Live Blog Coronavirus-Pandemie ++ Isolation ab 1. Mai nur noch freiwillig ++

Live Blog Coronavirus-Pandemie ++ Isolation ab 1. Mai nur noch freiwillig ++

4. April 2022 Aus Von ...Susanne Kimmpert
Stand: 04.04.2022 17:52 Uhr

Wer sich mit dem Coronavirus infiziert, soll laut Gesundheitsminister Lauterbach ab Mai nur noch freiwillig in Isolation. In der Slowakei entfallen ab Mittwoch Einreisebeschränkungen und weitere Corona-Auflagen. Die Entwicklungen im Live Blog.

17:52 Uhr

Isolation ab 1. Mai nur noch auf freiwilliger Basis

Für Menschen mit einer Corona-Infektion soll ab 1. Mai nur noch eine „dringende Empfehlung“ für eine fünf Tage lange Isolation gelten. Auf entsprechende neue Regeln verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie Bundesminister Karl Lauterbach mitteilte.

Kontakte sollten gemieden werden, eine Anordnung vom Gesundheitsamt soll nicht mehr vorgesehen sein. Kontaktpersonen von Infizierten wird demnach ebenfalls „dringend empfohlen“, für fünf Tage in Quarantäne zu gehen. Infizierte und Kontaktpersonen sollen sich selbst regelmäßig testen.

Für infizierte Beschäftigte in Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen soll die Absonderung aber weiter vom Amt angeordnet werden und erst nach fünf Tagen nach einem negativem Schnell- oder PCR-Test enden, so die Gesundheitsministerkonferenz.

Mit den Lockerungen bei den Quarantäneregeln sollen auch massenhafte Personalausfälle bei hohen Infektionszahlen vermieden werden. Sie gehen auf einen Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts (RKI) zurück. Bisher dauern die Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test nach sieben Tagen beendet werden. Eine formelle Anordnung des Gesundheitsamtes erfolgt häufig jetzt schon nicht mehr.

Die Neuregelung müsse von den Ländern umgesetzt werden. Den aktuellen Stand des Pademiegeschehens bewertete Lauterbach vorsichtig optimistisch. „Der Wendepunkt scheint erreicht zu sein“, sagte er. „Die Fallzahlen gehen zurück.“ Allerdings sei das Land noch „nicht in einer Situation, in der man entwarnen kann“.

17:31 Uhr

Nur jeder Zweite fühlt sich gut über Regeln informiert

Auch nach zwei Pandemiejahren fühlt sich nur die Hälfte der Bevölkerung gut über die geltenden Corona-Maßnahmen informiert. 28 Prozent stufen sich hingegen als nicht gut informiert ein, wie aus dem aktuellen Corona-Monitor des Bundesinstituts für Risikobewertung hervorgeht.

Besser sieht es bei den Impfempfehlungen aus: Hier geben mit 64 Prozent fast zwei Drittel an, gut darüber informiert zu sein. Zum eigenen Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus setzen die Befragten weiterhin auf bewährte Empfehlungen. So geben 94 Prozent an, dass sie in den vergangenen zwei Wochen Masken trugen, 71 Prozent wuschen sich gründlicher die Hände, und 54 Prozent nutzten häufiger Desinfektionsmittel.

In ihrem Freizeitverhalten schränken sich die Befragten dagegen weniger ein – nur 37 Prozent reduzierten ihre Aktivitäten außer Haus innerhalb der letzten 14 Tage. Seit Juni 2020 werden alle zwei Wochen jeweils 1000 Menschen befragt, vorher lief die Befragung wöchentlich mit 500 Teilnehmern.

17:11 Uhr

Ethikrat fordert umfassendere Strategien für Gesundheitskrisen

Der Deutsche Ethikrat fordert als Lehre aus der Corona-Pandemie umfassendere Strategien für Gesundheitskrisen. Es seien zu spät und zu wenig klar unterschiedliche Formen von Vulnerabilität in den Blick genommen worden, sagte die Vorsitzende Alena Buyx in Berlin. So sei früh erkannt worden, dass ältere Menschen enorme medizinische Risiken hätten. Auf Auswirkungen auf die junge Generation mit Ausfällen bei der Bildung und wichtigen Momenten der Persönlichkeitsbildung sei aber zu wenig geachtet worden. „Das ist nie wirklich zur Chefsache gemacht worden.“

Der Ethikrat mahnte eine „Verpflichtung zur Wissensgenerierung“ an. Um zu erkennen, wer besonders verletzlich sei, müsse man spezifische Daten erheben und systematisch zusammenführen. Das beratende Gremium hob unter anderem auch hervor, dass Institutionen der Daseinsvorsorge krisenfester werden müssten – etwa bei den Kapazitäten von Kliniken, Pflegekräften und Gesundheitsämtern oder der Digitalisierung von Kitas und Schulen.

17:06 Uhr

Slowakei lockert Corona-Einreisebestimmungen

Wer in die Slowakei einreist, muss sich ab Mittwoch nicht mehr vorher online registrieren. Wie Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky bekannt gab, fallen dann auch die Quarantänepflicht für ungeimpfte Einreisende sowie einige weitere wegen der Corona-Pandemie eingeführte Vorschriften weg. Dazu gehört beispielsweise die Pflicht, auch im Freien eine FFP2-Maske zu tragen, wenn kein Abstand von zwei Metern zu haushaltsfremden Personen gewährleistet ist.

Weiterhin vorgeschrieben bleiben FFP2-Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Inneren von öffentlich zugänglichen Gebäuden und bei Massenveranstaltungen auch im Freien. Grund für die Lockerungen sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden in Bratislava sinkende Zahlen bei Neuinfektionen wie auch Krankenhausbehandlungen von Patienten wegen Covid-19. Die Slowakei verzeichnet allerdings noch immer eine der niedrigsten Corona-Impfquoten und zugleich eine der höchsten Corona-bedingten Todesraten in der Europäischen Union.

16:34 Uhr

Moskau will Flugverkehr mit 52 Ländern wieder aufnehmen

Nach monatelangen Corona-Einschränkungen hat Russland die Wiederaufnahme des Flugverkehrs mit 52 Ländern angekündigt. Die Erleichterungen betreffen Länder, die Moskau als „freundlich“ einstuft. Rund die Hälfte der 52 genannten Staaten sind aus Asien. Daneben entfallen die Corona-Beschränkungen auch für viele Länder aus Lateinamerika und Afrika, während in Europa nur mit Serbien, Bosnien-Herzegowina und der Republik Moldau der Flugverkehr wieder erlaubt werden soll.

Die Aufhebung der Corona-Beschränkungen bedeutet allerdings wohl nicht in jedem Fall die tatsächliche Aufnahme des Flugverkehrs in das entsprechende Land: Russische Maschinen müssten dann teilweise durch den Luftraum von Ländern fliegen, den diese wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine für Moskau gesperrt haben. Zudem muss der Kreml auch fürchten, dass geleaste Flugzeuge im Ausland weiterhin beschlagnahmt werden.

15:46 Uhr

Mehr als 1.800 Meldungen zur Corona-Impfpflicht in Bremen

In Bremen wurden bis zum vergangenen Wochenende 1.802 Meldungen im Rahmen der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht übermittelt. Insgesamt haben sich 447 Einrichtungen und Unternehmen registriert, um ihre nicht geimpften Beschäftigten zu melden, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte.

Die bundesweite einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht ist am 16. März in Kraft getreten. Auf dieser Grundlage müssen Beschäftigte in Krankenhäusern und in der Pflege ihrem Arbeitgeber eine Corona-Impfung oder -Genesung oder eine Kontra-Indikation nachweisen. Die kommunalen Gesundheitsämter können gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sozial- und Gesundheitsbranche ohne diesen Nachweis ein Beschäftigungsverbot aussprechen. Die Beschäftigten verlieren dann ihren Gehaltsanspruch.

15:17 Uhr

Shanghai bleibt nach Massentests im Lockdown

Die chinesische Finanzmetropole Shanghai bleibt nach beispiellosen Corona-Massentests seiner 26 Millionen Einwohner vorerst im Lockdown. „Die Stadt wird weiter die Abriegelung und das Kontrollmanagement durchführen und strikt das ‚Bleib Zuhause‘-Prinzip anwenden“, teilte die Stadtverwaltung per Messengerdienst WeChat bekannt. Nur für medizinische Behandlungen gelten demnach Ausnahmen.

Die Ergebnisse der Tests würden nun ausgewertet, wie die Gesundheitsbehörden bekanntgaben. Soldaten und medizinisches Fachpersonal helfen dabei, die Bevölkerung der größten Stadt des Landes nach einem Rekordanstieg der Corona-Infektionen komplett zu testen. Es handelt sich um den bislang größten Einsatz der chinesischen Gesundheitsbehörden seit dem ersten Covid-Ausbruch in Wuhan, wo das neuartige Coronavirus Ende 2019 erstmals entdeckt wurde. In Shanghai hatte am 28. März ein zweistufiger Lockdown begonnen. Dennoch wurden für Sonntag rund 9000 Corona-Fälle gemeldet, weil sich die hochansteckende Omikron-Variante rasch ausbreitet.

15:09 Uhr

Anhänger der Impfpflicht ab 50 lehnen Kompromissvorschlag ab

Die Befürworter einer Impfpflicht ab 50 Jahren wollen dem am Montag vorgelegten Kompromissvorschlag nicht zustimmten. „Eine sofortige Impfpflicht ab 50 ohne Würdigung der vielen unbekannten Variablen im Herbst … kann auf der Basis der aktuellen Datenlage nicht ausreichend gut begründet werden“, schreiben die Abgeordneten Andrew Ullmann (FDP), Paula Piechotta, Kordula Schulz-Asche (beide Grüne), Franziska Mascheck und Herbert Wollmann (SPD) in einer gemeinsamen Stellungnahme. Deshalb könne man nicht zustimmen und werbe für „echten Brückenschlag“.

13:28 Uhr

Lauterbach begrüßt neuen Vorschlag zur Impfpflicht

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach begrüßt den neuen Kompromissvorschlag von Abgeordneten der Ampel-Koalition zur Impfpflicht. „Er nimmt das Wichtigste aus allen Anträgen zur Impfpflicht auf“, erklärt der SPD-Politiker. „Jeder, der die Impfpflicht will, kann sich hier wiederfinden. Wer aber dagegen stimmt, riskiert erneut Lockdowns und Leid im Herbst.“ Der Vorschlag sieht in einem ersten Schritt eine Impfpflicht für über 50-Jährige ab dem 3. Oktober vor.

12:58 Uhr

Easyjet streicht wegen Corona-Fällen in Belegschaft hunderte Flüge

Der britische Billigflieger Easyjet hat wegen einer Corona-Infektionswelle in der Belegschaft seit dem Wochenende mehr als 200 Flüge gestrichen. 60 weitere Flüge wurden heute annulliert, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Auch am Dienstag ist noch mit Problemen zu rechnen. Nach Angaben von Easyjet werden vor allem Flüge zu Zielen gestrichen, die von mehreren Maschinen angeflogen werden. Oft könnten betroffene Passagiere daher noch für denselben Tag einen neuen Flug buchen, versicherte das Unternehmen. Neben einer Umbuchung haben Kunden demnach auch die Möglichkeit, einen Gutschein oder eine Rückerstattung zu beantragen.

Auf Twitter beschwerten sich allerdings viele Passagiere über kurzfristig gestrichene Flüge und Schwierigkeiten beim Umbuchen. Probleme gab es demnach etwa in Paris oder Genf.

12:19 Uhr

Infektion: Tschechiens Regierungschef verschiebt Berlin-Besuch

Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala hat einen für Mittwoch geplanten Antrittsbesuch in Berlin wegen einer Corona-Infektion absagen müssen. Man werde sich um einen Ersatztermin bemühen, sagte ein Regierungssprecher. Die Intensität des Erkrankungsverlaufs habe ihn überrascht, teilte Fiala selbst auf Twitter mit. „Ich bin vollständig geimpft und möchte mir gar nicht vorstellen, wie es sonst wäre“, fügte der 57-Jährige hinzu.

12:17 Uhr

Maskenpflicht in Litauen endet

Auch in Litauen fallen die Masken: In dem baltischen EU-Land muss in Innenräumen keine Mund-Nase-Bedeckung mehr getragen werden. Ausgenommen von der Regelung sind Kliniken und Pflegeeinrichtungen sowie öffentliche Verkehrsmittel – dort besteht weiter eine Maskenpflicht. Die Regierung in Vilnius empfiehlt zudem, freiwillig weiterhin Maske zu tragen.

Die Entscheidung basiert nach Angaben von Gesundheitsminister Arunas Dulkys auf der epidemiologischen Lage und dem nachlassenden Druck auf das Gesundheitswesen. Mit 902 Corona-Fällen verzeichnete Litauen am Montag die geringste Zahl an Neuinfektionen seit Dezember. Auch wurde die Isolationszeit für Corona-Infizierte auf fünf Tage verkürzt.

Vor Litauen hatten bereits die beiden anderen baltischen Staaten die Maskenpflicht in weiten Teilen des öffentlichen Lebens abgeschafft: In Lettland endete sie zu Monatsbeginn, in Estland am Sonntag. Auch sonst wurden die meisten Corona-Regeln in den drei Ländern aufgehoben.

12:16 Uhr

Shanghai trennt positiv getestete Kinder von ihren Eltern

In Shanghai wächst der Ärger über die strengen Corona-Maßnahmen: Nach massiver Kritik und Empörung räumten die Gesundheitsbehörden am Montag ein, dass in der chinesischen Wirtschaftsmetropole positiv getestete Babys und Kleinkinder von ihren Eltern getrennt werden.

In Chinas größter Stadt hatten die Behörden nach einem wochenlangen Anstieg der Infektionszahlen vor einer Woche einen harten Lockdown verhängt, um alle 25 Millionen Einwohner auf das Coronavirus zu testen. Nach den strengen chinesischen Corona-Regeln wird jeder Infizierte, selbst wenn er keine oder nur leiche Symptome hat, von nicht infizierten Menschen isoliert. Das betrifft auch Kinder, die positiv getestet wurden, deren Familienmitglieder aber negativ sind, wie Shanghais Gesundheitsbehörden nun bestätigten.

„Wenn das Kind jünger als sieben Jahre ist, werden diese Kinder in einem staatlichen Gesundheitszentrum behandelt“, sagte Wu Qianyu von der städtischen Gesundheitskommission. Ältere Kinder oder Teenager müssen sich demnach in Quarantänezentren isolieren.

Eltern haben sich massiv über dieses Vorgehen beschwert. Die Behörden in Shanghai halten aber trotz der Kritik an dem Vorgehen fest. Es sei ein wesentlicher Bestandteil der „Präventions- und Kontrollmaßnahmen“ gegen das Virus, sagte die Behördenvertreterin Wu.

11:24 Uhr

Bundestag: Vorstoß für Impfpflicht vorerst gescheitert

In Deutschland wird es vorerst keine Pflicht zur Corona-Impfung für alle Erwachsenen geben. Die parlamentarischen Befürworter einer allgemeinen Impfpflicht ab 18 Jahren haben das Vorhaben mangels Erfolgsaussichten auf Eis gelegt, wie die Initiatoren des Bundestags-Antrags bekannt gaben. Eine Impfpflicht solle es stattdessen nun für Menschen ab 50 Jahren geben; alle Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 49 Jahren sollten sich aber einer verpflichtenden Impfberatung unterziehen.


Vorstoß im Bundestag gescheitert Impfpflicht ab 18 vorerst vom Tisch

Stand: 04.04.2022 12:19 Uhr

In Deutschland soll es vorerst keine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene geben. Wegen mangelnder Erfolgsaussichten gab die Gruppe der Befürworter im Bundestag das Vorhaben zunächst auf. Stattdessen soll es einen Kompromiss geben.

Eine allgemeine Impfpflicht für alle erwachsenen Bürger wird es in Deutschland vorerst nicht geben. Die parlamentarischen Befürworter einer allgemeinen Impfpflicht ab 18 Jahren legten das Vorhaben mangels Erfolgsaussichten auf Eis, wie die Initiatoren des Bundestags-Antrags bekannt gaben.

Der Grünen-Abgeordnete Till Steffen schlägt stattdessen eine Impfpflicht für Menschen ab 50 Jahren ab dem 3. Oktober vor. Alle Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 49 Jahren sollen sich der neuen Vorlage zufolge aber einer verpflichtenden Impfberatung unterziehen, heißt es in einem Konzept, das mehrere Ampel-Politiker vorstellten und dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.

Anfang September soll der Bundestag dann entscheiden, ob es auch eine Impfpflicht für 18- bis 49-Jährige geben soll. Es sei auch wichtig, ein Impfregister anzulegen, sagte Steffen. Damit gehe man vor allem auf die Union zu, die die Einführung eines Registers gefordert hatte.

Bundestag entscheidet am Donnerstag

Die SPD-Abgeordnete Dagmar Schmidt räumte ein, dass Bemühungen um einen Kompromiss zwischen den Befürworterinnen und Befürwortern der Impfpflicht ab 18 einerseits und der Union, die nur einen Vorratsbeschluss für eine mögliche spätere Impfpflicht fassen will, sowie einer dritten Gruppe die eine Impfpflicht ab 50 vorbereiten will, gescheitert seien. 

Für den nun ausgearbeiteten Antrag habe man laut Schmidt 237 Unterstützer gefunden – so viel wie für keinen anderen Antrag. Der Bundestag entscheidet am Donnerstag über die Impfpflicht.

Wiese fordert Kompromissbereitschaft

„Mit dem Kompromissvorschlag, den wir jetzt vorstellen, machen wir noch einmal einen Schritt auf alle Beteiligten zu, indem wir einen Entwurf vorstellen, der die verschiedenen Elemente und klugen Gedanken der unterschiedlichen Gruppenanträge in sich vereint“, hieß es in einer Mitteilung des SPD-Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese.

„Wir haben uns damit bewegt und es wäre gut, wenn sich andere jetzt auch bewegen würden“, hieß es weiter. Es sei möglich, bei gutem Willen zu einer Lösung zu kommen, hinter der sich eine breite Mehrheit im Parlament versammeln kann. Bisher hat keiner der ausgearbeiteten Entwürfe eine Mehrheit.

Mehrheit für einen Entwurf ungewiss

Zur Debatte standen bislang eine Ablehnung der Impfpflicht, eine Pflicht ab 18 Jahren, eine ab 50 Jahren und das Unions-Konzept einer abgestuften Impfpflicht, die erst ab einer schwierigen Pandemie-Entwicklung gelten soll.

SPD, Grüne und FDP haben ihren Abgeordneten freigestellt, für welchen Antrag sie stimmen wollen. Die Union kündigte an, dass sie bei ihrem Antrag bleiben wolle. Deshalb gilt als unsicher, ob überhaupt einer der Anträge und Gesetzentwürfe eine Mehrheit im Parlament bekommen wird.


 11:05 Uhr

Corona-Ausbruch: Britische Airlines sagen Dutzende Flüge ab

Wegen Corona-Ausbrüchen in der Belegschaft haben britische Fluglinien Dutzende Flüge abgesagt. Bei der Billiglinie Easyjet waren allein etwa 100 Verbindungen betroffen, darunter 62 aus dem Vereinigten Königreich, wie die BBC berichtete. „Infolge der derzeit hohen Raten von Covid-Infektionen in ganz Europa erlebt Easyjet wie alle Unternehmen einen überdurchschnittlich hohen Krankenstand der Mitarbeiter“, teilte das Unternehmen mit. Bei British Airways traf es rund 90 Flüge.

Corona-Infektionen sorgten zum Auftakt der englischen Osterferien auch an den Flughäfen selbst für Probleme. Weil Sicherheitsmitarbeiter ausfielen, andererseits aber wegen aufgehobener Corona-Regeln mehr Menschen unterwegs sind, bildeten sich lange Schlangen an mehreren britischen Airports. Die Zeitung „Independent“ berichtete von enorm angehobenen Ticketpreisen auf Kurzstrecken. Damit sollten Passagiere offensichtlich von Buchungen abgehalten werden, schrieb das Blatt.

11:03 Uhr

Ethikrat legt Kriterien für den Umgang mit Pandemien vor

Gut zwei Jahre nach dem Beginn der Corona-Pandemie hat der Deutsche Ethikrat Kriterien für den Umgang mit der aktuell noch nicht ausgestandenen und möglichen künftigen Krisen vorgelegt. In einer Krise von weltgeschichtlichem Ausmaß seien Fehler und Fehlentscheidungen unvermeidlich, heißt es in dem Papier.

In dem rund 160-seitigen Papier nehmen die Expertinnen und Experten rückblickend die Schutzmaßnahmen unter die Lupe und analysieren diese hinsichtlich ihrer Ausgewogenheit und Gerechtigkeit gegenüber verschiedenen Gruppen. Sie stellen zwar fest, dass besonders verletzliche Gruppen besonders geschützt werden müssten. Ihnen dürfe gleichzeitig aber nicht ein Minimum an sozialen Kontakten etwa in Pflegeeinrichtungen verwehrt werden. Das betreffe den Kern der Grund- und Menschenrechte. Ebenso verwiesen sie auf das Recht von Kindern und Jugendlichen auf Bildung und soziale Teilhabe. Auch sie seien verletzlich.

Maßnahmen gegen die Pandemie müssen demokratisch legitimiert, ethisch gut begründet und zugleich gesellschaftliche akzeptabel sein“, sagte die Ethikratsvorsitzende Alena Buyx. Die Empfehlungen sollen nach ihren Worten dazu beitragen, dass das künftig besser gelingen kann.

09:53 Uhr

Londoner Polizei verhängt weitere „Partygate“-Strafzahlungen

Wegen einer Lockdown-Party in der Downing Street am Vorabend der Beisetzung von Prinz Philip hat die Londoner Polizei weitere Strafgelder verhängt. Die Bescheide über je 50 Pfund (knapp 60 Euro) seien per E-Mail verschickt worden, berichtete die BBC. Bei der Feier am 16. April 2021 handelte es sich um den Abschied des Kommunikationsdirektors von Premierminister Boris Johnson, James Slack. Johnson war nicht anwesend und erhielt daher auch keine Strafe. Er musste sich allerdings öffentlich bei Queen Elizabeth II. entschuldigen. Die Königin saß bei der Trauerfeier für ihren Ehemann am 17. April wegen der Corona-Vorschriften getrennt von Familienmitgliedern in der Kirche. Als bekannt wurde, dass in der Downing Street am Vorabend trotz geltender Kontaktbeschränkungen eine Party stattgefunden hatte, war die Empörung landesweit groß.

29.03.2022

Corona-Partys um Premier Johnson Erste Bußgelder wegen „Partygate“-Affäre

Die Polizei erteilte 20 Bußgeldbescheide – gegen wen ist allerdings noch unbekannt.

08:19 Uhr

Schnelles Prüfverfahren für Covid-19-Arznei von Roche in den USA

Die US-Arzneimittelbehörde FDA will eine Zulassung des Roche-Medikaments Actemra/RoActemra zur Behandlung von schwer erkrankten Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden und zusätzlich Sauerstoff benötigen, vorrangig prüfen. Roche rechnet mit einer Entscheidung in der zweiten Jahreshälfte. In der Europäischen Union (EU) und vielen anderen Ländern ist die Arznei für die Behandlung von Corona-Patienten bereits freigegeben.

05:20 Uhr

RKI registriert 41.129 Neuinfektionen – Inzidenz bei 1424,6

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 1424,6 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1457,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1700,6 (Vormonat: 1196,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 41.129 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.55 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 67.501 Ansteckungen.

05:20 Uhr

Rentenversicherung berichtet von mehr Post-Covid-Behandlungen

In Reha-Maßnahmen werden mehr Menschen wegen der Folgen einer Covid-Erkrankung behandelt. „Im ersten Halbjahr 2021 hatten wir 4000 Fälle von Long Covid, und nach ersten Hochrechnungen gehen wir davon aus, dass es im gesamten Jahr 10.000 Fälle waren“, sagte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, dem „Tagesspiegel“. Seit vergangenem Herbst bieten acht Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherung spezielle Post-Covid-Programme an, um Betroffene wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Manche Patienten leiden nach einer Corona-Infektion unter Langzeitfolgen wie Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten oder Lungen- beziehungsweise Herzproblemen.

05:20 Uhr

Montgomery: Corona-Zahlen werden wieder steigen

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagt nach dem weitgehenden Wegfall bundesweiter Corona-Schutzmaßnahmen einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen voraus. „Natürlich werden die Zahlen wieder nach oben gehen. Es wird sehr viele milde Verläufe und ein paar sehr schwere Verläufe geben“, sagte der Radiologe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er rechnet dem Bericht zufolge damit, dass sich nun die große Mehrheit der Bevölkerung infizieren wird. Ungeimpfte Menschen über 60 müssten sich nun isolieren oder ins Risiko gehen. Die Entscheidung der Bundesregierung gegen die Maskenpflicht, bei der sich die FDP durchgesetzt habe, sei eine „Entscheidung gegen die Vernunft“ gewesen.