Schon wieder mehr als 200 Tote – 13.637 neue Fälle in Deutschland

23. November 2020 Aus Von mvp-web

Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland und der Welt

  • Großbritannien hebt Lockdown auf: Stufenplan lässt Bars und Restaurants öffnen (17.14 Uhr)
  • „Müssen die Welle brechen“: Landkreis Hildburghausen „marschiert Richtung Inzidenzwert von 500“ (16.30 Uhr)
  • Spahn besucht deutschen Impfstoff-Hersteller: „Es gibt einen Weg raus“ (10.07 Uhr)

Schon wieder mehr als 200 Tote – 13.637 neue Fälle in Deutschland

20.40 Uhr: Die Zahl der neuen Corona-Fälle ist am Montag um 13.637 auf 936.696 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle stieg erneut um mehr als 200. Exakt wurden am Montag 213 neue Todesfälle gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl auf 14.221.

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Zahlen in Sachsen an diesem Montag mit 3453 neuen Fällen und 57 weiteren Todesfällen besonders hoch sind. Das liegt darin begründet, dass Sachsen am Montag die Zahlen für gleich drei Tage gemeldet hat.

Der R-Wert sank leicht auf 1,04. Die Zahl der Intensivbetten, die durch Covid-19-Patienten belegt werden (+33) und der invasiv beatmeten Covid-19-Patienten (+29) stiegen jeweils leicht.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 936.696, 14.221 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 134.819 (+1246), 2496 Todesfälle (+48)
  • Bayern: 183.507 (+2126), 3440 Todesfälle (+14)
  • Berlin: 57.309 (+805), 456 Todesfälle (+7)
  • Brandenburg: 16.963 (+324), 312 Todesfälle (+10)
  • Bremen: 9318 (+18), 112 Todesfälle (+5)
  • Hamburg: 22.939 (+237), 281 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 76.341 (+552), 1033 Todesfälle (+6)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 5247 (+55), 54 Todesfälle (+1)
  • Niedersachsen: 64.401 (+1118), 1019 Todesfälle (+10)
  • Nordrhein-Westfalen: 233.015 (+2044), 2977 Todesfälle (+21)
  • Rheinland-Pfalz: 39.250 (+966), 434 Todesfälle (+14)
  • Saarland: 11.741 (+50), 269 Todesfälle (+9)
  • Sachsen: 44.717 (+3453), 678 Todesfälle (+57)
  • Sachsen-Anhalt: 10.334 (+305), 129 Todesfälle (+7)
  • Schleswig-Holstein: 13.053 (+145), 234 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 13.739 (+193), 296 Todesfälle (+3)

Gesamt (Stand 23.11., 20.40 Uhr): 936.696 (+13.637), 14.221 Todesfälle (+213)

Vortag (Stand 22.11., 20.51 Uhr): 923.059 (+13.221), 14.008 Todesfälle (+93)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 618.800 (+15.000)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 305.251 (Vortag: 302.823)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 23.11.): 1,04 (Vortag: 1,08)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3742 (+33)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2161 (+29)

Kretschmann will Weihnachtsferien verlängern

18.49 Uhr: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist wegen der Corona-Pandemie für einen früheren Start der Schüler in die Weihnachtsferien als bisher geplant. Er wolle sich auch bei der anstehenden Bund-Länder-Schalte für längere Weihnachtsferien stark machen, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend.

In Baden-Württemberg wie in einigen anderen Ländern sei bislang der letzte Schultag der 22. Dezember (Dienstag). Wenn die Schüler bereits am 18.12. (Freitag) in die Ferien entlassen würden, habe man bis Heiligabend eine Strecke von fünf bis sechs Tagen, die man nutzen könne, um Kontakte zu minimieren. „Dann wird man an den Feiertagen mit einem entspannteren Gefühl zu den Großeltern fahren und im Kreise der Familie das Weihnachtsfest begehen können“, hieß es aus dem Staatsministerium.

Alle Schulen und Kitas im Landkreis Hildburghausen schließen

17.17 Uhr: Nach besonders hohen Infektionszahlen binnen einer Woche werden von Donnerstag an im Landkreis Hildburghausen alle Schulen und Kitas geschlossen. Darauf verständigte sich der Kreis mit der Landesregierung, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag sagte. Zuvor hatte der MDR darüber berichtet.

England hebt Corona-Lockdown auf: Stufenplan lässt Bars und Restaurants öffnen

17.14 Uhr: England kehrt nach einem vierwöchigen Teil-Lockdown Anfang Dezember wieder zu einem Warnstufen-System mit regionalen Corona-Beschränkungen zurück. „Wir werden zu einem regionalen Ansatz mit verschiedenen Stufen zurückkehren – und dort die strengsten Maßnahmen einführen, wo Covid am präsentesten ist“, sagte der britische Premier Boris Johnson am Montag in einer virtuellen Ansprache an das Londoner Parlament. Dabei sollen die Maßnahmen gegenüber den vor dem Teil-Lockdown geltenden Stufen verschärft werden.

Welche Regionen in welche der drei Risikostufen – mittel, hoch oder sehr hoch – eingruppiert würden, soll im Laufe der Woche bekanntgegeben werden. Es müssten allerdings zunächst mehr Regionen in eine höhere Stufe eingeordnet werden, hieß es bereits.

Das Infektionsgeschehen in Großbritannien (Stand: 23.11.2020)

Worldofmeters.info/Screenshot Das Infektionsgeschehen in Großbritannien (Stand: 23.11.2020)

Die Gastronomie darf unter bestimmten Auflagen ab dem 2. Dezember in Regionen mit niedrigeren Stufen wieder öffnen. Gleiches gilt für nicht-essenzielle Geschäfte, Fitnessstudios und Friseure. Bei Sportevents sollen je nach Risikostufe sogar bis zu 4000 Zuschauer zugelassen werden. Bis dahin gilt in England noch ein Teil-Lockdown mit sehr strikten Kontaktbeschränkungen und weitgehend geschlossenen Geschäften. Schulen und Universitäten sind hingegen geöffnet.

Über Weihnachten sollen für wenige Tage auch Treffen mit den Angehörigen mehrerer Haushalte erlaubt sein. Dabei will Johnson, der nur über England verfügen kann, abgestimmte Maßnahmen mit Wales, Schottland und Nordirland vereinbaren. Mit Massentests und Impfungen hofft er, in den kommenden Monaten die Pandemie in den Griff zu bekommen. In den vergangenen sieben Tagen lag die Zahl der Corona-Fälle pro 100 000 Einwohnern in Großbritannien bei 238.

Am Montagabend meldeten die britischen Gesundheitsbehörden indes 15.450 neue Infektionen sowie 206 neue Todesfälle im Land. Die Zahl ist weiter rückläufig, am Sonntag waren es noch 18.662 Neuinfektionen und 398 neue bestätigte Corona-Todesfälle.

„Müssen die Welle brechen“: Landkreis Hildburghausen „marschiert Richtung Inzidenzwert von 500“

16.30 Uhr: Der Landrat des von der Corona-Pandemie derzeit besonders betroffenen Landkreises Hildburghausen geht von einem weiteren dramatischen Anstieg der Infektionszahlen dort aus. „Wir werden jetzt Richtung 500 marschieren“, sagte der CDU-Politiker Thomas Müller am Montag mit Blick auf die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz. Zuvor waren Zahlen des Robert-Koch-Instituts bekannt geworden, wonach der Warnwert in dem Landkreis mit 396 deutschlandweit am Montag am höchsten war. In Thüringen insgesamt lag die Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100 000 Einwohner – bei rund 125.

Nach den Plänen Müllers sollen ab Donnerstag weitere Verschärfungen der Anti-Corona-Maßnahmen in dem Südthüringer Landkreis greifen. Dazu stehe er unter anderem in Kontakt mit der Staatskanzlei in Erfurt. So halte er etwa nach wie vor an der Forderung fest, Kitas und Schulen im Landkreis für eine gewisse Zeit zu schließen. Auch weitere Kontaktbeschränkungen seien nötig. „Wir müssen vor die Welle kommen und diese brechen.“

Klare Infektionsherde sind Müller zufolge kaum mehr auszumachen. Inzwischen gebe es flächendeckend in allen Institutionen Fälle. Schulen, Kitas, Verwaltungen, Polizei und auch Altenheime seien massiv betroffen. «Das geht querbeet durch alle Altersschichten», sagte der Landrat. Das örtliche Infektionsgeschehen sei auch deshalb bemerkenswert, weil es sich um einen Flächenlandkreis ohne wirkliche Ballungsgebiete handele. „Das sind 63 000 Einwohner auf einer Fläche von rund 937 Quadratkilometern.“

Coronavirus-Pandemie: Uni-Kliniken-Chef warnt: „Die Infektionszahl darf keinesfalls steigen“

14.46 Uhr: Vertreter von Universitätskliniken in Deutschland haben vor einem weiteren Anstieg der Corona-Infektionszahlen gewarnt. „Um die Kliniken zu entlasten und länger anhaltende Einschränkungen zu Lasten von Nicht-Covid-19-Patientinnen und -patienten zu verhindern, muss die Zahl der Neuinfektionen unbedingt sinken“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Charité und Leiter des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM), Heyo K. Kroemer, am Montag in Berlin.

Seit einigen Tagen sei in vielen Universitätskliniken Deutschlands zwar ein etwas verlangsamter Anstieg der Zahlen von stationär Behandelten und beatmeten Patienten zu beobachten. Doch vor allem in Ballungsräumen wie Berlin, Hamburg, Frankfurt und Köln bleibe die Lage angespannt, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des NUM und des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD).

„Keinesfalls darf die Zahl der Neuinfektionen weiter steigen. Sonst droht auch in Deutschland eine Situation wie in vielen unserer Nachbarländer. Dort sind die Intensivkapazitäten am Limit angelangt, Schwerkranke können nicht mehr behandelt werden“, warnte Michael Albrecht, Vorstandsvorsitzender des VUD und Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Noch sei Deutschland ein gutes Stück davon entfernt. Allerdings hätten die vergangenen Wochen gezeigt, wie schnell die Lage sich zuspitzen könne.

Laumann: Corona-Impfzentren in NRW sollen Mitte Dezember stehen

13.34 Uhr: Messegelände, Sportstadion oder vielleicht auch ein Flughafen: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ist optimistisch, dass die geplanten mindestens 53 Corona-Impfzentren im Land schon Mitte Dezember stehen werden. Er habe bisher als Start ja bereits vom 24./25. Dezember gesprochen, sagte Laumann am Montag in Düsseldorf. Er gehe davon aus, dass zunächst Vorerkrankte und Pflegebedürftige geimpft werden. Das seien in NRW 800 000 Menschen. Wann genau der Impfstoff da sein werde, könne er noch nicht sagen.

„Das Tempo des Impfens in Nordrhein-Westfalen soll der Impfstoff bestimmen“, ergänzte Laumann. Man könne nicht mehr impfen, als Dosen da sein – die sollen aber effektiv verteilt werden. Eine Impfpflicht gebe es nicht. Es werde die Strukturen voll beanspruchen, „die zu impfen, die geimpft werden wollen“. Nach Umfragen seien 70 Prozent der Deutschen entschlossen, sich impfen zu lassen. So könne mit diesen Menschen eine sogenannte Herdenimmunität erreicht werden.

Mit Blick auf die geplante Corona-Impfaktion haben Landesregierung und Ärztevertreter ausgebildete Fachkräfte aus dem Medizin- und Pflegebereich zur Unterstützung aufgerufen. Das schon bestehende Freiwilligenregister soll erweitert werden, so dass eine direkte Vermittlung möglich ist. Bislang gebe es mehr als 1000 registrierte Freiwillige. Für die Impfaktion in den Zentren und mit mobilen Impfteams werde zusätzliche personelle Unterstützung nötig sein.

Frühere Weihnachtsferien in NRW: Notbetreuung von 1. bis zur 6. Klasse

12.34 Uhr: Da die Weihnachtsferien in NRW dieses Jahr zwei Tage früher starten, wird es für Schüler von der 1. bis zur 6. Klasse am 21. und 22. Dezember eine Notbetreuung geben. Das teilte das Schulministerium in einer Mail am Montag an alle Schulen mit. Lehrer haben laut der Mail normalen Dienst an den beiden Tagen.

Spahn besucht deutschen Impfstoff-Hersteller: „Es gibt einen Weg raus“

10.07 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn hat gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff am Montag den deutschen Impfstoff-Hersteller IDT Biologika in Dessau, Sachsen-Anhalt besucht.

Das Unternehmen forscht derzeit an einem Covid-19-Impfstoff, erste Teilergebnisse aus Studien würden nach Angaben von Geschäftsführer Jürgen Betzing positive Zeichen setzen. Er kündigte auf einer Pressekonferenz an, im Dezember erste Ergebnisse zu veröffentlichen und Ende 2021 planmäßig Zulassung im Eilverfahren beantragen.

Dieses Ziel teilte auch Gesundheitsminister Spahn, der sich begeistert zeigte, auch wenn der Fortschritt des Impfstoffs, an dem verschiedene Forschungseinrichtungen mitwirken, weniger weit gediehen ist, als der vieler Konkurrenten.

Spahn betonte zudem erneut, dass er damit rechne, noch in diesem Jahr mit Impfungen beginnen zu können. „Es gibt einen Weg raus“, sagte er auf der Pressekonferenz. Und man sei momentan guter Hoffnung, diesen Weg beschreiten zu können.

Ministerpräsidentin Schwesig: Weihnachtsfest mit zehn Leuten sollte möglich sein

08.35 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, zu Weihnachten die Corona-Schutzmaßnahmen zu lockern. „Ich finde es richtig, dass man zu Weihnachten ermöglicht, dass wenigsten zehn Personen zusammenkommen könnten“, sagte sie im Interview mit dem Deutschlandfunk. Darüber hinaus plädierte sie für eine strenge Linie. „Das ist das Miese und das Fiese am Corona-Virus, dass es genau da zuschlägt, wo wir mit der Familie und den Freunden zusammenkommen.“ Deswegen müssten private Kontakte beschränkt bleiben.

Die SPD-Politikerin sieht die Hotspots als wichtigen Hebel einer Gesamtstrategie. „Das Problem ist, dass wir Regionen haben, wo längst die Zahlen durch die Decke gehen“, sagte sie. „Wenn man in diesen Regionen nicht strenger wird, wird es auch deutschlandweit keine besseren Zahlen geben.“ In 24 Kreisen liegt die Inzidenz über 250 (also bei mehr als 250 Infektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen).

Es sei „klar“, dass es bundesweit weitere Schutzmaßnahmen für Dezember und Januar brauche, betonte Schwesig. So würden viele Bundesländer dafür plädieren, den November-Lockdown fortzusetzen. Sie plädierte aber zugleich für Öffnungsmöglichkeiten für wenig betroffene Gebiete. „Die Menschen müssen ja auch sehen, dass es sich lohnt, wenn die Infektionszahlen niedrig sind, dass hier und da eine Lockerung möglich ist.“ Mecklenburg-Vorpommern hat eine 46er Inzidenz. Wenn man den 35er Wert erreiche, dann müsse es Raum für vorzeitige Lockerungen geben, bekräftigte Schwesig.

Mit Blick auf die Schulen hält die Regierungschefin die Strategie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für „die richtige“: Dort, wo Infektionen auftauchen, solle man Quarantäne durchsetzen, dann aber sofort Tests in Angriff nehmen. Sie hält es grundsätzlich aber für wichtig, dass die Schulen offen bleiben. „Wir haben in Mecklenburg -Vorpommern nur wenige Schulen, die betroffen sind, warum sollen alle Kinder eingeschränkt werden?“ Der Bund aber hätte bei den Tests längst liefern müssen, rügte Schwesig.

08.14 Uhr: Mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca hat ein weiteres Unternehmen positive Daten zu einem für Europa relevanten Corona-Impfstoff vorgelegt. Das Vakzin vermeide mit rund 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, teilte das Unternehmen am Montag mit. Damit liegt die Wirksamkeit des mit der Universität Oxford entwickelten Vakzins hinter der der Präparate von Pfizer/Biontech und Moderna.

Allerdings wachse diese mit einer bestimmten Dosierung (zunächst eine halbe Dosis, rund einen Monat später eine ganze Dosis) auf gut 90 Prozent.

Zudem soll der Impfstoff von AstraZeneca dieser Impfstoff deutlich günstiger zu bekommen und einfacher zu lagern sein, weshalb er leichter in alle Teile der Welt gelangen könnte.

Spahn und Scholz gehen von Corona-Impfungen noch in diesem Jahr aus

06.21 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus. „Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen“, sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Er habe die Länder gebeten, dass die Impfzentren Mitte Dezember einsatzbereit sein sollen. Das scheine zu klappen.

Auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) machte Hoffnungen auf Impfungen noch in diesem Jahr. „Wir haben die Vorbereitungen dafür getroffen, dass es noch im Dezember losgehen könnte“, sagte Scholz am Sonntagabend auf „Bild live“. Er glaube, es gehe „mit der Impfung schneller los, als wir vor einiger Zeit gedacht haben“, betonte der Vizekanzler.

Spahn zeigte sich optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft sind. So benötige man für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung. Sie könnten in normalen Arztpraxen gegeben werden. „Und dann geht es schnell: Vergessen wir nicht, dass jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft werden“, sagte Spahn.

Spahn kündigte den Aufbau einer Online-Plattform über die erreichten Impfquoten an, differenziert nach Alter und Regionen. „Insbesondere dann, wenn wir bei den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen eine hohe Impfquote erreicht haben, werden wir die Beschränkungen schrittweise lockern können.“

Nach Angaben von Spahn hat sich Deutschland über die EU-Kommission oder bilaterale Verträge und Optionen inzwischen mehr als 300 Millionen Impfdosen für Deutschland gesichert. „Auch bei zwei Dosen pro Impfung hätten wir dann genug für die eigene Bevölkerung und könnten mit anderen Ländern teilen“, sagte Spahn. Der Minister kündigte an, dass sich Deutschland auch Impfdosen beim Dessauer Impfhersteller IDT sichern wird. Der Minister besucht zusammen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Montag den Hersteller.