Berlin: Corona-Test-Betrug in Millionenhöhe? Angeklagter weist Vorwurf zurück
16. August 2022Montag, 15. August 2022, 13.15 Uhr: Ein ehemaliger Betreiber von Corona-Testzentren in Berlin hat im Prozess wegen Betrugs in Millionenhöhe dieVorwürfe zurückgewiesen. Der Verteidiger des 46-Jährigen, dem die Staatsanwaltschaft 18 Testzentren zurechnet, erklärte am Montag vor dem Berliner Landgericht, sein Mandant habe anfangs zwei und später lediglich ein Testzentrum betrieben. Die Behauptung, er habe zur Verschleierung seiner Verantwortung andere Personen gegenüber Behörden als Betreiber genannt, werde mit Nachdruck bestritten. Die mitangeklagte Schwester (44) des 46-Jährigen schwieg zunächst.
Die Angeklagten sollen zwischen Mai 2021 und Februar 2022 bei der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin Corona-Tests abgerechnet haben, die gar nicht oder nicht in der angegebenen Anzahl erbracht worden seien. Der Mann soll laut Anklage rund 9,7 Millionen Euro erschwindelt haben, die Frau etwa 2,5 Millionen Euro. Mehr als 6,6 Millionen Euro habe der 46-Jährige auf ein Konto in die Türkei weitergeleitet, heißt es in der Anklage.
Dem 46-jährigen Geschäftsmann, der in Berlin zahlreiche Spätkäufe und weitere Gewerbe betrieben haben soll, wird Betrug im besonders schweren Fall zur Last gelegt. Angeklagte sind 67 mutmaßliche Taten. Die Schwester muss sich wegen Beihilfe verantworten.