen verschiebt Einführung von 2G-Plus in Gastronomie
Thüringens Landesregierung verschiebt die Einführung der 2G-Plus-Regel in Restaurants, Cafés und Kneipen. Sie werde nicht wie geplant vom 23. Januar an landesweit gelten, sondern wie bisher nur in Hotspot-Regionen, sagte Regierungssprecher Falk Neubert. Eine neue Verordnung, die auch 2G-Plus regelt, solle erst in 14 Tagen beschlossen werden. Zur Begründung sagte Neubert, die jetzige Verordnung, die die 2G-Plus-Regel nur in Regionen mit hoher Inzidenz vorsehe, wirke. Eigentlich sollte der Bund-Länder-Beschluss zur Gastronomie Ende dieser Woche in Thüringen umgesetzt werden.
Sorge vor Übertragung: Hongkong lässt Hamster einschläfern
Im Zuge eines Corona-Ausbruchs haben die Behörden in Hongkong die Tötung von etwa 2000 Hamstern und anderen Kleintieren angeordnet. Vorangegangen war nach Medienberichten der Fall einer Besitzerin einer Tierhandlung, bei der die erste Infektion mit der Delta-Variante in Hongkong seit gut drei Monaten festgestellt worden war. Im Anschluss seien Hamster in ihrem Geschäft positiv getestet worden, die nach Angaben des öffentlichen Senders RTHK aus den Niederlanden importiert worden waren.
Wie die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ und andere Hongkonger Medien übereinstimmend berichteten, wurden Geschäfte und Hamster-Halter am Dienstag aufgefordert, ihre Tiere einschläfern zu lassen. Betroffen seien alle Hamster, die nach dem 22. Dezember gekauft wurden. Auch einige andere Kleintiere in Tierhandlungen sollen demnach vorsorglich getötet werden.
Alle betroffenen Tiere würden auf das Coronavirus getestet, hieß es. Sollte der Test positiv ausfallen, müssten sich die Besitzer in Quarantäne begeben, ebenso wie Besucher der jeweils betroffenen Tierhandlung. Die Behörden räumten dabei ein, dass es bisher keine Belege dafür gebe, dass Haustiere SARS-CoV-2 auf Menschen übertragen – man wolle aber Vorsicht walten lassen.
Israel verteilt 30 Millionen Schnelltests an Bürger
Israel will bis zu 30 Millionen kostenlose Corona-Schnelltests an seine Bürger verteilen. Das Angebot richte sich vor allem an finanziell schwächere Bevölkerungsgruppen unter den etwa 9,4 Millionen Einwohnern, teilte die Regierung mit. So sollen vor allem Schüler, bedürftige Familien, Studenten und Senioren die Antigen-Testkits erhalten. Die Verteilung solle nächste Woche beginnen. Verantwortlich dafür seien unter anderem das Sozialhilfeministerium und das Heimatschutzkommando.
Israel hatte wegen Überlastung der PCR-Teststationen vorletzte Woche die PCR-Testpflicht massiv eingeschränkt. Weite Teile der Bevölkerung müssen seither nur noch Antigen-Tests machen, wenn sie mit einem Corona-Infizierten in Kontakt gekommen sind. Allerdings kostete ein Antigen-Test zuletzt rund sechs Euro. Nach Medienberichten bemüht sich die Regierung, die Preise zu senken.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen war in der vergangenen Woche auf bis zu fast 50 000 Fälle pro Tag gestiegen. Allerdings hat das Gesundheitsministerium seit Sonntagabend keine neuen Zahlen mehr veröffentlicht – laut Medienberichten aufgrund von einer Überlastung des Systems wegen zu hoher Fallzahlen.
Impfpflicht: Ethikrat fordert langfristige Lösung
Der stellvertretende Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, Volker Lipp, hat die Politik angesichts einer möglichen Impfpflicht zu einer langfristigen Lösung aufgefordert. „Wenn der Bundestag über eine Impfpflicht entscheidet, also um eine gesetzliche Regelung ringt, muss es dabei um eine langfristig tragfähige Lösung bezogen auf die Pandemie gehen“, sagte Lipp im Interview mit tagesschau24. Es dürfe dagegen keine Lösung nur für die nächsten Tage oder Monate sein, sondern eine, die helfe in einer akzeptablen Weise aus der Pandemie zu kommen, so Lipp.
Er betonte zudem, dass die diskutierte Impfpflicht nicht dazu da sei, um die Omikron-Variante zu bekämpfen, denn dafür käme sie zu spät. „Die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht zielt auf die künftigen, danach kommenden Wellen“, so Lipp.
Linkenchefin Hennig-Wellsow infiziert
Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow hat sich nach eigenen Angaben mit Corona infiziert. Die 44-jährige Thüringerin teilte am Dienstag auf Twitter mit: „Liebe Leute, mich hat #Corona jetzt auch erwischt. Ich wurde positiv getestet & bin in Isolation.“
„Bis jetzt habe ich einen milden Verlauf, ich bin dreifach geimpft. Deswegen auch von mir der dringende Rat an alle: Macht die Impfung & schützt euch weiter!“, schrieb die Linken_Chefin weiter. Sie hatte bereits am Wochenende bei einer Parteiveranstaltung von einem Verdachtsfall in ihrer Umgebung gesprochen und deshalb nur online teilgenommen.
Bewährungsstrafe nach Gewalt bei Corona-Demo
Nach Angriffen auf Polizisten bei einer Demonstration in Berlin gegen Corona-Maßnahmen ist ein Angeklagter zu einem Jahr und acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten sprach den 50-jährigen des besonders schweren Landfriedensbruchs sowie der versuchten gefährlichen Körperverletzung und des tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte schuldig.
Der Mann aus Sachsen habe sich am 18. November 2020 in einer aufgeheizten Stimmung dazu hinreißen lassen, Flaschen aufzunehmen und zu werfen, begründete der Richter. „Von dem Handeln ging hohe Gefährlichkeit aus.“
Rund 9000 Menschen hatten sich damals in Berlin zu Protesten gegen die Corona-Politik versammelt, während der Bundestag über die staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in der Corona-Pandemie beriet. Die Polizei hatte den Bereich damals weiträumig abgesperrt, erstmals seit Jahren wurden Wasserwerfer eingesetzt. Rund 2500 Beamte waren nach Behördenangaben im Einsatz, knapp 80 von ihnen wurden verletzt.
Katalonien hebt nächtliche Ausgehbeschränkung auf
Katalonien im Nordosten Spaniens will die seit Weihnachten geltende nächtliche Ausgehbeschränkung trotz sehr hoher Infektionszahlen ab Freitag aufheben. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt zurzeit mit 2290 mehr als vier mal so hoch wie zum Zeitpunkt der Anordnung der Maßnahme, wie die Zeitung „El País“ berichtete.
Der rapide Anstieg der Zahlen habe sich zuletzt aber verlangsamt, begründete die Regionalregierung in Barcelona dem Bericht zufolge ihre Entscheidung. Das sei auch darauf zurückzuführen, dass die Feiertage, die in Spanien bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar gingen und damit ein erhöhtes Ansteckungsrisiko darstellten, vorüber seien. Am 23. Dezember war die Inzidenz mit 506 angegeben worden.
Kitzbühel verschärft Maßnahmen nach verbotener Après-Ski-Party
Der österreichische Luxus-Skiort Kitzbühel will scharf gegen wegen der Corona-Pandemie verbotene Après-Ski-Partys vorgehen. Die Bezirksbehörde kündigte an, dass die Außengastronomie bis Ende der Woche geschlossen bleiben muss – also auch während der traditionellen Weltcup-Skirennen der Herren am Wochenende. Außerdem sollen Polizeistreifen „in Dauerschleife durch die Stadt ziehen“, um Lokale und Bars zu kontrollieren, sagte Bezirkshauptmann Michael Berger dem Sender „ORF“. Ausgelöst wurden die strengeren Maßnahmen durch ein Video einer Après-Ski-Party.
Globaler Tourismus noch weit unter Vorkrisen-Niveau
Im zweiten Corona-Jahr hat der weltweite Reiseverkehr wieder leicht zugenommen – bleibt aber noch weit entfernt vom Niveau vor der Pandemie. Nach ersten Schätzungen der Welttourismus-Organisation UNWTO legten die internationalen Übernachtungen 2021 um vier Prozent auf 415 Millionen zu. Der Wert bleibt damit aber noch 72 Prozent unter dem Stand von 2019, dem Jahr vor Beginn Pandemie. Steigende Impfraten und die Lockerung von Reisebeschränkungen hätten geholfen, die aufgestaute Nachfrage abzubauen und hätten dem internationalen Tourismus im zweiten Halbjahr 2021 eine moderate Erholung beschert.
Krankenkassen: Beratung auch bei telefonischer Krankschreibung
Auch bei den aktuell wegen der Corona-Pandemie möglichen telefonischen Krankenschreibungen ist aus Sicht der Krankenkassen eingehende ärztliche Beratung wichtig. „Bis Ende März ist die telefonische Krankschreibung bei leichten Atemwegserkrankungen bereits heute möglich“, sagte der Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung, Florian Lanz. Diese Sonderregelung hatte der Gemeinsame Bundesausschuss, das für die Regelung von Leistungen zuständige Spitzengremium im Gesundheitswesen, Anfang Dezember beschlossen. „Wichtig ist, dass sich die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte persönlich vom Zustand der Patientin oder des Patienten durch eine eingehende telefonische Befragung überzeugen“, sagte Lanz.
Neue Version der Corona-Warn-App zeigt 2G/3G-Status an
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist in einer neuen Version in der Lage, gültige Impf- oder Genesenenzertifikate sowie einen digitalen Testnachweis in einen Gesamtstatus zusammenzufassen. Das teilten die Betreiber der App, die SAP und Deutsche Telekom, in einem Blogeintrag mit. Die Version 2.16.1 war am Vormittag bereits im App-Store von Apple für das iPhone verfügbar. Für Android-Smartphones soll die Version bis zum Mittwochabend zur Verfügung stehen.
Damit die unterschiedlichen Zertifikate richtig zu einem Gesamtstatus zusammengefasst werden können, müssen die Details der Nachweise übereinstimmen. Das betrifft Daten wie das Geburtsdatum, sämtliche Vornamen und die Schreibweise des Namens. In der App werden dann vier verschiedene Kombi-Anzeigen dargestellt: „2G“, „2G+“, „3G“ und „3G+“.
Frankreichs Bildungsminister unter Druck
Frankreichs Bildungsminister Jean-Michel Blanquer ist wegen eines von seinem Urlaubsort Ibiza aus geführten Interviews in die Kritik geraten. Mehrere Oppositionspolitiker riefen ihn zum Rücktritt auf. „Anstatt mit Lehrern und Elternvertretern den Schulbeginn unter Corona-Bedingungen vorzubereiten, organisiert der Minister vom Strand aus einen PR-Gag“, schrieb der grüne Präsidentschaftskandidat Yannick Jadot auf Twitter. Das Nachrichtenportal „Mediapart“ hatte am Vorabend berichtet, dass Blanquer die neuen Corona-Regeln für Schulen nach den Weihnachtsferien in einem Interview von Ibiza aus angekündigt hatte.
„Mein Schiff 1“ beendet vorzeitig Reise
Wegen mehrerer Coronafälle an Bord hat das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 1“ einen Tag früher als geplant seine Reise in Bremerhaven beendet. Die Reederei TUI Cruises wollte sich nicht dazu äußern, wie viele Menschen positiv auf das Virus getestet wurden. Diese hätten keine oder nur milde Symptome. Das Schiff war am 12. Dezember mit rund 1600 Gästen und 800 Besatzungsmitgliedern von Bremerhaven zu einer Langzeitreise in die Karibik gestartet. Am Mittwoch sollte die „Mein Schiff 1“ von Bremerhaven nach einer kompletten Desinfizierung mit neuen Gästen an Bord erneut Richtung Karibik aufbrechen.
Ungeimpfter Djokovic könnte auch Wimbledon verpassen
Novak Djokovic droht Medienberichten zufolge auch ein Ausschluss beim Grand-Slam-Klassiker in Wimbledon, sollte sich der Tennis-Weltranglistenerste nicht impfen lassen. Nach Angaben der britischen Zeitungen „Telegraph“ und „Mirror“ wollen die Londoner Turnier-Verantwortlichen keine Zusicherung geben, dass Djokovic im kommenden Sommer seinen Titel bei dem Rasen-Spektakel verteidigen darf. Damit würden sie über die gegenwärtig geltenden Corona-Regeln der britischen Regierung hinausgehen. Bislang dürfen ungeimpfte Spitzensportler nach Großbritannien einreisen, um dort zu trainieren und an Wettbewerben teilzunehmen.
Wüst bietet Ampel-Koalition Gespräche zu Impfpflicht an
Im Streit um die Einführung einer Corona-Impfpflicht hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst den Ampel-Parteien die Mitarbeit der Länder angeboten. „Pandemiepolitik ist keine Parteipolitik“, sagte Wüst der „Süddeutschen Zeitung“. „Wir stehen für eine konstruktive Zusammenarbeit, gerade in dieser zentralen Frage.“ Wüst betonte, die CDU-geführten Bundesländer seien zu Verhandlungen über einen Gesetzentwurf zur Impfpflicht „gerne auch frühzeitig vor der formellen Befassung im Bundesrat“ bereit. Einen konkreten Vorschlag, wie eine Impfpflicht aus Sicht der Unionsländer aussehen könnte, machte er aber nicht.
2000 Hamster sollen nach positiven Coronatests sterben
Die Hongkonger Behörden haben nach Corona-Nachweisen bei Hamstern in einer Tierhandlung die Tötung von etlichen der Tiere angeordnet. Ein Mitarbeiter der Tierhandlung war positiv auf die Delta-Variante des Virus getestet worden. Behördenvertreter sagten, auch der Verkauf und Import von Hamstern in Hongkong werde gestoppt. Alle Geschäfte, die Hamster in Hongkong verkauften, müssten vorläufig den Betrieb einstellen. Etwa 2000 der Nagetiere würden auf humane Weise getötet.
Die Behörden erkannten an, dass es „keinen Beweis“ dafür gebe, dass Haustiere das Virus auf Menschen übertragen könnten. Sie ordneten aber dennoch als Vorsichtsmaßnahme an, Kunden ausfindig zu machen, die nach dem 7. Januar in dem betroffenen Geschäft Hamster gekauft hatten. Sie sollten sich in eine Pflichtquarantäne begeben. Die Kunden müssen zudem ihre Hamster zur Tötung an die Behörden übergeben.
Vize-Premierminister verteidigt Johnson
In Großbritannien sorgen Regierungs-Partys während des Lockdowns weiter für Wirbel. Vize-Premierminister Dominic Raab verteidigte den massiv unter Druck geratenen Regierungschef Boris Johnson. Auf die Frage, ob Johnson abtreten müsse, sollte sich herausstellen, dass er über eine der Partys an seinem Amtssitz gelogen habe, sagte Raab in einem Radio-Interview: „Es ist Blödsinn anzunehmen, dass er gelogen hat.“
Zuvor hatte Johnsons früherer Chefberater Dominic Cummings erklärt, er und mindestens ein weiterer Berater hätten versucht, die umstrittene Party Ende Mai 2020 zu unterbinden. Johnson hingegen sei einverstanden gewesen, dass sie stattfinde.
Bürgermeister von Messina im Hungerstreik
Der Bürgermeister der italienischen Stadt Messina ist aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung in einen Hungerstreik getreten. Cateno De Luca hatte schon am Wochenende ein Zelt im Hafen der sizilianischen Stadt aufgebaut, in dem er seitdem übernachtet. Er will symbolisch die Straße von Messina blockieren, eine Meerenge zwischen Sizilien und dem italienischen Festland. Am Morgen kündigte der 49-Jährige nun den Beginn des Hungerstreiks an, wie er auf Facebook mitteilte.
De Luca protestiert gegen den sogenannten Super Green Pass, also die 2G-Regel, wonach nur Geimpfte oder Genesene auf den Fähren oder mit Flugzeugen die Mittelmeerinsel erreichen oder verlassen können. Der Politiker behauptet, der Staat halte Sizilien „gefangen“.
Gewerkschaft fordert Testpflicht für Kita-Kinder
Angesichts der weiter steigenden Corona-Inzidenzen in Niedersachsen fordert die Gewerkschaft ver.di eine verpflichtende Teststrategie auch für Kinder in Kindertagesstätten. „Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass Infektionen auch in den Kitas frühzeitig erkannt werden und Kinder, die das Virus weitergeben könnten, die Einrichtungen nicht besuchen“, sagte Gewerkschaftssekretärin Katja Wingelewski. Nur so könne der Betrieb in den Kitas aufrecht erhalten bleiben. Die Beschäftigten in den Einrichtungen seien enttäuscht, dass die Testpflicht nicht schon in die aktuelle Corona-Verordnung aufgenommen worden sei. Auch viele Eltern hätten ihr Unverständnis geäußert, zumal die Kitas im Normalbetrieb liefen und Abstandsregeln kaum eingehalten werden könnten.
Liga-Chef sieht Nachnominierungen bei Handballern skeptisch
Die Handball-Bundesliga (HBL) blickt mit großer Sorge auf den Corona-Ausbruch in der deutschen Nationalmannschaft. „Ich will nicht sagen, dass das der größtmögliche anzunehmende Unfall ist. Aber das ist natürlich schwer“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann der Nachrichtenagentur dpa. Sieben deutsche Spieler wurden bei der Europameisterschaft im Teamhotel in Bratislava mittlerweile positiv auf Corona getestet.
Obwohl der Infektionsherd unklar ist, reagierte Bundestrainer Alfred Gislason prompt und nominierte fünf Bundesliga-Profis für die abschließende Vorrundenpartie gegen Polen nach. Bohmann betrachtet die Nachnominierungen mit Skepsis. „Möglicherweise gibt es noch weitere Corona-Fälle in der Mannschaft. Ob es dann Sinn macht, immer weiter nachzunominieren, muss man sehen“, sagte Bohmann. „Da muss man dann sehr vorsichtig sein. Wenn es jetzt noch weitere Ausbrüche gibt, dann haben wir eine neue Situation.“
Heute soll die gesamte DHB-Delegation einen weiteren PCR-Test absolvieren. Warum die deutsche Mannschaft derart stark betroffen ist, ist dem DHB ein Rätsel.
2G-Regelung im Handel könnte Konjunkturbremse werden
Wegen der 2G-Regelung im Einzelhandel sind aus Sicht des Mittelstandsverbundes die Umsätze von Unternehmen unter Druck geraten. Hauptgeschäftsführer Ludwig Veltmann sagte, die anhaltenden pandemiebedingten Restriktionen und das damit verbundene Kundenverhalten könnten sich zu einer Konjunkturbremse auswachsen. Gerade kleine und mittlere Handels- und Dienstleistungsunternehmen könnten krisenbedingt erheblichen Schaden nehmen. Nach einer Konjunkturumfrage des Verbandes schätzen mehr als ein Drittel der befragten Kooperationen ihre Umsatzeinbußen aufgrund der 2G-Regelung auf 10 bis 30 Prozent.
Flughafen Wien erwartet 2022 Turnaround
Der Flughafen Wien erwartet ein pandemiebedingt schwaches erstes Quartal und ab dem Sommer einen deutlichen Anstieg des Passagieraufkommens. Im Gesamtjahr 2022 werde am Standort in Wien mit rund 17 Millionen Passagieren gerechnet, teilte das Unternehmen mit. Für die Gruppe – also inklusive der Flughäfen Malta und Kosice – erwarte man rund 21 Millionen Reisende. Im vergangenen Jahr zählte der Flughafen 10,4 Millionen Reisende, was einem Rückgang von 67,1 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau von 2019 entspricht.
Hongkong: Flugbegleiter Corona-Regel-Verstoß verhaftet
In Hongkong sind zwei Angestellte einer Fluggesellschaft wegen Verstoßes gegen Coronaregeln festgenommen worden. Sie seien zu Weihnachten aus den USA gekommen und hätten sich isolieren sollen, teilte die Stadtregierung mit. Stattdessen hätten sie „unnötige Aktionen“ unternommen und später sei bei ihnen das Virus festgestellt worden. Die beiden wurden gegen Kaution freigelassen. Ein Gerichtstermin ist für den 9. Februar angesetzt. Ihnen drohen bis zu sechs Monate Haft und bis zu 5000 Hongkong-Dollar – rund 562 Euro- Geldstrafe.
Der Arbeitgeber der Verdächtigen wurde nicht genannt, doch hatte die Hongkonger Gesellschaft Cathay Pacific mitgeteilt, sie habe zwei Angestellte gefeuert, die gegen Corona-Vorschriften verstoßen hätten und dann positiv auf die Omikron-Mutation des Virus getestet worden seien.
Pflegerat rechnet mit Kündigungen bei Impfpflicht in Einrichtungen
Der Deutsche Pflegerat geht davon aus, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht ab Mitte März zu Kündigungen in der Branche führt. Dies betreffe weniger das Pflegefachpersonal, sondern unterstützende Tätigkeiten wie Betreuungsassistenten, sagte Pflegerats-Präsidentin Christine Vogler den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Gleiche gelte „für Küchen- oder Reinigungskräfte in den Einrichtungen“. In diesen Berufsgruppen herrsche „eine etwas geringe Impfquote“.
Einige dieser Beschäftigten überlegten, „den Job zu wechseln, wenn die Impfpflicht an ihrem Arbeitsplatz greift“. Beim Pflegefachpersonal in den Kliniken sowie im ambulanten Bereich rechne der Pflegerat dagegen mit weniger Kündigungen infolge der Impfpflicht.
Australischer Tennisverband zu Djokovic: Prüfen alle Aspekte
Der australische Tennisverband will nach der Gerichtsposse um den ungeimpften Novak Djokovic sein Vorgehen auf den Prüfstand stellen. Es gebe immer Lektionen, die man lernen könne, teilte Tennis Australia mit. Man wolle – wie jedes Jahr – alle Aspekte überprüfen. Zugleich entschuldigte sich der Verband für den Wirbel, der vor dem Auftakt des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres entstanden war. „Wir verstehen, dass die jüngsten Ereignisse eine wesentliche Ablenkung für alle waren“, teilte Tennis Australia mit, ohne in der Stellungnahme den Namen Djokovic zu erwähnen.
Ethiker fordert von Kirchen Einsatz für gerechtere Gesellschaft
Der Gesellschaftsethiker Bernhard Emunds sieht angesichts wachsender wirtschaftlicher Ungleichheit in der Corona-Krise die Kirchen in der Pflicht. „In der katholischen Sozialethik hat die Forderung nach einer anderen Vermögensverteilung Tradition. Zudem wird betont, dass diejenigen, die Eigentum haben, damit auch Verantwortung übernehmen und dass der Staat Gesetze einführen soll, damit die Eigentümer ihr Vermögen so einsetzen, dass es für alle Betroffenen von Vorteil ist“, sagte Emunds dem Portal „katholisch.de“ im Interview. Vor diesem Hintergrund sei es Aufgabe der Kirchen, sich für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen.
Verzögerung von Corona-Hilfen gefährdet Betriebe
In vielen Landwirtschaftsbetrieben mit Tierhaltung steigt nach Darstellung der Branche der wirtschaftliche Druck wegen verzögerter Corona-Hilfen. Das Geld müsse endlich auf den Höfen ankommen, kritisierte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Torsten Staack, laut einem Bericht des NDR.
Oft hake es bei der Bewilligung der staatlichen Unterstützung – dies habe in etlichen Fällen ein finanzielles Desaster für die Schweinemäster zur Folge. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen gerieten derzeit in Existenznot. Die Betriebe bräuchten jetzt politischen Rückhalt, hieß es vor einem Kongress zur Agrarpolitik, bei dem es um Überlegungen für eine nachhaltige Agrar- und Ernährungswirtschaft gehen soll.
Gastgewerbe wegen Corona auch 2021 unter Druck
Für Hotels, Restaurants und Caterer ist im vergangenen Jahr die erhoffte kräftige Erholung vom Corona-bedingten Einbruch 2020 ausgeblieben. Der Umsatz legte zwar um 2,0 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte. Preisbereinigt (real) stagnierte er jedoch. „Damit waren die Jahre 2020 und 2021 die umsatzschwächsten seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994.“
Im Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2019 setzte das Gastgewerbe fast 36 und real sogar gut 40 Prozent weniger um. Grund für die Misere sind die Beschränkungen aufgrund der Corona-Krise. Die zeitweise geltende Bundesnotbremse mit ihren weitreichenden Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Pandemie etwa brockte der Branche erhebliche Einbußen ein.
Kinderärzte gegen erneute Schulschließungen
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat sich gegen erneute Schulschließungen ausgesprochen. „Es wird sich bei sehr hohen Zahlen nicht vermeiden lassen, das muss aber klar der letzte Schritt sein“, sagte Verbandssprecher Jakob Maske dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Die Konsequenzen geschlossener Schulen seien wesentlich schlimmer als die Folgen einer Infektion, die Kinder und Jugendliche zu erwarten hätten. „Schule ist nicht nur Lehrraum, sondern auch Sozialraum“, sagte Maske. „Daher ist es für die Gesundheit der Kinder wichtig, dass sie offenbleiben.“
Der Kinderarzt begründete seine Forderung mit dem aktuellen Infektionsgeschehen. Der Verband sehe zwar eine deutliche Zunahme der Infektionen, aber Kinder und Jugendliche erkrankten nur selten. Im Falle einer Erkrankung seien die Symptome eher mild.
Chip-Krise lässt EU-Automarkt im Dezember einbrechen
Der Halbleitermangel hat den Automarkt in Europa stark schrumpfen lassen. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen sei im Dezember um 22,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf rund 795.300 Fahrzeuge gesunken, teilte der europäische Herstellerverband ACEA in Brüssel mit.
Im Gesamtjahr zählte ACEA einen Rückgang um 2,4 Prozent auf 9,7 Millionen Fahrzeuge. Damit kamen im vergangenen Jahr 3,3 Millionen Neuwagen weniger auf die Straßen als 2019 vor der Corona-Pandemie. Während Italien, Spanien und Frankreich Zuwächse verbuchten, schrumpften die Neuzulassungen in Deutschland um zehn Prozent.
Praxen durch Fern-Krankschreibung entlastet
Der Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz, Clemens Hoch, hat nach der Konferenz von Bundes- und Landesministern deren Beschlüsse im Radioprogramm des SWR konkretisiert. Bezüglich der weiter bestehenden Möglichkeit, sich telefonisch krankschreiben zu lassen, hat Hoch eingeräumt, dass zwar die Telefone in vielen Praxen überlastet seien, aber es gebe ja auch andere Möglichkeiten, für eine Krankschreibung Kontakt aufzunehmen.
„Man kann sich ja auch per E-Mail oder auf anderen Wegen beim Arzt melden. Wichtig war uns jetzt, zu sagen: Menschen mit Atemwegserkrankungen sollen bestenfalls zu Hause bleiben und sich zu Hause testen, nicht unter Leute kommen oder in die Arztpraxis gehen und deshalb wollen wir auch, dass die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen weiterhin unbürokratisch ausgestellt werden können.“ Zudem wirkten wegen der hohen Impfquote im medizinischen Sektor auch die gelockerten Quarantäne-Regeln Ausfall-Zeiten des Praxispersonals entgegen.
China: Postmitarbeiter sollen alle Auslandssendungen desinfizieren
Aus Furcht vor einer starken Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus vor den Olympischen Winterspielen in Peking haben die chinesischen Behörden die Desinfizierung aller im Land eingehenden internationalen Postsendungen angeordnet. Die staatliche Post forderte die Menschen in einer Mitteilung zudem dazu auf, weniger Waren „aus Ländern und Regionen“ mit hohen Corona-Inzidenzen zu bestellen.
Der Mitteilung zufolge sollen Postmitarbeiter, die in Kontakt mit internationalen Brief- und Paketsendungen kommen, Booster-Impfungen erhalten. Die Desinfizierung aller internationalen Sendungen soll demnach „so schnell wie möglich“ beginnen. Chinesische Behördenvertreter hatten zuletzt mehrfach angedeutet, dass inländische Corona-Infektionsfälle im Zusammenhang mit ausländischen Postsendungen stehen könnten.
Lauterbach warnt vor Erstellung eines Impfregisters
In der Diskussion über die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht spricht sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach gegen ein Impfregister aus. „Wir können die Impfpflicht monitorieren auch ohne Impfregister“, sagt der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. „Ich warne davor, ein Impfregister zu nutzen. Der Aufbau eines Impfregisters dauert lange und ist auch datenschutzrechtlich nicht unumstritten.“
Lauterbach kündigt zudem an, PCR-Tests für Menschen aus kritischen Infrastrukturen vorzuhalten, vor allem für die, die in der Pflege arbeiten. Die PCR-Test-Kapazität sei begrenzt. „Wir müssen dazu übergehen, die PCR-Tests zu priorisieren.“
Sozialverband fordert für Hartz-IV-Empfänger Kostenübernahme für FFP2-Masken
Der Sozialverband VdK fordert Unterstützung für Hartz-IV-Empfänger in der Corona-Pandemie. Angesichts der Gefahren durch die Omikron-Variante des Virus sollte der Staat die Kosten für FFP2-Masken übernehmen. VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte, für jene, „die kaum über die Runden kommen, wie Pflegebedürftige, Menschen mit kleinen Renten und Grundsicherungsbezieher, sind regelmäßig frische FFP2-Masken zu teuer“.
Im Moment seien im Hartz-IV-Regelsatz für Gesundheitskosten 17 Euro im Monat vorgesehen. „Das ist viel zu wenig“, sagte Bentele und forderte Hilfen auch für Menschen mit geringen Einkommen wie Empfänger von Wohngeld oder Kinderzuschlag sowie für kinderreiche Familien. Auch Pflegebedürftige bräuchten Unterstützung, die Bundesregierung müsse die Pflegehilfsmittelpauschale dringend wieder auf 60 Euro hochsetzen, sagte Bentele und nannte es „völlig unverständlich“, dass die Regelung zum Jahresende 2021 nicht verlängert wurde.
Berliner Polizei ruft „Pandemiestufe I“ aus
Die Berliner Polizei leitet mit sofortiger Wirkung die Stufe I ihres „Rahmenplans Pandemie“ ein. Damit reagiere man präventiv auf die auch polizeiintern gestiegenen Infektions- und Quarantänezahlen, teilte die Polizeipressestelle der Hauptstadt mit. „Auch wenn bisher keine Auswirkungen auf unsere Leistungsfähigkeit festzustellen sind, verbietet sich ein Zuwarten schon aus dieser Verantwortung heraus“, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik.
Demnach sind aktuell rund 800 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen infiziert oder vorsorglich in Quarantäne. Wie schon zuvor in Hochphasen der Pandemie wuchs die polizeiinterne Koordinierungsstelle wieder zu einem Krisenstab Covid, wie die Polizei weiter erklärte. Die Stufe I des „Rahmenplans Pandemie“ tritt ein, wenn 15 bis 30 Prozent des Personals krankheitsbedingt ausfallen. Ziel ist die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit der Polizei Berlin.
Ex-Verfassungsrichter sieht Umsetzung der Impfpflicht skeptisch
Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hat erhebliche Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit einer allgemeinen Impfpflicht. „Auf der Basis des jetzigen Wissens- und Erkenntnisstands kann man meines Erachtens nicht überzeugend begründen, dass eine allgemeine gesetzliche Impfpflicht den Grundsätzen der Verhältnismäßigkeit entsprechen wird“, schreibt Papier in einer Beurteilung, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe zitieren. Derzeit sei die Sache nicht entscheidungsreif.
Mit Blick auf die Erforderlichkeit einer Impfpflicht müsse geklärt werden, „ob infolge der Omikron-Mutante oder möglicherweise neuer in der Zukunft auftretender Mutanten ohne allgemeine Impfung immer noch schwerwiegende Erkrankungen in nennenswertem Umfang zu befürchten wären“, schrieb der ehemalige Verfassungsrichter. Eine Begrenzung der Impfpflicht auf die älteren Personengruppen sei auf jeden Fall ein milderes Mittel.
Die Verhältnismäßigkeit der Grundrechtseingriffe sei „sehr unterschiedlich je nachdem, ob es bei einer Impfung um einen mehr oder weniger einmaligen Vorgang oder ob es um stetig zu wiederholende Impfungen der Bürgerinnen und Bürger mit möglicherweise nur eingeschränkt wirkenden Impfstoffen geht“, erklärte Papier. Auch diese Frage sei gegenwärtig offen.
WM-Quali: Bolivien startet mit mehreren Corona-Fällen in Vorbereitung
Rund zehn Tage vor den anstehenden WM-Qualifikationsspielen in Südamerika sind zwei weitere bolivianische Fußballnationalspieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bruno Miranda und Daniel Vaca hätten keine Symptome und eine geringe Viruslast, hieß es in einer Mitteilung des Bolivianischen Fußballverbandes. Innerhalb von 48 Stunden würden sie einen neuen PCR-Test machen.
Australien meldet Rekord bei neuen Todesfällen
Australiens drei bevölkerungsreichste Bundesstaaten New South Wales, Victoria und Queensland melden zunächst 74 weitere Todesfälle und damit so viele wie noch nie. Der bisherige landesweite Höchststand wurde am Donnerstag mit 57 verzeichnet. In Australien breitet sich Omikron rapide aus.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 553,2 nächsten Höchstwert
Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat den nächsten Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 553,2 an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 528,2 gelegen, vor einer Woche waren es noch 387,9. Es war bereits der fünfte Tag in Folge mit einem neuen Rekordwert.
Die Gesundheitsämter meldeten am Montag zudem 74.405 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Vor einer Woche waren es noch 45.690. Zudem wurden 193 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter insgesamt 8.074.527 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland stieg auf 115.842.
Krankenhäuser sehen keine Kündigungswelle wegen Impfpflicht
Entgegen den Befürchtungen hat die Einführung der berufsbezogenen Impfpflicht offenbar bislang zu keinen gestiegenen Kündigungszahlen bei medizinischem Personal geführt. „Aktuell haben uns noch keine Meldungen aus den Krankenhäusern zu möglichen Kündigungen aufgrund der ab 15. März geltenden Impfpflicht erreicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
Die Impfquote in den Krankenhäusern sei bundesweit mit mehr als 90 Prozent sehr hoch, erklärte Gaß. Es gebe jedoch regionale Unterschiede. Daher könne nicht ausgeschlossen werden, „dass es an einzelnen Standorten auch zu Problemen kommen kann“. Die Krankenhausträger setzten deshalb in diesen Tagen alles daran, noch Aufklärungs- und Informationsarbeit zu leisten, um möglichst viele Beschäftigte für eine Impfung zu gewinnen.