Top-Virologen und Mediziner für Lockdown-Verlängerung – 18.467 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der aktiven Fälle steigt über 300.000
21. November 2020Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland und der Welt
- 18.467 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der aktiven Fälle steigt über 300.000 (21.14)
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Unions-geführte Bundesländer wollen „Lockdown light“ bis mindestens Weihnachten verlängern (20.19)
- Vereinzelte neue Infektionen in China: Eine Million Menschen getestet (13.55 Uhr)
- Runder Geburtstag hat Nachspiel: Familie muss 4000 Euro zahlen (08.09 Uhr)
- Spahn bewertet Teil-Lockdown als Erfolg im Kampf gegen Corona-Pandemie (07.25 Uhr)
Mehr als 18.000 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der aktiven Fälle steigt über 300.000
21.14 Uhr: In Deutschland haben sich nach Angaben der Gesundheitsämter der Bundesländer vom Samstag 18.467 weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Somit stieg die Zahl der seit Pandemiebeginn positiv getesteten Menschen auf 909.838. Sachsen meldete am Samstag keine neuen Zahlen.
Bislang sind 13.915 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben (+186).
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 909.838, 13.915 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 132.004 (+2112), 2440 Todesfälle (+5)
- Bayern: 177.922 (+4176), 3399 Todesfälle (+46)
- Berlin: 56.068 (+1051), 447 Todesfälle (+6)
- Brandenburg: 16.217 (+536), 293 Todesfälle (+6)
- Bremen: 9208 (+157), 105 Todesfälle (+0)
- Hamburg: 22.530 (+433), 281 Todesfälle (+0)
- Hessen: 74.368 (+1843), 1010 Todesfälle (+30)
- Mecklenburg-Vorpommern: 5157 (+91), 53 Todesfälle (+0)
- Niedersachsen: 62.532 (+1225), 1003 Todesfälle (+21)
- Nordrhein-Westfalen: 227.780 (+5250), 2943 Todesfälle (+56)
- Rheinland-Pfalz: 37.561 (+455), 416 Todesfälle (+5)
- Saarland: 11.540 (+130), 259 Todesfälle (+2)
- Sachsen: 41.264, 621 Todesfälle (meldet am Wochenende keine Zahlen)
- Sachsen-Anhalt: 9769 (+169), 122 Todesfälle (+1)
- Schleswig-Holstein: 12.787 (+153), 234 Todesfälle (+1)
- Thüringen: 13.131 (+686), 289 Todesfälle (+7)
Gesamt (Stand 21.11., 21.10 Uhr): 909.838 (+18.467), 13.915 Todesfälle (+186)
Vortag (Stand 20.11., 20.42 Uhr): 891.371, 13.729 Todesfälle
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 593.100 (Vortag: Rund 579.100)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 302.823 (Vortag: 298.542)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 21.11.): 1,05 (Vortag: 0,98)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3630 (+15)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2098 (-5)
Laut Robert Koch-Institut sind 593.100 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der akut Infizierten (aktiven Fälle) bei 302.823.
Der R-Wert stieg am Samstag wieder über 1, er liegt nun bei 1,05. Somit stecken 100 Infizierte im Schnitt 105 weitere Menschen mit dem Coronavirus an.
Auch der bundesweite Inzidenzwert stieg wieder leicht – auf nun 141. Zuvor hatte er drei Tage in Folge bei 139 gelegen.
Bericht: Unions-geführte Bundesländer wollen „Lockdown light“ bis mindestens Weihnachten verlängern
20.19 Uhr: Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung haben sich die Unions-geführten Bundesländer in einer Vorbesprechung vor dem Corona-Gipfel in der kommenden Woche darauf geeinigt, dass man die bestehenden Maßnahmen bis Weihnachten oder Anfang Januar verlängern sollte.
Die Kontaktbeschränkungen sollen zudem verschärft werden. Menschen sollen sich nur noch mit Mitgliedern des eigenen Hausstandes und zwei weiteren treffen können, sieht der Plan laut „Bild“ vor. In dieser Woche hatte man sich lediglich auf einen Appell einigen können, die Kontakte „auf das absolut nötige Minimum“ zu beschränken. Über Weihnachten sollen die Kontaktbeschränkungen jedoch gelockert werden.
Weiter sieht der Plan angeblich vor, dass Länder und Kreise mit einer 7-Tages-Inzidens unter 50 die Maßnahmen aussetzen können sollen. Zum Thema Schulen sei laut „BIld“ beschlossen worden, dass ab einer Inzidenz von 200 in einem Landkreis ab der 7. Klasse Wechselunterricht einzuführen ist, die Schulen aber offen bleiben sollen. Zu anderen Punkten wie der umstrittenen Ein-Freund-Regelung, wonach Kinder nur noch mit ein und demselben Freund spielen sollen, habe es noch keine Übereinkunft gegeben.
Inwieweit die Punkte aus dem Plan bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel tatsächlich umgesetzt werden, ist indes noch völlig unklar. Auf dem Streit-Gipfel zu Beginn dieser Woche waren die Länder aber zumindest aufgefordert worden, eigene Konzepte vorzulegen, nachdem es zuletzt scharfe Kritik am Vorgehen des Kanzleramts gab.
Dänemark: Nerzfarm-Besitzer protestieren gegen Massentötung der Tiere
16.07 Uhr: Hunderte dänische Nerzfarm-Besitzer sind zum Protest gegen die von der Regierung veranlasste Massenkeulung der Pelztiere mit Traktoren durch Kopenhagen und Aarhus gefahren. Etwa 850 Traktor-Besitzer hätten sich zu den Demonstrationen angemeldet, meldete am Samstag die Nachrichtenagentur Ritzau unter Berufung auf die Organisatoren.
Die dänische Regierung hatte Anfang November mitgeteilt, dass alle Pelztiere im Land getötet werden sollen, weil das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich bereits auf den Menschen übertragen habe. Es handelt sich insgesamt um etwa 15 bis 17 Millionen Nerze. Etwa neun Millionen davon wurden den Angaben nach bislang gekeult. Begründet wurde der drastische Schritt mit Sorgen vor negativen Auswirkungen dieser veränderten Viren auf die Wirkung möglicher künftiger Corona-Impfstoffe.
Für die Massenkeulung aller Nerze im Land – also auch denjenigen von Farmen ohne Corona-Fall oder außerhalb der Risikogebiete – fehlte jedoch zum Zeitpunkt der Bekanntgabe die rechtliche Grundlage. Das räumte die dänische Regierung erst mit Verspätung ein, was letztlich dazu führte, dass Lebensmittelminister Mogens Jensen seinen Rücktritt bekanntgab.
Mittlerweile hat die Regierung für die gesetzliche Absicherung des Schrittes aber eine Parlamentsmehrheit gefunden. Einer entsprechenden Vereinbarung zufolge soll die Nerzhaltung in Dänemark zudem generell vorläufig bis Ende 2021 verboten werden.
Großer Andrang beim Corona-Massentest in Südtirol
14.19 Uhr: In der norditalienischen Provinz Südtirol ist die Beteiligung der Bürger am freiwilligen Corona-Massentest groß. Seit Öffnung der Teststationen in der kleinen Alpen-Provinz ließen bis zum Samstagmorgen fast 140.000 Menschen einen Abstrich machen. Wie die Behörden im Internet weiter mitteilten, erhielten dabei bis 10 Uhr des zweiten Tages insgesamt 1744 Menschen (1,3 Prozent) ein positives Corona-Resultat. Die Reihenuntersuchung auf das Virus Sars-CoV-2 läuft an knapp 200 Testpunkten bis zum Sonntagabend.
Die Landesregierung will mit der Aktion unter dem Motto „Südtirol testet“ die zweite Corona-Welle schneller brechen. Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollen entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. In der Autonomen Provinz, über die ein Teil-Lockdown verhängt ist, leben gut eine halbe Million Menschen. Die Provinz Bozen-Südtirol hofft, dass am Ende zwei Drittel der Bürger und Bürgerinnen einen Antigen-Schnelltest machen. Das wären etwa 350.000 Menschen. Sollte die Aktion die Pandemie bremsen, wollen die Politiker möglichst rasch ihre Einstufung als Rote Zone aufheben. Italiens Regierung in Rom hat für solche Hochrisiko-Zonen strenge Ausgangsbeschränkungen angeordnet. Außerdem müssen dort viele Läden zu bleiben.
Der Erfolg eines Massentests hängt nach Einschätzung von Experten stark von einer hohen Teilnahmequote ab. Kritiker bemängeln, dass die Resultate von Antigen-Schnelltests nicht verlässlich genug seien. Aufwand und Kosten der Großaktion seien zudem hoch. Österreich plant ebenfalls Massentests, die Slowakei ist mit ihren Reihentests bereits in einer neuen Runde.
Vereinzelte neue Infektionen in China: Eine Million Menschen getestet
13.55 Uhr: Nach vereinzelten neuen Infektionen sind in der nordchinesischen Stadt Tianjin eine Million Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Die Massentests wurden im Hafengebiet von Binhai vorgenommen, nachdem dort in einem Wohngebiet fünf neue lokal übertragene Infektionen und weitere drei asymptomatische Fälle festgestellt worden waren, wie Staatsmedien am Samstag berichteten.
Zwei weitere lokale Ansteckungen wurden jeweils aus Shanghai sowie aus Manzhouli in der Inneren Mongolei gemeldet. Bus- und Zugverbindungen in die Stadt an der Grenze zu Russland wurden unterbrochen, wie die Webseite Toutiao berichtete. Seit dem Sommer hat China das Virus mit strengen Maßnahmen, Massentests, Quarantäne, Kontaktverfolgung und strikten Einreisebeschränkungen weitgehend unter Kontrolle gebracht.
Vor knapp einem Jahr waren erstmals Infektionen mit dem neuartigen Virus in der zentralchinesischen Metropole Wuhan entdeckt worden. Es folgte ein explosionsartiger Ausbruch, auf den China zunächst langsam, aber Ende Januar schließlich mit drastischen Maßnahmen reagierte. Heute gibt es in dem bevölkerungsreichsten Land nur noch kleinere Ausbrüche mit wenigen Ansteckungen, auf die sofort mit millionenfachen Tests und Quarantänebeschränkungen reagiert wird.
Immer mehr Top-Virologen fordern Lockdown-Verlängerung
12.13 Uhr: Mehrere Virologen und Mediziner halten angesichts weiter hoher Corona-Infektionszahlen eine Verlängerung oder gar Verschärfung der bisherigen Beschränkungen für geboten.
„Zielsetzung war es, einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen zu erreichen. Fast drei Wochen nach Beginn der Maßnahmen sehen wir aber keinen deutlichen Abfall, sondern eine Seitwärtsbewegung“, sagte der Chefvirologe der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, der „Rhein-Neckar-Zeitung“. „Es ist also klar, dass das eigentliche Ziel nicht erreicht worden ist.“
Der Virologe Alexander Kekulé fordert deshalb Verschärfungen. „Beim nächsten Bund-Länder-Treffen am Mittwoch braucht es unbedingt neue Anti-Corona-Beschlüsse. Dazu sollte gehören, dass an allen weiterführenden Schulen die Klassen sofort geteilt werden und auf Wechselunterricht umgestellt wird“, sagte der Experte von der Universität Halle-Wittenberg der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er plädierte zugleich dafür, Kitas und Grundschulen offen zu lassen.
„Zweitens sollten die Weihnachtsferien bundesweit eine Woche vor dem 24. Dezember beginnen.“ Das wäre der 17. Dezember – in den meisten Ländern beginnen die Ferien am 19., in anderen erst am 23. Dezember. „Dadurch würde man auch die außerschulischen Kontakte deutlich reduzieren“, erklärte Kekulé. Das könne einen wertvollen Puffer schaffen, um bis zum Jahreswechsel zurück in den grünen Bereich zu kommen.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, rechnet damit, dass die zunächst bis Ende November befristeten Beschränkungen verlängert werden. „Man muss davon ausgehen, dass der Lockdown light im Dezember fortgesetzt wird. Das ist auch angesichts der Lage auf den Intensivstationen geboten“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Vor zu strengen Verschärfungen warnte er aber: „Wir sollten genau auf die konkrete Ausgestaltung der Maßnahmen achten.“
Der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Dominik von Stillfried, hält den im Infektionsschutzgesetz festgelegten Sieben-Tage-Inzidenzwert von 50 Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner für wenig aussagekräftig. „Er ist nicht nach Alter differenziert; die Inanspruchnahme der Intensivstationen und die Sterblichkeit sind aber stark altersabhängig“, erklärte der Chef der Forschungseinrichtung der Kassenärzte im „Mannheimer Morgen“. „Wenn wir verhindern wollen, dass Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenze kommen und womöglich entscheiden müssen, welchen Patienten sie noch behandeln und welchen nicht, muss das Frühwarnsystem abbilden, wie hoch der Anteil der Risikogruppen unter den Infizierten ist.“
Härtere Forderungen als Merkel: Laschet will bei Länderchef-Konferenz nachlegen
Corona-Rekord in den USA: Mehr als 195.000 Neuinfektionen
11.30 Uhr: In den USA hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages einen Höchststand erreicht. Die Behörden meldeten am Freitag innerhalb von 24 Stunden 195 542 neue Fälle, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Tageswert war erst am Vortag registriert worden und lag bei 187 833 Fällen.
Am Mittwoch hatten die USA nach Angaben der JHU die Marke von einer Viertelmillion bei der Zahl der Toten überschritten. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 254 400 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 – mehr als in jedem anderen Land der Welt. Am Freitag registrierten die Behörden 1878 Tote in Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 11,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden – nachträglich korrigiert.
Höchststand bei Neuinfektionen in Russland
09.52 Uhr: In Russland hat die Zahl der registrierten Corona-Infektionen erst vor kurzem die Schwelle von zwei Millionen überschritten. Nun meldet das Land einen neuen Höchstsand an Neuinfektionen. 24,822 neue Fälle kamen in der vergangenen 24 Stunden hinzu, alleine 7168 entfallen dabei auf die Hauptstadt Moskau.
Volle Züge, geschlossene Restaurants: Verbandschefin beklagt ungleiche Behandlung
09.16 Uhr: Die Geschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, hat sich gegenüber der „Bild“-Zeitung über eine ungleiche Behandlung in der Corona-Krise beschwert. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass Züge am Wochenende gesteckt voll sind und gleichzeitig unsere Restaurants geschlossen bleiben müssen“, beklagt Hartges gegenüber der Zeitung.
Derweil soll im Öffentlichen Personenverkehr noch tiefgehender untersucht werden, wie sich das Coronavirus in Bus und Bahn ausbreiten kann. „Fahrgäste und Personal sind in Bus und Bahn sicher unterwegs“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) am Freitag. Viele wissenschaftliche Studien hätten gezeigt, dass es im öffentlichen Personennahverkehr kein erhöhtes Infektionsrisiko gebe. Eine weitere Untersuchung solle die Datenbasis nun noch erweitern und bisherige Erkenntnisse validieren.
Runder Geburtstag hat Nachspiel: Familie muss zahlen
08.09 Uhr: Eine Geburtstagsfeier mit zehn Personen ist im Landkreis Kronach (Bayern) von der Polizei aufgelöst worden. „Alle Anwesenden gehörten zur Familie, waren aber aus fünf Haushalten“, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Weil private Feiern nur mit fünf Personen aus höchstens zwei Haushalten erlaubt sind, erwartet alle Beteiligten nach der Feier vom Freitagabend nun ein Bußgeld von jeweils 400 Euro – insgesamt also 4000 Euro. Weitere Details zu dem Fest in Tschirn nannte die Polizei nach eigenen Angaben aus Rücksicht auf die Betroffenen nicht. „Alle waren erwachsen und es war ein runder Geburtstag.“
Spahn bewertet Teil-Lockdown als Erfolg im Kampf gegen Corona-Pandemie
07.25 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bewertet den Teil-Lockdown diesen Monat als einen Erfolg im Kampf gegen die Corona-Pandemie. „Der Wellenbrecher funktioniert doch“, sagte Spahn im Streitgespräch der Zeitung „Die Welt“ mit FDP-Chef Christian Lindner. „Das exponentielle Wachstum ist gebrochen“, fügte Spahn mit Blick auf die Corona-Infektionszahlen hinzu. „Wir sind uns einig, dass das nicht reicht. Aber es ist gelungen – einmal mehr.“
Spahn rechtfertigte, dass die Bundesregierung die Priorität auf die Senkung der Infektionszahlen lege. „Wir sind das Land mit einer der ältesten Bevölkerungen weltweit“, hob der Minister hervor. „Wenn die Infektionszahlen steigen, steigt früher oder später auch der Behandlungsbedarf auf den Intensivstationen.“ Belgien, die Niederlande und Frankreich hätten Deutschland bereits erneut gebeten, Patienten aufzunehmen, weil ihre Intensivkapazitäten ausgeschöpft seien.
„Ich will, dass wir die Welle brechen, bevor unnötig viel Leid in den Krankenhäusern entsteht“, sagte Spahn. Bislang habe die Bundesregierung dabei mit vergleichsweise milden Maßnahmen gute Ergebnisse erreicht.
Der FDP-Vorsitzende Lindner warf der Regierung hingegen Strategielosigkeit vor. „Meine Befürchtung ist: Wir finden aus dem aktuellen November-Lockdown in diesem Jahr nicht wieder raus“, sagte er der „Welt“. „Und falls wir ihn beenden, dann ist wenige Wochen später der nächste da. Das wäre eine Stop-and-Go-Politik, die enormen sozialen und wirtschaftlichen Schaden verursacht.“
Ältester Sohn von Donald Trump positiv auf Corona getestet
Samstag, 21. November, 05.12 Uhr: Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump hat sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Donald Trump Jr. sei Anfang der Woche positiv auf den Erreger getestet worden, teilte sein Sprecher am Freitag (Ortszeit) mit. Sobald der 42-Jährige das Testergbnis erhalten habe, habe er sich in Quarantäne begeben. Bei dem Sohn des Präsidenten seien keinerlei Covid-19-Symptome aufgetreten, betonte sein Sprecher.
Donald Trump Jr. hatte sich unter anderem mit scharf rechten, provokanten Botschaften in Onlinenetzwerken aktiv am Kampf seines Vaters um eine zweite Amtszeit beteiligt. Nach dem Sieg des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden bei der Wahl am 3. November machte Trump Jr. mit einem Tweet von sich reden, in dem er erklärte, sein Vater solle im Kampf gegen angeblichen Wahlbetrug in den „totalen Krieg“ ziehen.