Ausgangssperren in bayerischen Hotspots: Diese 23 Kreise sind gerade betroffen
6. Dezember 2020
Die Wohnung dürfe künftig nur noch aus triftigem Grund verlassen werden, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Sonntag nach einer Kabinettssitzung in München. Eine nächtliche Ausgangssperre werde ab 21.00 Uhr bei einer 7-Tage-Inzidenz von 200 auf 100.000 Einwohner gelten.
Zu den triftigen Gründen gehören der geplanten Verordnung zufolge der Gang zu Kitas und zur Arbeit sowie Arztbesuche – wobei soweit wie möglich Homeoffice genutzt werden soll. Die Geschäfte sollen aber geöffnet bleiben. Die geplanten Lockerungen für die Feiertage sollten nur für Weihnachten gelten, aber nicht für Silvester. Zwischen dem 23. und dem 26. Dezember können sich somit bis zu zehn Menschen aus mehreren Haushalten treffen. Ab dem 27. Dezember wird dann wieder die jetzige Regelung gelten, dass sich nur fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen dürfen.
In diesem 23 bayerischen Stadt- und Landkreisen werden die Ausgangsbeschränkungen gelten (Stand: 6.12.2020):
Stadt- oder Landkreis / 7-Tage-Inzidenz / Fälle / Todesfälle
- Landkreis Regen 593,0 / 1.649 / 22
- Stadt Passau 439,4 / 1.368 / 25
- Landkreis Freyung-Grafenau 371,4 / 1.678 / 29
- Stadtkreis Nürnberg 350,7 / 10.815 / 104
- Landkreis Passau 329,6 / 4.480 / 51
- Stadtkreis Hof 309,9/ 791 / 11
- Landkreis Coburg 279,0 / 1.426 / 45
- Landkreis Erding 263,2 / 1.552 / 42
- Landkreis Main-Spessart 263,2/ 1.552 / 42
- Stadt Fürth 254,5 / 2.532 / 55
- Landkreis Neumarkt in der Opf. 246 / 1.909 / 56
- Stadt Schwabach 244,0 / 673 / 12
- Stadt Augsburg 229,6/ 7.251 / 89
- Stadt Rosenheim 223,4 / 1.875 / 25
- Landkreis Landshut 223,3 / 2.761 / 73
- Landkreis Augsburg 222,5/ 4.433 / 35
- Landkreis Nürnberger Land 221,9 / 2.407 / 58
- Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge 220,2 / 1.494 / 57
- Landkreis Günzburg 213,3 / 2.565 / 35
- Stadt Kaufbeuren 209,5 / 900 / 29
- Landkreis Neu-Ulm 202,1 / 2.866 / 36
- Landkreis Straubing-Bogen 201,7 / 1.849 / 55
- Landkreis Altötting 200,9 / 2.267 / 38
Einige Hotspots in Bayern haben bereits auf das sich deutlich beschleunigende Infektionsgeschehen reagiert: In Nürnberg, Regen oder Passau gelten etwa bereits Ausgangsbeschränkungen.
Die Ausrufung des Katastrophenfalls bringt es nach Söders Worten mit sich, dass die Belegung der Krankenhausbetten bayernweit besser gesteuert werden kann und die Einteilung von Ärzten für die bevorstehenden Impfungen erleichtert wird. „Wir haben eine Überlastung des Gesundheitssystems, zudem steigen die Todeszahlen stark an“, betonte der Ministerpräsident.
Söder will seine Maßnahmen, die nach seinen Worten die strengsten in ganz Deutschland sind, am Dienstag im Landtag zur Abstimmung stellen. Damit sollen sie am Mittwoch in Kraft treten können. Er begründete die Maßnahmen damit, dass die Zahlen nicht wie erwartet sinken, sondern wieder leicht steigen. Es sei jetzt die „letzte Zeitachse“, um vor Weihnachten noch etwas zu erreichen. „Wir brauchen kein endloses Stop and Go, wir brauchen keinen Halbschlaf.“ Lieber kürzeres und klareres Handeln, als endloses Verlängern, sagte Söder.