Betrunkener befreit Mann aus brennendem Auto

Betrunkener befreit Mann aus brennendem Auto

19. April 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 19.04.2022 11:49 Uhr

Ein 49-jähriger Mann ist am Wochenende im Kreis Vorpommern-Greifswald zum Lebensretter geworden. Er hat in Ferdinandshof bei Torgelow einen Autofahrer aus dessen brennenden Auto gezogen. Doch weil er betrunken war, ist er jetzt seinen Führerschein los.

Ein 21-jährige Pole, der in der Nähe von Torgelow wohnt, war laut Polizei mit seinem Auto auf der B109 von Ferdinandshof in Fahrtrichtung Pasewalk unterwegs. Sein Wagen kam nach rechts von der Straße ab und stieß mit einem Straßenbaum und einer Leitplanke zusammen. Das Auto und der Baum fingen sofort an zu brennen. Ein 49-Jähriger aus Neubrandenburg, der mit seinem Auto an der Unfallstelle vorbeikam, zögerte nicht und befreite den schwerverletzten Fahrer aus seinem in Flammen stehenden Auto.

Alkoholgeruch bei Lebensretter

Als dann die Polizei kam, stellten die Beamten Alkoholgeruch fest – und das nicht nur bei dem verunglückten Autofahrer, sondern auch bei dem Helfer. Beide Fahrer mussten ihre Führerscheine abgeben. Ein Polizeisprecher sagte, der Ersthelfer aus Neubrandenburg habe Zivilcourage bewiesen. Trotzdem werde gegen ihn wegen Trunkenheit im Straßenverkehr ermittelt. Ein solches Verfahren läuft auch gegen den Unfallfahrer.

Retter nahm große Gefahr auf sich

Die Gesetzteslage besagt, dass grundsätzlich jeder dazu verpflichtet ist, erste Hilfe zu leisten – egal ob betrunken oder nicht. Aber dabei gilt auch, dass man sich selbst nicht gefährden muss. Bei dem Unfall nahe Ferdinandshof stand das Auto des Verunglückten komplett in Flammen und es habe Gefahr bestanden, dass es zu einer Explosion kommen könnte, wie es hieß. Der Ersthelfer aus Neubrandenburg hätte sich nicht selbst gefährden müssen, sagte ein Polizeisprecher. Ein Anruf bei der Feuerwehr oder Polizei hätte ausgereicht. In diesem Fall habe der Mann aus Neubrandenburg ein hohes Risiko auf sich genommen und so das Leben des 21-Jährigen gerettet, hieß es weiter.