Liveblog Corona-Pandemie ++ Inzidenz sinkt auf 1708,7 ++

Liveblog Corona-Pandemie ++ Inzidenz sinkt auf 1708,7 ++

20. März 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 20.03.2022 10:48 Uhr

Dem Robert Koch-Institut wurden 131.792 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1708,7. Angesichts hoher Infektionszahlen fordert der DGB die Beibehaltung der Homeoffice-Pflicht. Die Entwicklungen im Live Blog.

13:02 Uhr

Lockdowns in China ausgeweitet

Angesichts steigender Infektionszahlen und der ersten Corona-Toten seit mehr als einem Jahr haben Chinas Behörden für Millionen weitere Menschen einen Lockdown verhängt. In Jilin, der zweitgrößten Stadt der gleichnamigen nordöstlichen Provinz, sollen ab Montagabend etwa 4,5 Millionen Menschen ihre Häuser drei Tage lang nicht mehr verlassen, wie die örtlichen Behörden mitteilten.

In der Provinzhauptstadt Changchun werden die Corona-Restriktionen ebenfalls für drei Tage verschärft. Seit dem 11. März durften die neun Millionen Einwohner der Stadt nur alle zwei Tage ihre Wohnung verlassen, um Lebensmittel einzukaufen. Nun soll vorerst nur noch medizinisches und anderes zur Pandemie-Bekämpfung notwendiges Personal nach draußen gehen dürfen. Von den mehr als 4000 Corona-Neuinfektionen, die am Sonntag in China registriert wurden, wurden zwei Drittel in der an Russland und Nordkorea grenzenden Provinz Jilin nachgewiesen. Am Samstag hatte die Volksrepublik in Jilin ihre ersten zwei Corona-Toten seit mehr als einem Jahr verzeichnet.

12:59 Uhr

Hongkong: Lam erwägt Lockerungen

Hongkong will angesichts eines Abwärtstrends bei den Corona-Zahlen eine Lockerung der wegen der Infektionslage erlassenen Abstandsregeln in Erwägung ziehen. Anfang März hatte die chinesische Stadt und Sonderverwaltungszone mehr als 50.000 Corona-Infektionen an einem Tag verzeichnet, am Samstag wurden nach Angaben der Behörden 16.583 Fälle registriert. Regierungschefin Carrie Lam erklärte: „Nachdem wir den Höhepunkt, den Sie hier gesehen haben, durchlaufen haben… denke ich, dass eine verantwortungsbewusste Regierung diese Maßnahmen regelmäßig und energisch überprüfen sollte, um festzustellen, ob es Raum für Anpassungen gibt.“ Lam sagte, sie wolle die Ergebnisse einer solchen Überprüfung am Montag vorlegen.

Hongkong hat in der Pandemie mehr als eine Million Ansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet. Den Daten vom Samstag zufolge gab es insgesamt 5437 Corona-Todesfälle – mehr als in Festland-China, wo die Zahl der Toten mit 4638 angegeben wurde.

12:05 Uhr

Lockern trotz hoher Inzidenz – wie passt das zusammen?

Nach einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes fallen ab heute einige Corona-Schutzmaßnahmen weg. Ist das neue Infektionsschutzgesetz verantwortungslos oder sind die Lockerungen der richtige Schritt in Richtung einer neuen Normalität? Was die Zahlen verraten und wie Experten auf die Lage blicken:


Corona-Lockerungen trotz hoher Inzidenzen: Wie passt das zusammen?

Stand: 20.03.2022 11:51 Uhr

Ist das neue Infektionsschutzgesetz verantwortungslos oder sind die Lockerungen der richtige Schritt in Richtung einer neuen Normalität? Was die Zahlen verraten und wie Experten auf die Lage blicken.

Von Anna Behrend

Fast 300.000 positive Corona-Tests wurden in der vergangenen Woche täglich in Deutschland gemeldet. Die deutschlandweite Inzidenz liegt bei 1.700, Tendenz zuletzt steigend. Während es ständig neue Rekordzahlen zur Pandemie hagelt, sind seit Sonntag mit dem neuen Infektionsschutzgesetz die meisten Corona-Maßnahmen ausgelaufen. Damit gelten nur noch einige Basisschutzmaßnahmen sowie mögliche Sonderregeln für Hotspots, die dann die Bundesländer erlassen können. Wegen der hohen Infektionszahlen wollen alle Nordländer die bestehenden Maßnahmen ganz oder in Teilen während der Übergangszeit bis zum 2. April fortführen.

Ist die Änderung des Infektionsschutzgesetzes in der jetzigen Situation also das falsche Signal? Wie bedrohlich ist die Situation?

Inzidenz gestiegen – auch im Norden

Mitte Februar sah es zunächst so aus, als sei der Peak der Omikron-Welle bundesweit überschritten, doch inzwischen steigt die Inzidenz in den meisten Regionen Deutschlands wieder an. Dass dies nicht nur am Karneval liegt, zeigt ein Blick auf die Nordländer: Auch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg stiegen die Zahlen in den vergangenen Tagen trotz weitestgehender Karneval-Abstinenz.

Ein maßgeblicher Grund für die steigenden Zahlen dürfte die besonders leicht übertragbare Omikron-Variante BA.2 sein. Sie hat in den vergangenen Wochen das Ruder übernommen und bestimmt inzwischen als vorherrschende Variante das Ausbruchsgeschehen in Deutschland.

Angst vor Corona nimmt ab

Doch nicht nur der Virus-Subtyp, sondern auch die Wahrnehmung der Bedrohung und somit das Verhalten der Bevölkerung haben sich seit Jahresbeginn verändert. Laut der sogenannten Cosmo-Befragung, die seit Beginn der Pandemie in Kooperation mehrerer Forschungseinrichtungen in Deutschland regelmäßig vorgenommen wird, fühlten sich zuletzt immer weniger Menschen durch das Coronavirus bedroht. Ende Februar lag der Anteil derer, die ein hohes oder eher hohes gefühltes Risiko wahrnahmen, mit rund 33 Prozent unter den Werten vom vergangenen Sommer.

Diese Gemütslage mag beeinflusst haben, wie die Menschen sich in den letzten Wochen getroffen haben – also vielleicht mit weniger Abstand und Lüften und vermehrt in Innenräumen statt draußen. Und sie hatte mutmaßlich auch einen Einfluss auf die Zahl der sozialen Kontakte. Zumindest legen das Mobilfunkdaten nahe, die von Forschenden der Humboldt-Universität Berlin und des RKI ausgewertet wurden.

Mehr Kontakte im Januar und Februar

So hatten die Menschen im Januar und Februar zeitweise im Mittel mehr Kontakte als im vergangenen Sommer, als die Inzidenz bei Werten unter 50 lag. Erst seit Anfang März scheinen die Menschen ihre Kontakte wieder einzuschränken.

Superspreader-Risiko durch Einzelne mit vielen Kontakten

Dieser Rückgang, so die Forschenden, sei jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die aktuellsten Daten noch nicht ganz vollständig seien und sich rückwirkend noch ändern könnten. Es scheine sich aber durchaus um ein „echtes Phänomen“ zu handeln, zumal auch eine weitere wichtige Größe eine Veränderung zeigt: Nämlich, wie unterschiedlich die Zahl der Kontakte pro Person ist. Diese Unterschiede nahmen im Januar und Februar immer mehr zu. Das heißt einige Personen haben die Zahl ihrer Kontakte stark erhöht – für die Infektionsdynamik ein wichtiger Faktor, da dieses Verhalten zu Superspreader-Ereignissen führen kann. Seit einem letzten Anstieg Anfang März, stagniert jedoch auch diese Größe.

Überlastung der Intensivstationen trotz milderer Omikron-Verläufe?

Haben die Menschen also unabhängig vom neuen Infektionsschutzgesetz längst eigenverantwortlich auf die Situation reagiert? Und sind Schutzmaßnahmen vielleicht mittlerweile ohnehin überflüssig, weil die Omikron-Variante meist milde Verläufe verursacht und somit eine Überlastung des Gesundheitssystems nicht zu befürchten ist?

„Die Krankheitsschwere ist bei der Omikron-Variante eindeutig geringer als bei der Delta- oder der Ursprungsvariante – und somit auch der Anteil der intensivpflichtigen Covid-Patienten an allen Infizierten“, sagt Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). „Wegen der insgesamt hohen Infektionszahlen haben wir aber dennoch nach wie vor eine nennenswerte Belastung der Intensivstationen.“

Nord-Bundesländer: Zahl der Covid-Intensivpatienten steigt

Derzeit werden bundesweit gut 2.200 Covid-Patienten auf Intensivstationen versorgt. Ein leichter Abwärtstrend, wie er deutschlandweit seit Mitte Februar zu sehen war, setzt sich damit nicht fort. Eher deuten die Zahlen auf einen erneuten Anstieg hin. Für die norddeutschen Länder ist dieser sogar recht deutlich zu sehen. Hier werden derzeit knapp 360 Corona-Patientinnen und -Patienten intensivmedizinisch betreut – Tendenz steigend.

Doppelbelastung: Viele Patienten und reduzierte Belegschaft

Zu Spitzenzeiten seien deutschlandweit rund 5.000 Covid-Intensivpatienten betreut worden, so DKG-Vorsitzender Gaß. Da sei die Belastung deutlich höher gewesen als jetzt. „Aber auch die aktuellen Zahlen bedeuten: Etwa jedes zehnte Bett ist mit einem Infektionspatienten belegt. Und das ist kein Patient wie jeder andere“, so Gaß. „Er muss von anderen separiert werden und die Mitarbeiter müssen einen ganz anderen Infektionsschutz beachten, als das sonst in einer Intensivstation der Fall ist.“ Ähnliches gilt auch für die Patienten, die mit ihrer Corona-Infektion nicht auf der Intensivstation landen. Laut Gaß sind das noch einmal rund 20.000 bundesweit.

Und das Personal, um sie zu versorgen, ist gerade besonders knapp. Die Kliniken stünden derzeit vor einer großen Doppelbelastung, so Gaß: viele infektiöse Patienten und eine reduzierte Belegschaft. Die Krankheitsquoten beim Krankenhauspersonal seien derzeit zwischen zehn und 20 Prozent höher als sonst um diese Jahreszeit.

Experten erwarten deutlich höhere Hospitalisierungsrate

Und die Zahl der Corona-Infizierten in den Kliniken wird sich in den kommenden Wochen sehr wahrscheinlich noch erhöhen. Denn blickt man auf Schätzungen der sogenannten Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl derer, die pro Woche und 100.000 Einwohnern wegen Corona ins Krankenhaus kommen, so zeigt sich auch hier ein ansteigender Trend.

Doch trotz der immer noch erhöhten Belastung in den Kliniken und der steigenden Zahlen sieht Gaß keinen Anlass für Alarmismus. „Wir gehen davon aus, dass sich die Situation im April und Mai entspannt, wenn das Wetter besser wird und die Menschen vermehrt draußen sind“, so Gaß. „Und auch in den nächsten Wochen, in denen wir wahrscheinlich noch steigende Zahlen sehen werden, ist nicht davon auszugehen, dass die Belegung der Intensivstationen sehr stark ansteigt. Zahlen von nennenswert über 3.000 Patienten erwarten wir nicht in den kommenden Monaten.“

Ähnlich schätzt auch Epidemiologin Berit Lange die Situation ein. Für wirklich sinnvoll hält die Leiterin der Klinischen Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig es jedoch nicht, in die aktuelle Situation hinein zu lockern. Schließlich sei die Belastung derzeit nicht nur für Intensiv- und Normalstationen, sondern auch das ambulante Gesundheitssystem ohnehin hoch.

Legt Omikron die kritische Infrastruktur lahm?

Auch wenn eine Überlastung des Gesundheitssystems in den kommenden Wochen und Monaten ausbleibt, wie Gaß und Lange es prophezeien, so bleibt die Tatsache, dass in Deutschland derzeit täglich nach wie vor rund 200 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 sterben. Und es bleibt die Frage, welche Auswirkung die hohen Fallzahlen auf kritische Infrastrukturen wie zum Beispiel den Lebensmittelhandel oder die Müllentsorgung haben könnten. Denn auch hier könnten viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitgleich an Covid erkranken.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) berät die Einrichtungen der kritischen Infrastruktur und stellt zum Beispiel Leitfäden zum Risiko- und Krisenmanagement zur Verfügung. Wie groß der Personalausfall durch die Omikron-Welle noch werden wird, vermag man dort nicht zu sagen. Entsprechende Abschätzungen oder Modellrechnungen liegen dem BBK nicht vor. Aufgrund der hohen Übertragbarkeit der Omikron-Variante blieben Engpässe beim Schlüsselpersonal jedoch ein sehr realistisches Szenario.

Wie genau prognostizieren Modellrechnungen die Omikron-Infektionen?

Szenarien, wie sich die Lage entwickeln könnte, haben Forschende seit Pandemiebeginn immer wieder entworfen. Anfang Februar etwa veröffentlichten Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts (RKI) solche Modellrechnungen für die Omikron-Welle. Im Mittel all ihrer Szenarien sahen sie einen Peak der Infektionszahlen Mitte Februar, eine Überlastung der Intensivstationen und der Krankenhäuser insgesamt blieb aus. Doch dies ist eben nur der Mittelwert, der sich aus 180 betrachteten Szenarien ergab.

Omikron: 300.000 Neuinfektionen pro Tag zu erwarten

Ende Februar könnte die Omikron-Welle ihren Höhepunkt erreicht haben – vermutlich ohne das Gesundheitssystem zu überlasten.

Auch Epidemiologin Lange und ihre Kollegen versuchen mithilfe mathematischer Modelle den künftigen Verlauf der Infektionszahlen zu modellieren. „Wir konnten den Zeitpunkt des ersten Peaks der Omikron-Welle recht gut vorhersagen“, so die Forscherin. „Für den zweiten finden wir es deutlich komplizierter, weil es sehr schwer ist vorherzusehen, wie sich die Saisonalität auf den Verlauf auswirkt und wie sich das Verhalten der Menschen durch die Lockerungen ändert.“

Ähnlich sehen es auch die RKI-Forscher. Um die Lage einzuschätzen, bietet es sich ihres Erachtens derzeit an, die Infektionszahlen täglich sehr genau nach Altersgruppen und Region aufgegliedert anzuschauen und zu überprüfen, ob ein starkes exponentielles Wachstum auftritt.

„Der 20. März ist kein ‚Freedom Day'“

Die Zahlen regional genau anschauen – dieser Ansatz steckt durch die Hotspot-Regelung auch im neuen Infektionsschutzgesetz. Das sei grundsätzlich sinnvoll, sagt Epidemiologin Lange. „Aber die Maßnahmen, die in den Hotspots möglich sind, können lediglich kleinere Infektionswellen abfedern.“ Außerdem sieht Lange ein Problem, falls Varianten auftauchen, die mehr Menschen stark krank machen als Omikron oder vor denen die Impfung schlechter schützt als bisher. In solch einem Fall hätte man vermutlich „sehr große Probleme mit den aktuellen Hotspot-Regelungen“, so die Epidemiologin.

Das neue Gesetz ist nach Langes Auffassung eine Notlösung. „Es hilft uns nicht durch den nächsten Herbst.“ Man merke ihm an, dass es nur für ein paar Monate gedacht sei, so die Wissenschaftlerin. Die Hotspot-Regelung sei sehr schwammig formuliert und Basisschutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht fehlten in vielen Bereichen.

Auch DKG-Vorstandsvorsitzender Gaß sieht Masken weiterhin als effektive und vergleichsweise milde Maßnahme: „Ich glaube, man darf die Diskussion nicht so führen, als ob der 20. März der ‚Freedom Day‘ wäre“, so Gaß. „Vielleicht gibt es den irgendwann mal – ich würde mir den auch wünschen – aber der 20. März ist es nicht.“


10:48 Uhr

Lehrerverband warnt vor „Durchseuchung“ von Schulen

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, warnt angesichts der steigenden Corona-Zahlen vor einem schnellen Wegfall der Maskenpflicht an den Schulen. Damit würden die Schulen „zur Durchseuchung freigegeben“, sagte Meidinger dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Mir bereitet es große Sorgen, wie schnell die Maskenpflicht in den Schulen in vielen Bundesländern jetzt wegfällt – und das, obwohl wir uns noch immer mitten in der Omikron-Welle befinden und die Infektionszahlen wieder steigen.“

Besonders problematisch sei das Ende der Maskenpflicht, wenn gleichzeitig auch noch die Testpflicht an den Schulen in einigen Bundesländern stark eingeschränkt oder beendet werde, kritisierte der Verbandspräsident. Ein zu schnelles Ende der Vorsichtsmaßnahmen nehme auch keine Rücksicht auf Kinder mit Vorerkrankungen und auf Familien mit Risikopersonen im Haushalt oder engeren Umfeld.

04:18 Uhr

131.792 Neuinfektionen – Inzidenz bei 1708,7

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 131.792 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 14.815 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 146.607 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 18,68 Millionen.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1708,7 von 1735 am Vortag. 49 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 126.916.

02:29 Uhr

DGB-Chef fordert Beibehaltung der Homeoffice-Pflicht

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, fordert eine rasche Rücknahme von Corona-Lockerungen. „Wir haben Rekord-Inzidenzen, und im Herbst kann sich die Lage noch einmal verschlechtern“, sagte Hoffmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Ich plädiere dafür, das Infektionsschutzgesetz und auch die Covid-Arbeitsschutzverordnung rasch nachzuschärfen. Wir dürfen nicht riskieren, dass der Arbeitsplatz wieder zu einem Infektionsherd wird.“

Hoffmann betonte: „Unter den Bedingungen der Pandemie sollte die Homeoffice-Pflicht beibehalten werden.“ Zwar hielten viele Unternehmen über den 20. März hinaus auf der Basis von Betriebsvereinbarungen am Homeoffice fest. Allerdings gebe es auch Unternehmen, die Homeoffice partout nicht wollten. „Deshalb brauchen wir die Verpflichtung.“

02:04 Uhr

Erste bundesweite Corona-Schutzregeln fallen weg

Nach mehreren Monaten fallen in Deutschland erste bundesweite Corona-Schutzauflagen weg. Fürs Zugfahren mit der Deutschen Bahn werden von diesem Sonntag an keine 3G-Nachweise als Geimpfte, Genesene oder Getestete mehr benötigt, wie das Infektionsschutzgesetz nunmehr festlegt. Die Maskenpflicht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr gilt aber weiter. Aufgehoben ist nun auch die gesetzliche Verpflichtung zu 3G-Zutrittsnachweisen am Arbeitsplatz. Künftig sollen die Unternehmen selbst die Gefährdungslage einschätzen und in betrieblichen Hygienekonzepten Schutzmaßnahmen festlegen können.

Das Ende dieser 3G-Regeln gehört zu Änderungen der bundesweiten Rechtsgrundlage, die der Bundestag mit Stimmen der Ampel-Koalition am Freitag beschlossen hatte. Damit sind den Ländern nur noch wenige allgemeine Schutzvorgaben etwa zu Masken und Tests in Einrichtungen für gefährdete Gruppen wie Pflegeheimen und Kliniken möglich. Für regionale „Hotspots“ können aber weitergehende Beschränkungen kommen, wenn das Landesparlament für diese eine besonders kritische Corona-Lage feststellt. Alle Länder wollen noch eine Übergangsfrist nutzen und bisherige Regeln bis längstens 2. April aufrechterhalten.