Remdesivir könnte 4500 Dollar pro Patient kosten

3. Mai 2020 Aus Von mvp-web

705 neue positive Corona-Tests in Deutschland – Zahl der Todesfälle erneut unter 100

Topmeldung (18.55 Uhr): Die Zahl der neuen positiven Corona-Tests ist im Vergleich zum Vortag erneut knapp gesunken. Während am Samstag knapp unter 800 neue Infektionen gemeldet wurden, sind es heute lediglich 705. Damit steigt die Zahl der bestätigten Corona-Fälle im Land auf 163.465. Hinzugekommen sind 70 Todesfälle, womit nun 6729 Menschen in Deutschland an den Folgen der Covid-19-Erkrankung gestorben sind. Die Reproduktionszahl liegt bei 0,74.

Auch heute sei darauf hingewiesen, dass die Zahlen gewöhnlich am Wochenende unter denen liegen, die unter der Woche mitgeteilt werden. Das liegt vor allem am Meldesystem. Während die Zahl der neuen positiven Tests zuletzt unter der Woche häufig zwischen 1300 und 1600 schwankte, liegt sie nun den zweiten Tag in Folge deutlich unter der vom RKI anvisierten Grenze von 1000 Neuinfektionen.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 163.465, 6729 Todesfälle

Bericht: Remdesivir könnte „in einigen Tagen“ EU-Zulassung für Corona-Behandlung erhalten

Topmeldung (16.49 Uhr): Das ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelte Medikament Remdesivir könnte einem Medienbericht zufolge schon in Kürze eine Zulassung in der EU erhalten. Das berichtet der schwedische Fernsehsender TV4 unter Berufung auf die Leiterin der Abteilung für Infektionskrankheiten bei der schwedischen Arzneimittelbehörde. Die Entscheidung, ob das Medikament eine Genehmigung für die Behandlung von Corona-Patienten in der EU erhält, könnte demnach bereits „in einigen Tagen“ fallen. In den USA hat Remdesivir bereits eine Sondergenehmigung für die Behandlung von Corona-Patienten erhalten.

In Deutschland hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Anfang April ein sogenanntes Arzneimittelhärtefallprogramm für Remdesivir bestätigt. Damit dürfen auch hierzulande behandelnde Ärzte ihren Patienten den Wirkstoff verabreichen. Zudem hat das BfArM nach eigenen Angaben derzeit insgesamt vier klinische Prüfungen mit Remdesivir zur Behandlung von Covid-19 genehmigt.

Preis-Experte: Remdesivir müsste bis zu 4500 Dollar pro Patient kosten

Das Ebola-Medikament müsste pro Patient bis zu 4500 Dollar kosten. Das hat eine Nichtregierungsorganisation aus Boston berechnet. Die Experten des „Institute for Clinical and Economic Review (Icer) analysieren Preise von Medikamenten und kamen bei allen derzeit bekannten Faktoren zu diesem Preis, so der „Business Insider“. Normalerweise liegt die Organisation im Clinch mit Pharma-Firmen, weil Icer viele Preise als zu hoch klassifiziert. Doch in diesem Fall kommt der vermeintlich hohe Preis von ihnen selbst. „Wir geben diese Schätzung raus, auch wenn uns noch Faktoren zur Einschätzung fehlen“, so Icer-Chef Steven Pearson. Man tue dies, weil jetzt die Zeit sei, um über einen Preis zu debattieren. Der Hersteller des Medikaments, Gilead, hatte jüngst angekündigt, den aktuellen Bestand an Remdesivir-Behandlungseinheiten (140.000 Stück) zu spenden.

Spahn warnt: Suche nach Corona-Impfstoff „kann Jahre dauern“

19.51 Uhr: Die Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus kann nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn womöglich noch Jahre dauern. Es gebe viel versprechende Ansätze, aber die Entwicklung von Impfstoffen sei „das Herausfordernste, mit das Schwierigste, das es gibt in der Medizin“, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im ARD-„Bericht aus Berlin“. „Ich freue mich, wenn es in wenigen Monaten gelänge.“ Aber man müsse auch realistisch bleiben: „Es kann auch Jahre dauern, weil es natürlich auch Rückschläge geben kann, das haben wir bei anderen Impfstoffen gesehen.“

Bei einer internationalen Geberkonferenz sollen am Montag 7,5 Milliarden Euro für die Entwicklung von Mitteln gegen das Virus gesammelt werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Wochenende einen „deutlichen finanziellen Beitrag“ aus Deutschland zu. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es um einen dreistelligen Millionenbetrag.

Dass der Reproduktionsfaktor bereits geraume Zeit unter 1 liegt – und also ein Infizierter weniger als eine weitere Person ansteckt – wertete Spahn als „ein gutes Zeichen, dass wir es gemeinsam geschafft haben“.

Der Minister wies auf die Schritt für Schritt vorgenommenen Lockerungen hin. Besonderen Bedarf sieht er auch in der Gastronomie. Dort gehe es für viele Wirte um die Existenz. „Wichtig ist, dass wir auch dort eine Perspektive geben. Ich denke, dass das am Mittwoch geschieht“, fügte er mit Blick auf die nächste Beratung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder hinzu.

Niedrigster Anstieg der Corona-Sterbefälle in Italien seit Beginn der Ausgangssperre

19.36 Uhr: In Italien ist die Zahl der neuen Corona-Todesfälle nach offiziellen Angaben auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Ausgangssperre gefallen. Binnen 24 Stunden seien 174 Menschen an den Folgen ihrer Viruserkrankung gestorben, teilten die Behörden am Sonntag mit. Die Zahl der Corona-Toten in Italien stieg damit auf 28.884, das ist die zweithöchste Zahl nach den USA.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hatte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte am Abend des 9. März eine landesweite strikte Ausgangssperre verkündet. Diese soll nun am Montag erstmals wieder gelockert werden.

Erstmals seit Mitte März weniger als 10.000 Corona-Patienten in New Yorks Krankenhäusern

19.19 Uhr: Zum ersten Mal seit Mitte März liegen weniger als 10.000 Menschen im US-Bundesstaat New York wegen des neuartigen Coronavirus im Krankenhaus. Aktuell gebe es 9786 Fälle in Hospitälern des Staates, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei einer Pressekonferenz am Sonntag in der Stadt New York.

Zuletzt hatte es innerhalb von 24 Stunden 789 neue Einweisungen gegeben, hieß es bei der Vorstellung der neuesten Zahlen, ein neuer Tiefstwert nach dem Höhepunkt von rund 3200 neuen Fällen an einem einzigen Tag im März.

Cuomo räumte allerdings ein, dass Daten am Wochenende wegen unterschiedlicher Berichtsfristen häufig niedriger lägen, der grundsätzliche Trend sei jedoch gut. Er kündigte außerdem eine Einkaufsgemeinschaft für Krankenhausbedarf von sieben Bundesstaaten im Nordosten der USA an.

Der Bundesstaat New York hatte bis Sonntag 18 909 Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus bestätigt, am Sonntag wies Cuomo 280 neue aus.

„Klare Kriterien, pragmatische Entscheidungen“: Wirtschaft fordert „überzeugenden Plan“ in Corona-Krise

18.30 Uhr: Wenige Tage vor einem abermaligen Bund-Länder-Treffen zur Bewältigung der Corona-Krise mehren sich die Forderungen nach einem konkreten Ausstiegsfahrplan. „Nach bald zwei Monaten Shutdown muss wirtschaftliche Tätigkeit wieder die Regel werden – und nicht Stillstand“, sagte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, der Süddeutschen Zeitung (Montagausgabe). Nötig seien „klare Kriterien und pragmatische Entscheidungen“, gerade auch mit Blick auf den Gesundheitsschutz. „Jetzt kommt es vor allem darauf an, dass wir auf der Basis verlässlicher Daten und Termine agieren.“ Auch Ökonomen treten für verlässliche Vorgaben ein. „Erforderlich ist nicht notwendigerweise ein schneller Exit“, sagte Clemens Fuest, Chef des Münchner Ifo-Instituts, der SZ. „Aber ein überzeugender Plan dafür.“ Dazu gehöre vor allem flächendeckendes Testen. „Wir wissen bis heute nicht, welcher Teil der Bevölkerung infiziert ist oder war“, sagte Fuest.

Am Mittwoch wollen Bund und Länder erneut über weitere Schritte im Kampf gegen die Pandemie beraten – und auch über eine vorsichtige Lockerung. „Angesichts des massiven Konjunktureinbruchs kann die Bundesregierung eine Öffnungsstrategie nicht länger aufschieben“, sagte FDP-Fraktionsvize Michael Theurer der SZ. Schon am Mittwoch müssten Bund und Länder „einen konkreten Lockerungsplan“ vorlegen.

Pompeo sieht Herkunft des Coronavirus aus Labor in Wuhan als erwiesen an

18.17 Uhr: US-Außenminister Mike Pompeo hat China in der Debatte über den Ursprung der Coronavirus-Pandemie erneut scharf attackiert. Es gebe „überwältigende Beweise“ dafür, dass der neuartige Erreger aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan stamme, sagte Pompeo am Sonntag dem TV-Sender ABC. Zum Vorwurf, das Virus sei absichtlich freigesetzt worden, äußerte sich der frühere CIA-Direktor nicht.

Bereits in der Vergangenheit sei die Welt durch Viren aus chinesischen Laboren in Gefahr gebracht worden, sagte Pompeo. China sei bekannt dafür, „die Welt zu infizieren und minderwertige Labore zu betreiben“. Der US-Außenminister warf Peking mit Blick auf die Corona-Krise eine „kommunistische Desinformationskampagne“ vor. China blockiere außerdem weiterhin die Beteiligung von Experten aus westlichen Ländern an den Untersuchungen zum Coronavirus.

US-Präsident Donald Trump hatte China im Streit um den Ursprung der Coronavirus-Pandemie am Donnerstag mit neuen Strafzöllen gedroht. Neben den USA verlangen auch eine Reihe weiterer Staaten von China mehr Transparenz. Den chinesischen Behörden zufolge ging das Coronavirus von einem Fisch- und Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen über.

Seit Monaten gibt es aber Spekulationen, das Virus könnte in dem Wuhan-Institut für Virologie durch einen Unfall freigesetzt oder sogar absichtlich geschaffen worden sein. Die chinesischen Behörden weisen solche Theorien entschieden zurück.

Rheinland-Pfalz: Polizei überwacht Corona-Regeln mit Hubschrauber

17.49 Uhr: Die Polizei in Rheinland-Pfalz hat am Sonntag einen Hubschrauber eingesetzt, um die Beschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu überwachen. „Der Hubschrauber ist in ganz Rheinland-Pfalz unterwegs und unterstützt die Kollegen am Boden“, teilte ein Sprecher der Polizei Trier mit. Diesen Sonntag habe der Hubschrauber unter anderem in der Teufelsschlucht (Eifelkreis Bitburg-Prüm) viele Wanderer und Familien gesichtet. Beim Eintreffen der Beamten sei die Lage aber entspannt gewesen. „Die Bevölkerung nimmt die Regeln nach wie vor an“, sagte der Polizeisprecher.

Auch im Rest von Rheinland-Pfalz berichteten die Polizeistationen von einem ruhigen Sonntag. „Es läuft extrem entspannt“, sagte ein Polizeisprecher aus Mainz. Bis 15 Uhr habe man keinen einzigen Verstoß festgestellt. Die Menschen hielten sich sowohl an die Abstandsregeln als auch an die Mundschutzpflicht. Auch in Kaiserslautern, Ludwigshafen und Koblenz hieß es nur: „Alles ruhig.“

Slowenien meldet keine Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden

17.40 Uhr: Das EU-Land Slowenien hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie in einem 24-Stunden-Zeitraum keine einzige Neuansteckung registriert. Von 500 Tests sei kein einziger positiv gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur STA am Sonntag.

Damit bleibe die Zahl der Menschen, die nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert wurden, bei 1439. Die Zahl der Toten wurde mit 59 angegeben. Den ersten Corona-Fall hatte das Land am 4. März verzeichnet. Seitdem wurden 55 520 Tests durchgeführt. Das zwischen Alpen und Adria gelegene Slowenien hat zwei Millionen Einwohner.

Focus Online: Sonntag, 03.05.2020, 19:44