20.823 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der akut Infizierten steigt über 200.000
5. November 2020Topmeldungen zur Corona-Pandemie in Deutschland und der Welt
- Neuer Höchstwert bei den Neuinfektionen in Italien – knapp 450 Tote (18.07 Uhr)
- Corona-Lage in Schweden geht „rasant in falsche Richtung“ (16.31 Uhr)
Mehr als 20.000 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der akut Infizierten steigt über 200.000
21.57 Uhr: In Deutschland haben sich binnen 24 Stunden mehr als 20.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Länder hervor. Am Donnerstag wurden bundesweit 20.823 Neuinfektionen gezählt. Rund ein Viertel aller Neuinfektionen wurde in Nordrhein-Westfalen gezählt (+5067). Für Schleswig-Holstein lagen zunächst keine neuen Zahlen vor. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 608.059 Menschen mit den Coronavirus infiziert.
Nach Angaben der Länder sind bislang 10.968 Menschen an oder mit dem Virus gestorben (122 neue Todesfälle binnen 24 Stunden). Das Robert Koch-Institut gibt an, dass sich 391.600 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen sind. Somit sind 205.491 Menschen akut infiziert.
Der R-Wert sinkt laut RKI leicht, von 0,81 auf 0,79.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 608.059, 10.968 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 93.267 (+2529), 2091 Todesfälle (+20)
- Bayern: 119.897 (+3766), 2852 Todesfälle (+10)
- Berlin: 37.353 (+1387), 287 Todesfälle (+15)
- Brandenburg: 9927 (+446), 216 Todesfälle (+1)
- Bremen: 6615 (+252), 81 Todesfälle (+1)
- Hamburg: 15.777 (+647), 256 Todesfälle (keine neuen Zahlen)
- Hessen: 47.477 (+1658), 710 Todesfälle (+11)
- Mecklenburg-Vorpommern: 3443 (+135), 26 Todesfälle (+2)
- Niedersachsen: 42.243 (+1423), 796 Todesfälle (+6)
- Nordrhein-Westfalen: 153.763 (+5067) 2267 Todesfälle (+31)
- Rheinland-Pfalz: 24.304 (+929), 310 Todesfälle (+3)
- Saarland: 8306 (+338), 204 Todesfälle (+2)
- Sachsen: 22.393 (+1437), 375 Todesfälle (+15)
- Sachsen-Anhalt: 6179 (+267), 88 Todesfälle (+0)
- Schleswig-Holstein: 9093, 192 Todesfälle (keine neuen Zahlen)
- Thüringen: 8022 (+313), 217 Todesfälle (+5)
Gesamt (Stand 05.11., 21.44 Uhr): 608.059 (10.968 Todesfälle)
Vortag (Stand 04.11., 20.48 Uhr): 587.456 (10.846 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 391.600 (Vortag: Rund 381.400)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 205.491 (Vortag: 195.210)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 05.11.): 0,79 (Vortag: 0,81)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2653 (+107)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1422 (+73)
Mutiertes Virus übertragen, Lockdown in dänischer Region
19.37 Uhr: Aus Sorge vor einer Ausbreitung einer bei Nerzen aufgetretenen Mutation des Coronavirus erlässt die dänische Regierung weitreichende Beschränkungen in der Region Nordjütland. In sieben Kommunen wird der öffentliche Nahverkehr eingestellt, die knapp 280 000 Einwohner werden eindringlich aufgefordert, in ihrer jeweils eigenen Kommune zu bleiben. Schüler der fünften bis achten Klasse sollen ab Montag aus der Ferne unterrichtet werden, gleiches gilt für Studenten weiterführender Bildungseinrichtungen, wie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Donnerstagabend bekanntgab.
Betroffen von den Beschränkungen sind die Kommunen Hjørring, Frederikshavn, Brønderslev, Jammerbugt, Thisted, Vesthimmerland und Læsø. Restaurants, Kneipen und andere Lokale müssen dort ab Samstag schließen, dürfen aber Essen zum Mitnehmen anbieten. Sporthallen, Schwimmbäder und Fitnessstudios werden ab Montag geschlossen.
Man könne von einem reellen Lockdown in Nordjütland sprechen, sagte Frederiksen. Dies sei notwendig, weil ein mutiertes Coronavirus das Risiko mit sich bringe, die Wirkung eines kommenden Impfstoffes zu beeinflussen. Alle Bürger in den betroffenen Kommunen werden aufgefordert, einen Corona-Test zu machen.
Frederiksen hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass das Virus bei dänischen Nerzen mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Deshalb werden nun alle Nerze im Land getötet – es handelt sich um mehrere Millionen Tiere, deren Fell unter anderem für Pelzmäntel verwendet werden. Dänemark ist der weltweit größte Produzent von Nerzfellen. Im Land gibt es derzeit 1139 Zuchtfarmen und etwa 15 bis 17 Millionen Nerze, davon besonders viele in Nordjütland.
Bislang ist das mutierte Virus bei zwölf Menschen in Dänemark festgestellt worden, darunter elf aus Nordjütland. Der fachliche Direktor des dänischen Gesundheitsinstituts SSI, Kåre Mølbak, unterstrich, dass dieses Virus nicht gefährlicher als andere Coronaviren sei. Das Risiko bestehe aber darin, dass es widerstandsfähiger gegenüber Antikörpern sei.
Neuer Höchstwert bei den Corona-Neuinfektionen in Italien – knapp 450 Tote
18.07 Uhr: In Italien ist die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen auf einen neuen Höchstwert seit Beginn der Pandemie gestiegen. Die Gesundheitsbehörden registrierten am Donnerstag mehr als 34 500 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden. Insgesamt zählten die Behörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land nun fast 825.000 Infektionen mit dem Virus.
Die Zahl der neuen Covid-19-Todesfälle kletterte ebenfalls deutlich auf 445 Opfer innerhalb eines Tages. Im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 starben damit in Italien nach offiziellen Angaben seit Februar fast 40.200 Menschen. Um die Viruswelle in den Griff zu bekommen, soll in Italien am Freitag eine nächtliche Ausgangssperre starten. Für mehrere Regionen Italiens hat die Regierung in Rom einen Teil-Lockdown angeordnet.
Corona-Lage in Schweden geht „rasant in falsche Richtung“
16.31 Uhr: In Schweden ist die Marke von 6000 Toten in Zusammenhang mit dem Coronavirus überschritten worden. Wie die Gesundheitsbehörde FOHM am Donnerstag mitteilte, ist die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Wochen rasant angestiegen. Fast zehn Prozent der getesteten Menschen waren vergangene Woche positiv. Vor zwei Wochen waren es den Angaben zufolge noch 5,6 Prozent.
Am Donnerstag wurden insgesamt 141.764 Infizierte und 6002 Tote in der offiziellen Corona-Statistik ausgewiesen. Daraus gehen auch 314 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen hervor.
Schweden ist seit Beginn der Pandemie einen Sonderweg gegangen und setzt darauf, dass seine Einwohner freiwillig den Empfehlungen zur Ansteckungsvorbeugung folgen. In zehn Regionen sind die Menschen derzeit aufgefordert, so wenig sozialen Kontakt wie möglich zu haben und Einkaufszentren, Museen, Konzerte sowie den öffentlichen Nahverkehr zu meiden.
Ministerpräsident Stefan Löfven teilte am Donnerstag auf Facebook mit, dass er und seine Frau sich freiwillig in Quarantäne begeben haben. Jemand aus seinem Umkreis war in Kontakt mit einer Person, die positiv auf Corona getestet wurde. „Die Entwicklung geht rasant in die falsche Richtung“, schrieb Löfven. „Immer mehr sind infiziert. Mehr Menschen sterben. Die Situation ist ernst.“
WHO besorgt über „Explosion“ der Corona-Infektionen in Europa
16.07 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über die massiv beschleunigte Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Europa geäußert. „Wir erleben eine Explosion“ der Fallzahlen auf dem Kontinent, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag in Kopenhagen der Nachrichtenagentur AFP. Auch die Sterberate bei den Corona-Infizierten steige „allmählich“.
Kluge rief die europäischen Staaten zu „gezielten und angemessenen“ Gegenmaßnahmen auf, um die Pandemie einzudämmen. Die Schulen sollten allerdings „bis zum Schluss“ offen bleiben und nur im äußersten Fall den Präsenzunterricht einstellen.
Europa ist mittlerweile die Weltregion mit den meisten nachgewiesenen Corona-Infektionen. Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Donnerstag ergab, wurden in Europa mittlerweile 11,6 Millionen Ansteckungen und 293.000 Todesfälle registriert.
Bereits im März und April war Europa das Epizentrum der Pandemie, nach einer Entspannung der Lage im Sommer entwickelte es sich in den vergangenen Wochen erneut dazu. Seit Oktober ist Europa die Weltregion mit den meisten täglichen Neuansteckungen. Vergangene Woche waren es 277.000 neue Fälle pro Tag und damit mehr als die Hälfte der weltweit 517.000 täglichen Neuansteckungen.