Staatskanzlei MV will Unternehmen in Energiekrise helfen
13. September 2022Die Landesregierung will den Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern angesichts steigender Energiekosten helfen. Nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern stehen viele Firmen vor existenziellen Problemen.
Die bisherigen Entlastungspakete würden in der Tat nicht reichen, hieß es am Montag aus der Staatskanzlei in Schwerin. Zusätzlich sollten ein Energiepreisdeckel und ein Rettungsschirm von Bund und Ländern kommen. Details würden gerade erarbeitet.
Boizenburger Fliesenwerk stoppt Produktion
Vielen Unternehmern in Mecklenburg-Vorpommern machen die hohen Energiekosten stark zu schaffen. Inzwischen steht beispielsweise beim Fliesenwerk in Boizenburg die Produktion still. Die Firma sei an einem Punkt, an dem die energieintensive Produktion im Moment zu teuer sei, hieß es. Das fast 120-jährige Traditionsunternehmen will jetzt Mitarbeiter aus der Produktion in Kurzarbeit schicken. Bisher sei dies aber schwierig – so werte die Agentur für Arbeit die aktuelle Situation als unternehmerisches Risiko. Das Fliesenunternehmen hofft zum Ende des Jahres die Gasöfen wieder in Betrieb nehmen zu können.
Industrie- und Handelskammern kritisieren Energiepolitik
Die Industrie- und Handelskammern (IHK) Schwerin, Rostock und Neubrandenburg hatten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Montag auf die großen Schwierigkeiten der Unternehmen im Land hingewiesen und mehr Hilfen gefordert. Sämtliche Möglichkeiten der Energieerzeugung müssten genutzt werden. Auch ein Energiepreisdeckel und Entlastungen sollten schnellstmöglich kommen.
Kritik: Keine Erleichterungen für kleine und mittlere Betriebe
Die bisherigen Entlastungspakete der Bundesregierung sieht man bei den Kammern als unzureichend an. Erleichterungen für die kleinen und mittleren Betriebe im Land fehlten komplett, hieß es weiter. Aus Sicht der Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern bedrohen die hohen Energiepreise Arbeits- und Ausbildungsplätze vor allem auf dem Land.