Steinmeier als Bundespräsident wiedergewählt
13. Februar 2022Die Bundesversammlung hat am Sonntagmittag in Berlin wie erwartet Frank-Walter Steinmeier für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident wiedergewählt. Im ersten Wahlgang erhielt der 66-Jährige eine klare Mehrheit von 1045 der 1437 abgegeben Stimmen, wie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) bekannt gab. Das entspricht einer Zustimmung von 73,3 Prozent.
Der gebürtige Detmolder nahm die Wahl direkt im Anschluss an die Verkündung des Ergebnisses an. Vor der Wahl hatten sich SPD, CDU/CSU, FDP und Grüne für seine Wiederwahl ausgesprochen, sie kamen zusammen auf 1223 der 1472 Mitglieder der Bundesversammlung.
Der für die Linkspartei kandidierende Sozialmediziner Gerhard Trabert kam auf 96 Stimmen (25 mehr, als die Linke Wahlleute hatte), der für die AfD antretende Ökonom Max Otte auf 140 (elf weniger, als die AfD Wahlleute hatte) und die für die Freien Wähler kandidierende Astrophysikerin Stefanie Gebauer auf 58 (40 mehr, als die Freien Wähler Wahlleute hatten). Es gab 86 Enthaltungen, zwölf Stimmen waren ungültig. Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel gehörte zu den Wahlleuten der Union, sie trat mit ihrer Stimmabgabe erstmals seit dem Ende ihrer Amtszeit wieder öffentlich auf – und viele andere Wahlleute baten sie um ein gemeinsames Selfie.
Steinmeier, der seine Parteizugehörigkeit zur SPD als Staatsoberhaupt ruhen lässt, wurde 2012 als Nachfolger des nach einer Amtszeit nicht mehr antretenden Joachim Gauck zwölfter Bundespräsident in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Damals erhielt er im ersten Wahlgang 931 von 1260 Stimmen. Seine zweite Amtszeit beginnt offiziell am 18. März. Er ist erst der fünfte Bundespräsident mit einer zweiten Amtszeit.