++ Impftempo schwächt sich weiter ab ++
5. Februar 2022Die Zahl der Impfungen sinkt weiter: Laut RKI wurden gestern 266.000 Dosen verabreicht, vor einer Woche waren es noch 428.375 Dosen. Der Infektiologe Wendtner warnt vor zu schnellen Lockerungen.
- Dreyer fordert Diskussion über Lockerungen
- Hessen kippt 2G-Regel im Einzelhandel
- RKI verzeichnet Sieben-Tage-Inzidenz von 1388,0
- Impftempo schwächt sich weiter ab
- Mehr als 900.000 Corona-Tote in den USA
Ende des Liveblogs
Wir schließen den Liveblog zur Corona-Pandemie für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Trucker-Proteste in Kanada dauern an
In Kanadas Hauptstadt Ottawa haben sich erneut zahlreiche Demonstranten einer Blockade von Lkw-Fahrern angeschlossen, um gegen die Corona-Politik der Regierung zu protestieren. Die Demonstranten schwenkten kanadische Flaggen und riefen Sprechchöre gegen die Regierung von Premierminister Justin Trudeau. Bei eiskalten Temperaturen wärmten sie sich an Lagerfeuern auf und bauten vor dem Parlament Hüpfburgen für Kinder auf.
Hunderte Lkw-Fahrer blockieren seit Samstag vergangener Woche mit ihren Fahrzeugen die Innenstadt Ottawas. Sie protestieren gegen die verpflichtende Corona-Impfung für Reisen zwischen Kanada und den USA. Am vergangenen Wochenende hatten sich 15.000 Demonstranten den Truckern angeschlossen. Die Blockade blieb auch danach noch bestehen. Die Lkw-Fahrer wollen bleiben, bis alle Corona-Beschränkungen aufgehoben wurden.
Einige Maßnahmen in Russland fallen weg
Ungeachtet eines neuen Rekords bei der Zahl der Neuinfektionen lockert Russland ab Sonntag einige Maßnahmen. Unter anderem ist nach einem Kontakt mit einer infizierten Person eine Selbstisolierung nicht mehr Pflicht, teilt die zuständige Behörde für Gesundheitsschutz mit. Deren Chefin Anna Popowa erklärte vergangene Woche, angesichts der schnellen Ausbreitung von Omikron seien gewisse Auflagen schlicht nicht mehr sinnvoll. Bis zu 40 Prozent der Infizierten in Moskau und 20 Prozent in ganz Russland zeigten keinerlei Symptome. Am Samstag melden die Behörden 177.282 Neuinfektionen. Vor einem Monat lag die Zahl bei weniger als 16.000.
Erneut Demonstrationen gegen Corona-Politik
Tausend Menschen sind heute erneut auf die Straßen gegangen, um ihrem Unmut über die Corona-Politik Luft zu machen. In vielen deutschen Städten kamen Menschen zum Protest gegen Corona-Maßnahmen zusammen, vielerorts stellten sich Menschen den Demonstranten aber auch entgegen. Nach Polizeiangaben blieb es bei den Protesten und Gegendemos zunächst überwiegend friedlich. Proteste gab es unter anderem in Freiburg, Stuttgart, Karlsruhe, Düsseldorf und Berlin.
Italien verzeichnet mehr als 93.000 Ansteckungen
Dem italienischen Gesundheitsministerium zufolge haben sich in dem Land binnen eines Tages mehr als 93.100 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Am Vortag waren es mehr als 99.500. Zudem meldeten die Behörden 375 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Am Freitag waren es 433 innerhalb eines Tages gewesen.
Mehr als 60.000 Neuinfektionen in Großbritannien
Innerhalb von 24 Stunden wurden in Großbritannien 60.578 Neuinfektionen nachgewiesen. Das geht aus Zahlen hervor, die auf der Internetseite der britischen Regierung veröffentlicht wurden. Binnen eines Tages wurden demnach landesweit mehr als 1,2 Millionen Corona-Tests ausgewertet. Die Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 259 an.
Litauen hebt Nachweispflicht weitgehend auf
In Litauen werden die Corona-Regelungen umfassend gelockert. Bei Besuchen in Restaurants, in Kultureinrichtungen, aber auch im Handel müssen Gäste und Kunden keinen Grünen Pass mehr vorzeigen – also den Nachweis einer Impfung oder des Genesenenstatus. Zugleich entfällt auch die Corona-Testpflicht für Beschäftigte in bestimmten Branchen – darunter im Gesundheitsbereich und im Bildungswesen.
Restaurantbetreiber und Händler müssen dafür aber Vorgaben einhalten, wie viele Gäste pro Fläche zugelassen sind. Auch die Masken- und Abstandsregeln bleiben bestehen.
Litauen hatte den Grünen Pass in digitaler Form im Mai 2021 eingeführt. Seitdem wurde das Corona-Zertifikat den Angaben zufolge von mehr als zwei Millionen Menschen mindestens einmal und insgesamt mehr als 13 Millionen Mal heruntergeladen.
Erdogan positiv getestet
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es handle sich um die Omikron-Variante. Er habe milde Symptome und setze seine Arbeit von zu Hause aus fort.
ARD-Reporter Lufen aus Corona-Quarantäne entlassen
Nach zwei negativen Corona-Tests ist der ARD-Reporter Claus Lufen nach einer guten Woche bei den Olympischen Winterspielen in Peking aus der Quarantäne entlassen worden. Das bestätigte der 55-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin gerade auf dem Weg ins Hotel“, sagte Lufen, der auf einen Einsatz beim Rodeln am Sonntag hofft. „Ich lasse mich heute Abend noch einmal testen und hoffe, dann über einen deutschen Olympiasieg berichten zu dürfen.“
Durch die beiden negativen Tests wurde Lufen nach seiner Infektion vom Corona-Fall zur Kontaktperson herabgestuft. Dieser Status bringt noch einige Einschränkungen für die kommenden Tage mit. So muss der Reporter allein essen und wird auch allein an die Wettkampfstätte gebracht. Vor Ort darf er dann aber berichten. Lufen war bei seiner Ankunft in Peking am Freitag vor einer Woche positiv auf das Coronavirus getestet und in ein Quarantäne-Hotel gebracht worden.
Heidelberger Virologe: Noch weit von Normalität entfernt
Bis zu einem entspannten Umgang mit Corona wird es nach Einschätzung des Chefvirologen von der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, noch eine Weile dauern. „Ich glaube, wir werden Normalität nur dann erreichen, wenn wir anerkennen können, dass wir mit dem Virus umgehen können, auch wenn es weiter bleiben wird“, sagte Kräusslich der „Rhein-Neckar-Zeitung“. „Wir müssen in Zukunft in unsere Köpfe bringen, dass Corona auch eine gesellschaftliche und politische Normalität wird – und nicht nur eine medizinische Normalität, auch wenn es krank machen kann“, sagte der Mediziner. „Da sind wir im Moment weder medizinisch noch gesellschaftlich und politisch, aber das muss das Ziel sein.“
Wenn das Impfen vorankommt, Schutzmaßnahmen insbesondere in gefährdeten Bereichen eingehalten werden, keine Varianten mit ganz anderen Eigenschaften kommen und die Menschen Corona als eine Krankheit unter anderen auch im Kopf verankern, „erreichen wir die ersehnte Normalität“, sagte Kräusslich der Zeitung weiter. „Aber ich glaube, daran müssen wir noch arbeiten.“
12:41 Uhr
Hessen kippt 2G-Regel im Einzelhandel
Hessen lockert von Montag an seine Corona-Beschränkungen und beendet die 2G-Regel im Einzelhandel. Das beschloss das Corona-Kabinett am Freitagabend, wie die Staatskanzlei heute in Wiesbaden mitteilte. Zudem lässt das Land bei Großveranstaltungen mehr Zuschauer zu.
Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), der eine schwarz-grüne Regierung führt, hatte die Änderung der Schutzverordnung am Mittwoch in Aussicht gestellt. „Wir ermöglichen damit mehr Freiheiten, gleichzeitig schützen wir die Menschen durch klare Vorgaben“, sagte Bouffier nach Angaben der Staatskanzlei. Zu den Vorgaben zählt, dass beim Einkaufen künftig eine FFP2-Maske getragen werden muss.
Bei Großveranstaltungen gilt in Hessen weiter die 2G-plus-Regel. 2G bedeutet, dass nur Geimpfte oder Genesene Zutritt haben. Die 2G-plus-Regel schreibt einen zusätzlichen Test oder eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus vor.
Kretschmann kritisiert Corona-Kurs der Ampel-Koalition
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat das Agieren der Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der Corona-Politik kritisiert. „In einer Pandemie muss der Regierungschef stark führen, anders geht es nicht“, sagte Kretschmann dem Deutschlandfunk.
„In einer Krise ist die Richtlinienkompetenz des Regierungschefs einfach gefragt.“ Wenn die Koalitionspartner dem nicht relativ frei folgen, sei das ein Problem. Er erinnerte an Scholz‘ Aussage, wer bei ihm Führung bestelle, kriege sie auch. Vor allem die FDP im Bund spricht sich für Öffnungsschritte und Lockerungen der Corona-Regeln aus. In einer Pandemie dürften nicht beliebige Kompromisse gemacht werden, sagte Kretschmann – auch wenn das bei drei Partnern kompliziert sei. Diese müssten aber wirken.
Ungarn schränkt Corona-Berichterstattung mit neuer Verordnung ein
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban schränkt die Berichterstattung über die Corona-Pandemie weiterhin ein, obwohl die Justiz kürzlich einem dagegen klagenden Online-Portal Recht gegeben hatte. Im nationalen Gesetzblatt wurde dazu am Freitagabend eine Verordnung des rechtsnationalen Regierungschefs veröffentlicht.
Demnach liegt die Entscheidung, welche Medien in dem EU-Mitgliedsland Zutritt zu Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens bekommen, beim Corona-Krisenstab seiner Regierung. Im April 2021 hatte die Orban-Regierung beschlossen, dass das für Gesundheit zuständige Ministerium den Zugang der Presse zu Krankenhäusern und Impfzentren kontrolliert.
Impftempo schwächt sich weiter ab
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden am Freitag mindestens 266.000 Impfdosen gegen das Coronavirus gespritzt. Am Freitag vor einer Woche waren es noch 428.375 Dosen – vor zwei Wochen etwa 589.000 Dosen.
Mehr als zwei Drittel der verabreichten Dosen waren Auffrischungsimpfungen. Insgesamt haben nach RKI-Angaben nun 74,4 Prozent der Menschen (61,8 Millionen) einen Grundschutz, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Bisher haben den Angaben zufolge 45,1 Millionen Menschen in Deutschland (54,2 Prozent) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben 75,9 Prozent der Bevölkerung (63,2 Millionen) bekommen.
Das Ziel von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, war Anfang der Woche weit verfehlt worden.
Regierung: Wissenschaft definiert Übergang zur Endemie
In der Debatte um das Ende der pandemischen Lage will die Bundesregierung einem Zeitungsbericht zufolge vorerst keine eigenen Kriterien für den Übergang in ein endemisches Geschehen entwickeln. Das geht laut „Welt am Sonntag“ aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (Linkspartei) hervor.
In dem Papier heiße es, der Übergang werde von der Wissenschaft definiert. „Er wird erst dann abgeschlossen sein, wenn die Immunität in der Bevölkerung so groß ist, dass es nur noch zu regional begrenzten Ausbrüchen kommt, die das Gesundheitssystem nicht überlasten.“
Thüringer Innenminister verteidigt Polizeivorgehen bei Protest
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat das Vorgehen der Polizei bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen verteidigt und auf die Belastungssituation der Beamten hingewiesen. MDR Thüringen sagte der Minister, die Polizei seit sei Wochen im Dauereinsatz. Das führe zu zunehmendem Stress für Polizistinnen und Polizisten.
Dennoch müsse das Gebot der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen geachtet werden, fügte der SPD-Politiker hinzu. Dimension und Häufigkeit der Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen seien am Anfang neu gewesen, räumte Maier ein. Deshalb habe es Unsicherheit im Umgang mit diesen Protesten gegeben.
Im Laufe der Zeit sei dann erkennbar geworden, dass sich Demonstranten nicht an die Regeln halten. Daraufhin hätten die Versammlungsbehörden einen strikteren Kurs gefahren und auch Versammlungen aufgelöst. Bei den Einsätzen werde versucht, besonders gewaltbereite Demonstrantinnen und Demonstranten zu isolieren.
Münchner Infektiologe warnt vor schnellen Corona-Lockerungen
Trotz der größtenteils nicht so schweren Krankheitsverläufe bei Omikron-Infektionen warnt der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner vor schnellen Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen.
Man könne zwar über Lockerungen nachdenken, „aber realisieren sollte man sie jetzt noch nicht“, sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing der „Augsburger Allgemeinen“. Immerhin erkrankten statistisch gesehen trotzdem 0,5 Prozent der Neuinfizierten schwer. Das seien dann angesichts der hohen Fallzahlen „doch jeden Tag über 1000 Betroffene“.
Die Kliniken stünden weiter vor erheblichen Herausforderungen. „Und die Auslastung der Intensivbetten ist auch nicht die ganze Wahrheit. Denn bei Omikron sind stattdessen im hohen Maße eben die Normalstationen gefordert.“
Impfpflicht seit heute in Österreich
In Österreich gilt seit heute eine allgemeine Corona-Impfpflicht gegen das Coronavirus. Mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt trat die Regelung – eine der strengsten in Europa – nun in Kraft. Zuvor hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach der Billigung durchs Parlament das „Bundesgesetz über die Pflicht zur Impfung gegen COVID-19“ unterschrieben.
Auch in Deutschland wird seit Wochen über eine Impfpflicht diskutiert. Die Impfpflicht im Nachbarland gilt für alle mit Wohnsitz in Österreich über 18 Jahren. Ausnahmen gibt es für Schwangere und für Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, sowie teils auch für Genesene.
Bei Verstößen drohen Strafen in einem verkürzten Verfahren bis zu 600 Euro, am Ende dann bis zu 3600 Euro. Bis Mitte März soll es aber noch keine Strafen geben. Erst dann wird auch mit Stichproben kontrolliert.
Eistänzer Dieck nicht bei Eröffnungsfeier
Der Eistänzer Tim Dieck hat als Kontaktperson eines corona-positiven Athleten nicht an der Eröffnungsfeier der Winterspiele teilnehmen dürfen. Dies bestätigte der Deutsche Olympische Sportbund in Peking.
„Ich hätte mir so gewünscht, mit euch gemeinsam einzulaufen“, schrieb Dieck auf Instagram. Bei der Olympia-Eröffnung fehlte auch Paarläufer Nolan Seegert, der nach der Einreise in China positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Seitdem ist er in einem Isolations-Hotel untergebracht.
Weltärzte-Chef und Städtebund für Impfpflicht ab 18
Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine allgemeine Corona- Impfpflicht ab 18 ausgesprochen, die auf zwei Jahre befristet wird. Dieser Vorschlag scheine ihm „der Vernünftigste zu sein“, sagte Montgomery der „Rheinischen Post“. Allerdings seien ihm die Sanktionen für dann immer noch Ungeimpfte unklar. Daher komme es „auf die handwerkliche Qualität des Gesetzes an“.
Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, plädierte für eine allgemeine Impfpflicht ab 18. „Wenn eine Impfpflicht, dann für alle Erwachsenen, nicht nur für die Älteren“, sagte er der Zeitung. Vorher müsse aber geklärt werden, wie die Impfpflicht kontrolliert werden solle. „Die Idee der Union, die Impfpflicht zu beschließen, aber sie erst durch einen weiteren Beschluss in Vollzug zu setzen, halte ich für eine gute Idee“, erklärte Landsberg. „Denn es kann ja sein, dass sie zwar beschlossen wird, aber gar nicht mehr umgesetzt werden muss, wenn sich die Lage entscheidend verbessert.“
Dreyer fordert Diskussion über Lockerungen
Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, hat eine Diskussion über Lockerungen der Corona-Maßnahmen spätestens bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar gefordert. „Natürlich müssen wir den Menschen aber auch die Sicherheit geben, dass es auch wieder Lockerungen gibt“, sagte Dreyer der „Rheinischen Post“. „Spätestens bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz muss es also auch um kluge Ideen für Erleichterungen gehen.“ Zunächst müsse jedoch der Höhepunkt der Omikron-Welle abgewartet werden.
„Wir werden den Peak der Omikron-Welle voraussichtlich erst Mitte Februar erreicht haben“, sagte sie. „Dann können wir besser einschätzen, ob die Krankenhäuser das auf ihren Normal- und Intensivstationen schaffen und wie sehr uns Personalausfall durch Infektion und Quarantäne in der kritischen Infrastruktur und in den Betrieben zusetzen werden.“
45 weitere Corona-Fälle am Eröffnungstag von Olympia in Peking
Am Eröffnungstag der Olympischen Winterspiele sind 45 weitere Teilnehmer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Organisatoren mitteilten, wurden gestern 25 Fälle unter Athleten und Teammitgliedern sowie 20 unter anderen Teilnehmern festgestellt. Allein bei der Ankunft am Flughafen fielen 26 Tests positiv aus, darunter 20 von Sportlern und Mitgliedern der Teams. In der Olympia-Blase wurden bei den täglichen Tests weitere 19 Infizierte festgestellt, die zuvor angereist waren. Darunter waren fünf Mitglieder von Mannschaften.
Infektiologe warnt vor schnellem Lockern
Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner warnt vor schnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen in den kommenden Wochen. „Bis mindestens April werden wir noch mit den hohen Inzidenzzahlen zu tun haben“, sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing der „Augsburger Allgemeinen“ laut Vorabbericht. „Zwar gibt es bei Omikron nicht so schwere Verläufe, aber immerhin sind es trotzdem 0,5 Prozent der Neuinfizierten, die rein statistisch gesehen schwer erkranken.“
Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1388,0
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet mit 217.815 Positiv-Tests binnen 24 Stunden einen weiteren Höchstwert. Das sind 28.649 Fälle mehr als am Samstag vor einer Woche, als 189.166 Neuinfektionen gemeldet wurden.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Rekordstand von 1388,0 von 1349,5 am Vortag. 172 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 118.676. Insgesamt fielen in Deutschland bislang knapp 10,89 Millionen Corona-Tests positiv aus.
Dulger: Kurzarbeitergeld darf keine Dauerlösung werden
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat davor gewarnt, das in der Corona-Pandemie aufgestockte Kurzarbeitergeld immer wieder zu verlängern. „Das Kurzarbeitergeld war in den vergangenen Monaten die beste Krisenhilfe und hat viele Arbeitsplätze gesichert“, sagte Dulger der „Rheinischen Post“.
„Dafür haben wir auch gemeinsam mit unseren Beschäftigten Rücklagen gebildet, die das erst ermöglicht haben. Es darf aber keine Dauerlösung werden“, warnte der Präsident der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).
Für Branchen, die stark unter pandemiebedingten Beschränkungen leiden, wie etwa Schausteller, Messebau, Handel, Gastronomie und Hotellerie, müssten branchenspezifische Hilfsprogramme her, „die aus Steuermitteln bezahlt werden, anstatt weiter die Beitragszahler zu belasten“, forderte Dulger.
Nach Plänen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sollen Betriebe noch bis Ende Juni unter erleichterten Bedingungen Kurzarbeitergeld beantragen können. Die pandemiebedingten Sonderregelungen sollen um drei Monate bis zum 30. Juni verlängert werden.
Unternehmen leiden wegen Omikron-Welle unter Personalausfällen
In Folge der Omikron-Welle leiden zahlreiche deutsche Unternehmen nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter massiven Personalausfällen. In einer branchenübergreifenden Blitzabfrage des DIHK unter 370 Unternehmen bewertete jeder vierte Betrieb seine aktuellen Personalausfälle als „erheblich“, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
Weitere vier Prozent stuften ihre personelle Unterbesetzung demnach sogar als „kritisch“ für die Aufrechterhaltung ihrer Angebote ein. Die Betriebe rechneten damit, dass sich die Entwicklung in den nächsten Tagen noch verschärfen werde, heißt es in der Auswertung der Umfrage, die dem RND vorliegt. „Noch gravierender schätzen die Unternehmen die Folgen aufgrund von Personalausfällen bei Zulieferbetrieben oder anderen Geschäftspartnern ein“, warnte DIHK-Präsident Peter Adrian.
Virologe: Corona-Impfpflicht derzeit „nicht zielführend“
Der Virologe Klaus Stöhr hält eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona gegenwärtig „nicht für zielführend“. „Generell kann sie ein gutes Mittel sein, um Impfquoten zu erhöhen. Aber sie ist nicht alternativlos“, sagte er der „Fuldaer Zeitung“. „Dazu kommt, dass sie auch nicht ohne Nebenwirkungen ist.“
Stöhr riet, mehr Soziologen und Psychologen einzubinden, um mit einem besseren Wissen über die Impfskeptiker zielgerichtet Impfangebote machen zu können. Viele Menschen, die sich nicht impfen ließen, seien eher Impfskeptiker als Impfgegner, meinte Stöhr. „Wenn man weiß, um welche Bevölkerungsschichten es sich da handelt, kann man diese gezielt ansprechen.“
Er gab auch zu bedenken, dass eine Impfpflicht nicht vor dem Winterende greifen würde. „Sie käme damit für diese Saison zu spät. Mit der Omikron-Welle werden unter Umständen 40 bis 50 Prozent eine natürliche Immunität erlangen.“
Mehr als 900.000 Corona-Tote in den USA
Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als 900.000 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Das ging am Freitag aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor. Die Schwelle von 800.000 Toten war erst Mitte Dezember überschritten worden.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt meist einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen. In Einzelfällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert. Der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge waren bis Donnerstag gut 892.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Kein Land hat mehr Corona-Tote registriert als die Vereinigten Staaten, in denen rund 330 Millionen Menschen leben.