Rostock: Steinkohlekraftwerk vorübergehend abgeschaltet
29. März 2022Das einzige Steinkohlekraftwerk des Landes ist abgeschaltet worden. Das Kraftwerk im Überseehafen der Hansestadt Rostock soll saniert werden.
Rund zwei Monate sind für die Bauarbeiten im Rostocker Steinkohlekraftwerk vorgesehen. Vier Tage lang brauche es allein, bis die Turbinen auf rund 120 Grad heruntergekühlt sind, so dass die eigentlichen Arbeiten beginnen können, so eine Kraftwerkssprecherin.
Erneuerung von Turbinen-Teilen und Generator
Geplant sei unter anderem, Hochdruck-Teile der Turbinen auszutauschen, so die Sprecherin. Außerdem werde der Generator ausgebaut und überholt. Am 3. Juni soll das Kraftwerk wieder hochgefahren werden. Strom und Fernwärme für die Region produzieren in der Zeit andere Kraftwerke. Unklar ist noch, welche Kohle nach der Revision in Rostock verfeuert wird.
Bisher hauptsächlich Steinkohle aus Russland verfeuert
Bislang hatte der Mehrheitseigner des Kraftwerks, der Energieriese EnBW, hauptsächlich Steinkohle aus Russland eingekauft. Angesichts des Krieges in der Ukraine prüfe man aber, ob es möglich sei, die Abhängigkeit von Russland zu verringern, sagte eine EnBW-Sprecherin. So werde derzeit geprüft, ob Steinkohle aus Australien, Afrika und Asien geeignet sei und erstmals auch eingekauft werden könne. Lieferanten waren in der Vergangenheit auch schon die USA, Venezuela, Kolumbien, Südafrika und Polen. Die Kohletypen unterscheiden sich nach Angaben der Sprecherin des Rostocker Kraftwerks in ihrem Schwefelgehalt.