Symptome, Ansteckung, Inkubation: Das wissen wir nach 14 Wochen über Corona

4. Mai 2020 Aus Von mvp-web

Über Husten und Fieber klagen viele Covid-19-Infizierte. Doch die Symptome der Krankheit variieren stark. Was Sie über die Anzeichen einer Corona-Erkrankung, über Ansteckung und Inkubationszeit wissen sollten.

Symptome

Husten, Fieber, Geruchsprobleme – die Symptome einer Erkrankung mit dem Erreger Sars-CoV-2 sind unspezifisch. Häufig fällt es daher schwer, sie von einer Erkältung oder Grippe zu unterscheiden.

Auch variieren die Anzeichen von Mensch zu Mensch offenbar stark. Mediziner aus der Schweiz nannten Covid-19 bereits ein medizinisches „Chamäleon“ und forderten extensivere Tests, um die Erkrankung bei Patienten mit unspezifischen Symptomen nicht zu übersehen.

In Deutschland sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) Husten (50 Prozent), Fieber (42 Prozent) und Schnupfen (21 Prozent) die Symptome, die am häufigsten berichtet werden. Weitere mögliche Anzeichen sind:

  • Halsschmerzen
  • Atemprobleme
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Bindehautentzündung
  • Hautausschlag
  • Lymphknotenschwellung
  • Apathie
  • krankhafte Schläfrigkeit

Ein häufiges Anzeichen ist zudem ein gestörter Geruchs- und Geschmackssinn. Das berichteten unter anderem der Bonner Virologe Hendrik Streeck, Mediziner aus Italien und Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin an der München Klinik Schwabing. Wendtner betreute die ersten Corona-Patienten in Deutschland.

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Neben bereits genannten Symptomen wie Husten, Halsschmerzen, laufender Nase, Gelenkschmerzen etc., erwähnten britische Forscher in einer im Preprint-Server „medRxiv“ veröffentlichten Studie, die noch nicht von unabhängigen Experten geprüft wurde, vor Kurzem auch von Ohren- und Brustschmerzen.

Selbst von blauen Flecken als Anzeichen einer Covid-19-Erkrankung war kürzlich die Rede. Diese Berichte gingen hauptsächlich auf eine Fallbeschreibung eines 13-Jährigen Jungen aus Italien zurück, den der Internationale Verband der Fußärzte veröffentlicht hatte. Der Junge selbst entwickelte zwar Symptome, die auf eine Infektion mit Sars-CoV-2 hindeuten könnten, war zum Zeitpunkt des Berichts aber nicht positiv auf das Virus getestet worden. Lediglich seine Mutter und seine Schwester hatten sich infiziert. Dem Verband zufolge gab es mehrere ähnliche Fälle in Italien. Eine weitere Beobachtung stammt aus Thailand. Auch hier wurden Hautveränderungen berichtet.

Bernd Salzberger, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie schätzt diese Hautveränderungen allerdings nicht als Anzeichen für eine Covid-19-Erkrankung ein. „Die beschriebenen Veränderungen sind sicherlich nicht als Covid-spezifische Symptome einzuordnen und eher auch selten“, erklärte er laut „tagesschau.de“.

Ansteckung

Hauptsächlich wird das Coronavirus durch Tröpfcheninfektion übertragen. Das heißt, die Krankheitserreger werden aus Rachen, Nase oder Hals eines infizierten Menschen via kleinen Tröpfchen an einen anderen Menschen weitergegeben. Das passiert, wenn ein Infizierter etwa hustet, niest oder spricht. Die Tröpfchen, die er dabei ausstößt, können an die Schleimhäute der Nase, des Mundes oder eventuell auch des Auges eines gesunden Menschen gelangen und ihn so anstecken. Beim Küssen kann sich das Virus auf diese Weise ebenfalls verbreiten. Ob sich ein anderer Mensch infiziert, hängt aber auch von seinem Immunzustand ab und von der Virusmenge, die er abbekommt.

So zeigt die am Montag veröffentlichte Studie aus Heinsberg, dass dort häufiger die Personen Corona-Symptome aufwiesen, die an der Karnevalssitzung teilgenommen hatten. Im Raum steht daher die Frage, ob körperliche Nähe zu anderen Feiernden und eine erhöhte Tröpfchenbildung durch lautes Sprechen und Singen zu einem stärkeren Krankheitsverlauf beigetragen haben. Dazu sind nun weitere Untersuchungen in Planung.

Focus Online: Montag, 04.05.2020, 17:46