Hochrechnung zur Frankreich-Wahl Macron liegt klar vor Le Pen

Hochrechnung zur Frankreich-Wahl Macron liegt klar vor Le Pen

24. April 2022 Aus Von ...Susanne Kimmpert

Frankreich-Wahl Macron bleibt wohl Präsident

Stand: 24.04.2022 20:58 Uhr

Amtsinhaber Macron bleibt wohl Frankreichs Präsident. Der 44-Jährige kommt laut Hochrechnungen auf gut 58, die Rechtspopulistin Le Pen auf etwa 42 Prozent der Stimmen. Bei der Wahl 2017 war sein Ergebnis allerdings deutlich besser.

Bei der Stichwahl um das französische Präsidentenamt zeichnet sich ein Sieg von Amtsinhaber Emanuel Macron ab. Laut Hochrechnungen kommt er auf gut 58 Prozent der Stimmen. Seine rechtspopulistische Herausforderin Marine Le Pen schneidet mit etwa 42 Prozent der Stimmen schlechter ab. Der Abstand ist allerdings deutlich geringer als bei der Präsidentschaftswahl 2017 – damals gewann Macron mit 66 Prozent der Stimmen gegen Le Pen.

Breites Bündnis gegen Le Pen

Insofern ist Macrons Sieg auch vor allem als Niederlage Le Pens zu verstehen. Denn viele Parteien und Organisationen hatten vor der Wahl dazu aufgerufen, den Sieg der Rechtspopulistin Le Pen zu verhindern und für Macron zu stimmen. Dem Aufruf sind offenbar viele Französinnen und Franzosen gefolgt – auch wenn sie mit Macrons Politik eigentlich unzufrieden sind.

Le Pen: „Spiel noch nicht vorbei“

Le Pen gab sich in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis kämpferisch: Das Spiel sei noch nicht vorbei, sagte sie zu ihren Anhängern. Denn jetzt beginne der Kampf um die Parlamentswahlen. Ihre Partei Rassemblement National sei offen für alle, die sich gegen Emmanuel Macron verbünden wollten. Dessen Abschneiden zeige ein „großes Misstrauen des Volkes“.

Macron selbst äußerte sich bislang nicht zu seinem Erfolg. Er wollte seine Anhänger am Abend auf dem Champ-de-Mars in der Nähe des Eiffelturms in Paris empfangen, wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtete.

Stand: 24.04.2022 20:21 Uhr

Macron hat die Präsidentschaftswahl in Frankreich wohl klar gewonnen: Laut ersten Hochrechnungen kam der Amtsinhaber auf gut 58 Prozent der Stimmen – deutlich mehr als seine rechtspopulistische Herausforderin Le Pen. Sie lag bei rund 42 Prozent.

Bei der Stichwahl um das französische Präsidentenamt zeichnet sich ein Sieg von Amtsinhaber Emanuel Macron ab. Laut ersten Hochrechnungen kommt er auf gut 58 Prozent der Stimmen. Seine rechtspopulistische Herausforderin Marine Le Pen schneidet mit etwa 42 Prozent der Stimmen schlechter ab. Der Abstand ist allerdings deutlich geringer als bei der Präsidentschaftswahl 2017 – damals gewann Macron mit 66 Prozent der Stimmen gegen Le Pen.

„Sieht so aus, als ob Macron diese Präsidentschaftswahl für sich entschieden hat“, Sabine Bohland, ARD Paris, zur Hochrechnung nach der Wahl in Frankreich

tagesschau 20:00 Uhr, 24.4.2022

Insofern ist Macrons Sieg auch vor allem als Niederlage Le Pens zu verstehen. Denn viele Parteien und Organisationen hatten vor der Wahl dazu aufgerufen, den Sieg der Rechtspopulistin Le Pen zu verhindern und für Macron zu stimmen. Dem Aufruf sind offenbar viele Französinnen und Franzosen gefolgt – auch wenn sie mit Macrons Politik unzufrieden sind.

Macron und Le Pen hatten sich im ersten Wahlgang vor zwei Wochen unter insgesamt zwölf Kandidatinnen und Kandidaten durchgesetzt.

Niedrigere Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung war trotz des erwarteten knappen Rennens zwischen Macron und Le Pen niedriger als bei der vergangenen Präsidentschaftswahl. Bis zum Abend stimmten nach Angaben des Innenministeriums rund 63 Prozent der Wahlberechtigten ab – 2017 waren es 65 Prozent. Insgesamt waren 48,7 Millionen Französinnen und Franzosen zur Wahl aufgerufen.

Eindrücke aus Pariser Wahllokal „Man muss heute wählen gehen“

Bleibt Macron Frankreichs Präsident – oder gewinnt die Rechtspopulistin Le Pen?

Liberal gegen radikal

Die beiden Kandidaten waren mit sehr unterschiedlichen Programmen angetreten. Macron versprach unter anderem, in seiner zweiten Amtszeit die Vollbeschäftigung anzustreben. Der 44-Jährige will das Rentenalter anheben und die Innovationskraft der französischen Wirtschaft stärken. Macron bekennt sich klar zur Europäischen Union und zur engen Zusammenarbeit mit Deutschland.

Le Pen hingegen steht für extreme und nationalistische Forderungen, auch wenn sie sich im Wahlkampf um ein gemäßigteres Bild bemühte. So wollte sie etwa eine bevorzugte Behandlung von Franzosen gegenüber Ausländern in der Verfassung festschreiben lassen und ging auf Konfrontationskurs zur EU. So wollte Le Pen etwa nationales Recht über EU-Recht stellen und die Verträge nachverhandeln. Auch die bislang wichtige Zusammenarbeit mit Deutschland stellte sie offen in Frage.

EU-Perspektive auf Le Pen Die Albtraum-Kandidatin

Vor der Frankreich-Wahl ist die Sorge in Brüssel vor einer rechtsextremen Präsidentin Le Pen groß.

Bangen in Brüssel

Nicht zuletzt wegen der europafeindlichen Haltung Le Pens wurde die Wahl auch Brüssel und Berlin mit Sorge beobachtet. Mehrere europäische Spitzenpolitiker – unter ihnen auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz – riefen in einem französischen Zeitungsartikel indirekt zur Wahl Macrons auf.

Der französische Präsident wird für fünf Jahre gewählt. Er beeinflusst die Politik des Landes maßgeblich und spielt eine wichtigere Rolle als die von ihm ernannte Regierungsspitze.