Ostsee: Havarierter Segler klammert sich stundenlang an Reuse
11. August 2022Er war von seinem Motorsegler gestürzt und hatte drei Stunden auf einer Schwimmreuse ausgeharrt: Im Stettiner Haff ist ein 70-jähriger Segler von einer Bootsbesatzung und Kräften der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gerettet worden.
Der Segler war nach Angaben der DGzRS am Mittwochnachmittag im Stettiner Haff von der Besatzung einer Jacht entdeckt worden. Er hing rund drei Stunden festgeklammert an einer Schwimmreuse. Die Jachtbesatzung alarmierte die DGzRS. Noch bevor die Seenotretter eintrafen, kam eine zweite Segeljacht zu Hilfe, um den Schiffbrüchigen aus seiner Not zu befreien. Der Bootsbesatzung gelang es, den Mann an Bord nehmen. Später erklärte er, er sei zuvor von seiner rund sieben Meter langen Segeljacht gestürzt und sich auf die Reuse retten können.
Unterkühlt in der Ostsee: Körpertemperatur auf 34 Grad abgesunken
Die Segler versorgten den unterkühlten Schiffbrüchigen mit Decken. Bei dem Rettungsmanöver verfing sich jedoch der Propeller der Jacht in der Reuse. Dann trafen sie Seenotretter ein und stabilisierten den Mann. Seine Körpertemperatur war auf 34 Grad abgesunken. Das Seenotrettungsboot brachte den Segler nach Ueckermünde und übergab ihm den Rettungsdienst.
Jacht aus Reuse befreit, treibendes Segelboot gesichert
Während der Patient ins Krankenhaus gebracht wurde, nahmen die Seenotretter erneut Kurs auf die in der Reuse gefangene Segeljacht. Sie befreiten das Boot und schleppten es in den Hafen. Anschließend fanden die Einsatzkräfte auch das treibende Boot des Schiffbrüchigen. Sie holten dessen Segel ein und schleppten es ebenfalls in den Hafen.