Corona: Taskforce „Tourismus“ berät über Lockerungen
29. April 2020In der Tourismuswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wächst die Hoffnung auf weitere Lockerungen und auf einen baldigen Neustart in der Corona-Krise. Das wurde beim Treffen der sogenannten Taskforce „Tourismus“ am Abend in Schwerin deutlich.
Es sei ein „konstruktives Gespräch“ gewesen. Alle seien sich einig darüber, dass sie zu weiteren Lockerungen im Tourismus kommen wollen, wenn die Entwicklung der Corona-Zahlen dies zuließe, so der Chef der Staatskanzlei, Heiko Geue (SPD) gegenüber NDR 1 Radio MV. Mehrere Stunden lang hatten Politiker, Branchenvertreter und Gewerkschaften im Schweriner Schloss beraten – unter Einhaltung des Mindestabstands.
Keine Flächenbegrenzung in der Gastronomie
Ein entscheidender Termin werde der 5. Mai sein, wenn es um eine neue Corona-Verordnung in Mecklenburg-Vorpommern gehe, sagte der Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf, nach dem Treffen. Bis dahin würden in Arbeitsgruppen wichtige Fragen abgearbeitet werden, wie Handlungshilfen für Hygienekonzepte. Bei einer Öffnung von Hotels und Restaurants wolle der Verband keine Flächenbegrenzungen wie im Einzelhandel, stellte Woitendorf klar. Vielmehr müsse gelten, dass die Abstandsregeln und Hygienevorschriften umgesetzt werden können. „Wir werden alles tun, um darauf hinzuarbeiten.“
Öffnung der Gastronomie am 11. Mai?
Der Tourismus hofft ab Himmelfahrt und Pfingsten auf eine „nennenswerte Öffnung“ für die Branche. Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte Öffnungsschritte für die Gastronomie in Aussicht gestellt. „Zwischen dem 4. und 6. Mai wird das Kabinett entscheiden, wie sich die Öffnungsszenarien darstellen“, sagte er. „In der Taskforce wurde besprochen: Wenn die Infektionszahlen auf einem niedrigen Niveau bleiben, dann soll der Innen- und Außenbereich in der Gastronomie um den 11. Mai geöffnet werden. Voraussetzung dafür wäre auch die Einhaltung der Abstandsregeln und der Hygienemaßnahmen in den gastronomischen Einrichtungen.“
Strenge Hygienevorschriften geplant
Optimistisch äußerte sich auch der Präsident des Dehoga-Landesverbandes, Lars Schwarz. „Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam in die richtige Richtung arbeiten. Wichtig ist, dass alle verstanden haben, dass wir für unsere Branche zeitnah erste Öffnungsschritte brauchen. Wenn die Corona-Infektionszahlen gut aussehen, darauf hoffen wir.“ Mecklenburg-Vorpommern habe im Ländervergleich bisher die geringste Infektionsquote. Es gebe keine nachvollziehbaren Argumente dagegen, die Häuser unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften schrittweise zu öffnen, zunächst etwa für die heimische Bevölkerung, sagte der Dehoga-Landesverbands-Chef. Gesundheitsschutz stehe über allem, so Schwarz. Die Branche brauche in dieser dunkelsten Zeit aber auch einen Lichtblick. Momentan herrschten bei Unternehmern und Mitarbeitern pure Verzweiflung und Existenzängste.