Krieg Tag 226 – So 09.10.2022 ++ AKW Saporischschja wieder am Stromnetz ++

Krieg Tag 226 – So 09.10.2022 ++ AKW Saporischschja wieder am Stromnetz ++

9. Oktober 2022 Aus Von mvp-web

++ AKW Saporischschja wieder am Stromnetz ++

++ Slowakei schickt weitere Haubitzen ++

++ Tote bei erneutem Angriff auf Saporischschja ++

Stand: 09.10.2022 19:24 Uhr

Das Atomkraftwerk Saporischschja ist laut IAEA wieder an das externe Stromnetz angeschlossen. Die Slowakei hat zwei weitere Radhaubitzen vom Typ Zuzana an die Ukraine übergeben.


  • AKW Saporischschja wieder mit externem Strom
  • Slowakei übergibt zwei Haubitzen an Ukraine
  • Russland: Züge fahren auf Krim-Brücke wieder planmäßig
  • Erneuter Angriff auf Saporischschja
  • Krim-Brücke: Untersuchung durch russische Taucher
  • Selenskyj berichtet von schweren Kämpfen in Bachmut

19:24 Uhr

Kanzler Scholz telefoniert mit US-Präsident Biden

Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit US-Präsident Joe Biden telefoniert. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Vorbereitungen für die kommenden Termine im G7- und G20-Format. Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.

Scholz und Biden seien sich einig gewesen, dass auch die jüngsten russischen Annexionen von ukrainischen Gebieten ein massiver Bruch mit den Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen und als Versuch der gewaltsamen Aneignung fremden Territoriums zu bewerten seien und niemals akzeptiert würden. Sie verurteilten diese weitere Eskalation und teilten die Einschätzung, dass die Teil-Mobilmachung Russlands ein schwerwiegender Fehler sei.

19:14 Uhr

FSB spricht von mehr als 100 Angriffen auf russisches Staatsgebiet

Rund siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB der Ukraine mehr als 100 Angriffe auf russisches Staatsgebiet vorgeworfen – alleine seit Anfang Oktober. Insgesamt seien in den vergangenen Tagen 32 Ortschaften in den an die Ukraine grenzenden Gebieten Brjansk, Kursk und Belgorod beschossen worden, teilte der FSB mit. Damit habe die Zahl der Angriffe zuletzt deutlich zugenommen. Unabhängig überprüft werden konnte das nicht.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

19:03 Uhr

AKW Saporischschja wieder an externer Stromversorgung

Das Atomkraftwerk Saporischschja ist der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) zufolge wieder an das externe Stromnetz angeschlossen. Die am Samstag beschädigte Verbindung sei wieder hergestellt, teilt IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter mit. Das sei nur vorübergehend eine Erleichterung in einer ansonsten unhaltbaren Situation. Nach dem Ausfall der Stromleitung durch Beschuss wurde das AKW über seine Notfall-Dieselgeneratoren versorgt.

USA: Bidens Warnung fußt nicht auf neuen Erkenntnissen

Die US-Regierung hat keine Hinweise darauf, dass Russlands Präsident Wladimir Putin eine Entscheidung zum Einsatz von nuklearen Waffen getroffen hat. Auch die Warnung von Präsident Joe Biden vor einem „Armageddon“ beruhe nicht auf neuen Erkenntnissen der Geheimdienste, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, im US-Fernsehen.

Biden hatte mit Blick auf Drohungen aus Moskau erklärt, die Welt habe seit der Kuba-Krise im Oktober 1962 nicht vor der Aussicht auf ein „Armageddon“ gestanden. Damals waren USA und Sowjetunion einem Atomkrieg nahegekommen, räumten die Gefahr jedoch mit Verhandlungen aus.

17:08 Uhr

Ukraine nennt sieben befreite Orte in Gebiet Luhansk

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Tagen sieben Orte im weitgehend von Russland besetzten Gebiet Luhansk im Osten ihres Landes zurückerobert. Dazu zählten etwa die Dörfer Nowoljubiwka und Grekiwka, schrieb der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, Serhij Hajdaj, auf Telegram.

Bereits am Freitag hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj von sechs befreiten Luhansker Ortschaften gesprochen. Da diese aber nach der Vertreibung der russischen Truppen noch abgesichert werden mussten, könnten die Details erst jetzt genannt werden, meinte Hajdaj.

17:06 Uhr

Ukraine: Haben in Cherson 1200 Quadratkilometer zurückerobert

Die Ukraine hat dem Militär zufolge im Rahmen ihrer Gegenoffensive in der Region Cherson 1170 Quadratkilometer zurückerobert. Die Ukraine mache Fortschritte, sagt die Sprecherin des Militärkommandos im Süden, Natalia Humenjuk. Es müsse aber noch viel getan werden, um die Geländegewinne zu halten.

14:25 Uhr

Slowakei übergibt zwei Radhaubitzen an Ukraine

Die Slowakei hat zwei weitere Radhaubitzen vom Typ Zuzana an die Ukraine übergeben. „Wir haben dem Aggressor Putin noch ein weiteres Geschenk gemacht“, schrieb Verteidigungsminister Jaroslav Nad sarkastisch bei Twitter. Der russische Präsident Wladimir Putin war am Freitag 70 Jahre alt geworden. Die Lieferung ist Teil einer kommerziellen Bestellung von insgesamt acht Zuzana-Haubitzen, von denen zwei noch ausstehen. Darüber hinaus wollen Dänemark, Norwegen und Deutschland gemeinsam die Produktion von 16 weiteren Waffensystemen dieses Typs für Kiew finanzieren.

Zuzana ist eine Weiterentwicklung der tschechoslowakischen Selbstfahrlafette Dana. Das Geschütz verwendet nun das Nato-Standardkaliber 155 Millimeter. Die maximale Feuerreichweite liegt bei mehr als 39 Kilometern. Die Basis bildet ein schwerer vierachsiger Lastwagen.

13:01 Uhr

Russland: Züge fahren auf Krim-Brücke wieder planmäßig

Nach Angaben des russischen Verkehrsministeriums fahren Güter- und Fernverkehrspassagierzüge auf der Krim-Brücke wieder gemäß Fahrplan. Der Regionalverkehr solle ebenfalls am Abend wieder beginnen, hieß es. Die Aufräumarbeiten dauerten demnach an. Im Autoverkehr kam es allerdings zu stundenlangen Wartezeiten an der Brücke, wie Medien berichteten. Auf russischer Seite und auf der Seite des Krim-Küstenorts Kertsch bildeten sich lange Warteschlangen, weil die Behörden alle Fahrzeuge streng kontrollierten und laut Augenzeugen nur etappenweise passieren ließen. Probleme und Wartezeiten gab es russischen Staatsmedien zufolge auch bei dem eigens eingerichteten Fährverkehr.

Auf der Krim-Brücke hatte gestern eine Explosion ein schweres Feuer ausgelöst. Teile der Fahrbahn in Richtung Krim stürzten ins Meer. Nach Angaben von Moskauer Ermittlern soll ein von russischer Seite kommender, mit Sprengstoff beladener Lastwagen explodiert sein. Durch die Detonation gerieten mehrere mit Diesel gefüllte Kesselwagen eines Güterzuges auf der höher gelegenen Eisenbahnbrücke in Brand. Drei Menschen starben demnach.

12:32 Uhr

Aufklärungsmission nach Explosionen an Nord-Stream-Pipelines

Die Bundespolizei will die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines untersuchen – mit Tauchern und Technik. Zwei Schiffe der Bundeswehr sind dafür nun in der Ostsee unterwegs.

09.10.2022

Explosionen an Nord-Stream-Pipelines Bundespolizei startet Aufklärungsmission

Mit Tauchern und Technik will die Bundespolizei die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines untersuchen.

12:13 Uhr

Regierung schnürt Elf-Millionen-Euro-Paket für Ukraine

Die deutsche Bundesregierung hat nach Informationen des „Spiegel“ ein weiteres Paket zur Unterstützung der Ukraine geschnürt. Nach einer entsprechenden Bitte aus Kiew will Berlin möglichst schnell für insgesamt elf Millionen Euro Ausrüstung für den nahenden Winter liefern. Teil des Pakets sind 100.000 warme Unterziehjacken und weitere Winterbekleidung, 100 beheizbare Mannschaftszelte, Hunderte mobile Stromerzeuger und Nahrungspakete.

Der ukrainische Verteidigungsminister, Oleksij Resnikow, hatte bereits im Spätsommer über die NATO dringlich um Winterausrüstung für seine Truppen gebeten. In einem Brief an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg schrieb er, dass Uniformen für 200.000 Soldaten benötigt werden. Mehrere andere Partner des Bündnisses meldeten damals, sie wollten ähnlich wie Deutschland Winterpakete zusammenstellen.

11:20 Uhr

London: Kapazität der Brücke zur Krim deutlich verringert

Die Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim dürfte nach Ansicht britischer Experten die Kapazität der Straßenverbindung erheblich verringert haben. Zwei der vier Fahrspuren seien auf einer Länge von 250 Metern eingestürzt. Die anderen beiden Spuren würden aber wahrscheinlich wieder genutzt, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums.

Wie schwer die daneben verlaufende Schienenverbindung beschädigt ist, sei unklar, „aber jegliche schwerere Störung ihrer Kapazität wird höchstwahrscheinlich einen erheblichen Einfluss auf die bereits angespannten Fähigkeiten Russlands haben, seine Kräfte in der Südukraine zu versorgen“, so die Mitteilung.

08.10.2022

Explosion auf Krim-Brücke Drei Tote und heftige Schäden

Die heftigen Schäden bei der Explosion auf der Krim-Brücke werfen viele Fragen auf.

 

 

10:22 Uhr

Medien: EU will bis zu 15.000 ukrainische Militärangehörige ausbilden

Die Europäische Union will einem Medienbericht zufolge im kommenden Winter bis zu 15.000 Ukrainer in EU-Staaten ausbilden. Die beiden Einsatz-Hauptquartiere sollen in Deutschland und Polen sein, wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf hochrangige EU-Diplomaten und entsprechende Beschlüsse berichtet. Demnach soll das Mandat für die Ausbildungsmission zunächst für zwei Jahre gelten.

Die zuständigen EU-Botschafter verabschiedeten dem Bericht zufolge im Rahmen des „Politischen und Sicherheitspoltischen Komitees“ (PSK) einen Beschluss, wonach die entsprechenden Module und Strukturen schnell errichtet werden sollen. Wie die Zeitung unter Berufung auf Diplomatenkreise schreibt, soll in Polen ein multinationales Trainingskommando auf operativer Ebene errichtet werden. Dabei sollen ukrainische Soldaten etwa in der Abwehr chemischer, biologischer und nuklearer Waffen, im Sanitätswesen und im Umgang mit Cyberangriffen ausgebildet werden. Auch die Ausbildung in militärischer Logistik, in der Instandsetzung von Waffen, im Häuserkampf und in Fragen der Luftverteidigung sowie des Artillerieeinsatzes gehörten dazu.

06:25 Uhr

Tote bei erneutem Angriff auf Saporischschja

Bei einem nächtlichen russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Saporischschja sind mindestens 17 Menschen getötet worden. Mindestens 40 Menschen sind in Krankenhäuser gebracht worden, so der Sekretär der Stadtverwaltung, Anatoli Kurtev,. „Als Ergebnis eines nächtlichen Raketenangriffs auf Saporischschja wurden Wohnhäuser und Straßen in einem Wohngebiet der Stadt beschädigt“, schrieb Kurtev auf Telegram. Mindestens 20 Privathäuser sind Kurtev zufolge zerstört und etwa 50 beschädigt worden. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederum sprach von zwölf Toten und 49 Verletzten, darunter seien sechs Kinder, die im Krankenhaus behandelt werden müssten. Das teilte er in Kiew mit. Er veröffentlichte dazu auf Telegram Bilder schwer zerstörter Hochhäuser in Saporischschja.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Zahl der Todesopfer des russischen Raketenangriffs auf die Stadt am Donnerstag auf mindestens 17 gestiegen ist. Das berichtete der staatliche ukrainische Notdienst.

Weiß schraffiert: Vormarsch der russischen Armee. Grün schraffiert: von Russland unterstützte Separatistengebiete. Krim: von Russland annektiert. Bild: ISW/08.10.2022

Saporischschja liegt im ukrainisch kontrollierten Teil einer Region, die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin gemeinsam mit drei anderen ukrainischen Gebieten völkerrechtswidrig annektiert wurde. Die Stadt wurde in den vergangenen Wochen bereits wiederholt angegriffen. Sie liegt in der gleichnamigen Region, in der sich auch das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja befindet.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

05:12 Uhr

Russische Taucher sollen Krim-Brücke untersuchen

Russische Taucher sollen heute die Schäden untersuchen, die durch die starke Explosion auf der Straßen- und Eisenbahnbrücke zur Krim entstanden sind. Laut russischen Nachrichtenagenturen sagte der stellvertretende Ministerpräsident Marat Khusnullin, die Taucher würden am frühen Morgen mit der Arbeit beginnen.

Nach der Explosion auf der Krim-Brücke: Russische Taucher sollen Schäden inspizieren

Nach der Explosion auf der Krim-Brücke: Russische Taucher sollen Schäden inspizieren
03:09 Uhr

Zahl der Toten nach Angriff auf Saporischschja erhöht sich

Nach einem russischen Raketenangriff im Zentrum der Stadt Saporischschja am Donnerstag ist die Zahl der Todesopfer ukrainischen Angaben zufolge weiter gestiegen. Mindestens 17 Menschen seien getötet worden, darunter ein Kind, teilte der staatliche ukrainische Notdienst auf Telegram mit. Am Samstag hatten ukrainische Behörden die Zahl der Toten bereits auf 14 korrigiert.

Die von ukrainischen Einheiten kontrollierte Stadt Saporischschja liegt in der gleichnamigen Region, in der sich auch das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Moskau hatte die Region in dieser Woche annektiert, obwohl sie nicht vollständig unter Kontrolle der russischen Truppen steht. Per Dekret hatte Russlands Präsident Wladimir Putin auch das AKW am Mittwoch unter russische Verwaltung gestellt.

01:56 Uhr

Selenskyj: Schwere Kämpfe um Bachmut

Die ukrainischen Truppen sind in der Nähe der strategisch wichtigen Stadt Bachmut im Osten des Landes offenbar in schwere Kämpfe verwickelt. „Wir halten unsere Stellungen im Donbass, insbesondere in Richtung Bachmut, wo es jetzt sehr, sehr schwierig ist“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Die russischen Streitkräfte hatten bereits mehrfach versucht, die Stadt einzunehmen.

Die strategisch wichtige Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist laut Präsident Selenskyj stark umkämpft.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

01:44 Uhr

Röttgen warnt vor Einschüchterung durch Atomdrohungen

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat davor gewarnt, sich von den Atomdrohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin einschüchtern zu lassen. „Wenn wir uns von Putin einmal erpressen lassen, dann sind wir dauerhaft geliefert“, sagte Röttgen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die glaubhafte Abschreckung gegenüber Putins Drohungen bleibe entscheidend dafür, eine weitere Eskalation zu verhindern. Dafür seien die USA „ebenso unverzichtbar wie vorbereitet“.

Der CDU-Politiker rief dazu auf, „einen kühlen Kopf zu bewahren und sich strikt and die Fakten zu halten“. Dazu zähle, dass Putin den Krieg weiterführen wolle. „Als Teil dieses Krieges versucht er, uns Angst zu machen.“ Seit Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte Russlands Präsident Putin mehrfach indirekt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.