Krieg Tag 212 – So 25.09.2022 ++ USA warnen vor Einsatz nuklearer Waffen ++

Krieg Tag 212 – So 25.09.2022 ++ USA warnen vor Einsatz nuklearer Waffen ++

25. September 2022 Aus Von mvp-web

++ USA warnen vor Einsatz nuklearer Waffen ++

++ Finnland: Weiter viele Einreisen aus Russland ++

Stand: 25.09.2022 18:41 Uhr

Der Nationale Sicherheitsberater der USA warnt Russland vor „katastrophalen Konsequenzen“. Bei Protesten gegen die russische Teilmobilmachung geben Polizisten in Dagestan Warnschüsse ab.


  • Warnschüsse bei Protesten in Dagestan
  • Erneut russischer Angriff mit iranischen Drohnen
  • Finnland sieht weiter mehr Einreisen aus Russland
  • Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig Angriffe vor
  • Selenskyj „schockiert“ wegen ausbleibender Waffenlieferung aus Israel

18:41 Uhr

Selenskyj: Putin blufft nicht mit Atomdrohung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat deutlich gemacht, dass er die Atomdrohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin ernst nimmt. „Vielleicht war es gestern ein Bluff. Jetzt könnte es Realität sein“, sagte Selenskyj dem US-Sender CBS News. Selenskyj verwies auf die Gefechte um das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja und sagte: „Er (Putin) will die ganze Welt erschrecken. Dies sind die ersten Schritte seiner nuklearen Erpressung. Ich glaube nicht, dass er blufft.“

18:14 Uhr

USA warnen Russland vor „katastrophalen Konsequenzen“

Die USA warnen vor den Folgen, die ein russischer Einsatz nuklearer Waffen gegen die Ukraine hätte. „Wenn Russland diese Linie überschreitet, wird es katastrophale Konsequenzen für Russland geben“, sagte der Nationale Sicherheitsberater, Jake Sullivan, nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters. Die USA würden entschieden reagieren, erklärte er dem Sender NBC.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vergangenen Mittwoch anlässlich der Verkündung der Teilmobilmachung erklärt, er werde alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Russland zu schützen. „Das ist kein Bluff“, so Putin.

17:16 Uhr

Demonstration für Nord Stream 2 in Lubmin

Für die Öffnung der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2 und für bezahlbare Energie haben am Sonntag rund 3000 Menschen im vorpommerschen Lubmin demonstriert. Die Kundgebung verlief bis zum späten Nachmittag friedlich und ohne Auffälligkeiten, sagte ein Polizeisprecher.

Nord Stream 2 führt von Russland nach Mecklenburg-Vorpommern. Die Gaspipeline ist fertiggebaut, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die Bundesregierung aber die Inbetriebnahme ausgeschlossen. Russland schickt über die weitgehend parallel verlaufende Leitung Nord Stream 1 derzeit kein Gas mehr nach Deutschland und verweist auf technische Gründe. Die Bundesregierung hält diese Begründung für vorgeschoben

16:57 Uhr

Britische Premierministerin Truss: Nicht auf Putins Säbelrasseln hören

Liz Truss hat die Länder des Westens aufgefordert, sich nicht vom russischen Präsidenten Wladimir Putin provozieren zu lassen. „Wir sollten nicht auf sein Säbelrasseln und seine leeren Drohungen hören“, sagte die britische Premierministerin dem amerikanischen Sender CNN in einem Interview. „Stattdessen müssen wir Russland weiterhin mit Sanktionen belegen und die Ukrainer unterstützen.“

Wenn Putin Erfolg hätte, wäre das nicht nur eine schreckliche Botschaft in Europa und eine große Bedrohung für die ukrainische Bevölkerung selbst, sagte Truss. „Es wäre auch eine Botschaft an andere autoritäre Regime auf der ganzen Welt, dass es irgendwie akzeptabel ist, in ein souveränes Land einzufallen.“

15:32 Uhr

Warnschüsse bei Protesten in Dagestan

Laut Angaben von Bürgerrechtlern sind Polizisten in der russischen Teilrepublik Dagestan bei einem Protest gegen die Mobilmachung von Reservisten mit Warnschüssen gegen Demonstranten vorgegangen. Im Dorf Endirej blockierten Anwohner eine Straße, um so die von Russland Präsident Wladimir Putin angeordnete Teilmobilisierung zu behindern, wie die unabhängige Organisation OVD-Info mitteilte. Laut Medien der Kaukasusrepublik war der Protest eine Reaktion darauf, dass aus dem Dorf 110 Männer in den Krieg gegen die Ukraine gezwungen wurden.

Das muslimisch geprägte Dagestan gehört zu den Regionen Russlands, aus denen Beobachtern zufolge besonders viele Männer eingezogen werden. Aktivisten beklagen, dass Angehörige ethnischer Minderheiten besonders stark von der Mobilmachung betroffen sind und sprechen deshalb teils sogar von „ethnischen Säuberungen“.

Serbien: Keine Anerkennung von Scheinreferenden

Trotz der guten Beziehungen Serbiens zu Russland wird die Regierung in Belgrad die Ergebnisse der Scheinreferenden in den besetzten Gebieten in der Ukraine nicht anerkennen. Das sagte Serbiens Außenminister Nikola Selakovic bei einer Pressekonferenz in Belgrad. Eine Anerkennung „würde völlig gegen unsere nationalen und staatlichen Interessen, die Wahrung der Souveränität und territorialen Integrität und die Unverletzlichkeit der Grenzen verstoßen“, sagte der Minister nach Berichten serbischer Medien.

Selakovic bezog sich damit auf die aus Belgrader Sicht vorliegende Parallele zwischen Russlands Angriff auf die Ukraine und dem Kosovo-Problem. Die ehemalige serbische Provinz Kosovo hatte 2008 ihre Unabhängigkeit erklärt. Diese wird von Serbien nicht anerkannt, wohl aber von den meisten anderen Staaten. Zum Thema Ukrainekonflikt laviert Serbiens Präsident Aleksandar Vucic zwischen Russland und dem Westen. Er akzeptierte eine Verurteilung des russischen Angriffs auf die Ukraine durch die UN, lehnte aber Sanktionen gegen Russland ab.

15:05 Uhr

Marineinspekteur warnt vor Russlands Aufrüstung

Nach Einschätzung des deutschen Marineinspekteurs Jan Christian Kaack geht die Aufrüstung der russischen Marine trotz Krieg und westlichem Embargo weiter. „Ich gehe davon aus, dass die russische Marine im Wesentlichen gestärkt aus dem Ukraine-Krieg herausgehen wird“, sagte der Vize-Admiral der Tageszeitung „Die Welt“. „Wir erkennen derzeit den ungebremsten Neubau von modernen Einheiten, die hoch effektiv ausgerüstet sind“, sagte Kaack. „Da scheint das westliche Embargo noch nicht zu greifen.“

Die Einheiten würden mit Überschallwaffen oder ballistischen Iskander-Raketen ausgestattet. Die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, neuartige Hyperschall-Seeraketen namens Zirkon schon bald auf einer Fregatte in Dienst zu stellen, sei keine Propaganda: „Ich nehme das ernst.“

Kaack warnte zugleich vor russischen Angriffen unter Wasser auf etwa Pipelines oder Unterseekabel für IT: „Da können sie Ländern wie Estland schnell das Licht ausschalten.“ Nach Kaacks Worten haben sich russische Unter- oder Überwassereinheiten zuletzt über längere Zeit im Bereich dieser Kabel aufgehalten.

14:18 Uhr

Ukraine schicken weitere sieben Schiffe über das Schwarze Meer

Weitere sieben mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen beladene Schiffe haben nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters Häfen der Ukraine verlassen. Die Angaben stammten aus dem ukrainischen Ministerium für Infrastruktur. Damit hätten seit August 218 Schiffe den von der UN ausgehandelten Korridor durch das Schwarze Meer passiert.

Nach der russischen Invasion am 24. Februar dieses Jahres war die Ukraine zunächst nicht in der Lage, landwirtschaftliche Erzeugnisse über das Schwarze Meer zu transportieren. Das Land war vor dem Krieg einer der größten Agrarexporteure in die EU.

13:46 Uhr

Erneut russischer Angriff mit iranischen Drohnen

Die Ukraine soll nach eigenen Angaben erneut mit im Iran hergestellten Drohnen angegriffen worden sein. Ein Verwaltungsgebäude im Zentrum der südukrainischen Hafenstadt Odessa sei drei Mal getroffen worden. Es habe sich um iranische Drohnen gehandelt, sagte eine Militärsprecherin. Tote oder Verletzte gab es den Angaben zufolge nicht, eine Drohne wurde von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen.

Am Freitag waren in Odessa nach Angaben Kiews bei einem russischen Angriff mit iranischen Drohnen bereits zwei Zivilisten getötet worden. Der ukrainischen Armee zufolge waren im Süden des Landes zudem vier Drohnen aus iranischer Produktion abgeschossen worden. Als Reaktion darauf kündigte kündigte das ukrainische Außenministerium an, die diplomatische Vertretung des Iran in der Ukraine deutlich einzuschränken. Dem iranischen Botschafter solle außerdem die Akkreditierung entzogen und die Zahl des diplomatischen Personals der iranischen Botschaft in Kiew deutlich reduziert werden.

Die amerikanische Regierung hatte schon Ende August unter Berufung auf Geheimdienstinformationen berichtet, dass Russland im Iran unbemannte Drohnen für seinen Krieg in der Ukraine kaufen wolle.

13:36 Uhr

Altbundespräsident Gauck zu Waffenlieferungen: „Wir dürfen das.“

Altbundespräsident Joachim Gauck wirbt für einen klaren Blick auf den Angriff Russlands auf die Ukraine. „Das Böse existiert. Und es ist kein Zeichen von Toleranz, so zu tun, als wäre das Böse nicht richtig zu erkennen“, sagte Gauck am Wochenende. Die Frage, ob Deutschland Waffen in die Ukraine liefern solle, um einer Kriegspartei beizustehen, werde vielerorts diskutiert. Sein Votum: „Als Christen, als Demokraten, als Menschen, die die Freiheit und das Recht lieben, dürfen wir das.“

Gauck äußerte sich bei einem Festvortrag zum 70-jährigen Bestehen der katholischen Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster.

„Ein Wegdrücken und Weghören, wenn Opfer nach Hilfe schreien – nicht nur nach Personen, sondern auch nach Hilfsmitteln – kann ich nicht nachvollziehen“, so der evangelische Theologe, der von 2012 bis 2017 Bundespräsident war. Ein ähnliches Verständnis für den Aggressor wie für die Opfer zu zeigen, habe mit Toleranz nichts zu tun. „Das ist Gleichgültigkeit, das ist Zynismus.“

13:27 Uhr

Keine hohe Posten für EU-Bürger bei russischen Staatskonzernen

EU-Bürger sollen nach dem Willen der Bundesregierung künftig nicht mehr in Aufsichtsräten oder Vorständen russischer Staatskonzerne sitzen dürfen. Dies sieht nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe) ein Positionspapier der Bundesregierung vor. Es listet demnach Wünsche Berlins für das neue Sanktionspaket der EU gegen Russland auf und wurde an die anderen EU-Regierungen geschickt.

Dass jemand wie Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) über Jahre Aufsichtsratschef beim russischen Ölunternehmen Rosneft war, wäre dann nicht mehr möglich. Die EU hatte kürzlich eine neue Sanktionsrunde angekündigt, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine eine Teilmobilmachung angeordnet hatte.  Den Vorschlag, EU-Bürgern Posten bei russischen Staatskonzernen zu untersagen, begründet das Positionspapier der Bundesregierung damit, dass es sich hier um „strategische Korruption“ handele.

Unterstützern „gut bezahlte Posten in den Führungsgremien“ von Staatsfirmen anzubieten, sei „seit Langem ein wichtiges Element“ von Moskaus Bemühungen, in EU-Staaten politisch Einfluss zu nehmen, heißt es der Zeitung zufolge in dem Positionspapier.

13:18 Uhr

Russland vermeldet Einsatz ukrainischer Drohnen nahe AKW

Das russische Verteidigungsministerium vermeldet nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ukrainische Angriffe auf das Gebiet um das Atomkraftwerk Saporischschja. Angeblich seien dort acht „Kamikaze-Drohnen“ zum Einsatz gekommen. Sie seien laut Verteidigungsministerium abgeschossen worden.

12:17 Uhr

Russische Parlamentarier kritisieren Teilmobilisierung

Zwei Spitzenvertreter des russischen Parlaments haben Verständnis für die zahlreichen Beschwerden über die Kampagne zur Mobilisierung Hunderttausender Soldaten gezeigt. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Den Angaben zufolge handelt es sich um enge Verbündete von Präsident Wladimir Putin.

Walentina Matwijenko – Vorsitzende des Föderationsrats, des Oberhauses des russischen Parlaments – verwies den Angaben zufolge auf Berichte, wonach auch Männer einberufen wurden, die von der kürzlich verkündeten Teilmobilisierung eigentlich nicht betroffen sein dürften. „Solche Auswüchse sind absolut inakzeptabel. Und ich halte es für absolut richtig, dass sie eine scharfe Reaktion in der Gesellschaft auslösen“, schrieb sie auf Telegram. Die Regionalgouverneure Russlands seien für die Umsetzung verantwortlich. Sie müssten sicherstellen, dass die Kriterien der Teilmobilisierung vollständig und fehlerfrei beachtet würden.

Wjatscheslaw Wolodin, Vorsitzender des Unterhauses – der Duma -, erklärte, dass Fehler, sollten sie gemacht worden sein, korrigiert werden müssten. „Behörden auf allen Ebenen sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein.“

12:03 Uhr

Faeser besorgt wegen Flüchtlingszahlen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser zufolge stellen die Menschen, die aus der Ukraine fliehen müssen, die Bundesrepublik vor Herausforderungen. „Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger ist es, so viele Geflüchtete gut unterzubringen und zu versorgen“, sagte Faeser der „Bild am Sonntag“. Laut Bundesinnenministerium sind bis 17. September 992.517 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Unterdessen registrierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im laufenden Jahr bislang 115.402 Erstanträge. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 85.230 Erstanträge gestellt – das entspricht einer Zunahme um 35,4 Prozent.

In dem Interview zeigte Faeser sich auch wegen der steigenden Flüchtlingszahlen über Balkanroute und Mittelmeer besorgt. Zudem kündigte sie Maßnahmen gegen illegale Einwanderung an.

11:57 Uhr

Kirchen rufen zur Aufnahme von Geflüchteten auf

Mit einem gemeinsamen Appell der christlichen Kirchen für die Aufnahme von Geflüchteten ist die bundesweite Interkulturelle Woche in Heidelberg eröffnet worden. Angesichts des Leids in der Ukraine dürften auch die Menschen nicht vergessen werden, die in Afghanistan und den angrenzenden Ländern seit Monaten auf Rettung hofften, erklärten die katholische, evangelische und griechisch-orthodoxe Kirche in Deutschland unter der Überschrift „#offengeht“.

Bei ihrer Predigt beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst in Heidelberg erklärte die badische Landesbischöfin Heike Springhart: „Wir müssen unsere Städte und Kommunen, unser Land offen dafür halten, dass Menschen Aufnahme finden, die Schutz suchen und Schutz brauchen.“ Im Rahmen der Interkulturellen Woche sind bis zum 2. Oktober rund 5000 Veranstaltungen in 500 Städten und Gemeinden geplant.

11:31 Uhr

Kardinal Koch: Kyrill wollte „strategische Allianz mit Rom“

Laut Kurienkardinal Kurt Koch ist der Moskauer Patriarch Kyrill der Überzeugung, Russland würde mit seinem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine „die besondere Sendung Russlands, die christlichen Werte gegenüber dem dekadenten Westen (…) schützen“. Der russisch-orthodoxe Patriarch habe ihm bei einem Moskau-Besuch „eine strategische Allianz zwischen Moskau und Rom zur Verteidigung dieser Werte“ vorgeschlagen, so Koch im Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“: Dies habe er, Koch, abgelehnt.

„Ich kannte Kyrills Vorstellungen. Trotzdem hätte ich nicht damit gerechnet, dass er so weit geht und diesen Angriffskrieg legitimiert. Dies hat mich sehr überrascht“, so Koch. Nach wie vor gebe es keine „konkrete Rückmeldung“ auf das Angebot des Papstes, nach Moskau zu reisen und Präsident Wladimir Putin und Kyrill zu treffen.

11:25 Uhr

Manager wegen Wahlbeobachter-Tätigkeit freigestellt

Weil er als Wahlbeobachter die „Referenden“ in russisch besetzten Gebieten der Ostukraine begleitet, soll der Geschäftsführer des nordhessischen Versorgers Energie Waldeck-Frankenberg (EWF), Stefan Schaller, von seinen Aufgaben freigestellt werden. Für den Schritt hätten sich der Ältestenrat und der Kreisausschuss des Landkreises Waldeck-Frankenberg mit großer Mehrheit ausgesprochen, wie der Landkreis auf seiner Internetseite mitteilte. „Mit dieser deutlichen Positionierung werden wir in die Beratungen mit den EWF-Gremien gehen“, sagte Landrat Jürgen van der Horst demnach.

„Die erzwungenen Referenden Russlands in der Ukraine sind heuchlerisch und völkerrechtswidrig und ein Vorwand, um sich die von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine zu eigen zu machen“, hieß es weiter. Diese „rechtswidrige Annexion“ verurteile man „aufs Schärfste“. Final soll der Mitteilung zufolge am Montag über die Freistellung Schallers entschieden werden. Laut Medienberichten wurde er von Russland eingeladen, die Wahlen zu überwachen. Der „Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen“ bestätigte der EWF-Geschäftsführer den Einsatz. Dieser sei aber privat und habe aber nichts mit seiner Funktion als Geschäftsführer zu tun.

Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, forderte auf Twitter Schallers „Rausschmiss“. In der Ukraine werde ein Strafverfahren gegen den EWF-Geschäftsführer eingeleitet, kündigte Melnyk an.

Russland: „Referenden“ gehen trotz Beschuss weiter

In den von Moskau besetzten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine gehen die „Referenden“ über einen Beitritt der Regionen zu Russland trotz ukrainischem Beschuss, den Russland gemeldet hat, weiter. Nach Angaben der Besatzungsbehörden starben bei einem ukrainischen Raketenangriff im Gebiet Cherson wei Menschen in einem Hotel. In der Stadt Altschewsk im Gebiet Luhansk könne in Bombenschutzkellern abgestimmt werden, teilten die Behörden mit. In der Stadt Enerhodar im Gebiet Saporischschja musste ein Wahllokal wegen massiven Beschusses von ukrainischer Seite an eine andere Stelle verlegt werden, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete.

Interview 24.09.2022

Selenskyj-Berater Podoljak „Propagandaaktion namens ‚Referendum'“

Hinter den Scheinreferenden steht aus Sicht Podoljaks noch ein weiteres Ziel als eine mögliche Annexion.

 

 

10:08 Uhr

Finnland sieht weiter mehr Einreisen aus Russland

Nach der russischen Teilmobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine beobachtet der finnische Grenzschutz an der Grenze zu Russland weiterhin mehr Verkehr als gewöhnlich. Am wichtigsten Grenzübergang Vaalimaa hätten sich die Autos auf russischer Seite am heutigen Sonntagmorgen etwa 500 Meter lang gestaut, teilte der Leiter für internationale Angelegenheiten des finnischen Grenzschutzes, Matti Pitkäniitty, mit. Am Samstag seien insgesamt 8572 Russinnen und Russen über die Landgrenze in Finnland angekommen, vor einer Woche waren es den Angaben zufolge 5286. Nach Russland ausgereist seien 4199 Russinnen und Russen.

Pitkäniitty twitterte, den Grenzbeamten seien nur wenige gefälschte Dokumente aufgefallen, zudem habe es keine illegalen Grenzübertritte in den Wäldern gegeben. Dies zeige zwar, dass die legalen Einreisewege derzeit ausreichten. Pitkäniitty betonte aber: „Das kann sich ändern.“ Viele Russen würden mit Visa nach Finnland einreisen, die von anderen Schengen-Staaten ausgestellt worden seien und das Land nur zur Durchreise nutzen.

Finnland hat mit 1340 Kilometern die mit Abstand längste Grenze eines EU-Mitglieds mit Russland. Russische Touristen konnten bislang trotz des Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter per Bus oder Auto über die finnische Grenze in den Schengen-Raum einreisen. Allerdings hatte die Regierung in Helsinki kürzlich angekündigt, schon bald die Einreise russischer Touristen zu stoppen, auch wenn sie über gültige Schengen-Visa verfügen.

London: Russische Nationalgarde unter Druck

Wegen ihres Einsatzes im Krieg gegen die Ukraine und zunehmender Proteste in Russland gerät die russische Nationalgarde (Rosgwardija) nach britischer Einschätzung zunehmend unter Druck. „Es besteht eine realistische Möglichkeit, dass die Mobilisierung genutzt wird, um die Rosgwardija-Einheiten mit zusätzlichen Kräften zu verstärken“, teilte das Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Forderungen, die Teilmobilisierung auf die Truppe auszudehnen, habe es in Moskau bereits gegeben, so die britische Behörde.

„Rosgwardija-Einheiten haben sowohl im Kampf als auch bei der Sicherung des Hinterlands in der Ukraine eine wichtige Rolle gespielt und erleichtern derzeit Beitrittsreferenden in den besetzten Gebieten“, so das Ministerium. Die Truppe, die zum Innenministerium gehört, sei eigentlich für den Einsatz in Russland vorgesehen und solle dazu beitragen, das, wie es hieß, „Regime“ von Präsident Wladimir Putin zu sichern. „Sie war besonders schlecht auf die intensiven Kämpfe in der Ukraine vorbereitet“, so das Ministerium.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf den Geheimdienst täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Internationale Rodel-Wettbewerbe ohne Russland

Die kommende Saison im Rennrodeln wird wegen der Auswirkungen des russischen Einmarsches in die Ukraine ohne Athleten aus Russland stattfinden. Das hat der Internationale Rennrodel-Verband (Fédération Internationale de Luge de Course, FIL) nach der Entscheidung der Exekutive bekanntgegeben. „Aus Gründen der Sicherheit für die Athleten wurde beschlossen, dass die russischen Athleten und ihr Betreuerteam vorübergehend von der Teilnahme an FIL sanktionierten Veranstaltungen ausgeschlossen werden“, teilte der Verband mit. Man werde die Situation genau beobachten und je nach Entwicklung der Lage reagieren.

Die Weltcup-Saison beginnt am ersten Dezemberwochenende im österreichischen Innsbruck. Höhepunkt ist die Weltmeisterschaft vom 27. bis 29. Januar 2023 im thüringischen Oberhof.

09:36 Uhr

Belarus gibt NATO Schuld am Krieg

Der belarussische Außenminister Wladimir Makei hat die NATO für den russischen Angriff auf die Ukraine verantwortlich gemacht. Das Militärbündnis habe mit seiner Osterweiterung nach dem Ende des Kalten Krieges die Sicherheitsinteressen von Russland und Belarus missachtet und versucht, in „historische ostslawische und angrenzende Länder vorzudringen“, so Makei in der UN-Vollversammlung in New York. „Deshalb ist es der kollektive Westen, der die volle Verantwortung für das Blutvergießen in der Ukraine tragen muss“, sagte er.

Makeis Aussagen entsprechen weitgehend den Argumenten, die Russland zu seiner Invasion der Ukraine nennt. Belarus sei bereit, sagte der Minister, einen Waffenstillstand und ein umfassendes, strategisches Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln.

09:28 Uhr

Ukraine bombardiert laut Russland Hotel in Cherson

Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Bezug auf die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA meldet, berichtet Russland von der Bombardierung eines Hotels in der Stadt Cherson durch ukrainische Truppen. Zwei Menschen seien getötet worden. Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Die Stadt im Süden der Ukraine ist bereits seit kurz nach dem Beginn der Invasion von russischen Truppen besetzt.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Interview 23.09.2022

Scheinreferendum in Cherson „Sie gehen von Tür zu Tür“

Cherson während des Scheinreferendums: Der stellvertretende Regionalparlamentschef Sobolewskyj zur Lage.

 

08:47 Uhr

Scholz will engere Energie-Kooperation mit den Emiraten

Bundeskanzler Olaf Scholz will die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten im Energiebereich weiter vorantreiben. Man habe bereits „eine ganze Reihe“ von Diesel- und Flüssiggasprojekten mit dem Golfstaat vorangebracht, sagte der SPD-Politiker in Abu Dhabi. Er betonte, wie wichtig es sei, bei der Energieversorgung auf möglichst viele Anbieter zu setzen. Die Abhängigkeit von einem Lieferanten „wird uns sicherlich nicht wieder passieren“, betonte Scholz.

Bis zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bezog Deutschland noch 55 Prozent seines Erdgases aus Russland. Inzwischen sind die Lieferungen von dort zum größten Teil eingestellt und die deutschen Gasversorger suchen nach neuen Bezugsquellen. Die Vereinigten Arabischen Emirate verfügen über die siebtgrößten Erdgasvorkommen weltweit. Es wurde erwartet, dass während des Kanzlerbesuchs ein Vertrag über die Lieferung von Flüssiggas (LNG) nach Deutschland unterzeichnet wird.

08:44 Uhr

Heimkehr freigelassener US-Bürger

Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, sind zwei US-Militärveteranen nach monatelanger Kriegsgefangenschaft aus der Ukraine in den US-Bundesstaat Alabama zurückgekehrt. Sie sollen auf eigene Faust in die Ukraine gefahren und am 9. Juni in der Region Charkiw vermisst gemeldet worden sein. Freigekommen sind sie den Angaben zufolge, die sich auf eine Mitteilung von Verwandten beziehen, nach einem von Saudi-Arabien vermittelten Gefangenenaustausch. Am Freitag landeten die beiden Männer in New York.

Prorussische Separatisten ließen zusammen mit ihnen acht Gefangene aus Marokko, Kroatien, Schweden und Großbritannien frei, wie die saudische Botschaft mitteilte.

08:24 Uhr

Uneinigkeit zu Ukraine-Krieg bei Italiens rechten Parteien

Je nach Ausgang der heute begonnenen Parlamentswahlen in Italien könnte es in der dann gebildeten Regierung Uneinigkeit über die Haltung zum Krieg gegen die Ukraine geben. Giorgia Meloni von der weit rechts stehenden Partei „Brüder Italiens“ unterstützt Waffenlieferungen an die Ukraine. Einer ihrer möglichen Regierungspartner – Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi von der Partei „Forza Italia“ hingegen – hat sich immer wieder bewundernd über den russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert. Er trug Pro-Putin-T-Shirts und sprach sich gegen die Sanktionen gegen Russland aus. In der Schlussphase des Wahlkampfs kritisierte er jedoch wiederum auch russische Gewalttaten in der Ukraine.

Knapp 51 Millionen Menschen sind am heutigen Sonntag in Italien dazu aufgerufen, über die Sitzverteilung in Senat und Abgeordnetenkammer zu entscheiden. Die Wahllokale sollten bis 23 Uhr geöffnet sein, erste Ergebnisse wurden für Montagmorgen erwartet.

25.09.2022

Nach Draghis Rücktritt Wahl in Italien hat begonnen

In Italien wird heute ein neues Parlament gewählt. Den Umfragen zufolge könnte es einen Rechtsruck geben.

 

07:25 Uhr

Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig Angriffe vor

Russische Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Militärs binnen 24 Stunden Dutzende Raketen- und Luftangriffe auf zivile und militärische Ziele ausgeübt. Betroffen gewesen seien unter anderem 35 Siedlungen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA wiederum meldete zuvor unter Berufung auf nicht näher identifizierte Informanten, ukrainische Truppen hätten Getreidespeicher und Lagerhallen für Düngemittel beschossen. Weder die Angaben der einen noch der anderen Seite lassen sich unabhängig überprüfen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

05:22 Uhr

Neues Führungskommando warnt vor hybrider Einflussnahme

Der Befehlshaber des neuen Führungskommandos der Bundeswehr für das Inland, Carsten Breuer, sieht Versuche einer gezielten Destabilisierung als größte Herausforderung. Als „worst case“ für das Territoriale Führungskommando betrachte er eine hybride Einflussnahme auf die Sicherheitsarchitektur Deutschlands, sagte der Generalleutnant der Nachrichtenagentur dpa, bevor die neue, zentrale Befehlsstelle am Montag in Berlin in Dienst gestellt wird.

Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage nach dem russischen Angriff in der Ukraine hatte die Verteidigungsministerin entschieden, die Führung der Streitkräfte im Inland in dem neuen Kommando zu bündeln. Für die Auslandseinsätze hat die Bundeswehr weiter das Einsatzführungskommando in Schwielowsee bei Potsdam.

03:40 Uhr

Selenskyj „schockiert“ wegen ausbleibender Waffenlieferung aus Israel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, er sei „schockiert“ über Israels Versäumnis, seinem Land Raketenabwehrsysteme zu liefern. Dies geht aus einem Interview mit französischen Reportern hervor, das von seinem Büro veröffentlicht wurde. „Ich weiß nicht, was mit Israel passiert ist. Ich bin ehrlich und offen gesagt – ich stehe unter Schock, weil ich nicht verstehe, warum sie uns keine Luftverteidigung geben konnten“, sagte er. Selenskyj hatte die Waffen bereits kurz nach Kriegsbeginn im Februar angefordert. Seine Kommentare fielen schärfer aus als noch im März, als er Israel für seine Zurückhaltung bei der Lieferung von Waffen tadelte. Damals hatte sich Israel unverbindlich geäußert und mitgeteilt, es würde der Ukraine so gut wie möglich helfen.

01:41 Uhr

Indien will bei G20-Präsidentschaft neutral sein

Indien hat in der UN-Generaldebatte seinen Plan für die Präsidentschaft in der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer skizziert, die es im Dezember übernimmt. Außenminister Subrahmanyam Jaishankar sagte dabei mit Blick auf den Krieg in der Ukraine: „Während der Ukraine-Konflikt weiter wütet, werden wir oft gefragt, auf welcher Seite wir sind. Unsere Antwort ist jedes Mal direkt und ehrlich: Indien ist auf der Seite des Friedens und wird dort fest bleiben.“ Indien hat sich den westlichen Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen und es abgelehnt, Geschäftsbeziehungen zu Russland zu beenden. Der Konflikt müsse diplomatisch gelöst werden.

24.09.2022

Lawrow auf UN-Vollversammlung „Westen will Russland zerstückeln“

Lawrow übte scharfe Kritik am Westen und verteidigte die Scheinreferenden in der Ukraine.

 

 

00:58 Uhr

Selenskyj ruft russische Soldaten zur Aufgabe auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat an die russischen Soldaten appelliert, sich zu ergeben. Der russische Präsident Wladimir Putin „schickt Bürger“ wissentlich „in ihren Tod“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. „Ihr werdet auf zivilisierte Weise behandelt, niemand wird die Umstände Eurer Aufgabe erfahren“, richtete Selenskyj sich auf Russisch an die Angehörigen der russischen Armee.

24.09.2022

Teilmobilmachung in Russland Kritik kommt auch von offizieller Seite

Bei neuen Protesten gab es Hunderte Festnahmen. Die Polizei ging dabei oft brutal vor.