Bundesländer melden erneut 23.467 Neuinfektionen – Zahl der Todesfälle steigt stark

4. Dezember 2020 Aus Von mvp-web

Topmeldungen zur Corona-Pandemie

  • Ausflug ins „Weihnachtsdorf“, im Erzgebirge hagelt es Bußgelder (19.13 Uhr)
  • Dichtes Gedränge trotz Corona-Krise: Hunderte warten in Berlin auf U-Bahn (18.59 Uhr)
  • Nächtliche Ausgangsbeschränkungen auch in Ludwigshafen und Speyer geplant (16.34 Uhr)

Bundesländer melden erneut mehr als 23.000 Neuinfektionen – Zahl der Todesfälle steigt stark

21.15 Uhr: Bundesweit haben sich seit Beginn der Pandemie 1.143.076 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Gesundheitsämter der Bundesländer hervor. Am Freitag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 23.476. Das sind noch einmal mehr Neuinfektionen als am Vortag (+23.268).

Besonders stark war der Anstieg erneut in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (+4670), Bayern (+4402) und Baden-Württemberg (+3391). Für Schleswig-Holstein lagen zunächst keine neuen Zahlen vor.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 1.143.076, 18.276 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 162.388 (+3391), 2978 Todesfälle (+60)
  • Bayern: 223.067 (+4402), 4176 Todesfälle (+94)
  • Berlin: 69.768 (+1260), 657 Todesfälle (+16)
  • Brandenburg: 22.569 (+796), 448 Todesfälle (+23)
  • Bremen: 10.645 (+141), 133 Todesfälle (+1)
  • Hamburg: 26.277 (+496), 340 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 92.825 (+1859), 1411 Todesfälle (+39)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 6608 (+160), 73 Todesfälle (+2)
  • Niedersachsen: 75.695 (+1225), 1243 Todesfälle (+18)
  • Nordrhein-Westfalen: 276.691 (+4670), 3793 Todesfälle (+72)
  • Rheinland-Pfalz: 48.239 (+1131), 644 Todesfälle (+36)
  • Saarland: 13.904 (+277), 298 Todesfälle (+4)
  • Sachsen: 65.510 (+2105), 1212 Todesfälle (+74)
  • Sachsen-Anhalt: 14.363 (+519), 202 Todesfälle (+8)
  • Schleswig-Holstein: 15.065 (+245), 263 Todesfälle (+4) (es lagen zunächst keine Zahlen vor)
  • Thüringen: 19.462 (+1035), 405 Todesfälle (+11)

Gesamt (Stand 04.12., 21.11 Uhr): 1.143.076 (+23.268), 18.276 Todesfälle (+458)

Gesamt (Stand 03.12., 20.38 Uhr): 1.119.609, 17.818 Todesfälle

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 820.600 (+20.600)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 304.200 (Vortag: 301.791)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 04.12.): 1,00 (Vortag: 0,83)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4011 (+31)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2388 (+7)

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg binnen 24 Stunden um 458 auf 18.276. Laut Robert Koch-Institut sind 820.600 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 304.200.

Der R-Wert stieg am Freitag wieder, von 0,83 auf die kritische Marke 1,0. Der bundesweite Inzidenzwert verändert sich kaum, er liegt derzeit bei 135. Somit haben sich in den vergangenen sieben Tagen im Schnitt 135 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus angesteckt.

Spanien feiert rapiden Rückgang der Corona-Zahlen

Der einstige Corona-Hotspot Spanien feiert im Kampf gegen das Virus beachtliche Erfolge. Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen blieb erstmals nach zwei Monaten unter der Marke von 100. Diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz betrage jetzt 98,56, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Freitagabend mit. Zum Vergleich: Dieser Wert betrug in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Freitag knapp 135.

Spanien habe inzwischen eine der niedrigsten Inzidenzen Europas, schrieb die Zeitung „El País“. Der Wert konnte innerhalb eines Monats mehr als halbiert werden. Am 4. November betrug er noch 236. Die Zahl der Aufnahmen von Covid-19-Kranken in Intensivstationen binnen sieben Tagen ging im selben Zeitraum von 382 auf 210 zurück. Am Freitag waren nur noch rund 24 Prozent der Intensivplätze mit Covid-Patienten besetzt, gegenüber gut 29 Prozent Anfang November.

Trotz aller Freude warnte Vize-Regierungschefin Carmen Calvo die 47 Millionen Bürger des Landes vor Nachlässigkeit. Man solle sich „so wenig wie möglich bewegen“. Das gelte auch für die Feiertage am Montag und Dienstag sowie für Weihnachten und Silvester. Die sozialistische Politikerin geht mit gutem Beispiel voran: „Ich werde zum ersten Mal in meinem Leben Weihnachten nicht in meinem (andalusischen) Dorf Cabra sein. Das Opfer lohnt sich aber.“

Ausflug ins „Weihnachtsdorf“, im Erzgebirge hagelt es Bußgelder

19.13 Uhr: Der Ort Seiffen im Erzgebirge mit seinen Weihnachtshandwerks-Schauwerkstätten ist wegen der angespannten Corona-Lage in Sachsen als Besuchsziel für die meisten Holzkunstliebhaber tabu. Dennoch gab es am 1. Advent einen Besucheransturm. Für dieses Wochenende hat die Polizei verstärkte Kontrollen angekündigt. Bereits am Freitag wurden Zufahrtsstraßen an drei Stellen überprüft.

Gegen 34 Fahrer und die Insassen in ihren Autos verhängte die Polizei Bußgelder. Sie stammten weder aus benachbarten Landkreisen noch konnten sie einen der laut Corona-Regeln nötigen triftigen Gründe für einen Besuch in Seiffen nennen, hieß es in einer Bilanz am Freitagabend. Die Autos mussten wieder umdrehen. Der Erzgebirgskreis gehört zu den Brennpunkten der Corona-Pandemie in Deutschland.

Dichtes Gedränge trotz Corona-Krise: Hunderte warten in Berlin auf U-Bahn

18.59 Uhr: Dichtes Gedränge auf dem U-Bahn-Gleis 1 am Alexanderplatz – trotz Corona-Krise: Von der bisherigen Endstation ist die Linie 5 am Freitag erstmals weiter gefahren, bis zum Hauptbahnhof. Nach zehn Jahren Bauzeit ist das neue Teilstück unter dem Prachtboulevard Unter den Linden eröffnet worden. Die Lücke zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor ist geschlossen, der Hauptbahnhof und Hönow am östlichen Stadtrand sind nun direkt verbunden. Hunderte Menschen stiegen am Freitag in die erste durchfahrende U-Bahn.

Die Berliner Verkehrsbetriebe rechnen auf der Neubaustrecke nach der Corona-Krise mit 155 000 Fahrgästen am Tag.

Schlange vor Kitkat-Club in Berlin für Corona-Schnelltest

17.54 Uhr: In den Berliner Kitkat-Club zu gehen, hat eine neue Bedeutung bekommen. Für ausschweifende Partys ist der Club in der Pandemie seit vielen Monaten geschlossen. Statt dessen gibt es nun kostenpflichtige Corona-Schnelltests in Zusammenarbeit mit einer Ärztin und geschultem Personal. An Andrang mangelte es am Freitag nicht, eine Warteschlange zog sich um das ganze Haus – mit mehr oder weniger Abstand.

Nach dem derzeitigen Teil-Lockdown wollen auch andere Berliner Clubs mit Schnelltests nachziehen. Ziel sei, dass sich die Menschen wieder freier bewegen könnten, sagte der Sprecher der Clubkommission, Lutz Leichsenring, Anfang dieser Woche.

Geplant seien Zentren, in denen sich Ausgehwillige schnell und kostengünstig testen lassen könnten, bevor sie Restaurants, Bars oder auch die Oma besuchen, ergänzt er. Die Clubs böten dafür genügend Platz. Die Innenbereiche sind seit Frühjahr geschlossen, viele Clubbetreiber fürchten um ihre Existenz. Zwischenzeitlich waren Veranstaltungen in Außenbereichen möglich. Wann Clubs wieder öffnen können, ist unklar.

Nächtliche Ausgangsbeschränkungen auch in Ludwigshafen und Speyer geplant

16.34 Uhr: Am Donnerstag einigte sich die baden-württembergische Landesregierung auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kreisen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Eine solche nächtliche Ausgangssperre soll nun auch in zwei Städten in Rheinland-Pfalz in Kraft treten. Wie der „SWR“ berichtet, wollen Ludwigshafen und Speyer Ausgangssperren, voraussichtlich von 21 bis 5 Uhr, verhängen. Eine Entscheidung werde noch am Freitag erwartet.

Ludwigshafen und Speyer sind Corona-Hotspots. Sie haben mit 374,4 (Ludwigshafen) und 322,4 (Speyer) die höchsten Inzidenzwerte in Rheinland-Pfalz. Dahinter liegen Frankenthal (276,9) und der Rhein-Pfalz-Kreis (271,7)

Auch Passau und Landkreis Regen ziehen Notbremse

Wegen anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen weiten die Stadt Passau (Inzidenz von 341) und der Landkreis Regen in Niederbayern (Inzidenz von 482,9) die dort geltenden Ausgangsbeschränkungen aus. Wie die Stadt am Freitag mitteilte, werden die in Passau geltenden Regeln um eine Woche bis einschließlich 11. Dezember verlängert. Das habe Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) nach Abstimmung mit den Fraktionschefs im Stadtrat und dem Corona-Krisenstab beschlossen.

Dupper hatte sich schon am Donnerstag angesichts weiter hoher Infektionszahlen für eine Verlängerung der Beschränkungen ausgesprochen. Unter anderem dürfen die Menschen ihre Wohnung nur noch aus einem triftigen Grund verlassen.

Das gilt von Samstag an auch rund um die Uhr für die Bewohner des Landkreises Regen, wie das Landratsamt am Freitag mitteilt. Bisher galten die Regeln nur in den Nachtstunden. Nach Angaben des dortigen Gesundheitsamts lag die Inzidenz Stand Freitag bei 502.

Regierung: Corona-Impfung wird kostenlos sein

15.31 Uhr: In Deutschland werden nach Angaben der Bundesregierung alle, die sich gegen Corona impfen lassen wollen, Anspruch auf eine kostenlose Impfung erhalten. „Die Impfung wird kostenlos sein, egal ob und wie jemand versichert ist“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert wiederholte noch einmal, dass die Impfung freiwillig sein werde. Er kündigte eine „sehr umfangreiche“ Informationskampagne der Regierung zu allen Fragen der Impfung an. Man hoffe, damit sehr viele Menschen überzeugen zu können. Pläne, Menschen dafür zu bezahlen, sich impfen zu lassen, gebe es nicht, sagte Seibert auf eine entsprechende Nachfrage.