Corona: Kabinett verabschiedet Impfkonzept für MV
1. Dezember 2020Die Corona-Schutzimpfungen in Mecklenburg-Vorpommern starten möglicherweise am 27. Dezember. Diesen Termin gab Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag bekannt.
Vieles sei im Fluß und ändere sich, sagte Glawe. Möglicherweise seien Impfungen auch vor dem 27. Dezember möglich – auch weil am Dienstag das deutsche Unternehmen Biontech die Zulassung seines Impfstoffes beantragt habe, so Glawe. Er spricht von einer Herkules-Aufgabe. Voraussetzung für die Pläne ist, dass der Impfstoff der Firma Biontech noch in diesem Dezember zugelassen wird. Maximal 100.000 Impfdosen sollen in diesem Monat zur Verfügung stehen. Im ersten Quartal 2021 sind es noch einmal 400.000, das macht zusammen 500.000. Wirksam ist der Corona-Schutz nur, wenn zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen erfolgen – deshalb können bis Ende März voraussichtlich 250.000 Menschen geimpft werden.
Wo geimpft werden soll
Fest steht, dass es landesweit zwei Impfzentren geben soll. Diese entstehen spätestens bis Mitte Dezember an den Universitätskliniken in Rostock und in Greifswald. Dazu kommen etwa zehn Einrichtungen in den einzelnen Landkreisen – beispielsweise in Pasewalk und Güstrow. Auch mobile Teams sind geplant. Ab April soll das auch in Impfpraxen spezieller Ärzte geschehen, im zweiten Halbjahr 2021 sollen Impfungen dann auch von Hausärzten angeboten werden – wenn ausreichend Impfstoff vorliegt.
Wer zuerst geimpft werden soll
Das Land Mecklenburg-Vorpommern will bei den Vorbereitungen auch die Bundeswehr einbinden. Die Kapazitäten sollen reichen, um pro Tag bis zu 5.000 Menschen zu impfen. Zunächst sind vor allem Ältere und Vorerkrankte an der Reihe, auch das medizinische Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen – das sind laut Konzept etwa 27.000 Personen. Auch besondere Berufe wie Polizisten und Feuerwehrleute sollen den Corona-Schutz in der ersten Phase bekommen. Das Land will außerdem Call-Center engagieren, um Impftermine festzulegen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat aber mehrfach klargestellt, dass es eine Impfpflicht nicht geben werde.
Impfvorbereitung stellt Land vor Herausforderungen
Zwei Schwierigkeiten sind zu überwinden: Das Land muss für den Betrieb der Impfeinrichtungen genügend medizinisches Personal gewinnen. Außerdem muss ein möglicher Impfstoff dauerhaft bei Minus 70 Grad aufbewahrt werden – für Lagerung und Transport sehr aufwendig. Fraglich ist aber noch, ob ein Serum bis zum Start der Impfzentren in gut zwei Wochen dann auch zugelassen ist.