4500 Neuinfektionen mehr als vergangenen Montag – Zahl der aktiven Fälle steigt weiter

14. Dezember 2020 Aus Von mvp-web

Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie am 14. Dezember

  • 75 Corona-Positive nach Nikolaus-Besuch in belgischem Seniorenheim (20.06 Uhr)
  • Niederlande verhängen härtesten Lockdown seit Beginn der Pandemie (19.53 Uhr)
  • Spahn: Tun alles für Impfstart noch im Dezember (18.25 Uhr)

Über 21.000 Neuinfektionen am Montag – Zahl der aktiven Fälle steigt weiter an

21.22 Uhr: Bundesweit haben sich seit Beginn der Pandemie 1.348.097 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Gesundheitsämter der Bundesländer hervor. Am Montag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 21.289. Am Sonntag waren es noch 16.601 gewesen. Am vergangenen Montag lag die Zahl bei rund 4500 Neuinfektionen weniger.

Sachsen meldete am Montag zum ersten Mal seit dem Freitag wieder Zahlen. Mit 7536 Fällen ist das östliche Bundesland Spitzenreiter, wobei die Fall- und Todeszahlen für drei Tage gemeldet wurden. Besonders stark war der Anstieg außerdem in Nordrhein-Westfalen (+3029), Bayern (+2621) und Baden-Württemberg (+2177).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg binnen 24 Stunden um 467 auf 22.367. Laut Robert Koch-Institut sind 984.200 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 341.568, also weiterhin steigend. Der R-Wert ist am Montag leicht abgesunken – von 1,12 auf 1,06. Das heißt, 100 Infizierte stecken im Durchschnitt 106 weitere mit dem Virus an.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 1.348.097, 22.329 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 190.410 (+2177), 3523 Todesfälle (+99)
  • Bayern: 259.760 (+2621), 4892 Todesfälle (+44)
  • Berlin: 79.806 (+1008), 846 Todesfälle (+25)
  • Brandenburg: 29.615 (+562), 581 Todesfälle (+14)
  • Bremen: 11.743 (+18), 159 Todesfälle (+1)
  • Hamburg: 29.715 (+303), 405 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 108.316 (+955), 1755 Todesfälle (+6)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 8316 (+83), 100 Todesfälle (+2)
  • Niedersachsen: 86.056 (+597), 1429 Todesfälle (+9)
  • Nordrhein-Westfalen: 317.965 (+3029), 4489 Todesfälle (+34)
  • Rheinland-Pfalz: 57.416 (+1097), 886 Todesfälle (+31)
  • Saarland: 16.282 (+117), 354 Todesfälle (+18)
  • Sachsen: 89.191 (+7536), 1738 Todesfälle (+164) (keine Meldung am Wochenende)
  • Sachsen-Anhalt: 19.016 (+463), 290 Todesfälle (+16)
  • Schleswig-Holstein: 18.331 (+241), 295 Todesfälle (+2)
  • Thüringen: 26.159 (+488), 514 Todesfälle (+2)

Gesamt (Stand 14.12., 21.30 Uhr): 1.348.097 (+21.289), 22.329 Todesfälle (+467)

Vortag (Stand 13.12., 21.00 Uhr): 1.327.808 (+16.399), 21.862 Todesfälle (+165)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 984.200 (+16.300)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 341.568 (Vortag: 337.321)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 14.12.): 1,06 (Vortag: 1,12)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4674 (+122)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2678 (+76)

75 Corona-Positive nach Nikolaus-Besuch in belgischem Seniorenheim

20.06 Uhr: Der Besuch eines Nikolaus-Darstellers in einem belgischen Seniorenheim ist möglicherweise Ursprung eines Corona-Ausbruchs. Die Stadt Mol in der Provinz Antwerpen spricht von einem „Superspreader“. Der Mann – ein Angehöriger – sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte sie mit. Bei 61 Bewohnern und 14 Angestellten fielen demnach mit Stand Sonntag Corona-Tests positiv aus.

Ob der Ausbruch tatsächlich auf den Besuch des Sinterklaas, wie der Nikolaus dort heißt, zurückgeht, müsse tiefergehend geprüft werden, hieß es. Dennoch übte die Stadt deutliche Kritik an den Betreibern der privaten Einrichtung. Der Sinterklaas-Besuch, der laut Medienberichten vergangene Woche stattfand, sei nicht bloß eine Fehleinschätzung, sondern „unverantwortlich“ gewesen. Er sei ohne Rücksprache erfolgt und wäre so nicht erlaubt worden, heißt es von der Stadt.

Einer der Bewohner sei gestorben – er habe sich aber schon vor der Infektion in einem palliativen Stadium befunden. Ein weiterer werde mit ernsthaften Symptomen behandelt. Einige hätten leichtes Fieber. Den meisten Bewohnern gehe es gut, und sie zeigten keine Symptome. Das könne sich allerdings noch ändern.

Niederlande verhängen härtesten Lockdown seit Beginn der Pandemie

19.53 Uhr: Angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen haben die Niederlande den bisher härtesten Lockdown für ihr Land verhängt. Die strengen Maßnahmen treten ab Mitternacht in Kraft und sollen bis zum 19. Januar dauern, kündigte Premier Mark Rutte am Montagabend in einer TV-Ansprache an. „Die Niederlande werden für fünf Wochen abgeriegelt.“ Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie müssen auch Geschäfte – außer für den täglichen Bedarf – schließen. Das Land reagiert damit auch auf den harten Shutdown im Nachbarland Deutschland. Viele Kommunen fürchteten, dass Deutsche nach den strengen Maßnahmen in ihrem Land ab Mittwoch zu Weihnachtseinkäufen über die Grenze fahren könnten.

Ab Montagnacht müssen auch Kinos, Theater und Museen schließen sowie Friseure, Fitnessstudios und Schwimmbäder. Bürger dürfen sich pro Tag nur noch mit zwei anderen Personen treffen. Zu Weihnachten dürfen es drei Gäste sein. Ab Mittwoch werden auch die Schulen und Kitas geschlossen. Von Auslandsreisen wird bis Mitte März dringend abgeraten.

Rutte betonte, dass es „gerade vor Weihnachten“ eine äußerst harte Botschaft sei. „Aber wir haben keine Wahl“, betonte der rechtsliberale Premier. Die Lage sei sehr ernst, Krankenhäuser könnten dem Druck kaum noch standhalten. „Aber wir werden es schaffen“, bekräftigte er.

Türkei verhängt Ausgangssperre: Bürger dürfen in 2021 erstmals am 4. Januar aus dem Haus

19.21 Uhr: Die Türkei erlässt über Silvester und Neujahr eine mehrtägige Ausgangssperre. Sie beginne am 31. Dezember um 21:00 Uhr und ende am 4. Januar morgens um 5 Uhr, kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag an. In der Türkei gelten bereits Ausgangsbeschränkungen an Wochenenden und werktags ab 21 Uhr. Supermärkte sind dabei zu bestimmten Zeiten geöffnet.

Die Türkei registrierte am Montag einen neuen Höchststand an täglichen Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus – 229 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden gestorben, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Zudem seien am Montag 29 617 Neuinfektionen registriert worden. Insgesamt hat das 83-Millionen-Einwohner Land rund 1,9 Millionen Infektionen und rund 17 000 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.

Die Corona-Situation im Land ist laut Ärztevereinigung besorgniserregend. Intensivstationen in staatlichen Krankenhäusern seien überfüllt und das Gesundheitspersonal sei überlastet. Die Regierung hatte erst Ende November wieder begonnen, täglich die vollständigen Fallzahlen zu veröffentlichen.

WHO: Gegen Corona Geimpfte sollen zunächst weiter Masken tragen

18.40 Uhr: Auch wer sich gegen das Coronavirus impfen lässt, muss nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Rücksicht auf andere Menschen weiter Vorsichtsregeln beachten. Nach bisherigen Erkenntnisstand schützten die Impfungen wirksam davor, die Lungenkrankheit zu entwickeln. Aber ob sie auch eine Infektion grundsätzlich verhinderten – und damit die Möglichkeit, dass Geimpfte das Virus verbreiteten – sei noch unklar, betonten WHO-Expertinnen am Montag in Genf.

Soziale Distanz, das Tragen von Masken und häufiges Händewaschen seien deshalb eine Zeit lang auch für die Gruppe der Geimpften wichtig. „Die Forschung über die Impfungen muss wirklich noch fortgesetzt werden“, wies die WHO-Impfspezialistin Kate O’Brien auf offene Fragen hin.

Spahn: Tun alles für Impfstart noch im Dezember

18.25 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält einen Beginn von Impfungen gegen das Coronavirus noch im Dezember für denkbar. „Wir tun alles dafür“, dass es noch im Dezember losgehen könne mit dem Impfen, sagte der CDU-Politiker am Montag im „Polittalk aus der Hauptstadt“, einer Kooperation des RBB-Inforadios mit der „Süddeutschen Zeitung“.

Spahn machte erneut deutlich, dass es keine Notfallzulassung für Deutschland, sondern eine europäische bedingte Zulassung für den ersten Impfstoff geben solle. „Damit sind wir mit allen 27 Mitgliedstaaten angetreten, nicht zuletzt um Vertrauen zu erhalten. Ich bin mir sehr sicher, bei einer Notzulassung würde manche Debatte sicherlich darüber geführt: Ist da genug geprüft worden, wurde da tief genug hineingegangen in die Daten?“, betonte Spahn.

„Nicht zu gebrauchen“: Bundesregierung liefert tausende „untaugliche“ Masken an Pflegeheime in NRW

18.10 Uhr: Die Arbeiterwohlfahrt warnt ihre Pflegeheime im westlichen Westfalen vor dem Gebrauch von Atemschutzmasken, die die Bundesregierung geliefert hat. In den vergangenen Tagen seien bei den knapp 60 Einrichtungen 30 000 FFP2-Schutzmasken angekommen, die für den Einsatz in der Pflege nicht zu gebrauchen seien, wie Jörg Richard, Sprecher der Awo Westliches Westfalen, am Montag sagte.

Sie seien mit dem Hinweis „Non-Medical“ versehen und damit nicht für den Einsatz im medizinischen Bereich nutzbar. Bei einigen fehlten zudem Angaben, wie das Haltbarkeitsdatum oder der Verwendungsbereich. Die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ hatte zuvor berichtet. „Diese Masken sind völlig untauglich“, sagten Awo-Bezirksgeschäftsführer Uwe Hildebrandt und Awo-Vorstandsmitglied Serdar Yüksel, der auch SPD-Landtagsabgeordneter ist, der Zeitung (Dienstag).

„Nach ersten Recherchen haben wir Zweifel, dass die Masken dieses Fabrikats überhaupt eine Dekra-Zulassung haben“, sagte Awo-Sprecher Richard weiter. Diese brauche es allerdings, um die Masken überhaupt in den Verkehr zu bringen. Daher habe man entschieden, die Einrichtungen zu warnen und aufzufordern, die Masken nicht zu nutzen. „Die Pflegenden müssen sich ja sicher sein, dass sie bei der Versorgung von coronainfizierten Patienten optimal geschützt sind“, sagte Richard. Diese Masken könne man nur „beiseitelegen“. „Wir besorgen uns natürlich selbst permanent weitere Masken, die auch den Standards entsprechen“, sagte der Sprecher.

Spahn hatte Anfang November laut Funke-Mediengruppe angekündigt, bundesweit 290 Millionen Masken an Pflegeheime und ambulante Dienste verteilen zu wollen. Die Einrichtungen sollen demnach jeweils 1000 hochwertige FFP2-Masken und 2000 einfache OP-Masken erhalten.