Wahlumfrage: Landes-CDU und Schwesig-SPD gleichauf

25. November 2020 Aus Von mvp-web

Stand: 25.11.2020 18:00 Uhr

Wer macht das Rennen um den politischen Spitzenplatz bei der kommenden Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern? Nach einer Meinungsumfrage zeichnet sich ein Patt zwischen den beiden „Großen“ ab – der SPD und der CDU.

von Stefan Ludmann, NDR 1 Radio MV

Knapp zehn Monate vor der nächsten Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern liegen SPD und CDU in der Wählergunst gleichauf. Nach einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des NDR, der „Ostsee-Zeitung“ und der „Schweriner Volkszeitung“ kommen beide Parteien auf jeweils 27 Prozent. Damit zeichnet sich zwischen den Koalitionspartnern ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Spitzenplatz ab. Im Vergleich zur Landtagswahl 2016 verliert die SPD gut drei Punkte, die Union gewinnt acht Punkte dazu. Allerdings lag die Landes-CDU bei einer NDR Umfrage im Juni noch deutlich vor der SPD. Diesen Vorsprung hat sie eingebüßt. Drittstärkste Kraft wäre die AfD. Sie verliert mehr als fünf Punkte ihres Landtagswahlergebnisses und kommt auf 15 Prozent. Dahinter folgen Linke mit zwölf und die Grünen mit zehn Prozent. Die FDP würde den Einzug in den Landtag erneut verpassen.

Patt bei der Sonntagsfrage zur Landtagswahl

CDU-Landeschef Sack mit niedrigem Bekanntheitswert

Auch wenn sich die beiden Parteien SPD und CDU aktuell in einem Patt gegenüberstehen – der Trend spricht für die SPD. Das belegen weitere Umfrageergebnisse. Im direkten Vergleich der beiden Spitzenkandidaten liegt die SPD mit Abstand vorn: Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gehört zu den populärsten Ministerpräsidenten der Republik: 75 Prozent der Wähler und Wählerinnen sind mit ihrer Arbeit zufrieden, Schwesig überholt damit ihren Amtsvorgänger Erwin Sellering (SPD) in der Wählergunst. Anders sieht es beim CDU-Landeschef und künftigen Spitzenkandidaten, Michael Sack, aus. 76 Prozent kennen den Landrat des Kreises Vorpommern-Greifswald nicht oder wollen kein Urteil begeben. Nur 24 Prozent trauen sich eine Bewertung zu, 14 Prozent sind zufrieden, zehn Prozent geben Sack eine schlechte Note.

Auch bei der Frage, welche Partei die wichtigsten Aufgaben in Mecklenburg-Vorpommern lösen kann, hat die SPD die Nase vorn. 29 Prozent meinen, dass könnten am ehesten die Sozialdemokraten, 22 Prozent trauen das der CDU zu. Die anderen Parteien kommen jeweils nur auf einstellige Werte. Ähnlich wie im Juni meint ein Drittel, keine Partei könne die dringendsten Aufgabe lösen.

Corona-Pandemie als drängendstes Problem in MV

In den Augen der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ist die Bewältigung der Corona-Krise mit Abstand das Haupt-Problem. Für ein Drittel ist es mittlerweile die größte Herausforderung, vor dem Teil-Lockdown lagen die Zahlen noch deutlich niedriger. Es folgen wie bisher die „Themen-Klassiker“ Bildung, Jobs und Wirtschaft.

Hohe Zufriedenheit mit Regierungsarbeit

Aus der Umfrage ergibt sich auch, dass 70 Prozent der Wähler zufrieden oder sehr zufrieden mit der Arbeit der rot-schwarzen Koalition sind. Sie reagiert das Land seit 2006. Eine Wechselstimmung zeichnet sich damit nicht ab: Bliebe es bei den Zahlen, könnten SPD und CDU ihr Bündnis fortsetzen, allerdings ergäbe sich im Landtag auch eine Mehrheit für rot-rot-grün. In dieser Dreier-Koalition wäre die SPD klar stärkste Kraft und könnte erneut den Chefsessel in der Staatskanzlei besetzen.

Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: CDU klar vorn

Anders als bei der Sonntagsfrage zur Landtagswahl ergeben sich aus der Umfrage für die Bundestagswahl klare Kräfteverhältnisse im Land: Die CDU kann auf einen deutlichen bundespolitischen Rückenwind setzen, sie käme auf 34 Prozent. Die SPD liegt laut Umfrage mit 20 Prozent deutlich dahinter – allerdings ist das deutlich mehr als bei der Wahl 2017 und: Der Wert liegt über dem aktuellen Bundestrend. Auch bei einer Bundestagswahl käme die AfD in Mecklenburg-Vorpommern auf 15 Prozent. Der Wert entspricht offenbar ihrer Stammwählerschaft. Die Linke würden 12 Prozent holen und damit wie die AfD deutliche Verluste einfahren. Klarer Gewinner wären mit 10 Prozent die Grünen. Ihr Landesergebnis fiele dennoch deutlich schwächer aus als das auf Bundesebene.