20.815 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Das sind 6761 Fälle mehr als noch am Vortag
9. Dezember 2020Topmeldungen zur Corona-Pandemie am 8. Dezember
- Briten warnen vor allergischer Reaktion auf Biontech-Pfizer-Impfung (17.02)
- Laschet zu „Jahreswechsel-Lockdown“: Keine Alleingänge der Länder (15.59 Uhr)
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„Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht“ – Merkel offen für neue Corona-Runde mit Länderchefs (15.26 Uhr)
- Spahn verkündet: Über 60-Jährige und Risikogruppen bekommen Masken-Coupons (12.50 Uhr)
- Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther für harten Lockdown (11.52 Uhr)
- Corona-Impfstoff aus China soll Wirksamkeit von 86 Prozent haben (10.11 Uhr)
Auch Kanada lässt Impfstoff von Biontech und Pfizer zu
17.53 Uhr: Auch Kanada hat dem Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Das teilten die kanadische Gesundheitsbehörde und beide Unternehmen am Mittwoch mit. Damit bekommen die Kanadier früher grünes Licht als die EU und die USA, wo entsprechende Anträge derzeit noch geprüft werden. In Großbritannien ist der Impfstoff bereits seit Dienstag im Einsatz, auch im arabischen Golfstaat Bahrain ist er bereits zugelassen.
Der Antrag auf Notfallzulassung sei am 9. Oktober eingegangen und seitdem „gründlich und unabhängig“ geprüft worden, hieß es von der kanadischen Gesundheitsbehörde. Als Ergebnis sei dabei herausgekommen, dass das Vakzin die notwendigen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen erfülle. „Die Kanadier können sich überzeugt fühlen, dass der Prüfungsprozess rigoros war, und dass wir ein starkes Überwachungssystem haben.“
Briten warnen vor allergischer Reaktion auf Biontech-Pfizer-Impfung
17.02 Uhr: Kurz nach Beginn der Impfkampagne in Großbritannien hat die britische Arzneimittelaufsicht dazu geraten, vorerst niemandem mit einer „signifikanten“ Allergiegeschichte den Biontech-Pfizer-Impfstoff zu spritzen. Zwei Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS mit einer entsprechenden Vorgeschichte hätten nach ihrer Impfung am Dienstag allergische Reaktionen gezeigt und behandelt werden müssen, sagte NHS-Chef Stephen Powis am Mittwoch. „Beide erholen sich gut“.
Nach seinen Angaben sind die beiden Betroffenen so anfällig für Allergien, dass sie stets ein Notfallset mit Adrenalin bei sich tragen. Deshalb rate die Behörde MHRA nun, „niemanden zu impfen, der in der Vergangenheit signifikante allergische Reaktionen auf Impfstoffe, Arzneimittel oder Lebensmittel“ hatte. Bei der Warnung handle es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, fügte Powis hinzu.
Als erstes westliches Land hatte Großbritannien am Dienstag eine großangelegte Impfkampagne gegen das Coronavirus gestartet. Zunächst erhalten Menschen aus der Hochrisikogruppe der über 80-Jährigen, Mitarbeiter in Pflegeheimen sowie besonders gefährdetes medizinisches Personal das Mittel des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer. In der ersten Zeit stehen 800.000 Dosen zur Verfügung, vereinbart wurde eine Lieferung von insgesamt 40 Millionen Dosen. Für einen Immunschutz sind zwei Dosen notwendig.
Cyber-Attacke gegen Europäische Arzneimittel-Behörde – Untersuchung läuft
16.42 Uhr: Die Europäische Arzneimittel-Behörde ist offenbar Ziel einer Cyber-Attacke geworden. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch in Amsterdam. Die EMA stehe in Kontakt mit den Justizbehörden und habe unverzüglich eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Weitere Einzelheiten wollte der Sprecher mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht mitteilen.
Die EMA prüft zur Zeit die Zulassungsanträge von Pharmaunternehmen für Corona-Impfstoffe für den europäischen Markt.
Laschet zu „Jahreswechsel-Lockdown“: Keine Alleingänge der Länder
15.59 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat eine „gemeinsame deutsche Antwort“ auf die steigenden Infektionszahlen eingefordert. Alleingänge von Ländern in dieser Phase seien falsch, sagte Laschet am Mittwoch in Berlin und bekräftigte seine Forderung nach einem „Jahreswechsel-Lockdown“. Auch die Schul-Frage müsse man entsprechend unter den 16 Ländern beraten, so Laschet. Hier gebe es verschiedene Positionen.
„Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht“ – Merkel offen für neue Corona-Runde mit Länderchefs
15.26 Uhr: Die Bundesregierung hat eine weitere enge Abstimmung mit den Ländern über mögliche Verschärfungen der Corona-Auflagen zugesagt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei dabei auch „grundsätzlich offen“ für neue Spitzenberatungen mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder, wofür allerdings noch kein Termin feststehe, sagte Vizeregierungssprecherin Martina Fietz am Mittwoch in Berlin.
„Nach der geltenden Rechtslage liegt es nicht in der Zuständigkeit des Bundes, entsprechende Maßnahmen zu beschließen“, sagte Fietz mit Blick au eine Verschärfung der Auflagen. Der Bund halte es dabei für „durchaus nachvollziehbar und auch notwendig, dass einige Bundesländer weitere Maßnahmen, die das Infektionsgeschehen eindämmen können, beschließen“.
Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen sei „einfach zu hoch“, sagte Fietz. „Eine Trendumkehr ist nach wie vor nicht in Sicht – im Gegenteil, die Infektionszahlen steigen in vielen Regionen.“ Die Zahl der intensivimedizinisch betreuten Covid-19-Patienten und der Gestorbenen erreiche „traurige Höchstwerte“, sagte sie. „Das können wir auf Dauer nicht so laufen lassen.“
Kanzlerin Merkel hatte am Morgen im Bundestag im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine deutliche Verschärfung der Maßnahmen gefordert. Sie plädierte für weitreichende Schließungen nach Weihnachten, forderte aber auch bereits zusätzliche Gegenmaßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus vor den Festtagen. „Wir müssen uns jetzt noch mal anstrengen“ und das „gemeinsam durchstehen“, drängte die Kanzlerin.
Umfrage: 75 Prozent der Deutschen sind gegen Lockerungen an Silvester
14.11 Uhr: Eine große Mehrheit der Deutschen ist für strenge Kontaktbeschränkungen wegen Corona an Silvester. Das geht aus einer Umfrage der Meinungsforscher von YouGov Deutschland hervor. Demnach stimmten drei von vier Befragten der Aussage zu, dass es keine Lockerungen beim Kontaktverbot zum Jahreswechsel geben darf. 56 Prozent von ihnen stimmten der Aussage „voll und ganz“ zu, 19 Prozent „eher“. 15 Prozent der Teilnehmer haben der Aussage widersprochen, zehn Prozent machten keine Angabe.
Auffällig bei der Umfrage: Jüngere Befragte befürworteten am seltensten scharfe Maßnahmen – bei den 18 bis 24-Jährigen waren es insgesamt nur 61 Prozent. In der Altersgruppe ab 55 Jahren lag die Zustimmung zu strengen Regeln beim Kontaktverbot an Silvester hingegen bei 81 Prozent.
München: Rentnerin beruft sich auf göttliche Befreiung von Maskenpflicht
13.28 Uhr: Angeblich von Gott persönlich ist eine Rentnerin am Münchner Hauptbahnhof von der Maskenpflicht befreit worden. Als vermeintlichen Beweis habe die Frau ohne Mund-Nasen-Bedeckung eine ausgedruckte Version des biblischen Psalms 91 vorgezeigt, teilte die Bundespolizei am Mittwoch mit. Laut dem Schutzversprechen hält Gott unter anderem tödliche Krankheiten fern.
Auf dem Zettel stand unter anderem: «Wenn Tausend neben dir tot umfallen, ja, wenn Zehntausend um dich herum sterben, dich selbst trifft es nicht!» Die Bundespolizisten vor Ort überzeugte die „göttliche Verfügung“ laut Mitteilung nicht. Nach der Kontrolle am Dienstagabend erwartet die 74-Jährige nun eine Anzeige.
Spahn verkündet: Über 60-Jährige und Risikogruppen bekommen Masken-Coupons
12.50 Uhr: Über 60-Jährige sollen künftig Masken-Gutscheine bekommen, um sich besser gegen Corona wappnen zu können. Das teilte Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch auf einer Pressekonferenz zum Thema Schutz der Risikogruppen mit.
Laut Spahn sollen Menschen im Alter von über 60 Jahren sowie andere Risikogruppen für die Festtage drei FFP2-Masken erhalten. Jene Maßnahme sei bis Ende Dezember gültig. Danach soll es jeweils sechs fälschungssichere Maskengutscheine geben. Die Gutscheine können laut Spahn in Apotheken eingelöst werden. Sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte würden die Coupons bekommen.
Münchner Sicherheitskonferenz wird wegen Corona verschoben
12.00 Uhr: Die für Februar geplante Münchner Sicherheitskonferenz wird wegen der Corona-Pandemie verschoben. Die weltweit wichtigste sicherheitspolitische Konferenz werde nun abhängig von der Infektionslage frühestens Ende April stattfinden, sagte Konferenzchef Wolfgang Ischinger am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Er hofft darauf, dass dann auch der neue US-Präsident Joe Biden dabei sein kann, der am 20. Januar vereidigt werden soll. „Im Biden-Team gibt es ein erhebliches Interesse, die Auftritte des früheren Senators und Vizepräsidenten auch in der Zeit seiner Präsidentschaft fortzusetzen.“ Biden war seit 1980 mehrfach bei der Münchner Sicherheitskonferenz, zuletzt 2019.
Die 57. Münchner Sicherheitskonferenz sollte vom 19. bis 21. in München stattfinden. In diesem Jahr hatten sich im Hotel Bayerischer Hof etwa 800 Regierungsvertreter und Sicherheitsexperten für drei Tage versammelt, darunter 35 Staats- und Regierungschefs sowie fast 100 Außen- und Verteidigungsminister. Hinzu kommen Hunderte Medienvertreter, die die Konferenz beobachten.
Anfang der Woche war bekanntgeworden, dass das Weltwirtschaftsforum 2021 vom Schweizer Skiort Davos in das weit weniger von der Corona-Pandemie getroffene Singapur zieht. Ein solcher Schritt kam für Ischinger nicht in Frage. „Es ist für mich ausgeschlossen, die Konferenz woanders als in Deutschland stattfinden zu lassen“, sagte er. „Und wenn sie in Deutschland stattfindet, findet sie auch in München statt. Die Münchner Sicherheitskonferenz bleibt die Münchner Sicherheitskonferenz.“
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther für harten Lockdown
11.52 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) befürwortet einen harten Lockdown in Deutschland nach Weihnachten. „Wir dürfen nicht warten“, sagte er am Mittwoch im Landtag in Kiel. Günther kündigte zudem ein Verbot für Alkoholausschank in der Öffentlichkeit an.
Unions-Fraktionsvorsitzender Brinkhaus wirbt für strengere Corona-Beschränkungen
11.51 Uhr: Der Unions-Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus (CDU) hat bei den Bundesländern eindringlich strengere und einheitliche Corona-Regeln angemahnt. „Es hat nicht gereicht, was an Maßnahmen auf den Weg gebracht worden ist“, betonte Brinkhaus am Mittwoch bei der Generaldebatte im Bundestag. Er habe deshalb die „klare Erwartungshaltung“, dass nachgebessert werde und die neuen Maßnahmen langfristig tragfähig seien. „Dieses ‚Scheibchenweise‘ macht uns alle mürbe.“ Deutliche Kritik äußerte er am bisherigen Vorgehen der Ministerpräsidenten: „Sich einfach nicht mehr vor Weihnachten zu treffen und das laufen zu lassen, das geht nicht.“
Angesichts der Corona-Pandemie verteidigte Brinkhaus die im Haushalt vorgesehene Neuverschuldung von fast 180 Milliarden Euro. Statt jedoch anschließend übermäßig zu sparen oder das Land durch Steuererhöhungen zu belasten, müsse Deutschland nach dem Ende der Pandemie durch eine unternehmensfreundliche Wirtschaftspolitik aus der Krise „rauswachsen“.
Jeder zweite Däne lebt seit Mittwoch mit neuen Corona-Beschränkungen
11.29 Uhr: Etwa jeder zweite Däne muss von nun an und auch über die Feiertage mit einer Reihe von strengen Corona-Maßnahmen leben. Für 38 der 98 dänischen Kommunen gilt seit Mittwoch ein Teil-Lockdown, darunter sind auch die Hauptstadtregion um Kopenhagen sowie die weiteren Großstädte Aarhus und Odense. In diesen Gemeinden bleiben Restaurants, Cafés und Kneipen vorläufig bis zum 3. Januar ebenso dicht wie überdachte Kultur- und Freizeiteinrichtungen, etwa Kinos, Museen und Theater. Der altehrwürdige Vergnügungspark Tivoli im Kern von Kopenhagen schließt wegen der Beschränkungen für dieses Jahr ebenfalls seine Tore, wie der Park am Morgen mitteilte.
In den betroffenen 38 Kommunen lebt rund die Hälfte der insgesamt etwa 5,8 Millionen Einwohner Dänemarks. In diesen Gebieten werden unter anderem auch Fitnessstudios und Schwimmbäder geschlossen. Schüler ab der fünften Klasse sowie diejenigen weiterführender Bildungseinrichtungen sollen von nun an digital unterrichtet werden. Öffentliche Bedienstete ohne kritische Funktionen wurden ins Home Office geschickt. Die geschlossenen Restaurants dürfen zumindest weiter Essen zum Mitnehmen anbieten. Im ganzen Land gilt zudem bereits seit längerem eine Begrenzung von öffentlichen Versammlungen auf maximal zehn Personen.
Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte diese Maßnahmen am Montag bekanntgegeben. Mit ihnen versucht die Regierung des nördlichsten deutschen Nachbarlandes, die kontinuierlich steigenden Infektionszahlen im Land in den Griff zu bekommen.
Köln schränkt Glühwein-Verkauf deutlich ein
11.25 Uhr: Köln schränkt den Verkauf von Glühwein und anderer alkoholischer Heißgetränke auf den Straßen der Stadt deutlich ein. Das beschloss der Corona-Krisenstab in einer Sitzung am Mittwoch, wie ein Sprecher mitteilte. Die Abgabe und der Verkauf seien nun unter der Woche ab 16 Uhr im ganzen Stadtgebiet nicht mehr zulässig. Freitags, samstags und sonntags greift die Regelung bereits ab 15 Uhr. Ein komplettes Verbot gibt es damit vorerst nicht.
Zuletzt hatte es massive Kritik am Glühweinausschank in der Stadt gegeben, den viele Restaurants und Bars mittlerweile anbieten. Im Internet findet man – wie auch in anderen Städten – Tipps für sogenannte Glühweinwanderungen von Bude zu Bude. Das provoziert in Augen von Kritikern aber Menschenansammlungen. „Glühweinstände unterlaufen unsere Kontaktbeschränkungen“, prangerte etwa der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach an. Die Zustände in Köln nannte er „katastrophal“.
Bislang hatten für Glühwein in Köln die gleichen Regeln gegolten wie für anderen Alkohol in Corona-Zeiten. Der Verkauf war von 22.00 bis 6.00 Uhr verboten. Freitags, samstags und sonntags galt das Verkaufsverbot an Ausgeh-Hotspots wie der Altstadt schon ab 20.00 Uhr.
Corona-Impfstoff aus China soll Wirksamkeit von 86 Prozent haben
10.11 Uhr: Die Vereinigten Arabischen Emirate haben am Mittwoch den Impfstoff des chinesischen Pharma-Giganten Sinopharm offiziell zugelassen. Die Zulassung sei „ein bedeutender Vertrauensbeweis der Gesundheitsbehörden der Emirate in die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Impfstoffs“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM. Demnach haben Zwischenanalysen aus der letzten Studienphase gezeigt, dass der Impfstoff eine Effektivität von 86 Prozent gegen das neuartige Coronavirus aufweise.
Die Vakzine beuge laut Beamten des Gesundheitswesens im Golfstaat zudem vollständig mittlere und schwere Krankheitsverläufe vor. Die Analysen haben demnach keine „ernsthaften Sicherheitsbedenken“ ausgelöst.
Bereits im September war der Impfstoff für die Notfallverwendung für Mitarbeiter des Gesundheitswesens zugelassen worden. Das Gesundheitsministerium des Landes gab zunächst nicht an, wann der Sinopharm-Impfstoff im Land zum Einsatz kommen könnte.
Studie: Corona-Regeln in über 60 Prozent der Länder problematisch für Demokratie
09.45 Uhr: In der Corona-Pandemie haben laut einer Studie 61 Prozent der untersuchten Länder aus demokratischer Sicht problematische Maßnahmen ergriffen. Einige der Beschränkungen seien „illegal, unverhältnismäßig, zeitlich unbegrenzt oder unnötig“ gewesen, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie der Nichtregierungsorgansation Idea. Auch in 43 Prozent der als demokratisch geltenden Länder wurden solche Corona-Regeln erlassen.
Für die Studie wurden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in beinahe allen Ländern der Welt analysiert. Untersucht wurden dabei 22 Kategorien, darunter Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, der Meinungsfreiheit und der Pressefreiheit. Die Forscher werteten auch aus, ob die Regierungen exzessive Gewalt bei der Durchsetzung der Corona-Regeln anwendeten.
90 Prozent der autoritär regierten Länder führten demnach für die Demokratie und die Menschenrechte problematische Regeln ein. „Was noch mehr überrascht, ist dass so viele Demokratien Maßnahmen ergriffen haben, die problematisch sind“, sagte der Generalsekretär der Organisation Idea, Kevin Casas-Zamora, der Nachrichtenagentur AFP.
Das als demokratisch geltende Indien führt die Weltrangliste der Staaten an, die undemokratische Maßnahmen erließen. Dahinter folgen Algerien und Bangladesch. In Europa führt Russland diese Liste an. Auch fünf EU-Länder erließen demnach problematische Beschränkungen: Bulgarien, Ungarn, Polen, die Slowakei und Slowenien.
Die Verfasser der Studie loben aber auch Länder als Vorbilder, die gutes Pandemie-Management mit der Einhaltung demokratischer Regeln verbinden. Darunter sind Länder wie Island, Finnland, Norwegen und Taiwan.
Neuinfektionen erneut über 20.000: Das sind die aktuellen Zahlen zur Corona-Lage
07.48 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Mittwochmorgen 20.815 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Das sind mehr als 6000 Fälle mehr als noch am Vortag (14.054). Insgesamt haben sich laut RKI seit Beginn der Pandemie 1.218.524 Menschen in der Bundesrepublik mit dem neuen Coronavirus infiziert. Mehr zum aktuellen Pandemiegeschehen in Deutschland lesen Sie im Corona-Check.
Neuer Höchststand – RKI meldet 590 Corona-Todesfälle an einem Tag
6.06 Uhr: Die Zahl der neuen Corona-Sterbefälle in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb eines Tages seien 590 Tote verzeichnet worden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Der bisherige Höchstwert war vor einer Woche erreicht worden, als das RKI 487 neue Todesfälle gemeldet hatte.
Auch die Zahl der Corona-Neuinfektionen stieg im Vergleich zur Vorwoche an. Nach Angaben des RKI wurden binnen 24 Stunden 20.815 Ansteckungsfälle registriert und damit gut 3500 mehr als am Mittwoch vor einer Woche.
Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1.218.524 Corona-Infektionen erfasst. 19.932 Menschen starben nach einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus. Die Zahl der Genesenen liegt nach den jüngsten Angaben des RKI bei etwa 902.100.
Kretschmer räumt ein: Hätten auf Merkels Warnungen hören sollen
5.02 Uhr: Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, hat eingeräumt, dass die früheren Mahnungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel richtig gewesen seien. Angesichts des bevorstehenden harten Lockdowns, der in Sachsen ab dem kommenden Montag gilt, bejahte er eine entsprechende Frage auf der digitalen Veranstaltung „Zur Sache, Leipzig“.
Die Ministerpräsidenten hätten die Situation zu früheren Zeitpunkten anders beurteilt. „Mit dem heutigen Wissen würden wir viele Dinge zeitiger und auch konsequenter machen“, so Kretschmer. Er habe kein Problem damit, Fehler zuzugeben. „Ich kann auch sehr gut damit umgehen zu sagen: ‚Ich hab da Fehler gemacht oder ich hab mich geirrt und ich habe es falsch eingeschätzt‘“.
Vorwürfe, dass der Lockdown, den das Sächsische Kabinett am Dienstag beschlossen hatte, zu hart sei, wies er zurück. „Das wird man ja wohl aushalten können.“
Kassenärzte kritisieren Impfkonzept: „Priorisierung ist unumgänglich“
4.11 Uhr: .Die Vereinigung der Kassenärzte im Rheinland kritisiert, dass niedergelassene Ärzte nach dem Konzept der Ständigen Impfkommission erst spät gegen das Coronavirus geimpft werden sollen. „Eine Priorisierung ist unumgänglich“, sagte der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, der „Rheinischen Post“ (Mittwoch) in Düsseldorf.
Aus Sicht der Kassenärzte wäre es einleuchtend, dass neben dem Kreis der über 80-Jährigen, der Senioren- und Pflegeheimbewohner auch haus- und fachärztliche Praxen von der Impfkommission mit hoher Priorität eingestuft würden, sagte Bergmann der Zeitung.
Spahn: Gurgeln kann womöglich Corona-Gefahr verringern
Mittwoch, 9. Dezember, 1.37 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass die Gefahr einer Corona-Ansteckung im Privatbereich womöglich durch Gurgeln verringert werden kann. „Wissenschaftlich belegt ist das noch nicht. Aber die Idee dahinter ist, dass Gurgeln mit Mundspülungen aus in Alkohol gelösten ätherischen Ölen oder sogar Kochsalz die Viruslast im Mund-und-Rachen-Raum senken soll“, sagte Spahn der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Er selbst gurgele ohnehin regelmäßig.
Eine explizite Gurgel-Empfehlung wie die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene wollte Spahn nicht aussprechen, das müsse letztlich jeder selbst wissen. „Aber schaden tut es sicher nicht“, sagte er. Zudem warb Spahn für die Einhaltung einer einfachen Faustregel: „Verhalte dich so, als hättest du Corona: Dann hält man doch ganz automatisch Abstand und ist insgesamt vorsichtiger.“