RKI registriert 236.120 Neuinfektionen – Inzidenz bei 1283,2

RKI registriert 236.120 Neuinfektionen – Inzidenz bei 1283,2

3. Februar 2022 Aus Von mvp-web

Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelten Corona-Neuinfektionen ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten nach RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 236. 120 Fälle in 24 Stunden.

Vor einer Woche waren es 203.136 erfasste Neuinfektionen gewesen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 1283,2 an – das ist ebenfalls ein Höchststand. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1227,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1017,4 (Vormonat: 232,4). Die aktuellen Zahlen geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wieder.

Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 164 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 188 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 10.422.764 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 4,77 an (Dienstag: 4,59). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 7.869.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 118.334.

Stiko arbeitet an Empfehlung zur vierten Impfung

Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet eine Empfehlung zu einer vierten Impfung gegen das Coronavirus vor: „Die jüngsten Daten aus Israel legen nahe, dass eine vierte Dosis eine gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion und eine deutlichere Verbesserung beim Schutz vor schwerer Erkrankung bewirkt“, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). „Die Stiko wird dazu demnächst eine Empfehlung abgeben.“

Es gehe zum jetzigen Zeitpunkt um eine zweite Auffrischungsimpfung mit den vorhandenen mRNA-Impfstoffen. Mit Blick auf die Impfstoffe, die an die Omikron-Variante angepasst wurden, müsse die Kommission dagegen zunächst auf die Daten aus den klinischen Studien von Moderna und Biontech/Pfizer warten, betonte Mertens.

Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sagte den Funke-Zeitungen dazu: „Eine vierte Impfung mit den bisherigen Impfstoffen ist wahrscheinlich sinnvoll, wenn die Immunantwort nach drei Impfungen beispielsweise bei alten und schwerer Vorerkrankten zu schwach ist.“ Erste Daten aus Israel zeigten, dass gerade Menschen über 60 Jahre einen nochmals etwas besseren Schutz vor schwerer Erkrankung nach einer vierten Impfung haben könnten.

„Um Hausärzten und Patienten Orientierung zu geben, sollten die medizinischen Fachgesellschaften die bisher vorliegenden Daten zur vierten Impfung bei bestimmten Vorerkrankungen prüfen und gegebenenfalls Empfehlungen aussprechen“, forderte Dahmen. Denkbar sei zum Beispiel, dass Patienten mit Erkrankungen des Immunsystems oder solche, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem schwächen, eine vierte Impfung bekommen sollten.

Daten, die eine allgemeine Empfehlung zur vierten Impfung mit den bisherigen Impfstoffen nahelegen, lägen dagegen bisher nicht vor, sagte Dahmen. „Die allermeisten Menschen haben bisher in Deutschland ihre Booster-Impfung im Dezember oder Januar bekommen. Ihr Immunschutz vor schwerer Erkrankung ist aktuell sehr gut.“

Israel hatte jüngst den Kreis der Berechtigten für eine vierte Corona-Impfdosis ausgeweitet. In der neuen Phase der Booster-Kampagne können auch alle immungeschwächten Menschen ab 18 Jahren eine vierte Impfstoffdosis erhalten. Dasselbe gilt für Menschen, die durch ihren Beruf einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Bislang war die vierte Impfstoffdosis nur für ältere und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen verfügbar.

Söder will „konkrete Öffnungsschritte“ – und hat ein paar Ideen

Donnerstag, 03. Februar, 00.26 Uhr: In der Debatte um die Lockerungen von Corona-Beschränkungen macht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Druck. Der CSU-Vorsitzende forderte in der „Bild“-Zeitung (Donnerstag) „konsequente Öffnungsschritte“. Söder schlug vor: „Mit einer FFP2-Maske können wir auf die 2G-Regel im Handel verzichten. Man hält sich nur kurz in Geschäften auf. Das könnte man bundesweit umsetzen.“ In der Gastronomie könne man die 2G-Regel (also: geimpft oder genesen) beibehalten, aber auf einen zusätzlichen Test verzichten. Zudem könnten wieder mehr Zuschauer in Stadien zugelassen werden. Als Grundsatz solle gelten: „Wo FFP2-Masken getragen werden, kann man Kontaktbeschränkungen runterfahren.“