Tankrabatt und 9-Euro-Ticket dämpfen
10. August 2022Das tägliche Leben wird nicht mehr ganz so schnell teurer: Das Statistische Bundesamt bestätigt für Juli eine Inflationsrate von 7,5 Prozent – weniger als in den vorangegangenen Monaten.
Das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt haben die Inflation in Deutschland den zweiten Monat in Folge leicht gedämpft. Nach Angaben des Statischen Bundesamtes lag die Teuerungsrate im Juli bei 7,5 Prozent. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung.
Im Juni waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 7,6 Prozent gestiegen und im Mai um 7,9 Prozent. Im Vergleich zu Juni stiegen die Verbraucherpreise im Juli um 0,9 Prozent. Auch hier bestätigte Destatis eine erste Schätzung.
Teuerungsrate greift die Kaufkraft an
Hohe Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, das heißt diese können sich für einen Euro weniger leisten. Vor allem Preissprünge bei Energie infolge des Ukraine-Krieges und steigende Lebensmittelpreise heizen die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft seit geraumer Zeit an.
Mehrere Maßnahmen zur Entlastung
Die Bundesregierung versucht, die Menschen unter anderem mit dem Anfang Juni eingeführten 9-Euro-Ticket für den Öffentlichen Nahverkehr und der Senkung der Energiesteuer auf Sprit mithilfe des Tankrabatts zu entlasten. Zudem ist die EEG-Umlage abgeschafft: Seit dem 1. Juli zahlen die Stromkunden nicht mehr an der Förderung des Ökostroms über die Stromrechnung mit. Weitere Entlastungsmaßnahmen sind in der Diskussion.
Ökonomen rechnen in den kommenden Monaten wieder mit anziehenden Teuerungsraten – auch weil Tankrabatt und 9-Euro-Ticket bis Ende August befristet sind. Um ein Folgeangebot des Billig-Fahrscheins wird in Berlin noch gerungen.