News zur Corona-Pandemie am Freitag, 4. Dezember
4. Dezember 2020Topmeldungen zur Corona-Pandemie
- Corona-Impfung wird kostenlos sein (15.31 Uhr)
- Erstmals mehr als 4000 Corona-Patienten auf der Intensivstation (14.44 Uhr)
- Italien verhängt Knallhart-Lockdown über Weihnachten (9.45 Uhr)
- 23.268 Neuinfektionen in Deutschland (20.42 Uhr)
News zur Corona-Pandemie am Freitag, 4. Dezember:
Nächtliche Ausgangsbeschränkungen auch in Ludwigshafen und Speyer geplant
16.34 Uhr: Am Donnerstag einigte sich die baden-württembergische Landesregierung auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kreisen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Eine solche nächtliche Ausgangssperre soll nun auch in zwei Städten in Rheinland-Pfalz in Kraft treten. Wie der „SWR“ berichtet, wollen Ludwigshafen und Speyer Ausgangssperren, voraussichtlich von 21 bis 5 Uhr, verhängen. Eine Entscheidung werde noch am Freitag erwartet.
Ludwigshafen und Speyer sind Corona-Hotspots. Sie haben mit 374,4 (Ludwigshafen) und 322,4 (Speyer) die höchsten Inzidenzwerte in Rheinland-Pfalz. Dahinter liegen Frankenthal (276,9) und der Rhein-Pfalz-Kreis (271,7)
Auch Passau und Landkreis Regen ziehen Notbremse
Wegen anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen weiten die Stadt Passau (Inzidenz von 341) und der Landkreis Regen in Niederbayern (Inzidenz von 482,9) die dort geltenden Ausgangsbeschränkungen aus. Wie die Stadt am Freitag mitteilte, werden die in Passau geltenden Regeln um eine Woche bis einschließlich 11. Dezember verlängert. Das habe Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) nach Abstimmung mit den Fraktionschefs im Stadtrat und dem Corona-Krisenstab beschlossen.
Dupper hatte sich schon am Donnerstag angesichts weiter hoher Infektionszahlen für eine Verlängerung der Beschränkungen ausgesprochen. Unter anderem dürfen die Menschen ihre Wohnung nur noch aus einem triftigen Grund verlassen.
Das gilt von Samstag an auch rund um die Uhr für die Bewohner des Landkreises Regen, wie das Landratsamt am Freitag mitteilt. Bisher galten die Regeln nur in den Nachtstunden. Nach Angaben des dortigen Gesundheitsamts lag die Inzidenz Stand Freitag bei 502.
Regierung: Corona-Impfung wird kostenlos sein
15.31 Uhr: In Deutschland werden nach Angaben der Bundesregierung alle, die sich gegen Corona impfen lassen wollen, Anspruch auf eine kostenlose Impfung erhalten. „Die Impfung wird kostenlos sein, egal ob und wie jemand versichert ist“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert wiederholte noch einmal, dass die Impfung freiwillig sein werde. Er kündigte eine „sehr umfangreiche“ Informationskampagne der Regierung zu allen Fragen der Impfung an. Man hoffe, damit sehr viele Menschen überzeugen zu können. Pläne, Menschen dafür zu bezahlen, sich impfen zu lassen, gebe es nicht, sagte Seibert auf eine entsprechende Nachfrage.
Erstmals mehr als 4000 Corona-Patienten auf der Intensivstation
14.44 Uhr: Die Zahl der Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen hat erstmals die Schwelle von 4000 überschritten. Am Freitag meldete die Deutsche Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 4011 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung. Das waren 31 mehr als am Vortag, wie aus dem DIVI-Tagesbericht hervorgeht. 60 Prozent der Patienten werden invasiv beatmet (Stand: 04.12., 12.15 Uhr).
Die angegebene Zahl der freien Intensivbetten war in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Sie liegt laut Divi-Bericht ohne Notfallreserve aktuell bei rund 5000. Nach Divi-Angaben könnte diese Entwicklung unter anderem auch damit zusammenhängen, dass einige Kliniken die Zahl ihrer freien Betten zunächst falsch angegeben hatten. Statt den „betriebsbereiten Betten“, für die auch Pflegepersonal zur Verfügung steht, hätten einige die tatsächlich vorhandene Bettenzahl an das Divi-Register weitergeleitet. Das sei mittlerweile korrigiert worden, so dass die Zahl der Betten im Register im Oktober und November gesunken sei.
Ein weiterer Grund kann laut Divi sein, dass Pflegepersonal etwa krankheitsbedingt ausfalle und die Krankenhäuser daher weniger Patienten aufnehmen können.
Pflegeheim in Halle nach Corona-Ausbruch unter Quarantäne
14.39 Uhr: Ein Pflegeheim in Halle ist nach mehreren Corona-Infektionsfällen unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor seien elf Bewohner und sieben Angestellte des Heims in der Joachimsthaler Straße positiv auf das Coronavirus getestet worden, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Freitag in Halle. In dem Pflegeheim lebten 79 Menschen, zudem gebe es 64 Mitarbeiter. Auch in anderen Einrichtungen, etwa in Schulen und der Universität der Stadt, gab es Infektionsfälle. Insgesamt wurden am Freitag 56 Neuinfektionen gemeldet.
Indes stieg der Corona-Kennwert in Halle erstmals über die Grenze von 100 Infizierten pro 100.000 Einwohnern innerhalb der vergangenen sieben Tage. Am Freitag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 103,53. Landesweit wurde zuletzt am Donnerstag eine Inzidenz von etwas mehr als 112 Infizierten gemeldet, sagte Wiegand.
Corona-Sterbefallzahlen Anfang November fünf Prozent über Durchschnitt
14.13 Uhr: In der ersten Novemberwoche sind in Deutschland fünf Prozent mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre. Das geht aus vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts vom Freitag hervor. Demnach starben in der 45. Kalenderwoche (2. bis 8. November 2020) mindestens 18.483 Menschen. Der Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 liegt bei 17.654. Bereits seit Mitte Oktober liegt die Zahl der Todesfälle etwa um diesen Prozentsatz über dem Durchschnitt der Vorjahre.
Parallel zu den steigenden Todesfallzahlen stieg auch die Zahl der Todesfälle von Patienten, die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren. In der 45. Kalenderwoche gab es insgesamt 1067 beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Covid-19-Todesfälle.
In den Nachbarländern fällt die sogenannte Übersterblichkeit viel deutlicher aus. Das europäische Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet derzeit für Anfang November eine extrem hohe Übersterblichkeit für Belgien und die Schweiz. Eine sehr hohe Übersterblichkeit wird für Frankreich, Italien, Slowenien und Spanien gemeldet. In anderen europäischen Ländern stellt das Netzwerk eine mäßige Übersterblichkeit fest.
Bundesregierung hält Corona-Massentests nicht für sinnvoll
13.54 Uhr: Während Österreich zur Eindämmung der Corona-Pandemie jetzt auch auf Massentests setzt, geht Deutschland einen anderen Weg. Bund und Länder stützten sich bei ihrer Test-Strategie auf eine „sehr ausdifferenzierte Empfehlung des Robert Koch-Instituts“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin.
Diese sehe vor, dass man gezielt teste und nicht in der Fläche. Virologen und andere Experten hätten der Bundesregierung versichert, dass Massentests wenig Aussagekraft hätten. Es sei besser, „immer dort hinzugehen, wo Infektionsfälle auftreten“.
Unterstützung erhielt die Bundesregierung für ihren Kurs von der Deutschen Stiftung Patientenschutz. „Massentests sind Strohfeuer“, sagte der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch. Für den Infektionsschutz der Bevölkerung seien sie unbrauchbar, gleichzeitig werde für diesen politischen Aktionismus „viel Geld verbrannt“.
In der Hauptstadt Wien und einigen anderen Regionen Österreichs haben am Freitag freiwillige Massentests begonnen. Die Kapazität liegt in Wien bei bis zu 150 000 Tests pro Tag. Ziel der österreichischen Regierung ist es, durch die vielen Tests besonders auch symptomfreie Infizierten zu entdecken, um so Infektionsketten zu durchbrechen. Massentests gab es zuvor bereits in anderen Staaten wie der Slowakei oder Regionen.
Corona-Impfung für alle Deutschen kostenlos
Zudem teilte die Bundesregierung mit, dass alle, die sich gegen Corona impfen lassen wollen, Anspruch auf eine kostenlose Impfung erhalten. „Die Impfung wird kostenlos sein, egal ob und wie jemand versichert ist“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert wiederholte noch einmal, dass die Impfung freiwillig sein werde. Er kündigte eine „sehr umfangreiche“ Informationskampagne der Regierung zu allen Fragen der Impfung an. Man hoffe, damit sehr viele Menschen überzeugen zu können. Pläne, Menschen dafür zu bezahlen, sich impfen zu lassen, gebe es nicht, sagte Seibert auf eine entsprechende Nachfrage.
Gericht bestätigt Verbot der Querdenker-Demo in Bremen
12.11 Uhr: Das Bremer Oberverwaltungsgericht (OVG) hat das Verbot einer für das Wochenende geplanten Großdemonstration der sogenannten Querdenken-Bewegung bestätigt. Das Gericht wies am Freitag eine Beschwerde der Organisatoren gegen einen entsprechenden Beschluss des Verwaltungsgerichts der Hansestadt vom Mittwoch zurück.
Das Ordnungsamt habe ihr Versammlungsverbot „zu Recht auf die Prognose gestützt, dass die Durchführung der geplanten Versammlung mit einer erheblichen Infektionsgefahr für die Versammlungsteilnehmer, Polizeibeamten und Passanten verbunden sein werde, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Schäden an Leib und Leben führen könne“, hieß es zur Begründung vom OVG.
Entgegen der Auffassung der Organisatoren der mit 20.000 Teilnehmern angemeldeten Versammlung sei es „unerheblich, dass eine Infektion mit dem Coronavirus nicht immer mit dem Auftreten von Krankheitssymptomen verbunden“ sei. „Gerade von symptomlos infizierten Personen“ gehe „ein erhebliches Risiko der zunächst unbemerkten Verbreitung der Krankheit“ aus, „das sich gerade bei Großveranstaltungen vervielfache“, erklärte das OVG.
IBM warnt vor Hacker-Angriffe auf Impfstoff-Unternehmen
11.04 Uhr: Der IT-Konzern IBM hat vor Cyberattacken auf Unternehmen gewarnt, die Teil der Lieferkette für Corona-Impfstoffe sind. IBM habe eine Reihe von Hackerangriffen aufgedeckt, die möglicherweise im Auftrag von staatlichen Stellen verübt worden seien, teilte das US-Unternehmen am Donnerstag mit.
Ob die Hacker erfolgreich waren, sei unklar, schrieben die IBM-Sicherheitsesxperten Claire Zaboeva und Melissa Frydrych in einem Blog-Beitrag. Die Kriminellen könnten es demnach auf Anmeldedaten abgesehen haben, „um unbefugten Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu erhalten“, die in die Kühlkette der Impfstoffe involviert sind.
Einige der entwickelten Impfstoffe müssen während des Transports besonders kühl gehalten werden. Der Impfstoff des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer etwa muss bei minus 70 Grad gelagert werden.
Italien verhängt Knallhart-Lockdown über Weihnachten
09.54 Uhr: Mit strengeren Corona-Regeln für die Zeit um Weihnachten und Neujahr will die Regierung in Italien eine dritte Infektionswelle verhindern. Ministerpräsident Giuseppe Conte unterschrieb dazu ein Dekret, das am Freitag in Kraft trat. Alle Skigebiete blieben bis zum 6. Januar geschlossen, hatte er zuvor in einer Pressekonferenz am Donnerstagabend mitgeteilt. Zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar müssen Italiener, die als Touristen im Ausland waren und zurückkehren, und auch ausländische Touristen, die nach Italien einreisen, demnach in eine 14-tägige Quarantäne.
Die landesweit geltende Ausgangssperre bleibt Conte zufolge zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens weiter bestehen. In der Silvesternacht werde die Sperre von 22 Uhr am 31. Dezember bis 7 Uhr am Neujahrstag verlängert. Ebenfalls erhalten bleibt die Aufteilung der Regionen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern in die drei Corona-Risikozonen rot, orange und gelb.
Außerdem müssen sich italienische Schüler der höheren Jahrgangsstufen weiter in Geduld üben. Dem Dekret zufolge sollen sie erst wieder ab dem 7. Januar zum Präsenzunterricht kommen – und in einer ersten Phase soll dies auch nur für drei Viertel der Schüler gelten. Bislang verfolgen sie den Unterricht digital zu Hause.
In der Nacht zum Donnerstag hatte die Regierung bereits eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit über Weihnachten und Neujahr beschlossen. Reisen zwischen einzelnen italienischen Regionen seien vom 21. Dezember bis 6. Januar verboten. Am 25. und 26. Dezember sowie am Neujahrstag sollten die Menschen in ihren Städten und Gemeinden bleiben. Ausnahmen gelten stets für Arbeit, Notfälle oder um an den eigenen Wohnsitz zurückzukehren.
In den Regionen Italiens regt sich bereits Unmut über die Maßnahmen der Regierung in Rom. Die Corona-Regeln stehen in den Augen einiger Regionalpräsidenten nicht im Verhältnis zur dortigen Situation. Es sei nicht zu verstehen, warum sich die Regierung bei solch niedrigen Ausbreitungszahlen des Virus dazu entschließe, alles über Weihnachten abzuriegeln, twitterte Liguriens Präsident Giovanni Toti.
„Es ist ja ein Angebot“: Spahn verteidigt Verordnung für Corona-Schnelltests
09.13 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die seit Freitag geltende Verordnung verteidigt, durch die sich Lehrer und Erzieher nun selbst mit Schnelltests auf das Coronavirus testen können. Kritik daran verstehe er nicht, sagte Spahn im ZDF-„Morgenmagazin“. „Es ist ja ein Angebot“, er habe damit auf Wünsche aus den Bundesländern reagiert. „Ich habe ja nicht gesagt, alle müssen das umsetzen.“
Unter anderem hatten Verbände der Hals-Nasen-Ohrenärzte vor Selbsttests gewarnt, sie sehen das Risiko falsch negativer Testergebnisse.
Bei den nun absehbar zu erwartenden Corona-Impfstoffen sieht Spahn derweil bei der Bestellung und Verteilung keine nationalen Egoismen Deutschlands. Deutschland hätte wie andere große Länder wie Frankreich und Großbritannien auch im Alleingang einen Impfstoff zulassen können, sagte Spahn. Es sei aber von Anfang an in der Europäischen Union gesagt worden, „wir machen das zusammen“. So sei gewährleistet, dass alle 27 EU-Mitglieder ihre Bevölkerung zur gleichen Zeit impfen können.
Mit Blick auf Weihnachten appellierte der Bundesgesundheitsminister erneut, sich mit Kontakten zurückzuhalten. „Natürlich soll Weihnachten in der engeren Familie möglich sein.“ Für große Treffen sei aber nicht die richtige Zeit. Alles, was erlaubt sei, auszunutzen, sei nicht das, was sicher durch die Krise bringe.
Warteschlangen zum Auftakt der Massentests in Österreich
09.09 Uhr: Die Corona-Massentests in Österreich stoßen auf reges Interesse. Zum Auftakt am Freitag bildeten sich in Wien und Innsbruck nach Angaben von Reportern des ORF und des Senders OE24 längere Warteschlangen vor den Teststationen. In Österreichs Hauptstadt können sich die Bürger an drei Standorten bis zum 13. Dezember testen lassen. Die Kapazität liegt in Wien bei bis zu 150.000 Tests pro Tag. Die Regierung hofft, dass sich im Laufe der nächsten Wochen mehrere Millionen Österreicher untersuchen lassen. Ziel ist es, besonders auch die symptomfreien Infizierten zu entdecken, um so die Infektionsketten zu durchbrechen.
Neben Wien und Tirol startete das Projekt am Freitag auch im Bundesland Vorarlberg. Die weiteren sechs Bundesländer folgen in den nächsten Tagen. Vergleichbare Massentests gab es bisher im Nachbarland Slowakei oder auch im norditalienischen Südtirol.
Der Corona-Check für Deutschland am Freitagmorgen
07.21 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Freitagmorgen 23.449 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Insgesamt haben sich laut RKI seit Beginn der Pandemie 1.130.238 Menschen in der Bundesrepublik mit dem neuen Coronavirus infiziert.
Wie viele Fälle sind noch aktiv, wie viele Menschen genesen oder gestorben? Wie viele andere steckt ein Infizierter im Durchschnitt an? FOCUS Online liefert Ihnen die wichtigsten Daten zur Entwicklung der Pandemie in Deutschland. Mehr im Covid-19-Check für Deutschland am Freitag-Morgen.
Ärger um Massentests in Super-Hotspot Hildburghausen: Kinder ohne Test müssen zuhause bleiben
07.08 Uhr: Im Landkreis Hildburghausen soll der bundesweit erste großangelegte Test auf das Coronavirus am Freitag abgeschlossen werden. Bis zu 9000 Kindergarten- und Schulkinder sowie Lehrer und Erzieher waren aufgerufen, sich auf das neuartige Sars-CoV-2-Virus testen zu lassen. „Das war die maximale Stärke, ich rechne damit, dass wir etwa ein Drittel erreichen“, sagte Landrat Thomas Müller (CDU). Mit Ergebnissen sei voraussichtlich erst am Montag zu rechnen.
In dem Kreis an der Grenze zu Bayern waren die Kindergärten und Schulen am 25. November geschlossen worden. Hintergrund war der explosionsartige Anstieg der Infektionszahlen in der Region. Der Landkreis war tagelang die Region in Deutschland mit der höchsten Inzidenz mit bis zu 630 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen. Am Donnerstag war der Wert weiter zurückgegangen und lag laut Gesundheitsministerium bei 409,8.
Biden stellt 100-Tage-Maskenplan vor – als erstes will er Fauci befördern
07.00 Uhr: Der gewählte US-Präsident Joe Biden will den renommierten Corona-Experten Anthony Fauci zu seinem obersten medizinischen Berater machen. Biden sagte dem Nachrichtensender CNN am Donnerstag, er habe Fauci in einem Gespräch gebeten, „oberster medizinischer Berater für mich und Teil des Covid-Teams zu sein“.
Der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten gehört dem Corona-Krisenstab des abgewählten Präsidenten Donald Trump an. Mit seiner großen Expertise und seinen ungeschminkten Einschätzungen zur Corona-Pandemie erwarb der 79-jährige Immunologe sich in der Öffentlichkeit große Anerkennung. Zugleich zog er sich immer wieder den Unmut des Präsidenten zu, der die Gefahr durch das Coronavirus von Anfang an kleingeredet hatte.
Biden, der das Präsidentenamt am 20. Januar antreten wird, hat den Kampf gegen die Corona-Pandemie zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt. Auf CNN kündigte er nun an, er werde die Bevölkerung nach seiner Vereidigung aufrufen, in den folgenden 100 Tagen eine Schutzmaske zu tragen. „Nicht für immer. 100 Tage.“ Dadurch, und mit Impfstoffen, könnten die Infektionszahlen „deutlich“ gesenkt werden.
Biden kündigte zudem an, er werde sich öffentlich impfen lassen, sobald ein Impfstoff zugelassen sei. „Wenn Doktor Fauci sagt, dass wir einen sicheren Impfstoff haben, werde ich vor der Öffentlichkeit stehen“, sagte der künftige Präsident und tippte sich dann mit Hand auf die Schulter, um eine Impfung anzudeuten. „Es ist wichtig, der US-Bevölkerung zu kommunizieren, dass es sicher ist.“
Österreicher sollen sich auf Coronavirus testen lassen
06.00 Uhr: In Österreich sollen Massentests die Ausbreitung des Coronavirus wirkungsvoll eindämmen. Am Freitag startet das Projekt in großem Stil in den Bundesländern Wien, Tirol und Vorarlberg. In Österreichs Hauptstadt können sich die Bürger an drei Standorten bis zum 13. Dezember testen lassen. Die Kapazität liegt in Wien bei bis zu 150 000 Tests pro Tag. Ziel der Regierung ist es, dass sich mehrere Millionen Menschen untersuchen lassen. Die Massentests gelten als wichtiger Baustein, gerade auch um symptomfreie Infizierte zu entdecken.
99-jährige Kroatin übersteht Corona – ohne Symptome
05.55 Uhr: Eine 99-jährige Kroatin hat eine Coronavirus-Infektion überlebt. „Es ist vorbei, ich fühle mich jetzt gut“, sagte Margareta Kranjcec der Zeitung Vecernji List. Die hoch betagte Seniorin wohnt in einem Altenheim in der Stadt Karlovac. Ende Oktober wurde sie nach einem positiven Corona-Test in ein Krankenhaus eingeliefert – nach drei Wochen wurde sie jedoch wieder entlassen.
Gleich mehrere Bewohner ihres Heims hatten sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Kranjcec, die unter keinen ernsthaften Vorerkrankungen litt, zeigte jedoch keine Symptome, wie die Direktorin des Altenheims berichtete.
„Angesichts ihrer Gebrechlichkeit und ihres hohen Alters ist es wirklich erstaunlich, dass ihr das Coronavirus nichts anhaben konnte“, sagte Stefica Ljubic Mlinac der Nachrichtenagentur AFP.
Neuer Höchstwert: USA melden mehr als 210.000 Corona-Infektionen in 24 Stunden
05.50 Uhr: In den USA sind die meisten Neuinfektionen an einem Tag seit dem Beginn der Corona-Pandemie gemeldet worden. Binnen 24 Stunden seien landesweit mehr als 210.000 neue Fälle registriert worden, teilte die Johns-Hopkins-Universität am Donnerstagabend mit. Die Zahl der Toten erreichte demnach mit 2907 ebenfalls einen der höchsten bisher gemeldeten Werte.
Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Insgesamt verzeichneten die Vereinigten Staaten bereits mehr als 14,1 Millionen Corona-Fälle. Mehr als 276.000 Infizierte starben. Wegen der Reisewelle rund um den wichtigsten US-Feiertag Thanksgiving hatten Experten einen erneuten sprunghaften Anstieg der Infektionsfälle befürchtet.