Corona: Betrüger mit speziellen Tricks im Lockdown

Corona: Betrüger mit speziellen Tricks im Lockdown

12. November 2020 Aus Von mvp-web
Stand: 12.11.2020 12:56 Uhr

Für Betrüger gibt es keinen Lockdown: Derzeit haben es viele Kriminelle laut Polizei mit verschiedenen Maschen auf den Fernzugriff auf die Bankkonten der Opfer via Computer abgesehen.

Viele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten und schauen nun besorgt auf ihr Erspartes. Auf dieses Ersparte sind aber wie zu “normalen” Zeiten auch Betrüger scharf. Sie nutzen das Coronavirus für neue Betrugsmaschen am Telefon aus. Besonders Menschen im Homeoffice werden gezielt angerufen.

Betrüger versuchen, Fernzugriff auf Computer zu bekommen

Ganz aktuell geben sich Betrüger als Mitarbeiter von Softwareunternehmen aus. Vor allem im Landkreis Vorpommern-Rügen haben sich deshalb viele Betroffene bei der Polizei gemeldet. Es gehe bei den Betrugsversuchen stets darum, dass angeblich ein Virus den Computer befallen habe oder dass man auf eine neue Version des Betriebssystems umsteigen solle. Um das Problem zu beheben, brauchen die Betrüger aber Fernzugriff auf den PC.

Das Bankkonto als Ziel

Sobald der Nutzer dies zulässt, haben die Kriminellen Zugriff auf wichtige Daten wie die Kontonummer und Passwörter -und dann kann ganz schnell viel Geld weg sein. Die Polizei warnt zudem vor Anrufe von angeblichen Bankmitarbeitern, die den TAN-Generator überprüfen wollen. Dies funktioniere wegen des Coronavirus nur über das Telefon, behaupten sie. Im Endeffekt zielen die Versuche ebenfalls darauf ab, das Bankkonto zu plündern.

Polizei und Verbraucherschutzzentralen warnen vor Kriminellen, die die Coronakrise für ihre Zwecke nutzen. So haben sich Betrüger in Schutzanzügen als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ausgegeben.

Enkeltrick, Gewinnversprechen, Schockanrufe – immer wieder gelingt es Betrügern, arglosen Menschen ihr Geld abzunehmen. Stralsund will Senioren mit einem Flyer über die Maschen aufklären.

Betrüger wenden Enkeltrick-Variationen an

Auch der Enkeltrick spielt laut Polizei nach wie vor eine große Rolle – immer wieder in verschiedenen Varianten. Dabei ruft meist ein angeblicher Polizist oder Anwalt an, weil ein angeblicher Verwandter Geld brauche, das dann an einen Kontaktmann übergeben werden solle. Die Polizei bekommt aber auch viele Meldungen über angebliche Gewinnsummen aus Spielen. Um das Geld zu bekommen, sollen die Opfer aber Transferkosten bezahlen – und zwar über Gutscheinkarten. Dabei sollen die Betroffenen einen Code am Telefon durchgeben. Der Einzige, der bei solchen Maschen gewinnt, ist aber stets der Betrüger, warnt die Polizei.

Tipp: Selbst ans Telefon greifen

Bei solchen oder ähnlichen über das Telefon vorgetragenen Anliegen sollten die Angerufenen immer skeptisch sein, rät die Polizei. Wenn es heißt, ein Verwandter brauche Geld, dann sollte man den Verwandten selbst anrufen, um das zu überprüfen. Auch wenn ein angeblicher Mitarbeiter einer Bank oder von einem Unternehmen anruft, sollte man einfach mal das Unternehmen anrufen, ob das auch stimmt, was der Mitarbeiter erzählt. Dabei sei es wichtig, nicht die Rückruftaste zu drücken, sondern selbst im Telefonbuch oder im Internet die richtige Telefonnummer herausfinden.