Erste Impfungen noch im Dezember? Schreiben macht Hoffnung

16. November 2020 Aus Von mvp-web

Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland und der Welt

  • EU-Kommission: Impfstoff-Vertrag mit Curevac abgeschlossen (16.14 Uhr)
  • Ungarn und Polen blockieren Beschluss für EU-Corona-Hilfen (15.41 Uhr)
  • Erste Corona-Impfungen noch im Dezember? Neues Schreiben macht Hoffnung (14.58 Uhr)
  • US-Hersteller Moderna legt Daten vor: Impfstoff noch wirksamer als der von Biontech (13.02 Uhr)
  • Merkel rechtfertigt geplante Verschärfungen: „Zahlen stabilisieren sich, aber zu langsam“ (09.46 Uhr)
  • Spitzen-Politiker räumen Fehler in Corona-Politik ein (07.46 Uhr)

Länder wollten mehrheitlich keine Corona-Rechtsänderungen

19.50 Uhr: Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben nach Darstellung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) neue verpflichtende Beschränkungen wegen der Corona-Krise verhindert. Die Länder seien mehrheitlich der Meinung gewesen, vor Ablauf der derzeitigen Vorschriften Ende November keine „Zwischen-Rechtsänderungen“ vorzunehmen, sagte Merkel nach den Beratungen am Montagabend in Berlin. Bei diesem Thema sei sie durchaus etwas anderer Meinung gewesen.

Entscheidung über Schulen vertagt

19.45 Uhr: Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen an den Schulen in der Corona-Pandemie ist vertagt worden. „Bund und Länder werden auf der nächsten Konferenz darüber beraten, wie Ansteckungsrisiken im Schulbereich in Hotspots reduziert werden können“, beschlossen Merkel und die Länderchefs am Montag nach mehrstündigen Beratungen. Das nächste Gespräch ist nach Angaben der Bundeskanzlerin für den 25. November geplant.

Der Bund hatte zuvor verschärfte Maßnahmen an Schulen vorgeschlagen, wie eine Maskenpflicht für alle Schüler und Lehrer auch im Unterricht und eine Halbierung der Klassen. Damit konnte er sich zunächst aber nicht durchsetzen. In dem Beschluss von Bund und Ländern heißt es nun, verlässliche Betreuung diene der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bildung sei essenziell für die Zukunftschancen der jungen Generation. „Deshalb genießt die Offenhaltung von Einrichtungen im Präsenzunterricht in diesem Bereich mit hohem Infektionsschutzniveau eine wichtige politische Priorität.“

Bund und Länder: Gefährdete Gruppen erhalten günstige FFP2-Masken

19.32 Uhr: Bund und Länder wollen besonders gefährdete Menschen mit günstigen FFP2-Masken vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus bewahren. Über 65-Jährige und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollen insgesamt 15 dieser Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung erhalten können, heißt es in einem Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsidenten der Länder vom Montag. Die Kosten übernimmt demnach der Bund.

Erster Kompromiss: Appell von Bund und Ländern zu weiteren Kontaktbeschränkungen

19.16 Uhr: Zum Eindämmen der Corona-Pandemie rufen Bund und Länder die Bürger auf, ihre privaten Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren. Sie sollten gänzlich auf private Feiern verzichten, private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden. Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein. Auf diesen Appell verständigten sich nach dpa-Informationen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Montag in ihrer Videokonferenz.

Merkel im Clinch mit Müller: „Sie sehen doch auch die Schlangen vor dem Lieblings-Döner“

18.48 Uhr: Die ersten Pressekonferenzen mit Ministerpräsidenten waren ursprünglich für etwa 17.30 Uhr angesetzt worden, doch im Kanzleramt tobt ein Streit über den weiteren Weg. Noch ist kein Ende der Gespräche zwischen der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten in Sicht. Noch ist nichts zu Einigungen nach draußen gedrungen.

Stattdessen gibt es Berichte über die angespannte Atmosphäre. So berichtet die „Bild“-Zeitung unter anderem von einem Wortgefecht zwischen Merkel und Berlins regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD). Die Kanzlerin habe in Richtung Müllers gesagt: „Sie gehen doch auch mal durch Berlin.“ Daraufhin habe der geantwortet: „Also im Tiergarten habe ich noch keinen mit einer Pizza oder einem Döner nachts gesehen.“

Laut „Bild“ habe Merkel dann direkt zurückgegeben: „Sie sehen doch abends auch die langen Schlangen vor dem Lieblings-Döner am Ku‘Damm.“ Der konkrete Hintergrund für das Wortgefecht ist unklar.

Hintergrund: Merkel will schärfere Regeln – Länderchefs rebellieren

Der Bund will die Kontaktbeschränkungen schon vor Ablauf des Teil-Lockdowns im November drastisch verschärfen. Das ging aus dem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegendem Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Video-Konferenz von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten an diesem Montag (seit 14 Uhr) hervor. Vorgeschlagen wurde zudem ein weiteres Treffen eine Woche später, am 23. November.

Länderchefs präsentieren Gegenentwurf zu Vorschlägen aus Kanzleramt

Doch Bund und Länder sind sich beim weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie uneins. Die Ministerpräsidenten versuchen offenbar, die vom Bund vorgeschlagenen neuen Kontaktbeschränkungen zu entschärfen. In einer Beschlussvorlage, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sind wesentliche Vorschläge des Bundes nicht mehr enthalten oder nur noch als Appell und nicht mehr verpflichtend formuliert.

Demnach richten die Länder deutlich klarer als der Bund bloß einen Appell an die Menschen, ihre Kontakte zu verringern. Gestrichen ist demnach der Vorschlag des Kanzleramtes, „sich bei jedem Erkältungssymptom und insbesondere Krankheitssymptomen der Atemwege, zum Beispiel bei Husten oder Schnupfen unmittelbar nach Hause in Quarantäne begeben“. Ebenfalls raus ist die Regelung, dass sich Kinder und Jugendliche nur noch mit einem festen Freund oder einer festen Freundin treffen dürfen.

Gestrichen haben die Länder auch eine geplante Verschärfung der Kontaktbestimmungen. Der Bund wollte festlegen, dass der Aufenthalt in der Öffentlichkeit ab sofort nur mit den Angehörigen des eigenen und maximal zwei Personen eines weiteren Hausstandes gestattet sei. Die Länder wollen das nur noch als Appell an die Menschen richten. Weiterhin fehlt in dem neuen Papier, dass sich Kinder und Jugendliche nur noch mit einem festen Freund oder einer festen Freundin in der Freizeit treffen sollen.

Kritik an Kanzleramtschef Braun

Seit dem Nachmittag beraten die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten in einer Videoschalte über das weitere Vorgehen. In der Runde wurde nach dpa-Informationen Kritik an Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) laut, der den ursprünglichen Beschlussvorschlag des Bundes an die Teilnehmer verschickt hatte. In der Videokonferenz wurde darüber diskutiert, ob künftig zunächst die Länder einen eigenen Beschlussvorschlag vorlegen sollten, den dann der Bund kommentieren könne. Bislang war es bei den Beratungen in der Corona-Krise immer umgekehrt gewesen. Ein abgestimmtes Länderpapier hatte es vorab noch nicht gegeben.

„Die Stimmung in der Vorbesprechung ist sehr schlecht“

Bereits im Vorfeld des Corona-Gipfels gab es Unmut über das Vorpreschen des Kanzleramtes. „Die Stimmung in der Vorbesprechung ist sehr schlecht“, zitierte der „Spiegel“ eine Stimme aus einem unionsregierten Bundesland. In der Vorberatung der Länder zu dem Gipfel zeigte sich dem Bericht zufolge unter anderem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet sehr unzufrieden. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) beschwerte sich laut Teilnehmern, die Länder seien „keine nachgeordnete Dienststelle des Kanzleramts“.

Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) schrieb bei Twitter, der Plan des Kanzleramts sei „kein Vorschlag, der mit den Ländern besprochen oder abgestimmt ist“. Dieses Vorgehen führe zu „Verunsicherung anstatt zur gemeinsamen Orientierung für die Bevölkerung“.

Thema Schule beim Corona-Gipfel: Erster Punkt schon vertagt

Schon im Vorfeld wurde klar, dass Bund und Länder bei ihrer Videokonferenz voraussichtlich keine schärferen Schritte für die Schulen beschließen werden. Nach einer geänderten Vorlage des Bundes sollen die Länder bis zur kommenden Woche einen Vorschlag vorlegen, wie Ansteckungsrisiken im Schulbereich weiter reduziert werden können. Die geänderte Vorlage liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Zwei weitere Todesfälle nach Corona-Ausbruch in Berliner Pflegeheim

17.29 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Berlin hat sich die Zahl der Todesfälle nach Betreiberangaben erhöht. „14 positiv getestete Bewohner sind nach unserer Kenntnis leider verstorben“, teilte eine Sprecherin der Betreiberfirma Kursana am Montagnachmittag mit. Zuletzt waren zwölf Todesfälle bestätigt gewesen. „Nach wie vor sind 27 Bewohner sowie 17 Mitarbeiter positiv getestet“, hieß es. Rund 100 Menschen lebten aktuell in der Einrichtung. Am Freitag waren 14 Bewohner in Krankenhäuser und andere Heime verlegt worden.

Die Senatsverwaltung für Gesundheit zeigte sich noch vor Bekanntwerden der weiteren Todesfälle «bestürzt» über die Ereignisse. Die Heimaufsicht sei tätig, sagte ein Sprecher am Montag. Vom Betreiber erwarte man „absolute Transparenz und nötigenfalls Konsequenzen“. Zuvor war bekannt geworden, dass in dem Heim innerhalb von fünf Wochen zwölf coronainfizierte Menschen gestorben sind – die meisten im Krankenhaus. Nach Betreiberangaben hatten alle schwerwiegende Vorerkrankungen oder befanden sich in der Palliativphase. Weiter hieß es, dass ab Mitte der Woche die Mitarbeiter vor Dienstantritt Corona-Schnelltests nutzen sollen.

Schon im Frühjahr hatte es in Berlin und bundesweit Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gegeben, teilweise mit hohen Todesraten unter den Bewohnern.

EU-Kommission: Impfstoff-Vertrag mit Curevac abgeschlossen

16.14 Uhr: Die EU-Kommission hat mit der Tübinger Firma Curevac einen Vertrag über den Kauf von bis zu 405 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vereinbart. Dies teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montagnachmittag in Brüssel mit. Es handelt sich um den fünften Rahmenvertrag mit Pharmafirmen, die einen aussichtsreichen Impfstoff gegen das Coronavirus in der Entwicklung haben.

Ebenfalls am Montag hatte der US-Konzern Moderna vielversprechende Testdaten zu seinem Impfstoff veröffentlicht. Mit diesem Hersteller ist die EU-Kommission aber nach von der Leyens Angaben noch in Verhandlungen und hofft, diese bald abschließen. Curevac ist in der Testphase seines Impfstoffs noch nicht ganz so weit wie Moderna und der Konkurrent Biontech/Pfizer, der vergangene Woche ebenfalls vielversprechende Testdaten veröffentlicht hatte.

Von der Leyen betonte, noch sei nicht klar, welcher der Impfstoffe sich als sicher und wirksam herausstellen werde. Deshalb setze die EU-Kommission auf ein breites Portfolio. Nach der Zulassung würden die angekauften Mengen nach Bevölkerungsstärke an die EU-Staaten verteilt. Die zuständige Arzneimittelbehörde EMA werde die Mittel vor der Zulassung einer robusten Überprüfung unterziehen und keine Abstriche bei der Sicherheit machen, betonte von der Leyen.

Schweden begrenzt Versammlungen auf maximal acht Personen

16.10 Uhr: Das bislang für seine geringen Corona-Auflagen bekannte Schweden beschränkt die Teilnehmerzahl für Versammlungen nun deutlich. Statt bisher 50 bis 300 Menschen je nach Anlass dürften vom 24. November an höchstens nur noch acht Menschen zusammenkommen, sagte Regierungschef Stefan Löfven am Montag bei einer Pressekonferenz in Stockholm. Dies sei zur Eindämmung der Pandemie „notwendig“.

Schweden ging seit Beginn der Corona-Pandemie einen weniger restriktiven Weg als die meisten anderen europäischen Länder. Die Regierung verzichtete auf das Verhängen von Regeln und Einschränkungen und sprach stattdessen Empfehlungen für die Bürger aus.

Kritiker warfen den schwedischen Behörden vor, mit dieser Strategie Menschenleben zu gefährden. Während der ersten Pandemie-Welle hatte Schweden eine der höchsten Sterberaten in Europa.

Ungarn und Polen blockieren Beschluss für EU-Corona-Hilfen

15.41 Uhr: Der notwendige Beschluss für die milliardenschweren Corona-Hilfen der EU ist blockiert. Ungarn und Polen verhinderten am Montag aus Protest gegen ein neues Verfahren zur Ahndung von Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit, dass der politische Entscheidungsprozess wie geplant fortgesetzt werden kann, wie die Deutsche Presse-Agentur von Diplomaten erfuhr.

Erste Corona-Impfungen noch im Dezember? Neues Schreiben macht Hoffnung

14.58 Uhr: Aus einem Brief des Bayerischen Gesundheitsministeriums, das der „Bild“ vorliegt, geht hervor, dass es noch im Dezember die ersten Impfungen geben könnte. In dem Schreiben heißt es, dass „im Dezember 2020 ein Impfstoff gegen Covid-19 zugelassen werden“ könnte. Es sei „nicht ausgeschlossen, dass bereits im Dezember mit Impfungen begonnen werden könnte“, zitiert die „Bild“ aus dem Schreiben weiter.

Konkret geht es um den Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer. Vor einer Woche hatten das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer als erste eine über 90-prozentige Wirksamkeit des von ihnen entwickelten Impfstoffs bekanntgegeben.

Illegale Party in Mannheim: Polizisten geschlagen, getreten und gebissen

14.34 Uhr: Mit Schlägen und Tritten gegen Polizeibeamte ist in Mannheim eine illegale Party zu Ende gegangen. Nach einer Beschwerde von Zeugen hatten Beamte eine Wohnung im Stadtteil Lindenhof aufgesucht und mehr als ein halbes Dutzend Partygäste angezeigt, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die private Feier verstieß gegen die geltende Corona-Verordnung. Aus Verärgerung habe die 20 Jahre alte Gastgeberin am frühen Sonntagmorgen die Beamten beleidigt und angegriffen, sagte ein Polizeisprecher.

Als Beamte Personalien eines Partygastes aufnehmen wollten, habe auch er mit Gewalt reagiert. „Er schlug, trat und biss die Beamten, die dabei teilweise verletzt wurden“, heißt es. Eine Polizistin sei in einer Klinik an der Hand behandelt worden. Ihren Dienst habe sie nicht fortsetzen können. Sowohl die Gastgeberin als auch der 21 Jahre alte Mann seien festgenommen worden. Beide müssen sich unter anderem wegen tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung verantworten.

Fauci zu Coronavirus-Impfstoff: „Besser wirds nicht“

13.58 Uhr: Der renommierte US-Immunologe und Corona-Experte Anthony Fauci hat begeistert auf Daten des US-Pharmaunternehmens Moderna für dessen Corona-Impfstoff reagiert. „Das sind offensichtlich sehr aufregende Ergebnisse“, sagte Fauci nach Angaben des TV-Senders CNN. Moderna hatte am Montag mitgeteilt, dass Zwischenergebnisse eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent zeigten. „Besser wird es nicht – 94,5 Prozent sind wirklich hervorragend“, so Fauci.

Seiner Einschätzung zufolge könnten die ersten Impfungen in den USA im Dezember bei Hochrisikogruppen beginnen, der breite Rest der Bevölkerung könnte eher ab Ende April dran sein. „Und das wird in den Mai, Juni und Juli hineingehen. Das ein paar Monate dauern.“

US-Hersteller Moderna legt Daten vor: Corona-Impfstoff noch wirksamer als der von Biontech

13.02 Uhr: Mit dem US-Pharmakonzern Moderna hat ein weiterer für Europa relevanter Hersteller maßgebliche Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt. Der RNA-Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent, hieß es in einer Mitteilung von Moderna am Montag. Die Daten des Unternehmens müssen allerdings noch einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten.

Studie:

  • 15.000 Menschen mit Impfstoff – 5 bekamen Covid-19 – keine schweren Verläufe
  • 15.000 Menschen mit Placebo – 90 bekamen Covid-19 – 11 schwere Verläufe

Die EU-Kommission verhandelt mit dem US-Konzern über die Lieferung von bis zu 160 Millionen Impfdosen. Am vergangenen Montag hatten das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer solche Zwischenergebnisse aus der entscheidenden Studienphase für ihren Impfstoff-Kandidaten vorgelegt. Dieser wurde mit 90 Prozent Wirksamkeit beziffert.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für den Corona-Impfstoff des Unternehmens Moderna Biotech in Spanien, eines Ablegers des US-Unternehmens Moderna, in Gang gesetzt. Der wissenschaftliche Ausschuss CHMP der EMA habe nach den ersten vielversprechenden Ergebnissen aus Studien grünes Licht für das sogenannte Rolling-Review-Verfahren gegeben, teilte die Behörde am Montag in Amsterdam mit.

Bei diesem beschleunigten Zulassungsverfahren können Pharmafirmen ihre Impfstoff-Kandidaten in einer Art Vorverfahren zur Zulassung noch während der Phase der klinischen Studien bei der EMA melden. Die Daten aus laufenden Studien werden dann fortlaufend eingereicht und von der EMA bewertet. Im Moment setzen neben Moderna auch Biontech/Pfizer und das britisch-schwedische Unternehmen Astrazeneca auf diesen Weg.

Wie lange die Überprüfung jeweils dauern wird, ist unklar.

Schwesig: Teil-Lockdown zeigt Wirkung

12.50 Uhr: Der Teil-Lockdown zur Eindämmung der Corona-Krise zeigt nach Worten von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in dem Bundesland Wirkung. „Die Infektionszahlen sind rückläufig“, twitterte Schwesig am Montag. „Gut, dass wir frühzeitig reagiert haben.“ Mit Blick auf die Schalte der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Nachmittag betonte sie: „Für unser Land hat Priorität, Kita & Schule offen zu halten.“

Am Wochenende hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales 146 neue Corona-Infektionen für MV gemeldet. Am Wochenende davor waren es 163 gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Anfang vergangener Woche in MV die Marke von 50 knapp überschritten hatte, lag am Sonntag bei 41,9.

Fußballturnier trotz Coronavirus-Pandemie: Polizei jagt rund 100 Jugendlichen in Oberhausen hinterher

09.15 Uhr: Am Sonntag kam es zu einem größeren Polizeieinsatz auf dem Gelände des Turnerbundes Oberhausen. Dort hätten sich rund 100 Personen im Rahmen eines Fußballturnieres versammelt, wie die Facebook-Seite des Turnerbundes berichtet. Ein „aufmerksamer Nachbar“ habe die Polizei alarmiert.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, seien viele der Teilnehmer über die Zäune geflüchtet. Dabei sollen sie jedoch Trainingsklamotten ihrer Vereine getragen haben. Die entsprechenden Vereine wurden demnach bereits kontaktiert. Hauptsächlich soll es sich bei den Personen um Jugendliche gehandelt haben.

Der Turnerbund appellierte nachdrücklich an die Vernunft aller Anwohner. „Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von so einem Verhalten“, heißt es zudem abschließend unter dem Facebook-Post.

Spitzen-Politiker räumen Fehler in Corona-Politik ein

07.46 Uhr: Politiker mehrerer Parteien haben hinsichtlich der politischen Maßnahmen in der Corona-Pandemie Fehler eingeräumt. „Manche Entscheidungen stellen sich im Nachhinein als nicht ausreichend oder zu weitgehend heraus“, sagte SPD-Chefin Saskia Esken in einer Umfrage der „Zeit“ unter zahlreichen Politikerinnen und Politikern zu Fehlentscheidungen in der Corona-Politik. „Aber auch Politik muss die Gelegenheit haben, aus Fehlern zu lernen“, sagte Esken.

„Von mir wurden Entscheidungen verlangt, die schwierig waren, weil damit Teilen der Bevölkerung Dinge zugemutet wurden, die ich eigentlich für unzumutbar hielt“, sagte der Thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei): Das Schließen von Schulen und Kindergärten war für mich die schwerste Entscheidung, die ich bisher in meinem politischen Leben zu treffen hatte. Am schwersten fällt mir die Rechtfertigung für das, was in Alten- und Pflegeheimen passiert ist – wie zum Beispiel das Nichtbegleiten von Sterbenden. Das war meines Erachtens unmenschlich und hätte vermieden werden müssen“, so Ramelow.

Vor dem Gipfel zwischen Bund und Ländern am Nachmittag äußerten außerdem mehrere Spitzenpolitiker den Appell, die Bildungseinrichtungen trotz der hohen Infektionszahlen nicht zu schließen. „Unser gemeinsames Ziel ist, die Schulen und Kitas nach Möglichkeit offen zu halten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. „Das ist wichtig für die Bildung unserer Kinder und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ Der lange, umfassende Shutdown im Frühjahr habe gerade Kindern und Jugendlichen geschadet, sagte auch die Grünen-Chefin Annalena Baerbock: „Die Zeit ohne Betreuung und Schule war zu lang.“ Nordrhein-Westfalens Familienminister Joachim Stamp (FDP) sagte, er habe öffentlich bemängelt, dass der Bund Kinder, Jugendliche und Familien zu Beginn der Pandemie kaum berücksichtigt habe. Er hätte dies im Rückblick „noch viel intensiver kritisieren sollen“. Inzwischen habe er versprochen, „dass es mit mir keine landesweite Schließung von Kitas und Angeboten der Kindertagespflege mehr geben wird“, betonte Stamp.

Britischer Premier Johnson nach Kontakt zu Coronavirus-Infiziertem in Selbstisolation

07.14 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich nach dem Kontakt mit einem Corona-Infizierten in Selbstisolation begeben. Dem Regierungschef gehe es gut und er weise „keinerlei Symptome“ einer Covid-19-Erkrankung auf, sagte ein Regierungssprecher am Sonntag in London. Die Ankündigung erfolgte, nachdem Johnson am Donnerstag mehrere Abgeordnete in der Downing Street getroffen hatte, von denen einer anschließend positiv auf das Virus getestet geworden war.

Johnson werde seine Arbeit von seinem Amtssitz in der Londoner Downing Street aus weiterführen, um die „Antwort der Regierung auf die Corona-Pandemie“ zu koordinieren, fügte der Sprecher hinzu.

Johnson war Ende März selbst positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Seine schwere Erkrankung und seine Verlegung auf die Intensivstation inmitten der Corona-Krise hatten Großbritannien in einen Schockzustand versetzt.

Biontech-Gründer Sahin rechnet mit Rückkehr zum Normalzustand bis Ende 2021

06.24 Uhr: Der Mitgründer des Impfstoffentwicklers Biontech, Ugur Sahin, rechnet mit einer Rückkehr zur Normalität bis Winter 2021. Dafür sei es aber „absolut essentiell“, eine hohe Impfquote gegen das Coronavirus vor dem Herbst zu erreichen, sagte er am Sonntag dem britischen Fernsehsender BBC. Er sei aber optimistisch, dass dies gelingen könnte. Der von Biontech und dem US-Pharmariesen Pfizer entwickelte Impfstoff ist einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen die Pandemie.

Unternehmenschef Sahin kündigte an, den entwickelten Impfstoff bereits ab Ende dieses Jahres oder Anfang 2021 auszuliefern – „wenn alles gut geht“, fügte er hinzu. Er sprach allerdings von einem „harten Winter“ und verwies darauf, dass bald fertig entwickelte Impfstoffe noch keine große Auswirkung auf die jetzige kalte Jahreszeit hätten. Biontechs Ziel sei es jedoch, mehr als 300 Millionen Dosen bis April zu liefern: „Das könnte schon einen Effekt haben“, sagte er.

Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten in der vergangenen Woche weltweit mit der Mitteilung für Schlagzeilen gesorgt, dass in der laufenden klinischen Prüfung eine Wirksamkeit ihres Impfstoffkandidaten von mehr als 90 Prozent festgestellt worden sei.

Biontech war im Jahr 2008 von Sahin, seiner Frau Özlem Türeci und dem österreichischen Krebsforscher Christoph Huber gegründet worden. Vor zwei Jahren schloss das Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung mit Pfizer, die im März dieses Jahres angesichts der Corona-Pandemie auf die Suche nach einem Impfstoff ausgeweitet wurde. Für die Forschungen erhielt Biontech Hilfen der Bundesregierung in Höhe von 375 Millionen Euro.

Mehr als eine Million Corona-Infizierte in Mexiko

06.21 Uhr: In Mexiko ist die Zahl der Corona-Infizierten auf über eine Million gestiegen. Insgesamt seien seit Pandemiebeginn 1.003.253 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, sagte der Leiter der Gesundheitsbehörden, Ricardo Cortes, am Samstag auf einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt. Binnen 24 Stunden wurden demnach 5860 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle stieg um 635 auf insgesamt 98.259.

Mexiko mit seinen rund 129 Millionen Einwohnern liegt einer AFP-Zählung zufolge auf Rang vier der weltweit am stärksten betroffenen Länder in der Corona-Pandemie – hinter den USA, Brasilien und Indien. Besonders viele Fälle wurden in der Hauptstadt Mexiko-Stadt verzeichnet: Dort infizierten sich mehr als 177.000 Menschen mit dem Virus, 16.000 starben.

Coronavirus in Deutschland: RKI meldet Rückgang

Montag, 16. November, 06.09 Uhr: In Deutschland sind mehr als 10.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 10.824 neue Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages erfasst. Am Vortag waren es knapp 17.000 Neuinfektionen gewesen. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.

Im Vergleich zur Vorwoche verzeichnete das RKI allerdings einen deutlichen Rückgang der Ansteckungzahlen: Vergangenen Montag wurden 13.363 Fälle gemeldet.