Krieg Tag 250– Mi 02.11.2022 ++ USA: Nordkorea liefert Waffen an Russland ++

Krieg Tag 250– Mi 02.11.2022 ++ USA: Nordkorea liefert Waffen an Russland ++

2. November 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 02.11.2022 18:46 Uhr

Die USA werfen Nordkorea vor, heimlich Waffen an Russland zu liefern. Die Stadt Kiew bereitet sich wegen der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur auf einen möglichen Ausfall der Energieversorgung vor.


  • USA werfen Nordkorea Waffenlieferung an Russland vor
  • Tükei: Russland kehrt zu Abkommen für Getreide-Exporte zurück
  • Selenskyj fordert langfristigen Schutz von Getreide-Korridor
  • Kiew bereitet sich auf Energieausfälle vor

18:46 Uhr

Bund erhöht Beteiligung an Ausgaben für Flüchtlinge

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Ländern eine weitere Beteiligung an den Kosten für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen in Milliardenhöhe zugesagt. Nach den Beratungen mit den Regierungschefs der Länder sagte Scholz in Berlin, dass der Bund in diesem Jahr nochmals 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Im nächsten Jahr will der Bund insbesondere für die Versorgung der Flüchtlinge aus der Ukraine weitere 1,5 Milliarden Euro geben. An der Versorgung von Flüchtlingen aus anderen Ländern will sich der Bund demnach 2023 mit 1,25 Milliarden Euro beteiligen.

Scholz verwies darauf, dass Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zügig ins reguläre Sozialleistungssystem aufgenommen werden und die Kosten damit vor allem beim Bund liegen. Bei Flüchtlingen, die zunächst über längere Zeit Asylbewerberleistungen beziehen, liegen die Kosten bei den Ländern.

23.10.2022

Flüchtlinge in Berlin „Kapazitäten nahezu ausgeschöpft“

Berlin hat bald nicht mehr genug Unterkünfte und Geld, um Flüchtlinge zu versorgen, sagt Giffey.

 

18:27 Uhr

Kiew wieder ohne Strom

In der Region Kiew ist die Stromversorgung durch eine Notabschaltung nach einem Anstieg des Verbrauchs unterbrochen worden. Dies sei nötig geworden, um größere Schäden am Stromnetz abzuwenden, haben ukrainischen Behörden mitgeteilt. Russland hatte in den vergangenen Tagen gezielt die Energie-Infrastruktur angegriffen.

18:22 Uhr

Arabische Liga fordert politische Lösung

Die arabischen Länder pochen im Krieg in der Ukraine auf einen Verzicht von Gewalt. Die 22 Mitgliedstaaten der Arabischen Liga fordern stattdessen eine politische Lösung des „Konflikts“, wie aus einer Abschlusserklärung nach einem Gipfel der Organisation in Algier hervorgeht.

Die arabische Welt hält sich mit Kritik an Russland und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine zurück. Russlands Präsident Wladimir Putin wurde in der Erklärung auch nicht namentlich erwähnt. Einige Beobachter werteten aber die Tatsache, dass Moskaus Verbündeter Syrien nicht wieder in die Reihen der arabischen Staats- und Regierungschefs aufgenommen wurde, als Schlappe für Russland. Die Arabische Liga hatte Syriens Mitgliedschaft vor elf Jahren wegen des Bürgerkriegs dort ausgesetzt.

Putin hatte zum Auftakt des Gipfels die Zusammenarbeit zwischen Russland und den arabischen Staaten als Beitrag zum Frieden in der Welt gelobt. Bei einer UN-Vollversammlung vor rund drei Wochen stimmten fast alle arabischen Länder für eine Resolution, die die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands in der Ukraine verurteilt. Viele arabische Staaten leiden unter den Auswirkungen des Kriegs: Die Ukraine ist etwa einer der wichtigsten Lieferant für Getreide in der Region.

17:46 Uhr

Moskau: Atomdoktrin ist rein defensiv

Nach Spekulationen über eine mögliche nukleare Eskalation im Krieg in der Ukraine hat Russland den rein defensiven Charakter seiner Atomdoktrin unterstrichen. In der gegenwärtigen turbulenten Lage sei es die wichtigste Aufgabe, „jedwede militärische Konfrontation zwischen Nuklearmächten zu vermeiden“, erklärte das Außenministerium in Moskau. Russland halte sich in seiner Abschreckungspolitik daran, dass ein Atomkrieg unzulässig sei. Es gebe bei einem solchen Krieg keine Sieger, und er dürfe niemals entfesselt werden.

Die russische Doktrin sei zutiefst defensiv: Sie erlaube den Einsatz von Atomwaffen nur, wenn Russland selbst mit Massenvernichtungswaffen angegriffen werde oder bei einem konventionellen Angriff, „der die Existenz des Staates bedroht“. Dies unterliege keiner Auslegung und keinen Erweiterungen.

Kurz nach dem Angriff auf die Ukraine am 24. Februar hatte Russland seine Atomstreitkräfte in eine höhere Bereitschaftsstufe versetzt – mutmaßlich, um mögliche militärische Unterstützer der Ukraine abzuschrecken. Im Westen wurde zuletzt spekuliert, dass Russland auf die militärischen Misserfolge in der Ukraine vom Spätsommer mit dem Einsatz einer taktischen Atombombe reagieren könnte. Die Zeitung „New York Times“ berichtete heute, dass ranghohe russische Militärs den Einsatz einer solchen Bombe erwogen hätten.

28.10.2022

Krieg gegen die Ukraine Putin bestreitet Absicht von Atomwaffeneinsatz

Es gebe keine militärische oder politische Notwendigkeit dafür, sagte der russische Präsident in Moskau.

 

17:09 Uhr

Selenskyj berät mit Militärspitze

Angesichts russischer Luftangriffe mit Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit der Militärspitze seines Landes über die Lage der Flugabwehr beraten. Der Präsident habe die Notwendigkeit betont, schnell ein effektives Flugabwehrsystem aufzubauen, teilte das Präsidialamt am Mittwoch mit. Es seien aber auch Erfolge der Luftverteidigung zur Kenntnis genommen worden wie der Abschuss mehrerer Kampfdrohnen in der Nacht zuvor. Neben der Lage an der Front sei auch der Wiederaufbau der von Russland zerstörten Energie-Infrastruktur besprochen worden.

17:09 Uhr

Putin fordert Modernisierung des Waffenarsenals

Russlands Präsident Wladimir Putin hat heute eine Modernisierung der russischen Waffenarsenals gefordert. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters sagte er bei einem Treffen des Koordinationsrats, dass Waffen beständig und fortlaufend verbessert werden müssten. Um das sicherzustellen, sei ein aktiver Wettbewerb zwischen den Herstellern und Entwicklern wichtig, so Putin.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

16:42 Uhr

Fast 200.000 ukrainische Schüler an deutschen Schulen

Die Zahl der ukrainischen Schüler an deutschen Schulen ist auf mehr als 197.000 gestiegen. Die Bundesländer meldeten zum Stichtag 30. Oktober insgesamt 197.268 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an den Schulen, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin mitteilte. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl damit um 1284 an. Allerdings waren in mehreren Bundesländern noch Ferien, weshalb teilweise keine neuen Zahlen gemeldet wurden. Die von der KMK angegebenen Schülerzahlen beziehen sich auf allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen.

mittendrin 27.06.2022

Pensionäre unterrichten Ukrainer „Schule ist das beste Mittel“

Tausende Ukrainer sind neu an Hamburgs Schulen – die Stadt bat Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand um Hilfe.

 

16:23 Uhr

Putin setzt Ukraine wegen Getreideabkommen unter Druck

Russland kann nach den Worten von Präsident Wladimir Putin jederzeit aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine wieder aussteigen. Sobald die Ukraine abgegebene Garantien verletze, werde Russland das Abkommen erneut kündigen, sagt Putin nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters in einer Rede. Die Ukraine habe sich Putin zufolge dazu verpflichtet, keine neuen Angriffe aus dem Schwarzen Meer zu starten. Falls diese Garantien verletzt werden sollten, werde Russland die Kooperation beenden, Getreidelieferungen aus der Ukraine über die Türkei jedoch nicht verhindern.

15:40 Uhr

USA werfen Nordkorea Waffenlieferung an Russland vor

Die amerikanische Regierung wirft Nordkorea vor, Russland im Krieg gegen die Ukraine heimlich mit Militärausrüstung zu unterstützen. Nordkorea versuche die Lieferungen von Artilleriegeschossen über andere Länder etwa im Nahen Osten zu verschleiern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. „Wir werden weiterhin beobachten, ob die Lieferungen tatsächlich ankommen.“ Es handle sich um eine „beträchtliche Zahl“.

Die US-Regierung gehe aber nicht davon aus, dass diese Lieferungen den Verlauf des Krieges beeinflussen könnten, so Kirby weiter. Die Lieferungen zeigten nicht nur, wie sehr Nordkorea bereit sei, Russland zu unterstützen. Es sei auch ein Zeichen für Russlands Mangel an militärischer Ausrüstung, so Kirby.

14:28 Uhr

Kambodscha will Minenräumer in die Ukraine schicken

Der kambodschanische Premierminister Hun Sen hat seine Zustimmung gegeben, Minenräumer in die Ukraine zu schicken. Dort sollen sie helfen, die von den russischen Besatzern gelegten Landminen zu beseitigen, meldete das kambodschanische Außenministeriums nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP. In Zusammenarbeit mit Japan sollen Ausbilder in die Ukraine geschickt werden. Das habe Sen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat mitgeteilt.

Kambodscha zählt selbst zu den am meisten verminten Ländern. Nach dem 1998 nach drei Jahrzehnte beendeten Krieg in dem südostasiatischen Land sind Minen noch immer eine große Gefahr für die Bevölkerung. Kambodschanische Minenräumer zählen zu den besten der Welt und werden von der UN in Afrika und dem Nahen Osten eingesetzt.

 Reportage 17.05.2022
Ausbildung zur Minensucherin „Ukrainische Frauen können alles stemmen“

Ukrainerinnen lassen sich im Kosovo zu Minensucherinnen ausbilden.

 

 

13:54 Uhr

US-Regierung: Keine Anzeichen für russische Planung, Atomwaffen einzusetzen

Die amerikanische Regierung sieht nach eigenen Angaben derzeit keine Anzeichen dafür, dass Russland Vorbereitungen für den Einsatz von Atomwaffen trifft. Dies teilt Präsidialamtssprecher John Kirby mit. Zu einem Bericht der „New York Times“ über derartige Diskussionen in Russland wollte er sich nicht äußern. „Wir haben von Anfang an klargestellt, dass Russlands Äußerungen über den möglichen Einsatz von Atomwaffen sehr besorgniserregend sind, und wir nehmen sie ernst“, sagt Kirby. „Wir beobachten dies weiterhin so gut wie möglich und sehen keine Anzeichen dafür, dass Russland Vorbereitungen für einen solchen Einsatz trifft“.

13:46 Uhr

Positive Reaktionen auf russische Kehrtwende bei Getreideexporten

Die ukrainische Regierung bedankt sich bei der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) für ihre Rolle bei der Entscheidung Russlands, sich wieder an dem Abkommen für Getreideexporte über das Schwarze Meer zu beteiligen. Infrastrukturminister Olexander Kubrakow hob insbesondere die Bemühungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres hervor. Ein Regierungsvertreter sagt zudem der Nachrichtenagentur Reuters, die Entscheidung der Führung in Moskau sei vor allem auf den Druck der Türkei zurückzuführen.

Nach Ansicht der USA hat Russland eingesehen, dass es sich der weltweiten Lebensmittelversorgung nicht in den Weg stellen kann. Sie sei „hocherfreut“ über die russische Ankündigung, sich wieder an dem Abkommen zu beteiligen, sagt die US-Botschafterin UN, Linda Thomas-Greenfield, dem Sender CNN.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat Russlands Kehrtwende als ein Signal bezeichnet, das Grund zu vorsichtigem Optimismus gebe. „Nun müssen diesen Ankündigungen aber schnellstmöglich Taten folgen“, erklärt Lambrecht. Hunger dürfe niemals als Waffe eingesetzt und die Ärmsten und Schwächsten nicht als Geiseln genommen werden, so die Ministerin weiter.

13:26 Uhr

Ukraine fordert Panzer mit humorvollem Popvideo

Mit einer leicht abgewandelten Version des 2013er-Pophits „Supergeil“ bittet das ukrainische Militär um Leopard-Kampfpanzer aus Deutschland. In den Videoclip des Künstlers Friedrich Liechtenstein wurden Fotos der bereits gelieferten Flugabwehrwaffen Gepard und Iris-T geschnitten – tituliert als „Super Gepard“ und „Super Iris“. Damit habe man schon eine „Super Defense“ (super Verteidigung), heißt es. Doch dann kommen Szenen von „Super Leopard“ im Einsatz – verbunden mit einem „Super Please“ (super Bitte). Am Ende heißt es „Dankeschön Deutschland“.

Das Video wurde vom Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Twitter veröffentlicht. Die Bundesregierung lehnt die Lieferung von Kampfpanzern Leopard und Schützenpanzern Marder bislang ab mit dem Hinweis, dass auch kein anderer Partner der Ukraine so moderne westliche Panzer gebe. Das von Russland angegriffene Land hofft auf Panzer dieser Typen, um besetzte Gebiete leichter befreien zu können. Um international Aufmerksamkeit und Hilfe zu finden, setzt die ukrainische Führung stark auf soziale Medien. Die Memes und Videoschnipsel sind trotz der ernsten Kriegslage oft humorvoll.

12:34 Uhr

Moskau bestellt britische Botschafterin ein

Die britische Botschafterin in Russland soll nach Angaben des russischen Außenministeriums einbestellt werden. Russland wirft Großbritannien Mithilfe bei dem Angriff auf den Krim-Marinehafen Sewastopol am vergangenen Samstag vor. „In diesem Zusammenhang wird der britische Botschafter in Kürze ins russische Außenministerium einbestellt werden“, sagt eine Sprecherin des Außenministeriums. Großbritannien hat die Beschuldigungen als falsch zurückgewiesen.

12:23 Uhr

Immer mehr Deutsche glauben pro-russischen Verschwörungsmythen

Pro-russische Verschwörungserzählungen überzeugen laut einer repräsentativen Befragung immer mehr Menschen in Deutschland. Nach einer in Berlin veröffentlichten Analyse des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) sind Anhänger von AfD und Linke anfälliger für Verschwörungsmythen als Sympathisanten anderer Parteien.

Auch sind die Zustimmungswerte in Ostdeutschland höher als im Westen. Fast jeder fünfte Befragte (19 Prozent) hält der Umfrage zufolge den Krieg in der Ukraine für eine unausweichliche Konsequenz aus einer Provokation der NATO. 21 Prozent stimmten dieser Aussage teilweise zu. Im April hatte die Zustimmung noch bei zwölf beziehungsweise 17 Prozent gelegen.

Eine ähnlich hohe Zustimmung fand sich laut CeMAS für die Aussage, der russische Präsident Wladimir Putin gehe gegen eine globale Elite vor, die im Hintergrund die Fäden ziehe (18 Prozent). 14 Prozent gaben an, dass die Ukraine eigentlich keinen Gebietsanspruch auf die Ukraine habe, und zwölf Prozent meinen, dass die Ukraine gemeinsam mit den USA geheime Biolabore zu Herstellung von Biowaffen betrieben habe. Noch knapp jede zehnte Person stimmte dem Satz zu, dass der Krieg notwendig gewesen sei, um die angeblich faschistische Regierung in der Ukraine zu beseitigen (neun Prozent) und nur der Ablenkung von der Pandemie diene (acht Prozent).

Im Vergleich mit den Werten einer Studie vom April 2022 sei die Zustimmungsrate signifikant gestiegen, so die Autoren der Studie. Auch wenn die Werte nicht als direkte Konsequenz von Desinformation gewertet werden könnten, zeige sich dennoch ein Effekt: Desinformation ziele nicht nur darauf ab zu überzeugen, sondern auch Unsicherheit hervorzurufen. Die CeMAS ist eine gemeinnützige Organisation, die Informationen zu den Themen Antisemitismus, Verschwörungsideologien, Desinformationen und Rechtsextremismus im Internet sammelt und Zivilgesellschaft, Medien und Politik berät.

12:03 Uhr

Wirtschaftseinbußen von rund 400 Milliarden Euro

Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine werfen die deutsche Wirtschaft konjunkturell sowie strukturell zurück und sorgen für hohe Einbußen. Das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat laut einer Studie, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, die Kosten geschätzt. „Würden diese beiden unheilvollen Ereignisse das Wirtschaftsleben nicht beeinträchtigen, dann wäre die Wertschöpfung in Deutschland in den Jahren 2020 bis 2022 um insgesamt 420 Milliarden Euro höher ausgefallen.“

Hohe Staatsausgaben wirkten diesen Verlusten zwar entgegen, beim privaten Konsum waren durch Lockdowns und inflationsbedingte Kaufkraftverluste jedoch Einbußen von rund 400 Milliarden Euro zu verzeichnen, wie die Ökonomen erklärten. „In den drei Krisenjahren kamen Investitionen von 125 Milliarden Euro nicht zustande, was dauerhaft den Wohlstand belastet.“ Regierung und Ökonomen erwarten für den Winter eine Rezession.

28.10.2022

BIP-Schätzung Deutsche Wirtschaft legt überraschend leicht zu

Ökonomen hatten einen Rückgang befürchtet und damit ein Abrutschen in die Rezession.

 

11:23 Uhr

Türkei: Russland kehrt zu Abkommen für Getreideexporte zurück

Russland kehrt nach Angaben der türkischen Regierung wieder zu dem Abkommen zurück, das ukrainische Getreideexporte durch das Schwarze Meer ermöglichen soll. Das teilte die Regierung in Ankara mit. Russland hatte das Abkommen nach einem von ihm gemeldeten Angriff auf seine Schwarzmeerflotte ausgesetzt.

08:28 Uhr

Ukraine: Kiew auch in Nacht unter Beschuss

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Behördenangaben auch in der Nacht zu Mittwoch beschossen worden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten zwölf von 13 Drohnen abgeschossen, die aus iranischer Produktion stammten, teilt Andrij Jermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, auf Telegram mit. „Wir sind derzeit im Gespräch über die Lieferung moderner Luftverteidigungssysteme, wir arbeiten jeden Tag daran.“

08:27 Uhr

London: Russische Truppen in Ukraine kommen offenbar äußerst langsam voran

Die russischen Truppen kommen bei ihren Angriffen in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste offenbar nur äußerst langsam voran. Das Verteidigungsministerium in London verwies am Mittwoch auf Aussagen des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, wonach seine Einheiten täglich 100 bis 200 Meter vorrückten. Prigoschin habe zwar gesagt, dies sei in der modernen Kriegführung normal. Das britische Ministerium betonte aber, die russische Militärdoktrin sehe Vorstöße von 30 Kilometern pro Tag vor.

Zum Vergleich teilte die Behörde weiter mit: „Im Februar planten die russischen Streitkräfte einen 1000 Kilometer weiten Vormarsch durch die Ukraine innerhalb eines Monats. Im September erzielten die ukrainischen Einheiten Vorstoße von mehr als 20 Kilometern pro Tag.“

08:17 Uhr

Pro Asyl warnt vor „Unterbringungskrise“ bei der Aufnahme Geflüchteter

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat Bund und Länder aufgefordert, bei ihrem heutigen Treffen den Kommunen mehr Geld für die Unterbringung Geflüchteter zu zuzusichern. „Wir erleben aktuell eine Unterbringungskrise bei der Flüchtlingsaufnahme“, sagte der Leiter der Europa-Abteilung von Pro Asyl, Karl Kopp, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bund und Länder müssten darauf einigen, die Kommunen und Landkreise stärker finanziell zu unterstützen. Kopp warnte davor, wieder zahlreiche Menschen in Zelten und Turnhallen unterzubringen. Zudem sollten weite Liegenschaften zur Verfügung gestellt werden. „Wir müssen dringend verhindern, dass wieder tausende Geflüchtete über Monate in Massenunterkünften untergebracht werden“, betonte Kopp.

Er mahnte die Vorbereitung auf weitere Flüchtlingsbewegungen aus der Ukraine an. „Es werden in den Wintermonaten noch mehr Flüchtlinge aus der Ukraine kommen, weil Putin die Infrastruktur in dem Land zerstört“, fügte er hinzu. „Darauf sollten Bund, Länder und Kommunen sich vorbereiten.“

08:17 Uhr

UN-Koordinator rechnet mit Getreide-Transporten am Donnerstag

Der UN-Koordinator für Getreide-Transporte, Amir Abdulla, geht von der zügigen Wiederaufnahme der ukrainischen Lieferungen aus. „Obwohl für den 2. November keine Schiffsbewegungen im Rahmen der #BlackSeaGrainInitiative geplant sind, erwarten wir, dass beladene Schiffe am Donnerstag auslaufen“, twitterte er am Abend. „Die Exporte von Getreide und Lebensmitteln aus der #Ukraine️ müssen weitergehen.“

Russland weitet Evakuierungen aus

Im Süden der Ukraine haben die russischen Besatzungstruppen Zivilisten angewiesen, einen breiten Streifen am östlichen Ufer des Dnepr zu verlassen. Hintergrund ist offenbar die Erwartung einer ukrainischen Offensive in der Region. Die Regierung in Kiew warf Russland daraufhin Zwangs-Deportationen vor, mit denen ganze Landstriche entvölkert werden sollten. Das seien Kriegsverbrechen. Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Region Cherson, Wladimir Saldo, begründete die Evakuierung des Ost-Ufers des Dnepr mit angeblichen Plänen der Ukrainer, den Staudamm Kachowka mit Raketen anzugreifen und damit die Region zu fluten. Die Regierung in Kiew hatte solche Anschuldigungen als absurd zurückgewiesen.

Dunkelgrün: Vormarsch der russischen Armee. Schraffiert: Von Russland annektierte Gebiete. Bild: ISW/1.11.2022

04:34 Uhr

Kiew bereitet sich auf Energieausfälle vor

Die Behörden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ziehen nach Angaben des Bürgermeisters Vitali Klitschko wegen der russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur verschiedene Szenarien zur Versorgung der Bevölkerung in Betracht. „Das schlimmste wäre, wenn es überhaupt keinen Strom, kein Wasser und keine Fernwärme gäbe“, schrieb Klitschko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. „Für diesen Fall bereiten wir über 1000 Heizstellen in unserer Stadt vor.“ Die Standorte werden mit Generatoren ausgestattet und verfügen über einen Vorrat an lebensnotwendigen Dingen wie Wasser. Russische Raketen- und Drohnenangriffe haben bislang rund 40 Prozent der ukrainischen Energieinfrastruktur beschädigt.

01:33 Uhr

Selenskyj fordert langfristigen Schutz von Getreide-Korridor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen langfristigen Schutz für die Getreideexporte seines Landes über das Schwarze Meer gefordert. „Der Getreide-Korridor braucht zuverlässigen und langfristigen Schutz“, erklärte Selenskyj in seiner täglichen Online-Botschaft. Russland müsse verstehen, „dass es eine harte, umfassende Antwort auf alle Maßnahmen erhalten wird, die unsere Nahrungsmittelexporte stören“, fügte Selenskyj hinzu.

Russland hatte am Samstag seine Teilnahme am Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide ausgesetzt und dies mit einem Drohnenangriff auf seine Schwarzmeerflotte auf der annektierten Halbinsel Krim begründet. Nach Angaben des russischen Militärs wurde der Angriff teilweise von dem für den Getreidetransport genutzten Schiffskorridor aus durchgeführt.

 01.11.2022
Getreideabkommen ausgesetzt Kreml lässt bewusst Spielraum – für sich

Was bedeutet Moskaus Aussetzung des Getreidedeals? Die Verunsicherung spielt dem Kreml in die Hände.

 

 

01:33 Uhr

Scholz weist gegenüber Erdogan russische Vorwürfe zu „schmutziger Bombe“ zurück

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan erneut die Vorwürfe Russlands zurückgeworfen, die Ukraine bereite den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ vor. Scholz habe entsprechende „von Russland erhobene Anschuldigungen“ als „haltlos“ zurückgewiesen, erklärte das Bundeskanzleramt am späten Abend in einer Mitteilung über das Telefongespräch. Scholz habe gegenüber Erdogan zudem den türkischen Einsatz zur Fortsetzung ukrainischer Getreideexporte im Rahmen des Getreide-Abkommens gewürdigt.

Scholz und Erdogan seien sich „einig“ gewesen, dass „Russlands nukleare Rhetorik“ unverantwortlich sei. Der Bundeskanzler und der türkische Staatspräsident hätten überdies vereinbart, sich in der „aktuellen Sicherheitslage“ weiterhin eng auszutauschen.