Montag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 13.842
2. November 2020Topmeldungen zum Coronavirus in Deutschland und der Welt
- Frankreich meldet neuen Höchstwert bei Corona-Neuinfektionen (20.21 Uhr)
- Italien setzt jetzt auf neue Risikozonen-Strategie (18.31 Uhr)
- „Wir sind etwas ratlos“: Verwirrung um Inzidenzwert in hessischem Landkreis (16.14 Uhr)
Mehr als 550.000 Corona-Fälle in Deutschland – Zahl der Neuinfektionen steigt erneut deutlich
20.52 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 551.986 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervor. Am Montag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 13.842. Allerdings ist zu beachten, dass einige Bundesländer am Wochenende keine neuen Zahlen melden, sondern erst am Montag nachmelden.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 551.986, 10.532 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 85.448 (+1851), 2044 Todesfälle (+14)
- Bayern: 109.898 (+2532), 2811 Todesfälle (+5)
- Berlin: 33.305 (+713), 261 Todesfälle (+0)
- Brandenburg: 8890 (+162), 207 Todesfälle (+1)
- Bremen: 5897 (+209), 74 Todesfälle (+1)
- Hamburg: 14.286 (+251), 241 Todesfälle (+0)
- Hessen: 43.379 (+1307), 663 Todesfälle (+9)
- Mecklenburg-Vorpommern: 2982 (+54), 24 Todesfälle (+1)
- Niedersachsen: 38.714 (+830), 762 Todesfälle (+1)
- Nordrhein-Westfalen: 139.482 (+3370), 2154 Todesfälle (+9)
- Rheinland-Pfalz: 21.770 (+823), 294 Todesfälle (+7)
- Saarland: 7427 (+166), 197 Todesfälle (+3)
- Sachsen: 19.238 (+1264), 326 Todesfälle (+4)
- Sachsen-Anhalt: 5439 (+101), 83 Todesfälle (+2)
- Schleswig-Holstein: 8595 (+142), 183 Todesfälle (+6)
- Thüringen: 7236 (+67), 208 Todesfälle (+0)
Gesamt (Stand 02.11., 20.35 Uhr): 551.986 (10.532 Todesfälle)
Vortag (Stand 01.11., 21.03 Uhr): 538.144 (10.469 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 363.100 (Vortag: Rund 355.900)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 178.354 (Vortag: 171.775)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 01.11.): 1,13
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2243 (+173)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1167 (+78)
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg unterdessen um 62 auf 10.532. Laut RKI sind 363.100 positiv Getestete inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle derzeit bei 178.354 (+6579 gegenüber Vortag).
Frankreich meldet neuen Höchstwert bei Corona-Neuinfektionen
20.21 Uhr: In Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 52.500 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Montagabend 52.518 neu erfasste Ansteckungen. Der bisherige Höchstwert lag bei 52.010 gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Die Behörden zählten außerdem mehr als 400 Corona-Todesfälle innerhalb eines Tages in den Krankenhäusern. Das ist, rechnet man die Todesfälle in Altenheimen nicht dazu, der höchste Wert seit dem Frühjahr.
Die Corona-Lage verschlechtert sich in dem Land mit 67 Millionen Einwohnern seit Wochen dramatisch. Seit Freitag gilt bis mindestens Anfang Dezember ein landesweiter Lockdown. Die Menschen dürfen nur noch mit triftigem Grund das Haus verlassen und müssen dabei stets ein entsprechendes Formular bei sich tragen. Mehr als 37.400 Menschen im Land sind bereits im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Rund 20,6 Prozent der Corona-Tests sind nach Angaben von Montag positiv.
Der Wissenschaftliche Rat, der in Frankreich die Regierung berät, geht davon aus, dass die zweite Corona-Welle nicht die letzte sein wird. Es gebe Grund zur Befürchtung „mehrerer aufeinanderfolgender Wellen im Winter und Frühjahr 2021“, hieß es am Wochenende. Dies sei abhängig etwa vom Klima und vom Erfolg der Teststrategie. „Wir können die Hypothese eines Endes der zweiten Welle am Ende des Jahres oder Anfang 2021 aufstellen“, so die Expertinnen und Experten weiter. Sie gehen aber davon aus, dass Ausgangsbeschränkungen bis 1. Dezember wohl nicht ausreichen werden, um das Virus einzudämmen.
Coronavirus: Experten sehen noch „mehrere Wellen“ auf Europa zukommen
19.15 Uhr: Europa muss sich nach Einschätzung des französischen Wissenschaftsrats auf weitere Corona-Infektionswellen einstellen. Das Beratergremium der französischen Regierung rechnet laut einem neuen Bericht mit „mehreren aufeinanderfolgenden Wellen“ im Winter und Frühling. „Uns stehen also viele Monate mit einer äußerst schwierigen Situation bevor“, warnten die Wissenschaftler, die die Regierung von Präsident Emmanuel Macron in der Corona-Krise beraten und auch den neuen landesweiten Lockdown empfohlen hatten.
Trotz der bisher verhängten Maßnahmen werde es voraussichtlich nicht gelingen, weitere Infektionswellen zu verhindern, erklärte der Wissenschaftsrat. Dies gelte unter Berücksichtigung aller Parameter wie der Witterung, der Teststrategie und der Nachverfolgung von Infektionen. Daher sei es erforderlich, sich bis zur Zulassung erster Impfstoffe und Medikamente auf das „Management aufeinanderfolgender Wellen“ einzustellen.
Schäuble: „Ein paar Wochen nicht essen gehen können, ist nicht so furchtbar schlimm“
18.51 Uhr: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sieht in der Corona-Pandemie die Chance auf eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. „Wir sollten jetzt nicht anfangen, in Pessimismus oder Panik zu verfallen“, sagte er dem „SWR“ am Montag. „Wenn wir jetzt ein paar Wochen nicht essen gehen können, wenn wir jetzt ein paar Wochen keine privaten Feiern machen können, wenn beispielsweise auch die Silvester-Partys nicht so stattfinden können, wie in früheren Jahren, dann ist es bedauerlich, aber es ist nicht so furchtbar schlimm.“ Wenn dafür die Familien wieder ein bisschen stärker zusammenrückten, sich Nachbarn wieder stärker umeinander kümmerten, dann stärke das wieder die Kräfte in der Gesellschaft.
WHO-Chef nach Corona-Kontakt in Quarantäne
18.42 Uhr: Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, ist nach Kontakt mit einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person in häuslicher Quarantäne. „Es geht mir gut und ich habe keine Symptome, aber ich werde mich in den kommenden Tagen selbst unter Quarantäne stellen und von zuhause aus arbeiten, so wie es die WHO-Richtlinien vorsehen“, schrieb Tedros am Sonntag auf Twitter. Es sei extrem wichtig, dass grundsätzlich jeder diesen Richtlinien folge, erklärte er weiter. „So brechen wir die Infektionsketten, unterdrücken das Virus und schützen Gesundheitssysteme.“
Nach den Worten des WHO-Experten Michael Ryan ist Tedros bisher nicht getestet worden. Dies werde bei Auftauchen von Symptomen und zu gegebener Zeit passieren, sagte Ryan am Montag.
Coronavirus-Pandemie: Italien setzt jetzt auf neue Risikozonen-Strategie
18.31 Uhr: Italien setzt im Kampf gegen die zweite Corona-Welle auf eine neue Strategie mit drei Risikozonen und weiteren Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der Bürger. Wie Ministerpräsident Giuseppe Conte am Montag in Rom angekündigte, müssen zudem alle Museen und Ausstellungen im Land schließen. Die Mitte-Links-Regierung plant für öffentliche Transportmittel eine Obergrenze, nach der nur die Hälfte der Plätze besetzt werden darf. Vorgesehen seien auch nächtliche Ausgangsbeschränkungen, kündigte Conte im Parlament an, ohne Uhrzeiten zu nennen.
Mit der neuen Aufteilung in drei Risikozonen wolle die Regierung gezielter und „modularer“ auf unterschiedliche Corona-Lagen in verschiedenen Gebieten reagieren, sagte der Premier vor dem Abgeordnetenhaus, der größeren der zwei Parlamentskammern, und später auch im Senat.
Einkaufszentren sollen künftig landesweit an Wochenenden schließen – ausgenommen sind Lebensmittelläden. Der Präsenzunterricht in höheren Schulen soll weiter eingeschränkt und auf Online-Lektionen umgestellt werden. In Rom wurde erwartet, dass das entsprechende Dekret bis Dienstag fertig werden dürfte.