Fischsterben: Giftige Algen als Ursache?

Fischsterben: Giftige Algen als Ursache?

17. August 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 17.08.2022 11:30 Uhr

Tausende tote Fische treiben seit Tagen in der Oder. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Polen wird weiterhin über die Ursache der Umweltkatastrophe gerätselt. In diesem Liveticker finden Sie alle aktuellen Meldungen.


11:29 Uhr

Polen: Bisher keine toxischen Substanzen gefunden

Nach Angaben von Polens Regierung seien bisher keine toxischen Substanzen entdeckt worden. Auch in den Proben toter Fische hätte es keine Hinweise auf Pestizide gegeben, so Polens Umweltministerin Anna Moskwa am Dienstagabend. Außerdem sagte sie, dass man drei Hypothesen in Betracht ziehe

  • Eindringen eines giftigen Stoffes ins Wasser, entweder beim Produktionsprozess in einem an der Oder ansässigen Industriebetriebe oder durch eine illegale Einleitung in den Fluss
  • Ursachen waren natürlicher Natur: hohe Temperaturen, niedrige Wasserstände und erhöhte Schadstoffkonzentrationen.
  • Einleitung einer großen Menge chlorhaltigen Brauchwassers in die Oder. Chlor könne möglicherweise eine Verschmutzung der Bodensedimente auslösen, sagte die Ministerin.

09:19 Uhr

Landesumweltamt Brandenburg: Quecksilber-Werte unauffällig

Während es auf polnischer Seite noch immer keine Laborergebnisse gibt, hat das Landesumweltamt Brandenburg inzwischen erste Laborergebnisse ausgewertet. Besonders hohe Werte für Metalle wie Quecksilber hätten sich dabei nicht gezeigt, teilte der Sprecher des Umweltministeriums, Sebastian Arnold, mit. Auffällig seien hingegen weiterhin die hohen Salzfrachten und der ebenfalls hohe Sauerstoffgehalt.


05:19 Uhr – Schwerin

Theorie: Giftige Algen als Ursache für das Fischsterben?

Forscher des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei bringen als mögliche Ursache für das Fischsterben eine bislang noch nicht identifizierte, giftige Algenart ins Spiel, so der RBB. Damit würde sich der hohe Sauerstoffgehalt trotz hoher Temperaturen erklären. Der Gewässeranalytiker Wolf von Tümpling vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Magdeburg hält die Algen-These ebenfalls für möglich. Belegt sei diese Theorie jedoch noch nicht.

Die Oder: Der Fluss in Zahlen und Fakten

  • Länge: 866 Kilometer bis Szczecin (Stettin)
  • Quelle: Bei Kozlov in Tschechien
  • Mündung: Swinemünde am Stettiner Haff sowie um Usedom und Wolin
  • Verlauf: Tschechien, Polen, deutsch-polnisches Grenzgebiet
  • Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen: 179 Kilometer (verteilt auf Oder und Westoder)
  • Schiffbare Kilometer: 717 Kilometer