Geflüchtete aus der Ukraine: So werden sie in MV integriert
9. März 2022Seit Kriegsbeginn sind rund 3.500 Menschen aus der Ukraine nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Vielerorts haben sich Initiativen gebildet, um diese bei ihrer Ankunft hier zu unterstützen.
Mehr als eine Million Menschen haben die Ukraine bereits verlassen, viele Geflüchtete suchen auch in Deutschland Schutz. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Einschätzung von Innenminister Christian Pegel (SPD) rund 3.500 Menschen seit Kriegsbeginn angekommen. Um diesen zu helfen, hätten sich vielerorts Initiativen gebildet. So auch am Carolinum in Neustrelitz. Seit Montag werden an dem Gymnasium 18 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine betreut, wie Schulleiter Henry Tesch bei NDR MV Live berichtete.
Sport, Spiel und Deutschunterricht
Dort erwarten sie vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 20 Jahren können Sport treiben, Spiele spielen und auch schon die ersten Begriffe auf Deutsch erlernen. „Es ist schön zu sehen, dass sie mittlerweile auch wieder lachen können und die Geschehnisse der vergangenen Tage für kurze Zeit vergessen können“, sagte Schulleiter Tesch.
Ausflug an die Ostsee
Die Kinder werden von Lehrerinnen und Lehrern betreut, die sich zusätzlich dazu bereit erklärt haben. Unterstützung kommt auch von außerhalb. Am Donnerstag ist laut Tesch ein Ausflug an die Ostsee geplant, ein Reisebusunternehmen fährt die Kinder ans Meer. In den kommenden Wochen sollen die Kinder dann schrittweise in den normalen Unterricht integriert werden.
Pegel dankbar für Hilfsbereitschaft
Ungefähr 2.200 der 3.500 Geflüchteten in MV sind Innenminister Pegel zufolge in Einrichtungen untergekommen, die Land und Kommunen bereitgestellt haben. Der Rest würde in privaten Wohnungen leben. „Wir sind dankbar für jede private Unterkunft“, sagte Pegel in der Aktuellen Stunde des Landtags zu den Folgen des Krieges in der Ukraine. Dankbar zeigte er sich auch für die hohe Spendenbereitschaft der Menschen hierzulande.
Kommunen koordinieren Angebote
Diese erlebt auch Jana Michael, Integrationsbeauftragte der Landesregierung, in diesen Tagen. Aktuell erhalte sie zahlreiche Anfragen von Menschen, die sich einbringen möchten, wie sie bei NDR MV Live erklärte. Dabei gebe es sehr viele private Aktionen, bei denen Menschen aus MV zur Grenze fahren und beispielsweise Hilfsgüter dorthin bringen. Wer helfen möchte, melde sich am besten bei seiner Kommune.
Zeichen auf Demonstrationen setzen
Jana Michael apellierte an die Menschen, weiterhin auf die Straße zu gehen und gegen den Krieg in der Ukraine zu demonstrieren. Eine gute Möglichkeit für junge Menschen sei es zudem, sich bei Sammelstellen zu melden und Spenden zu sichten. „Diese müssen noch einmal sortiert werden, da sich nicht alles für die Kriegsgebiete eignet“, sagt sie. Der Aufwand sei enorm und Hilfe gern gesehen.