++ Chinesische Millionenstadt im Lockdown ++
28. Januar 2022Nach fünf positiven Fällen dürfen die 1,2 Millionen Einwohner in Xiong’an ihre Wohnviertel vorerst nicht verlassen. Ein Musical in Hamburg und eine Berliner Show fallen im Februar aus.
- RKI meldet 190.148 Neuinfektionen
- Australien genehmigt Booster-Impfung für 16- und 17-Jährige
- Krankenhausvertreter rechnen mit höherer Auslastung
- Südkorea will Corona-Patienten in Nachbarschaftskliniken versorgen
- Impfquote bis Ende Januar kaum zu erreichen
Fast 144.000 Neuinfektionen und 378 weitere Tote in Italien
In Italien registriert das Gesundheitsministerium 143.898 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das sind knapp 12.000 weniger als am Tag zuvor. 378 weitere Menschen starben nach Regierungsangaben mit oder an dem Coronavirus. Am Vortag waren es noch 389 Tote. Seit das Virus im Februar 2020 erstmals in Italien nachgewiesen wurde, starben damit 145.537 Menschen – das ist der zweithöchste Wert in Europa nach Großbritannien und der neunthöchste weltweit. Fast 10,7 Millionen Ansteckungsfälle wurden bislang nachgewiesen.
Über 700.000 Virus-Tote in Russland
In Russland übersteigt die Zahl der Virus-Toten die Marke von 700.000. Das ergibt eine Reuters-Berechnung auf Basis neuer Daten des Statistikamtes Rosstat. Demnach starben im Dezember 54.630 Menschen mit oder an dem Coronavirus. Das bedeutet, dass die Zahl der Todesfälle auf der Grundlage von Rosstat-Daten bis Ende Dezember sowie der Daten der Regierungsarbeitsgruppe für Januar insgesamt 701.703 beträgt. Am Freitag verzeichnen die Behörden zudem 98.040 Neuinfektionen binnen eines Tages.
6800 Fans bei Bundesligaspiel zwischen Mainz und Hoffenheim erlaubt
Zum Spiel in der Fußball-Bundesliga zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und der TSG Hoffenheim am 5. Februar dürfen 6800 Zuschauer kommen und damit mehr als zuletzt. Dies teilten die Mainzer mit und verwiesen dabei auf die vom Montag an gültige Neufassung der Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz. Demnach dürfen 20 Prozent der Zuschauerkapazität im Mainzer Stadion genutzt werden.
Für Fans aus Hoffenheim stehen gemäß den Absprachen der Bundesliga fünf Prozent des Kontingents zur Verfügung, dies entspricht 340 Karten. Zuletzt durften nur 1000 Zuschauer in Mainz den 1:0-Sieg gegen den VfL Bochum im Stadion verfolgen.
Fünf Corona-Fälle: Göttinger Heimspiel gegen Heidelberg verlegt
Das Heimspiel der Göttinger Basketballer gegen die MLP Academics Heidelberg ist kurzfristig verlegt worden. Im Team der Niedersachsen gibt es fünf Spieler, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, wie der Basketball-Bundesligist mitteilte. Da die Göttinger nun weniger als acht Stammspieler zur Verfügung haben, stellte der Club gemäß den Regularien einen Antrag auf Verlegung der für diesen Samstag geplanten Partie, der von der Liga genehmigt wurde.
Einigung im Impfstoff-Patent-Streit könnte laut WTO bevorstehen
Im Streit um Impfstoff-Patente könnte nach Einschätzung der Welthandelsorganisation (WTO) eine Einigung für ärmere Länder kurz bevorstehen. „Wir hoffen, dass wir in den kommenden Wochen einen Durchbruch erzielen können“, sagte die WTO-Vorsitzende Ngozi Okonjo-Iweala. Demnach zeichnet sich eine „Kompromisslösung“ ab, „die Entwicklungsländern einen besseren Zugang zu Technologietransfer und geistigem Eigentum ermöglicht und gleichzeitig Innovation und Forschung schützt“.
Rostock untersagt für Montag geplante Demonstration
Die Stadt Rostock hat eine für Montag angemeldete Demonstration unter dem Motto „Es lebe die Deeskalation! Es lebe Rostock!“ verboten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten sich in den vergangenen Wochen weit überwiegend nicht an geltende Auflagen gehalten und seien dazu auch nicht zu bewegen gewesen, hieß es in der Begründung. Die Stadtverwaltung als Versammlungsbehörde könne eine Versammlung oder einen Aufzug verbieten, wenn die öffentliche Sicherheit oder Ordnung durch sie gefährdet ist.
In Rostock hatten in den vergangenen Monaten zunehmend mehr Menschen montags gegen die Corona-Schutzmaßnahmen protestiert. Vor zwei Wochen waren es etwa 4.000 Personen, die sich teils Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten, vergangene Woche zogen rund 3.000 Menschen in teils unangemeldeten Aufmärschen durch die Stadt.
Kretschmann kritisiert Einmischung von Virologen
Wissenschaftler wie etwa Virologen sollten sich aus Sicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann aus der Politik heraushalten. „Max Weber hat darauf verwiesen, dass Wissenschaften die Welt beschreiben, wie sie war, ist und sein wird. Sie können auch beschreiben, wie man die Welt verändern könnte. Aber die Wissenschaft kann nicht sagen, ob man die Welt auch verändern soll, sagte der Grünen-Politiker der „Heilbronner Stimme“ und dem „Südkurier“ mit Blick auf den Soziologen (1864-1920).
„Zum Beispiel, ob jetzt eine Impfpflicht politische Kollateralschäden erzeugt – was sie zweifellos auch tun wird -, das zu bewerten liegt jetzt nicht in der Kompetenz der STIKO oder von wem auch immer“, so Kretschmann weiter. Das sei Kompetenz und Aufgabe der Politiker, die dafür gewählt worden seien – nicht der Epidemiologen. Da sei manches verrutscht.
Die Corona-Inzidenz in Italien sinkt
In Italien ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen nach einem wochenlangen Anstieg gesunken. Stand Donnerstag verzeichneten die Behörden für die zurückliegenden sieben Tage landesweit im Schnitt 1823 Infektionen mit dem Virus je 100 000 Einwohner, wie das Oberste Gesundheitsinstitut (ISS) am Freitag in Rom mitteilte. Eine Woche zuvor gab das ISS den Wert noch mit 2011 an. In den Krankenhäusern des Landes mit rund 60 Millionen Einwohnern ging auch die Belegungsrate mit Corona-Patienten etwas zurück. Auf den Intensivstationen etwa lag ihr Anteil bei 16,7 Prozent – nach 17,3 Prozent in der Vorwoche.
Bundesregierung streicht 13 afrikanische Länder von Risikoliste
Die Bundesregierung streicht am Sonntag 13 afrikanische Länder von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete. Darunter sind die Staaten, in denen sich die Omikron-Variante des Virus im November zuerst ausgebreitet hatte, unter anderem Südafrika und Namibia. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit.
Neu als Hochrisikogebiete eingestuft werden elf Länder, darunter nur eins in Europa: die Ukraine. Außerdem kommen hinzu: Afghanistan, Bangladesch, Guatemala, Irak, Kirgistan, Kuba, Oman, Pakistan, Palau, Singapur. Zudem wird das französische Überseegebiet Neukaledonien zum Hochrisikogebiet. Von der Risikoliste gestrichen werden neben Namibia und Südafrika Angola, Burundi, Eswatini, Kenia, Lesotho, Malawi, Ruanda, Sambia, Simbabwe, Tansania und Uganda.
Island lockert Corona-Maßnahmen
Rund zwei Wochen nach einer Verschärfung will Island seine Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung wieder deutlich lockern. Ab Samstag dürfen sich wieder 50 Menschen versammeln, zuvor hatte diese Zahl bei zehn gelegen. Clubs und Pubs dürfen wieder öffnen, nachdem sie Mitte Januar schließen mussten. Damals sah sich die Regierung zu einer Verschärfung veranlasst, weil sie das Gesundheitssystem als stark belastet ansah.
„Heute haben wir gute Nachrichten“, sagte die isländische Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir bei einer Pressekonferenz in Reykjavik und kündigte damit Lockerungen der Corona-Beschränkungen an. Insbesondere im Freizeitbereich soll es diese ab Samstag geben, etwa eine höhere Auslastung von Schwimmbädern oder Fitnessstudios. Laufe alles nach Plan, hoffe man Mitte März wieder „das normale Leben“ zurückzubekommen, so Jakobsdóttir. Bild: AFP
Russland verzeichnet neuen Höchststand
Russland bewegt sich in der Pandemie auf die Marke von offiziell 100.000 täglichen Infektionen zu. Die Corona-Arbeitsgruppe der Regierung registrierte aktuell insgesamt 98.040 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – ein neuer Höchststand. Zugleich erklärte der Kreml, die tatsächliche Zahl könne bereits weit höher sein, angesichts der sich rasch im Land ausbreitenden Omikron-Variante des Virus.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, es sei „offensichtlich, dass diese Zahl höher ist – und möglicherweise viel höher“. Viele Menschen führten keine Tests auf das Virus durch und hätten keine Symptome, sagte er. Peskow verwies darauf, dass die Zahlen in Russland weit niedriger als in westeuropäischen Ländern und den USA seien. Es sei daher nicht auszuschließen, dass die Zahlen weiter anstiegen.
Spanien: Zahl der Infektionen sinkt
Spanien hat den Höhepunkt der derzeitigen vor allem von der Omikron-Variante ausgelösten Corona-Welle nach Einschätzung der Regierung überschritten. Alles deute darauf hin, dass die Kurve der Infektionen sinke, sagte Gesundheitsministerin Carolina Darias. „Der Rückgang der Zahlen verfestigt sich von Tag zu Tag“, fügte die Ministerin hinzu, mahnte aber zugleich zu weiterer Vorsicht.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in dem beliebten Urlaubsland ist seit ihrem Höchststand am Montag vergangener Woche um mehr als 300 Punkte auf zuletzt 1335 gefallen. Auch der Druck auf das Gesundheitssystem nahm etwas ab. Binnen einer Woche ging die Auslastung aller Krankenhausbetten mit Corona-Patienten von 15,2 Prozent auf 14,8 Prozent zurück und die der Betten auf Intensivstationen fiel von 23,3 Prozent auf 22,1 Prozent.
Apotheken dürfen ab 8. Februar impfen
Vom 8. Februar an kann auch in Apotheken bundesweit gegen Corona geimpft werden. Damit soll das Impfangebot vereinfacht und verbreitert werden. Die Voraussetzungen dafür seien jetzt geschaffen, sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).
Seit Januar seien die Apothekerinnen und Apotheker geschult worden, parallel habe man die technischen Voraussetzungen geschaffen, um die Zahl der Geimpften elektronisch an das Robert Koch-Institut (RKI) zu melden. Die letzten offenen Punkte – die Impfstoff-Kontingente und der Bestellzyklus – seien geklärt. „Kommende Woche können die Apotheken erstmals Impfstoffe bestellen, um sie selbst zu verimpfen. Die ersten Impfungen können dann ab dem 8. Februar durchgeführt werden“, so Overwiening. Das Angebot ist freiwillig und als Ergänzung zu den Impfangeboten in Arztpraxen und Impfzentren gedacht.
Patientenschützer: Impfpflicht könnte Triage wahrscheinlicher machen
Nach Ansicht des Bremer Patientenschützers Reinhard Leopold könnte eine Impfpflicht Triage-Entscheidungen wahrscheinlicher machen. Fielen die gut ausgebildeten Pflegekräfte weg, die sich nicht impfen lassen wollen, drohe ein Zusammenbruch der Versorgung im Gesundheits- und Pflegebereich, warnte der Regionalbeauftragte der Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (Biva). Das Bundesgesundheitsministerium habe Verbände eingeladen, um über die Triage und die dazu notwendigen neuen Gesetze zu beraten.
Leopold beklagte, die Bundesregierung werde ihrer Pflicht zur Daseinsfürsorge nicht gerecht. Trotz bestehender Gesetze und Verordnungen müsse festgestellt werden, dass in Deutschland nicht erst seit der Corona-Pandemie zu wenig Personal und Material in allen wichtigen Bereichen, wie Kliniken und Pflegeeinrichtungen vorhanden seien.
Österreich besorgt über Corona-Demoteilnehmer aus dem Ausland
Der österreichische Inlandsgeheimdienst warnt vor einer Radikalisierung und Internationalisierung der Corona-Proteste. Diese Entwicklung sei „sehr, sehr beängstigend“, sagte der Chef der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Omar Haijawi-Pirchner. In Österreich waren in den vergangenen Wochen regelmäßig Zehntausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen und die geplante Impfpflicht auf die Straße gegangen, die am 4. Februar in Kraft tritt.
Zahlreiche ausländische Demonstranten vor allem aus Deutschland und der Schweiz hätten sich den Protesten angeschlossen, sagte Haijawi-Pirchner weiter. Viele der Aktivisten stammen demnach aus der rechten Szene und sind „sehr stark radikalisiert“. Sie nutzten die Demonstrationen, um ihre antisemitische Ideologie zu verbreiten, sich mit anderen Rechtsextremisten zu treffen und Netzwerke aufzubauen, sagte der DSN-Chef.
Papst Franziskus verurteilt Fake News
Papst Franziskus hat die Verbreitung von Fake News über Corona und Impfstoffe angeprangert. „Wir können kaum übersehen, dass sich in diesen Tagen neben der Pandemie eine ‚Infodemie‘ ausbreitet: eine auf Angst basierende Verzerrung der Realität, die in unserer globalen Gesellschaft zu einer Explosion von Kommentaren über gefälschte oder gar erfundene Nachrichten führt“, sagte er.
Er forderte jedoch auch, Menschen, die solche Lügen glauben, zu helfen, die wissenschaftlichen Fakten zu verstehen. Der Zugang zu korrekten Informationen, die auf wissenschaftlichen Daten beruhten, sei ein Menschenrecht, das vor allem für diejenigen gewährleistet werden müsse, die weniger gut in der Lage seien, das Dickicht an Fehlinformationen und Kommentaren zu durchschauen, die sich als Fakten ausgeben und online verfügbar seien.
Frankreich verschiebt die Abiturprüfungen wegen Corona-Welle
Frankreich verschiebt die Abiturprüfungen angesichts der massiven Corona-Welle von Mitte März auf Mitte Mai. Die aktuell hohe Zahl von Infektionen mache die Organisation der Prüfungen schwierig, außerdem gebe es viele Krankheitsfälle, begründete das Bildungsministerium in Paris die Entscheidung. Alle sollten die gleichen Chancen und genügend Zeit für eine vernünftige Vorbereitung haben, hieß es.
Verschoben werden die schriftlichen Prüfungen, Erleichterungen gibt es bei der Auswahl der Fragen und die Überprüfung des Sprachniveaus wird gestrichen. Die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen lag in Frankreich am Donnerstag bei 392.168, die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt bei rund 3800. Die Omikron-Variante ist für gut 95 Prozent der Fälle verantwortlich.
EU-Bürgerbeauftragte wirft von der Leyen mangelnde Transparenz vor
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sieht sich in ihrem Umgang mit der Beschaffung von Corona-Impfstoffen dem Vorwurf mangelnder Transparenz ausgesetzt. Die Europäische Bürgerbeauftragte Emily O’Reilly warf von der Leyen vor, sie mache ihre Kommunikation mit dem US-Pharmakonzern Pfizer über einen Großauftrag nicht ausreichend öffentlich und warf der Kommission „Misswirtschaft“ vor. Die EU hatte im Mai 900 Millionen Dosen des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer bestellt und sich eine Option auf weitere 900 Millionen Einheiten gesichert. Von der Leyen hatte dies als bis dahin größten Auftrag für Covid-19-Impfstoff bezeichnet.
Virologin Ciesek ist gegen Lockerung von Beschränkungen
Die Virologin Sandra Ciesek hat sich gegen eine Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen wie in Großbritannien oder Dänemark ausgesprochen. Die Aufhebung der Maskenpflicht oder der Kontaktbeschränkungen werde dazu führen, dass sich mehr Menschen ansteckten, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main in einer Videokonferenz mit dem hessischen Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne).
Solange man noch nicht genau wisse, welche langfristigen Folgen eine Covid-19-Erkrankung habe, sollte man vorsichtig sein und die Beschränkungen aufrechterhalten, sagte Ciesek weiter. Das Masketragen sei da eine einfache und wirksame Maßnahme. Die Maske verringere eine eingeatmete Virendosis, sodass bei einer Erkrankung die Krankheit weniger schlimm ausfalle. Die Virologin hob als grundlegende Schutzmaßnahme ebenso die Bedeutung des Impfens hervor.
Einfacher Reisen innerhalb der EU
Ab dem 1. Februar soll es einfacher werden, innerhalb der 27 Mitgliedsländer der Europäischen Union zu reisen. Den Ausschlag gibt dann der jeweilige Status des Reisenden und nicht mehr die Infektionslage im Herkunftsland. Die hoch ansteckende Omikron-Variante herrscht inzwischen EU-weit vor.
Geimpfte oder Genesene sollen für die Einreise in ein anderes EU-Land grundsätzlich keinen zusätzlichen PCR- oder Antigen-Test mehr benötigen, wenn sie den europaweit gültigen Corona-Pass vorlegen können. Einige Länder wie Österreich verlangen dies derzeit noch. Italien hat bereits angekündigt, dass ab Februar der gültige Impfpass für die Einreise ausreicht und kein zusätzlicher Corona-Test mehr gemacht werden muss.
Allerdings ist noch nicht sicher, ob sich auch alle anderen EU-Staaten an die neuen Regeln halten. Die 27 Mitgliedsländer einigten sich zwar diese Woche auf diese Empfehlungen, aber bei der Gesundheitspolitik haben die Mitgliedsländer weitgehend selbst das Sagen.
Einsamkeit bei über 80-Jährigen nimmt zu
Der Anteil der über 80-Jährigen, die sich einsam fühlen, hat sich während der Corona-Pandemie verdoppelt. Knapp zwölf Prozent in dieser Altersgruppe fühlten sich einsam, teilte das Bundesfamilienministerium auf Grundlage einer Studie mit. Vor der Pandemie hatte der Wert deutlich darunter gelegen. Besonders häufig betroffen sind demnach über 90-Jährige, Frauen und Menschen in Heimen.
Die Pandemie habe viele einsam gemacht, die es vorher nicht gewesen seien, erklärte Familienministerin Anne Spiegel (Grüne): „Viele ältere Menschen haben sich zurückgezogen und ihre Kontakte eingeschränkt, um sich vor Corona zu schützen.“ Einsamkeitsgefühle hätten dadurch zugenommen.
Als einsam definiert die Studie Menschen, die bei der Befragung von mehr als zehntausend zufällig ausgewählten über 80-Jährigen angaben, meistens oder fast immer einsam zu sein. Sie wurden zwischen November 2020 und April 2021 befragt. Faktoren, die laut Studie Einsamkeit verhindern, sind eine gute Gesundheit, eine hohe formale Bildung, ein großes Netzwerk und eine Partnerschaft.
Lage auf den Intensivstationen weiter stabil
Die Lage auf den Intensivstaionen bleibt stabil. Aktuell befinden sich laut Zahlen des Divi-Intensivregisters 2260 Menschen in Deutschland wegen einer Covid-19-Infektion in intensivmedizinischer Behandlung. Das sind 14 weniger als am Vortag. Davon werden 1254 invasiv beatmet, 29 weniger als am Vortag. 182 Menschen wurden in den Intensivtherapiestationen neu aufgenommen, 71 Covid-19-erkrankte Menschen sind dort innerhalb eines Tages verstorben.
Testpflicht in niedersächsischen Schulen
Das Land Niedersachsen will auch im zweiten Schulhalbjahr den Kampf gegen die Corona-Pandemie an den Schulen fortsetzen. Ab Mittwoch werde das Sicherheitsnetz erneut enger gezogen, kündigte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) an. Dann müssten sich auch geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler vor dem Weg in die Schule täglich zu Hause testen.
Ausgenommen von der Testpflicht seien dann noch Schülerinnen und Schüler mit Auffrischungsimpfung. Der nochmals erhöhte Sicherheitsstandard ermögliche es, dass sich in der Regel nur noch infizierte Kinder und Jugendliche isolieren müssten. Für enge Kontaktpersonen sei keine Quarantäne mehr erforderlich. Die Schulen müssten daher auch keine Kontaktpersonen an die Gesundheitsämter melden.
Zum Ende des Schulhalbjahres zollte Tonne den rund 100.000 Schulleitungen, Lehrkräften, pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und sozialpädagogischen Fachkräften seinen Respekt. Es sei gelungen, unter schwierigen Bedingungen Präsenzunterricht anzubieten und den Schülerinnen und Schülern ein hohes Maß an Normalität, gemeinsamem Lernen und sozialen Kontakte zu ermöglichen.
Innenminister gehen gegen Hass bei Corona-Protesten vor
Die Innenminister von Bund und Ländern wollen stärker gegen Hass und Gewaltaufrufe bei Demonstrationen von Gegnern der Corona-Maßnahmen vorgehen. Das Versammlungsgeschehen zu Corona-Protesten nehme bundesweit zu, ebenso die Emotionalisierung der Teilnehmenden, sagte der baden-württembergische Innenminister und stellvertretende Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl (CDU), nach einem „Kamingespräch“ der Minister.
Strobl bezeichnete die Demonstrationen als „hochdynamisch, sehr heterogen und stark emotionalisiert“. Er befürchte, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Wochen verstärke und teilweise weiter radikalisiere. „Wer durch die Straßen irrlichtert, Grundrechte der Meinungs- und Versammlungsfreiheit mit Füßen tritt, ja instrumentalisiert, um Hass und Hetze zu sähen, der überschreitet eine rote Linie.“
Der Rechtsstaat werde konsequent gegen Straftaten und Verstöße vorgehen und Gewaltbereiten die Stirn bieten. Zudem appellierte Strobl an friedliche Demonstranten, sich von „geistigen Brandstiftern“ sowie von Gewalt und Extremismus zu distanzieren.
Wohlfahrtsverbände fordern allgemeine Impfpflicht
Die Wohlfahrtsverbände in Niedersachsen fordern die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus. Sie riefen die politisch Verantwortlichen auf, alle nötigen Vorbereitungen dafür zu treffen. Die Impfpflicht sei „der einzige Weg, die notwendigen massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens dauerhaft zu verhindern“, heißt es in einer Erklärung der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege.
Die bisherige Impfquote der deutschen Bevölkerung ist nach Einschätzung der Wohlfahrtsverbände zu gering, um die Pandemie zu überwinden. Die ab Mitte März geltende einrichtungsbezogene Impfpflicht könne zur Überwindung dieses Problems zwar beitragen, sei aber nicht ausreichend. In den Pflegeeinrichtungen gebe es auch viele Kontakte zwischen Menschen, die davon gar nicht betroffen seien.
Darüber hinaus schütze eine allgemeine Impfpflicht auch Menschen, die nicht geimpft werden könnten. Das betreffe auch Kinder. Sie hätten während der Pandemie besonders unter den Einschränkungen gelitten. Wer sich impfen lasse, ermögliche ihnen Zugang zu frühkindlicher Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe.
Pflegerat-Präsidentin warnt vor Engpässen wegen Impfpflicht
Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, hat davor gewarnt, dass die ab Mitte März gültige Impfpflicht in Heimen und Kliniken die Versorgung von Pflegebedürftigen gefährden könnte. „Es gibt so wenig Personal, dass wir uns nicht erlauben können, dass auch nur eine Einzige oder ein Einziger kündigt“, sagte Vogler dem „Spiegel“. Wenn ungeimpfte Pflegekräfte Tätigkeitsverbote bekämen, werde die Versorgungslage immer prekärer.
Protest gegen Corona-Leugnung in Goslar
Mehrere Initiativen haben für diesen Samstag zu Protesten in Goslar gegen Corona-Leugner und Rechtsextremismus aufgerufen. Die Demonstration steht unter dem Motto „Mit Nazis marschieren ist kein Spaziergang – Corona-Verharmlosung stoppen“, teilte das „Aktionsbündnis Südniedersachsen gegen rechtsextreme Corona-Leugner:innen“ mit. Der DGB, das Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus, Fridays for Future und weitere Gruppen unterstützen den Aufruf.
Südniedersachsen gilt als ein „Hotspot“ der Coronaleugner-Bewegung. Seit Mitte Dezember gibt es in zahlreichen Orten immer wieder Kundgebungen. In den vergangenen Wochen formierte sich in der Region auch starker Gegenprotest. So unterschrieben bislang mehr als 1600 Personen eine „Harzer Erklärung“ für eine konsequente Coronapolitik und gegen eine Verharmlosung der Pandemielage, wie das Aktionsbündnis weiter mitteilte.
Hessische AfD-Fraktion scheitert mit Eilantrag
Die hessische AfD-Fraktion ist vor dem Landesverfassungsgericht mit einem Eilantrag gegen das sogenannte 2G-Optionsmodell gescheitert. Der Antrag sei unzulässig, teilte der hessische Staatsgerichtshof in Wiesbaden mit. Mit dem Außerkrafttreten der entsprechenden Verordnung gebe es keinen Grund mehr dafür.
Die Fraktion wollte gegen die hessische Coronaschutzverordnung vorgehen, nach der öffentliche Einrichtungen und Betriebe seit Oktober 2021 selbst entscheiden konnten, ob sie 2G oder 3G anwenden. Die Verordnung wurde zum 25. November aufgehoben. Damit galt auch das 2G-Optionsmodell in Hessen nicht mehr. Gleichzeitig wurde der Zugang zu fast allen öffentlichen Einrichtungen auf Geimpfte und Genesene beschränkt. Die Fraktion hielt trotz eines Hinweises auf die geänderte Rechtslage an ihrem Eilantrag fest.
Die Regel sei nicht durch eine inhaltsgleiche andere ersetzt worden, begründeten die Richter die Abweisung des Antrags. Das nun geltende Modell sei in seiner Wirkung nicht mit der alten Schutzverordnung vergleichbar.
Landeskirche klagt gegen sächsische Verordnung
Die Evangelische Landeskirche Sachsens geht juristisch gegen die Corona-Notfallverordnung des Freistaates vor. Eine Sprecherin der Landeskirche sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), dass die Landeskirche am 24. Januar einen Normenkontrollantrag dazu beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht eingereicht habe. Er beziehe sich auf die fortdauernde Begrenzung von maximal 20 Teilnehmenden bei Bestattungen sowie auf 3G-Zugangsvoraussetzungen für die Inanspruchnahme von Seelsorge.
Eine Aufhebung dieser Regelungen hatte Landesbischof Tobias Bilz bereits vor zwei Wochen zum Inkrafttreten der novellierten Notfallverordnung gefordert, die Lockerungen in anderen Bereichen vorsieht. „Wenn Menschen in seelischer Not die seelsorgerliche Begleitung im Einzelfall verweigert wird, weil sie keinen Nachweis erbringen können, ist eine Grenze überschritten.“ Auch die katholische Kirche in Sachsen hatte beide Punkte kritisiert und eine Rücknahme gefordert. Ein Normenkontrollantrag zielt auf eine Überprüfung von Rechtsnormen ab, ob sie mit höherrangigem Recht vereinbar sind.
Verband: Antisemitische Vorfälle bei 91 Corona-Protesten
Vom 20. November 2021 bis zum 8. Januar 2022 hat es nach Erkenntnissen des Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) auf 91 Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen in Deutschland antisemitische Äußerungen gegeben. In den meisten Fällen wurden antisemitische Bezugnahmen auf den Nationalsozialismus und die Schoah festgestellt, wie Rias mitteilte. In weiteren Fällen wurden demnach auch antisemitische Verschwörungsmythen verwendet. Allein im Dezember vergangenen Jahres seien 67 Versammlungen bekanntgeworden, auf denen antisemitische Inhalte verbreitet worden seien.
Insgesamt seien dem Bundesverband und den regionalen Meldestellen Versammlungen mit antisemitischen Inhalten in 14 Bundesländern bekanntgeworden, hieß es. Zugleich sei jedoch von einer großen Dunkelziffer auszugehen. Dieses Dunkelfeld werde auch dadurch verstärkt, dass auf Veranstaltungen gegen Corona-Maßnahmen auch immer wieder Pressevertreter angegriffen würden und diese die Proteste daher teilweise gar nicht mehr begleiten könnten.
Impfziel bis Ende Januar kann kaum erreicht werden
Das Ziel der Bundesregierung, dass bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal gegen Corona geimpft sind, droht zu scheitern. Bundesweit wurden am Donnerstag mindestens 466.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervorgeht. Aber nur gut 40.000 davon gingen an Menschen, die bisher noch nicht geimpft waren. Bei 85.000 handelte es sich um Impfungen, die zum vollen Grundschutz führten, bei 344.000 um Auffrischungsimpfungen.
Nicht geimpft sind der Statistik zufolge 24,3 Prozent, insgesamt 20,2 Millionen Menschen. Darunter sind aber auch vier Millionen Kinder im Alter bis zu vier Jahren, für die bisher noch kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht.
Die Bundesregierung hatte ihr Ziel von 80 Prozent Erstgeimpften schon einmal verschieben müssen. Ursprünglich wollte sie diese Quote bereits bis zum 7. Januar erreichen. Um die Zielmarke jetzt noch zu schaffen, müssten sich bis einschließlich Montag noch 4,3 Prozent der Bevölkerung impfen lassen, also mehr als 3,5 Millionen Menschen. Das dürfte so gut wie ausgeschlossen sein.
Chinesische Millionenstadt nach fünf positiven Fällen im Lockdown
Wenige Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Chinas Hauptstadt sind die Einwohner einer südlich von Peking gelegenen Stadt von einem Lockdown überrascht worden. Die 1,2 Millionen Einwohner in Xiong’an dürfen ihre Wohnviertel vorerst nicht verlassen, wie ein Mitarbeiter der örtlichen Gesundheitsbehörden der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Der Lockdown sei am Dienstag verhängt worden, nachdem fünf neue positive Fälle gemeldet worden waren. Die Maßnahme solle etwa eine Woche gelten. Corona-Restriktionen werden in China üblicherweise öffentlich angekündigt. In diesem Fall wurde der Lockdown aber offenbar ohne Ankündigung verhängt.
Die Regierung in Peking verfolgt eine strikte Null-Covid-Strategie: Der geringste Hinweis auf das Virus führt zu gezielten Lockdowns, der Rückverfolgung von Kontakten und langen Quarantänen. Die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus und die Olympischen Winterspiele in Peking stellen diese Strategie auf eine harte Probe.
Lauterbach: Lockerungen Ende Februar möglich
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält Lockerungen nach dem Höhepunkt der Omikron-Welle für möglich. Man habe eine Lockerungsperspektive für die zweite Februar-Hälfte oder Anfang März, sagte der SPD-Politiker. Das sei möglich, wenn die Omikron-Welle mit wenigen schweren Krankheitsfällen weiter unter Kontrolle bleibe.
Lauterbach verteidigte die Entscheidung des Robert Koch-Instituts (RKI), die Gültigkeit des Genesenen-Status von sechs auf drei Monate zu verkürzen. Dies sei „sinnvoll“. Menschen, die mit der Omikron-Variante infiziert seien, seien zwar immun – die Immunität halte aber nicht mehr so lange an, so Lauterbach. Die Kommunikation der Neuregelung hätte allerdings besser verlaufen können, räumte der Minister ein.
Musical „Tina“ und „Blue Man Group“-Shows fallen im Februar aus
Weil es beim Hamburger Operettenhaus und im Bluemax-Theater in Berlin zu viele coronabedingte Ausfälle gibt, sind das Musical „Tina“ sowie die „Blue Man Group“-Shows für Februar abgesagt worden. „Es sind schlicht in allen Abteilungen zu viele Quarantäne- und Covid-Fälle“, sagte ein Sprecher der Stage Entertainment GmbH der Deutschen Presse-Agentur. Vom 1. März an soll der Spielbetrieb wie geplant weitergehen. In Vorpommern-Rügen wurden gestern 391 neue Corona-Infektionen und keine neuen Todesfälle gemeldet. Infiziert wurden seit Pandemie-Beginn 16.934 Personen und es starben insgesamt 160 Menschen. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 806,63. (Stand: 28.01.2022 03:48 Uhr; Quelle: RKI)
Caritas-Präsidentin für Aufklärungsgespräch zur Impfung
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa befürwortet ein verpflichtendes Aufklärungsgespräch zur Corona-Impfung. „Das finde ich eine super Idee, als Ergänzung oder Alternative zur allgemeinen Impfpflicht“, sagte Welskop-Deffaa der „Rheinischen Post“. Denn für die Impfpflicht brauche es eine rechtssichere, präzise Begründung. „Die scheint mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt angesichts der Omikron-Faktenlage schwierig.“
Die Erfurter Psychologin Cornelia Betsch vom neuen Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte verpflichtende Aufklärungsgespräche ins Spiel gebracht, um mehr Menschen für eine Impfquote zu gewinnen.
Welskop-Deffaa erwartet keine Kündigungswelle ab Mitte März, wenn die Impfpflicht für medizinische und pflegerische Einrichtungen gilt. Sollten Mitarbeitende im März noch ungeimpft sein, werde das Gesundheitsamt für sie ein Betretungsverbot aussprechen und der Gehaltsanspruch entfällt, sagte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. „Wir tun im Moment alles, um unserer Fürsorgepflicht entsprechend gemeinsam mit den Mitarbeitenden Perspektiven zu entwickeln.“
Lauterbach sieht Omikron-Welle unter Kontrolle
Die Bundesregierung hat die Omikron-Welle nach den Worten von Gesundheitsminister Karl Lauterbach bislang „gut unter Kontrolle“. Dennoch rechne er damit, dass die Zahl der Neuinfektionen auf bis zu 400.000 steigen könnte, sagte Lauterbach bei einer Pressekonferenz in Berlin. Es gehe jetzt vor allem darum, die älteren Ungeimpften so zu schützen, dass Erkrankte nicht auf der Intensivstation landeten. Deutschland habe eine vergleichsweise hohe Zahl an ungeimpften Älteren, vier Mal so viele wie England und drei mal so viele wie Italien, sagte Lauterbach.
Südkorea will Corona-Patienten in Nachbarschaftskliniken versorgen
Südkorea will zur Versorgung einer Welle von Corona-Patienten Hunderte Nachbarschaftskliniken eröffnen. Der stellvertretende Gesundheitsminister Lee Ki Il sagte, bis Anfang April sollten rund 1000 kleine Krankenhäuser und medizinische Zentren für die Behandlung von Corona-Patienten benannt werden.
Gesundheitsminister Kwon Deok Cheol sagte, angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante sei es unumgänglich, ambulante Behandlungen auszuweiten und medizinische Ressourcen auf Hochrisikogruppen zu konzentrieren. Bislang setzte Südkorea bei der Versorgung der Corona-Patienten hauptsächlich auf große Krankenhäuser mit moderner Ausstattung und mehr Betten.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Südkorea erreichte mit 16.096 den vierten Tag in Folge einen Rekordwert. Mehr als 85 Prozent der Menschen in Südkorea sind zweimal gegen Corona geimpft, mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat eine Impfauffrischung erhalten.
SPD-Politikerin: Keine Ausfallzahlung bei Quarantäne
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) will ungeboosterten Kontaktpersonen von Corona-Infizierten keinen Verdienstausfall mehr zahlen, wenn sie in Quarantäne müssen. „Das muss kommen, und mir persönlich schwebt da der 1. März als Stichtag vor“, sagte Behrens der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Sie verwies darauf, dass Kontaktpersonen mit einer Auffrischungsimpfung eine Quarantäne vermeiden könnten. Behrens betonte, sie habe hierzu einen Austausch in der Gesundheitsministerkonferenz angeregt. Sie hoffe, dass es eine gemeinsame Linie der Länder dazu geben werde. Wer selbst an Corona erkranke, bekomme aber natürlich weiterhin die Zahlung, ganz unabhängig vom Impfstatus.
Philippinen öffnen im Februar für Tourismus
Die Philippinen öffnen erstmals seit zwei Jahren wieder ihre Grenzen für internationale Touristen. Urlauber aus 157 Staaten, die den vollständigen Corona-Grundschutz haben, dürften ab dem 10. Februar wieder visa- und quarantänefrei in den Inselstaat einreisen, sagte Regierungssprecher Karlo Nograles. Dazu gehören auch Deutschland und alle anderen Länder Europas. Voraussetzung für die Einreise sind demnach ein negativer PCR-Test, der maximal 48 Stunden vor Abreise gemacht werden müsse, sowie ein internationaler Impfausweis.
Innenministerkonferenz: Gegen gewaltsame Proteste vorgehen
Der neue Vorsitzende der deutschen Innenministerkonferenz, Joachim Herrmann (CSU), fordert einen differenzierten Blick auf die Teilnehmer von Protesten gegen die Corona-Politik. Solange jemand nur gegen Einschränkungen oder gegen ein Übermaß an Bürokratie und staatliche Regularien protestiere, sei das absolut zulässig, sagte der bayrische Innenminister der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Diejenigen sind nicht automatisch Extremisten oder Verfassungsfeinde.“ Dennoch gebe es auch Rechtsextremisten unter den Teilnehmern. Diese Teilnehmer müsse der Staat im Auge behalten.
Virologe: Kontakte bis zum Frühjahr beschränken
Der Virologe Hendrik Streeck hat die Menschen angesichts der rasant wachsenden Corona-Infektionszahlen zur Vorsicht aufgerufen. Bei so hohen Zahlen sollte jeder noch einmal aufpassen und Kontakte beschränken, sagte Streeck am Freitag im ZDF-Morgenmagazin. Auch Geimpfte und – in reduzierter Form – Geboosterte könnten das Virus übertragen.
„Es geht wirklich darum, jetzt nochmal diese Zeit zu überbrücken, bis wir eine Trendumkehr haben“, so Streeck, der Mitglied im Expertenrat der Bundesregierung ist. Dann komme das Frühjahr mit sinkenden Fallzahlen. „Das wird ein guter Sommer wieder werden“, sagte er voraus.
Streeck riet jedem, sich impfen zu lassen. Man werde um eine Verbreitung des Virus nicht herumkommen. „Wir werden alle irgendwann mal Kontakt mit diesem Virus machen“, sagte der Virologe. Eine allgemeine Impfpflicht sieht Streeck aber „sehr skeptisch“. Es gebe auch andere Mittel, dem Virus beizukommen.
Bayerns Gesundheitsminister erwägt eigene Impfpflicht-Regeln
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) denkt über eigene Vollzugsregeln für die ab Mitte März geltende einrichtungsbezogene Impfpflicht nach. Weil der Bund noch keine Vollzugsregeln vorgelegt hat, müsse man selbst überlegen, wie man eigene Regeln definiere, „damit die Versorgung nicht gefährdet ist“, sagte Holetschek der „Passauer Neuen Presse“. Ab dem 15. März müssen beispielsweise Beschäftigte in Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine ausreichende Corona-Schutzimpfung vorweisen.
Holetschek sagte der Zeitung, es müsse einen „Abwägungsprozess“ geben. Auf der einen Seite stehe die Impfpflicht, „auf der anderen Seite geht es aber natürlich auch um die Versorgungssicherheit“. Man müsse die Übergangs- und Umsetzungszeiten beim Aussprechen von Tätigkeitsverboten klar regeln, erläuterte er. Dies könne man „nicht bei den ohnehin hochbelasteten Gesundheitsämtern oder den Arbeitgebern abladen“.
Virologe: Über neue Varianten kann nur spekuliert werden
Dass sich das Coronavirus nach den bisher bekannten und von der Weltgesundheitsorganisation als besorgniserregend eingestuften Mutationen Alpha, Beta, Gamma, Delta und Omikron weiterentwickeln wird, gilt als ziemlich wahrscheinlich. Neue Varianten können entstehen. Über deren Eigenschaften lasse sich aber nur spekulieren, erklärte der Präsident der Gesellschaft für Virologie, Ralf Bartenschlager, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Erfahrung zeigt aber, dass mit der Anpassung eines Virus an seinen Wirt die Pathogenität in der Regel abnimmt.“
Pathogenität meint die Fähigkeit, Krankheiten auszulösen. „Das bedeutet nicht, dass dieses angepasste Virus gar keine Erkrankung mehr macht, aber es ist in der Regel weniger krankmachend“, sagte Bartenschlager. So verbreitet sich die neue Variante Omikron zwar schneller in Deutschland als Delta, verursacht aber Forschern zufolge im Schnitt mildere Krankheitsverläufe.
Medizinethiker: Impfpflicht ab 50 „äußerst problematisch“
Der Medizinethiker Eckhard Nagel hält eine Corona-Impfpflicht ab 50 Jahren für „äußerst problematisch“. „Wir sollten klar und eindeutig jede Form der Altersdiskriminierung ausschließen“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Im Umkehrschluss sei man schnell bei Diskussionen, ab welchem Lebensalter bestimmte medizinische Leistungen noch erbracht werden sollen. „Auch das würde womöglich das Gesundheitswesen entlasten, ist aber aus ethischer Sicht zutiefst inakzeptabel“, sagte Nagel.
Krankenhausvertreter rechnen mit höherer Auslastung
Krankenhausvertreter rechnen damit, dass die Zahlen in den Kliniken wieder zulegen werden. „Mit zunehmendem Infektionsgeschehen werden zeitversetzt die Belegungszahlen im Krankenhaus steigen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, der „Rheinischen Post“. Dass Normalstationen voll werden, erwarte er aber nicht.
Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, sagte der Zeitung: „Wir sind derzeit wachsam.“ Unter Omikron erwarte er im Verhältnis zu den Infizierten deutlich weniger Intensivpatienten als bei vorhergegangenen Varianten des Coronavirus. „Das heißt aber, mit Blick auf die sehr hohen Inzidenzen, dass die generelle Zahl der Patienten doch wieder deutlich steigen kann und sicherlich auch wird“, so Marx.
Die Zahl der Covid-Patienten auf den Normalstationen sei zudem „sehr, sehr hoch“. Omikron sei milder als Delta, aber nicht milde. „Wir sprechen hier nicht von einem Schnupfen: Es wird schwerwiegende Verläufe und auch Tote geben“, so Marx.
Baden-Württemberg lockert 2G-Plus-Regel
In Baden-Württemberg treten Lockerungen in vielen Lebensbereichen in Kraft. In Restaurants, in Museen und beim Sport in Hallen gilt nur noch die 2G-Regel. Bisher mussten auch Geimpfte und Genesene hier einen Test vorweisen. Hintergrund ist, dass die Regierung aus Grünen und CDU das reguläre, in dem Land geltende Stufensystem wieder in Kraft setzen muss. Zuletzt hatte sie wegen Omikron die Alarmstufe 2 mit harten Einschränkungen eingefroren. Weil die Belastung der Krankenhäuser zuletzt – relativ gesehen – gesunken ist, muss die Landesregierung die Maßnahmen lockern. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnte jedoch davor, Omikron auf die leichte Schulter zu nehmen.
Innenminister besprechen Proteste gegen Corona-Maßnahmen
Die Innenminister von Bund und Ländern kommen trotz sehr hoher Infektionszahlen zum ersten Mal seit dem Sommer wieder persönlich zusammen. Das Treffen in Stuttgart wird der erste Auftritt von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in der Runde der Ressortchefs sein. Beim traditionellen Kamingespräch soll es unter anderem um die zunehmenden Proteste gegen die Corona-Maßnahmen und die Radikalisierung in sozialen Netzwerken wie Telegram gehen, wie der bisherige Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl (CDU), der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Psychologin: Trotz Risikos setzt Gewöhnungseffekt ein
Aus Sicht der Psychologin Donya Gilan gewöhnen sich viele Menschen an immer weiter in die Höhe schießende Inzidenzen und Neuinfektionen. „Es stellt sich so was wie eine Gewöhnung ein“, sagte Gilan vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Mainz der Deutschen Presse-Agentur. Das könne dazu führen, dass bestimmte Maßnahmen nicht mehr so streng befolgt werden. „Auf der anderen Seite hat es aber natürlich auch einen deeskalierenden Effekt, was Angst und Sorge betrifft.“
Laut Gilan setzt nach der langen Zeit in der Pandemie trotz des hohen Risikos ein Gewöhnungseffekt ein, wie er etwa auch bei Opfern anderer kritischer Lebensereignisse oder Katastrophen zu beobachten sei. Ob man angesichts der immer höheren Corona-Zahlen besonders sorgenvoll reagiere oder abstumpfe, hänge aber auch beispielsweise vom Grad der persönlichen Betroffenheit und Ängstlichkeit ab, so die Expertin.
FDP-Fraktionschef mahnt Diskussion über Öffnungsperspektiven an
FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat eine rasche Diskussion über Öffnungsperspektiven in der Corona-Krise angemahnt. „Wir müssen auf jeden Fall jetzt schon anfangen, über Öffnungsperspektiven zu sprechen“, sagte Dürr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bei Omikron sei anders als bei vorherigen Corona-Wellen nicht mehr die Inzidenz entscheidend, sondern die Frage, wie stark das Gesundheitssystem belastet sei. Dürr forderte: „Wenn die Kliniken der Omikron-Welle gut standhalten, muss die nächste Ministerpräsidentenkonferenz auch Öffnungen empfehlen.“ Wenn Freiheitseingriffe nicht mehr notwendig seien, müssten sie umgehend zurückgenommen werden, betonte er.
Australien genehmigt Booster-Impfung für 16- und 17-Jährige
Die australische Arzneimittelbehörde Therapeutic Goods Administration genehmigt Auffrischungsimpfungen für 16- und 17-Jährige, um besser gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus gewappnet zu sein. Wie die TGA mitteilt, sei die Booster-Impfung mit dem Vakzin von Pfizer und BioNTech für diese Altersgruppe zugelassen worden. Man schließe sich damit den USA, Israel und Großbritannien an.
Finnland hebt einige Corona-Beschränkungen vorzeitig auf
Finnland will einige der Coronavirus-Beschränkungen wegen des nachlassenden Drucks auf das Gesundheitssystem vorzeitig aufheben. „Die Belastung der Krankenhäuser ist immer noch hoch, aber die schwersten Fälle gehen zurück, und auf den Intensivstationen ist eine Wende zum Besseren eingetreten“, schrieb Gesundheitsministerin Hanna Sarkkinen auf Twitter. Ab dem 1. Februar werden die Beschränkungen für Veranstaltungen und Unternehmen deshalb gelockert. Wie im übrigen Europa hatten die Neuinfektionen in Finnland zuletzt deutlich angezogen.
RKI meldet 190.148 Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 1073
Das Robert-Koch-Institut meldet 190.148 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 49.988 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche, als 140.160 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen neuen Höchstwert von 1073,0 verglichen mit 1017,4 am Vortag. 170 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 117.484. Insgesamt wurden in Deutschland bislang mehr als 9,42 Millionen Corona-Infektionen registriert.