Nach Aussetzung des Abkommens Russland beteiligt sich wieder an Getreide-Deal

Nach Aussetzung des Abkommens Russland beteiligt sich wieder an Getreide-Deal

2. November 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 02.11.2022 12:34 Uhr

Russland nimmt nach Angaben aus Moskau seine Teilnahme an dem Getreideabkommen mit der Ukraine wieder auf. Moskau hatte das Abkommen am Samstag ausgesetzt und als Grund einen Angriff auf seine Schwarzmeerflotte angegeben.  

Russland steigt wieder in das am Samstag ausgesetzte Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer ein. Das teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Dank der Vermittlung der Türkei habe die Ukraine zugesichert, den Seekorridor nicht für Kampfhandlungen gegen Russland zu nutzen. Es habe notwendige schriftliche Garantien der Ukraine gegeben, den eingerichteten humanitären Korridor und die Häfen nur für die Ausfuhr von Lebensmitteln zu nutzen. Das sei für den Moment ausreichend, um das Abkommen zu erfüllen, hieß es in Moskau.

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Es ist jedoch unklar, ob Russland sie tatsächlich passieren lassen wird.

 

 

Zuvor hatte auch die türkische Regierung den Wiedereinstieg Russlands in das Getreideabkommen bestätigt: Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte mit, der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe dessen türkischen Kollegen Hulusi Ajar angerufen und darüber informiert, dass das Abkommen für den sogenannten Getreidekorridor von Mittwoch an in derselben Art und Weise wie zuvor gelte. Lieferungen an afrikanische Staaten würden Vorrang erhalten, erklärte Erdogan weiter, darunter Somalia, Dschibuti und Sudan.

Russland hatte das Abkommen zuvor ausgesetzt und dies damit begründet, dass ukrainische Drohnen die Schwarzmeerflotte angegriffen hätten.

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Abkommen im Sommer beschlossen

Das im Juli unter Vermittlung der Türkei und der UN vereinbarte Abkommen hatte die monatelange Blockade der ukrainischen Getreideausfuhren infolge des russischen Angriffskriegs beendet. Das Getreide-Abkommen soll die sichere Durchfahrt ukrainischer Frachtschiffe auf festgelegten Routen durch das Schwarze Meer ermöglichen und galt als zentraler Beitrag zur Milderung der vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgelösten globalen Ernährungskrise.

Zum 24. Oktober registrierte das Koordinierungszentrum in Istanbul die Fahrt von 383 Schiffen mit mehr als 8,6 Millionen Tonnen Getreide und anderen Lebensmitteln. Die Getreideexporte haben einen großen Einfluss auf die globalen Lebensmittelpreise, vor allem ärmere Länder hängen davon ab. Aber nicht nur für die Ernährung in vielen anderen Ländern ist dies von Bedeutung – auch für den Haushalt der Ukraine. Aus den Milliardeneinnahmen sollten letztlich auch die ukrainischen Bauern wieder eine neue Saat ausbringen können.