Erschreckende Bilanz: Die vergangenen drei Tage gab es mehr Corona- als Krebs-Tote

18. Dezember 2020 Aus Von mvp-web
Trotz 6,5 Wochen Lockdown light und inzwischen weiter verschärften Maßnahmen zählt Deutschland diese Tage einen traurigen Rekord nach dem anderen. Am Freitagmorgen knackten die neu gemeldeten Infektionen mit Sars-CoV-2 bereits zum dritten Mal diesen Monat den Höchststand.

Die Anzahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen ist zuletzt weiter gestiegen.

Sterbefälle-Höchststand vom November zwölf mal gebrochen

Bereits vier neue Rekorde allein im Dezember verzeichnen wir bei der Anzahl der täglich neu gemeldeten Sterbefälle im Zusammenhang mit Covid-19. Den Novemberhöchststand von 426 Todesfällen, die das RKI am 27. November meldete, hat Deutschland im Dezember bisher sogar zwölf Mal überschritten – und es liegen noch knapp zwei Wochen vor uns.

Der Höchstwert an Sterbefefällen aus dem November wurde im Dezember bereits zwölf mal überschritten.

Die letzten drei Tage starben mehr Menschen mit Corona als an Krebs

Laut Bundesgesundheitsministerium sterben in Deutschland jährlich etwa 230.000 Menschen an Krebs. Das entspricht rund 630 Menschen am Tag – weniger, als die letzten drei Tage im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben sind. Natürlich sind diese Zahlen nicht komplett vergleichbar: Schließlich sprechen wir bei den Corona-Toten von absoluten Zahlen, während sich bei Krebs nur ein Durchschnitt aus dem Jahreswert berechnen lässt.

Vermehrt ältere Infizierte – mehr schwere Verläufe

Nichtsdestotrotz verdeutlicht der Vergleich den Ernst der Lage: Je mehr vor allem ältere Menschen sich mit dem neuen Coronavirus infizieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für schwere Verläufe, da bei ihnen das Risiko dafür deutlich größer ist. Leider ist die Inzidenz vor allem unter den Ältesten in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen.

Im Kalenderwochen-Vergleich zum Durchschnitt aller Altersgruppen entwickelt sich die Inzidenz unter den Ältesten derzeit auf einem besorgniserregenden Niveau.

RKI/FOL/Datawrapper Im Kalenderwochen-Vergleich zum Durchschnitt aller Altersgruppen entwickelt sich die Inzidenz unter den Ältesten derzeit auf einem besorgniserregenden Niveau.

Mehr schwere Verläufe – höhere Intensivauslastung

Mehr schwere Verläufe gehen mit einer höheren Auslastung der Intensivkapazitäten einher. Aktuell sind bereits 85 Prozent der deutschlandweiten Intensivbetten belegt. Eine Überlastung der Intensivstationen kann dazu führen, dass Patienten abgewiesen werden müssen. Dann kommt das sogenannte Triage-Verfahren zum Einsatz, bei dem Ärzte anhand der statistischen Chancen der Patienten entscheiden müssen, wer eine Behandlung erhalten kann und wer nicht.

Innerhalb der vergangenen vier Wochen stieg die Auslastung der Intensivbetten von 78 auf 85 Prozent.

Divi/FOL/Datawrapper Innerhalb der vergangenen vier Wochen stieg die Auslastung der Intensivbetten von 78 auf 85 Prozent.

Höhere Intensivauslastung – mehr Tote

Eine Zunahme von schweren Verläufen kann auch in einer Zunahme der Todesfälle resultieren. So verhielt es sich in den vergangenen Wochen: Während die Auslastung der Intensivbetten immer weiter zunahm, nahmen auch die Todesfälle zu.

In den vergangenen vier Wochen ist die Auslastung der Intensivbetten um sieben Prozent gestiegen - und die der Todesfälle um 90.

Divi/FOL/Datawrapper In den vergangenen vier Wochen ist die Auslastung der Intensivbetten um sieben Prozent gestiegen – und die der Todesfälle um 90.

Freitag, 18. Dezember 2020: Die Corona-Trends für Deutschland

  • Neuinfektionen: 33.777; Gesamt: 1.439.938
  • Neue Todesfälle: 813; Gesamt: 24.938

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Freitagmorgen 33.777 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 und damit einen neuen Rekordwert. Wichtig zu wissen: In diese Zahl sind auch die 3500 Ansteckungen eingeflossen, die wegen einer Datenpanne in der Donnerstagsstatistik gefehlt haben. Insgesamt haben sich laut RKI seit Beginn der Pandemie 1.439.938 Menschen in der Bundesrepublik mit dem neuen Coronavirus infiziert.

FOL/RKI/Datawrapper

Am Freitagmorgen meldet das RKI außerdem 813 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 innerhalb von 24 Stunden. Das ist der bisher zweithöchste Wert, der in Deutschland registriert wurde. Insgesamt sind hierzulande bislang 24.938 Menschen im Zusammenhang mit der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit verstorben.

Die Zahl der Genesenen stieg auf 1.069.400, insgesamt 345.600 aktive Fälle gibt es in Deutschland aktuell.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut RKI-Dashboard am Freitagmorgen bundesweit bei 184,8. Am höchsten ist sie weiterhin im Bundesland Sachsen mit 414,9. Im Vergleich zum Vortag (415,4) ist sie leicht gesunken. Am zweitstärksten betroffen ist Thüringen mit 283,9. Dort erhöhte sich die 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag (274) leicht. Auch in Bayern ist der Wert im Vergleich zum Donnerstag (210,5) leicht gestiegen und liegt jetzt bei 211,8.

Erneut ist Sachsen trauriger Corona-Spitzenreiter in Deutschland. Die 7-tage-Inzidenz liegt hier bei 414,9.

RKI/FOL/Datawrapper Erneut ist Sachsen trauriger Corona-Spitzenreiter in Deutschland. Die 7-tage-Inzidenz liegt hier bei 414,9.

Der R-Wert liegt in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 0,82 und ist damit im Vergleich zum Vortag (0,88) erneut leicht gesunken. Das bedeutet, dass 100 Infizierte nun im Schnitt 82 weitere Menschen anstecken. Ab einem Wert von 0,7 oder niedriger geht man davon aus, dass das Infektionsgeschehen kontrollierbarer wird. Das 7-Tage-R, das weniger Schwankungen ausgesetzt ist, lag am Donnerstagabend bei 0,97. Das ist ein etwas niedrigerer Wert als am Vortag (0,98).

Der R-Wert liegt inzwischen bei 0,82.

RKI/FOL/Datawrapper Der R-Wert liegt inzwischen bei 0,82.Das Divi-Intensivregister meldet am Freitagmorgen 4844 Covid-19-Patienten in Intensivbetten. Von den 4844 Patienten sind 2764 an Beatmungsgeräte angeschlossen, das sind knapp 57 Prozent der Covid-Intensivpatienten. Insgesamt sind aktuell laut Intensivregister 20.702 von 24.388 betreibbaren Intensivbetten belegt – das entspricht einer Auslastung von fast 85 Prozent. Außerdem stehen 10.755 Betten als Notfallreserve bereit, die innerhalb von sieben Tagen zusätzlich aufstellbar wären.

Knapp 85 Prozent der Intensivbetten sind aktuell belegt.

Screenshot Divi Knapp 85 Prozent der Intensivbetten sind aktuell belegt.Hinweis: Zahlen können aufgrund von Meldeverzug von den tatsächlichen Zahlen abweichen.

Donnerstag, 17. Dezember 2020: Fatale Corona-Dynamik – Wenn es so weitergeht, sind Anfang Januar die Intensivbetten voll

Erste Kliniken in Deutschland schlagen bereits Alarm: Volle Notaufnahmen, Intensivstationen an den Kapazitätsgrenzen und Personalausfälle machen ihnen während der Corona-Epidemie schwer zu schaffen. Auch der Lockdown light hat es nicht geschafft, die rasante Entwicklung zu bremsen – im Gegenteil. In den vergangenen Wochen sind die Zahlen trotz erhöhter Vorsichtsmaßnahmen weiter gestiegen.

85 Prozent der betreibbaren Intensivbetten sind belegt – 13 Prozent mehr als vor sechs Wochen

So sind deutsche Intensivbetten laut dem Divi-Intensivregister am Donnerstagmorgen zu 85 Prozent belegt. 20.693 der aktuell 24.387 betreibbaren Intensivbetten sind demnach in Gebrauch. Anfang November waren 72 Prozent der Betten belegt, auch damals warnte man schon davor, dass die Kapazitätsgrenzen bald erreicht sein könnten. Nun sind noch 13 Prozent mehr belegt.

Die deutschen Intensivstationen sind derzeit zu 85 Prozent belegt.

Divi/FOL/Datawrapper Die deutschen Intensivstationen sind derzeit zu 85 Prozent belegt.

Entwickelt sich der Trend so fort, haben wir Anfang Januar keine Intensivbetten mehr frei

Nur 3694 von 24.387 betreibbaren Betten sind aktuell noch frei. Das entspricht etwa der Hälfte der freien Betten, die es noch vor wenigen Wochen Anfang November waren (6885). Von vergangenem Donnerstag auf den heutigen hat sich die Zahl freier Intensivbetten um 1051 verringert. Setzt sich dieser Trend so fort, sind in etwas mehr als drei Wochen auch die übrigen 3694 Betten belegt.

In der Woche vor dem 17. Dezember hat sich die Anzahl freier Intensivbetten um 1051 verringert. Setzt sich dieser Trend fort, sind schon Anfang Januar alle Betten belegt.

Divi/FOL/Datawrapper In der Woche vor dem 17. Dezember hat sich die Anzahl freier Intensivbetten um 1051 verringert. Setzt sich dieser Trend fort, sind schon Anfang Januar alle Betten belegt.

Berlin, Bremen und Sachsen erreichen Grenzen ihrer Kapazitäten

In manchen Regionen werden die Betten auch aktuell schon knapp: So meldet Berlin aktuell nur mehr 9,8 Prozent freie Intensivbetten, in Bremen sind es 10,7 und in Sachsen 10,9. Am entspanntesten ist die Lage auf den Intensivstationen derzeit im mit einer 7-Tage-Inzidenz von 92,1 am wenigsten von der Pandemie betroffenen Bundesland Schleswig-Holstein, wo laut Divi-Intensivregister noch mehr als 26 Prozent der Intensivbetten frei sind.

Am wenigsten freie Intensivbetten melden Berlin, Bremen und Sachsen.

Divi Am wenigsten freie Intensivbetten melden Berlin, Bremen und Sachsen.

Anteil der Covid-Patienten in vergangenen Wochen stark zugenommen

Dabei sind die Intensivbetten selbstverständlich nicht nur mit Covid-19-Patienten belegt. Laut Intensivregister werden derzeit 4844 Covid-Patienten deutschlandweit auf Intensivstationen behandelt – das entspricht etwa 23 Prozent aller Intensivpatienten. Doch auch dieser Anteil ist in den vergangenen Wochen stark angestiegen: Am 1. November wurden 2061 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt – knapp 60 Prozent weniger als nun sechs Wochen später.

Der Anteil der Covid-Patienten auf Intensivstationen hat in den vergangenen Wochen zugenommen.

Divi Der Anteil der Covid-Patienten auf Intensivstationen hat in den vergangenen Wochen zugenommen.

Anzahl der insgesamt betreibbaren Betten nimmt ab

Zu den steigenden Fallzahlen kommt erschwerend hinzu, dass die Anzahl der insgesamt betreibbaren Intensivbetten in den vergangenen Wochen immer wieder abgenommen hat. Auch die Anzahl der Notfallbetten unterliegt teilweise starken Schwankungen. Diese Unterschiede sind laut dem Divi-Intensivregister auf verschiedene Ursachen zurückzuführen.

Auch die Anzahl der gesamten betreibbaren Betten hat in den vergangenen Wochen abgenommen.

Divi/FOL/Datawrapper Auch die Anzahl der gesamten betreibbaren Betten hat in den vergangenen Wochen abgenommen.
Generell gilt, so steht es auf der Webseite des Intensivregisters: „Ein betreibbares Bett gilt dann als betreibbar, wenn entsprechend der Versorgungsstufe jeweils ein vorgesehener Raum, funktionsfähige Geräte und Material pro Bettenplatz, Betten und personelle Besetzung mit pflegerischem und ärztlichem Fachpersonal vorhanden sind und eingesetzt werden können.“ Für sinkende Kapazitäten kommen dementsprechend folgende Gründe in Frage:

  • Personalmangel aufgrund von Krankheit und Überlastung: Auch oder vor allem das Personal in Krankenhäusern ist vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 nicht gefeit. Fallen vermehrt Mitarbeiter aus, steht nicht genügend Personal zur Verfügung, um alle Intensivbetten zu betreuen. Das Resultat: weniger betreibbare Intensivbetten.
  • Personal- oder Raummangel aufgrund vermehrter schwerer Verläufe: Je nach Schwere der Erkrankung benötigen Covid-19-Intensivpatienten einen unterschiedlichen Grad an Versorgung. Sie beanspruchen laut Divi-Intensivregister mehr Personal sowie isolierte Räumlichkeiten, die eine getrennte Betreuung von Nicht-Infizierten gewährleistet. Dies bedeutet mitunter, dass der Arbeitsaufwand und die Auslastung auf den Stationen steigen, wodurch die Anzahl der betreibbaren Betten stärker abnimmt.

Die Corona-Trends für Deutschland: Donnerstag, 17. Dezember 2020

  • Neuinfektionen: 26.923; Gesamt: 1.406.161
  • Neue Todesfälle: 698; Gesamt: 24.125

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Donnerstagmorgen 26.923 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Insgesamt haben sich laut RKI seit Beginn der Pandemie 1.406.161 Menschen in der Bundesrepublik mit dem neuen Coronavirus infiziert. Es meldet am Donnerstagmorgen zudem 698 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 innerhalb von 24 Stunden. Insgesamt sind in Deutschland demnach 24.125 Menschen im Zusammenhang mit der durch das neue Coronavirus ausgelösten Krankheit verstorben.

FOL/RKI/DatawrapperDie 7-Tage-Inzidenz liegt laut RKI-Dashboard am Donnerstagmorgen erneut im Bundesland Sachsen mit 415,4 am höchsten. Im Vergleich zum Vortag (407,1) ist sie deutlich gestiegen. Am zweitstärksten betroffen ist Thüringen mit 274. Dort erhöhte sich die 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag (254,9) leicht. Auch in Bayern ist der Wert im Vergleich zum Mittwoch (192,6) leicht gestiegen und liegt jetzt bei 210,5. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 179,2.

FOL/RKI/Datawrapper

Der R-Wert liegt in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Mittwoch bei 0,88 und ist damit im Vergleich zum Vortag (0,95) erneut leicht gesunken. Das bedeutet, dass 100 Infizierte nun im Schnitt 88 weitere Menschen anstecken. Ab einem Wert von 0,7 oder niedriger geht man davon aus, dass das Infektionsgeschehen kontrollierbarer wird. Das 7-Tage-R, das weniger Schwankungen ausgesetzt ist, lag am Mittwochabend bei 0,98. Das ist der gleiche Wert wie am Vortag.

FOL/RKI/DatawrapperHinweis: Zahlen können aufgrund von Meldeverzug von den tatsächlichen Zahlen abweichen.

Mittwoch, 16. Dezember 2020: Todesfälle haben sich verzehnfacht – Die düstere Bilanz des „Lockdown light“

Mit dem Ziel, die bundesweite Inzidenz wieder unter den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner zu bekommen, ging Deutschland am 2. November in den „Lockdown light“. Gastronomie und Hotellerie wurden geschlossen, die Kontakte auf ein Minimum reduziert und die Vorsichtsmaßnahmen generell verschärft.

Innerhalb der 6,5 Wochen, die der Lockdown light dauerte, entwickelten sich die Zahlen allerdings überhaupt nicht so, wie es sich die Bundesregierung erhofft hatte:

1. Todesfälle haben sich fast verzehnfacht

Am Mittwoch meldet das RKI einen neuen Höchststand bei den täglich gemeldeten Todesfällen: 952 binnen 24 Stunden.

RKI/FOL/Datawrapper Am Mittwoch meldet das RKI einen neuen Höchststand bei den täglich gemeldeten Todesfällen: 957 binnen 24 Stunden.
Der Lockdown light dauerte von 2. November bis 15. Dezember 2020. Am 2. November, also zu Beginn des Mini-Lockdowns, meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) 49 Todesfälle aus den vergangenen 24 Stunden. Allerdings war dieser Tag ein Montag. An Sonn- und Montagen liegen die Zahlen generell etwas niedriger, weil einige Länder am Wochenende nicht melden.Ab dem Dienstag lagen die Zahlen bei über 100 neuen Todesfällen täglich. Sechseinhalb Wochen später, am 16. Dezember 2020 und einen Tag nach dem Ende des Lockdown light, meldet das RKI allerdings den neuen, traurigen Rekord von 952 Sterbefällen im Zusammenhang mit Covid-19 binnen 24 Stunden. Vor fünf Tagen, am 11. Dezember, waren es 598. Die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle hat sich demnach während des Lockdown light zum heutigen Tag fast verzehnfacht.

2. Zahl der täglichen Neuinfektionen hat sich mehr als verdoppelt

Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 hat sich während des Lockdown lights verdoppelt.

RKI/FOL/Datawrapper Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 hat sich während des Lockdown lights verdoppelt.
Auch die täglich gemeldeten Neuinfektionen sind nicht wie erhofft zurückgegangen – im Gegenteil. Statt um die 12.000 Anfang November meldet das RKI inzwischen fast 30.000 tägliche Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Am Dienstag, dem letzten Tag des leichten Lockdowns, infizierten sich demnach 27.728 Menschen neu mit dem Coronavirus, wie das RKI am Mittwochmorgen berichtet. Den Höchstwert der täglich neuen Infektionen erreichte die Bundesrepublik ebenfalls am 11. Dezember mit 29.875 gemeldeten Fällen.

3. Aktive Fälle haben sich verdoppelt

Auch die Anzahl derjenigen, die aktiv mit Sars-CoV-2 infiziert sind, ist stark angestiegen.

RKI/FOL/Datawrapper Auch die Anzahl derjenigen, die aktiv mit Sars-CoV-2 infiziert sind, ist stark angestiegen.
Die Zahl der Menschen, die akut mit Sars-CoV-2 infiziert sind, hat sich seit dem 2. November ebenfalls stark erhöht. Galten Anfang November noch 171.397 Fälle als aktiv, sind es am 16. Dezember 354.238 – mehr als doppelt so viele. Nach dem Ende der ersten Welle war die Anzahl der aktiven Fälle lange Zeit konstant niedrig geblieben, häufig infizierten sich jüngere Leute, die keine Symptome zeigten und nach kurzer Zeit wieder negativ getestet wurden. Inzwischen infizieren sich wieder vermehrt Menschen über 60, was zu mehr schweren Verläufen führen kann.

4. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz ist um 50 Prozent gestiegen

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz ist seit Anfang November stark gestiegen.

RKI/FOL/Datawrapper Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz ist seit Anfang November stark gestiegen.
Zu Beginn des Lockdown light lag die 7-Tage-Inzidenz bundesweit bei 120,1 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die eingeführten Maßnahmen sollten bewirken, dass sie auf mindestens 50 Fälle sinkt – doch genau das Gegenteil ist eingetreten. Anstatt zu sinken, ist die 7-Tage-Inzidenz seit dem 2. November um knapp 50 Prozent gestiegen und liegt am 16. Dezember bei 179,8. Nun gilt ein harter Lockdown, Geschäfte und Friseure müssen ebenfalls bis mindestens 10. Januar schließen, es gibt Sperrstunden und weitere Kontaktbeschränkungen.

5. Die R-Werte pendeln auf einem konstanten Niveau

Einzig und allein die R-Werte haben sich in den vergangenen 6,5 Wochen kaum verändert, aber eben auch nicht verbessert. Sie pendeln konstant zwischen knapp unter 1 und etwas über 1. In der vergangenen Woche lagen erstmals seit dem Lockdown light beide Werte an allen Werktagen über 1. Laut RKI-Lagebericht vom 15. Dezember sind sie inzwischen wieder auf 0,95 (4-Tage-R) und 0,97 (7-Tage-R) gesunken.

Die R-Werte pendeln seit Anfang November bei Werten um und zuletzt vor allem über 1.

RKI/FOL/Datawrapper Die R-Werte pendeln seit Anfang November bei Werten um und zuletzt vor allem über 1.

Die R-Werte geben an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter in der Regel ansteckt. Liegt ein R-Wert bei 1, stecken 100 Infizierte im Schnitt 10 weitere Menschen an. Das RKI unterscheidet dabei zwischen dem 4-Tage-R und dem 7-Tage-R. Das 4-Tage-R umfasst einen kürzeren Zeitraum und ist somit anfälliger für tagesaktuelle Schwankungen als das 7-Tage-R.

Die Corona-Trends für Deutschland: 16. Dezember 2020

  • Neuinfektionen: 27.728; Gesamt: 1.379.238
  • Neue Todesfälle: 952; Gesamt: 23.427

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Mittwochmorgen 27.728 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Insgesamt haben sich laut RKI seit Beginn der Pandemie 1.379.238 Menschen in der Bundesrepublik mit dem neuen Coronavirus infiziert.

Es meldet am Mittwochmorgen zudem 952 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 innerhalb von 24 Stunden. Das ist ein neuer Negativrekord. Der bisherige Höchstwert war am vergangenen Freitag mit 598 Todesfällen erreicht worden. Insgesamt sind in Deutschland bislang 23.427 Menschen im Zusammenhang mit der durch das neue Coronavirus ausgelösten Krankheit verstorben.

FOL/RKI/DatawrapperDie 7-Tage-Inzidenz liegt laut RKI-Dashboard am Mittwochmorgen erneut im Bundesland Sachsen mit 407,1 am höchsten. Im Vergleich zum Vortag (328,7) ist sie deutlich gestiegen. Am zweitstärksten betroffen ist Thüringen mit 254,9  dort erhöhte sich die 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag (251) leicht. Auch in Bayern ist der Wert im Vergleich zum Dienstag (192,6) leicht gesunken und liegt jetzt bei 209,8. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 179,8.

Die aktuellen Inzidenzwerte der Bundesländer am 16.12.20

FOL/RKI/Datawrapper Die aktuellen Inzidenzwerte der Bundesländer am 16.12.20Der R-Wert liegt in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Dienstag bei 0,95 und ist damit im Vergleich zum Vortag (1,12) deutlich gesunken. Das bedeutet, dass 100 Infizierte nun im Schnitt 95 weitere Menschen anstecken. Ab einem Wert von 0,7 oder niedriger geht man davon aus, dass das Infektionsgeschehen kontrollierbarer wird.

Das 7-Tage-R, das weniger Schwankungen ausgesetzt ist, lag am Dienstagabend bei 0,98. Im Vergleich zum Vortag sank dieser Wert (1,06).

FOL/RKI/Datawrapper

Das Divi-Intensivregister meldet am Mittwochmorgen 4738 Covid-19-Patienten in Intensivbetten. Von den 4738 Patienten sind 2694 an Beatmungsgeräte angeschlossen. Insgesamt sind aktuell laut Intensivregister 20.693 von 24.452 betreibbaren Intensivbetten belegt – das entspricht einer Auslastung von mehr als 84 Prozent. Außerdem stehen 10.985 Betten als Notfallreserve bereit, die innerhalb von sieben Tagen zusätzlich aufstellbar wären.

Hinweis: Zahlen können aufgrund von Meldeverzug von den tatsächlichen Zahlen abweichen.

Dienstag, 15. Dezember 2020: Lockdown wirkt – Grafiken zeigen, wie Frankreich, Italien und Israel Corona in Schach halten

In Deutschland gab es in den vergangenen sieben Tagen laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) insgesamt 144.485 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. 14.432 kamen allein von Montag auf Dienstag hinzu. Da montags die Zahlen aufgrund des Wochenendverzugs allerdings generell etwas niedriger sind als an anderen Wochentagen, dürfte die Zahl der Neuinfektionen im Laufe der Woche noch einmal deutlich steigen.

Ein Abflachen des Infektionsgeschehens in Deutschland ist noch nicht in Sicht.

Our World In Data Ein Abflachen des Infektionsgeschehens in Deutschland ist noch nicht in Sicht.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt inzwischen bei 173,7 Fällen pro 100.000 Einwohner. Weil das Infektionsgeschehen sich immer rasanter entwickelt und die Zahlen sich trotz des Lockdown lights weiter nach oben entwickeln, anstatt zu sinken, geht Deutschland ab Mittwoch in einen zweiten harten Lockdown. Gerade das Timing kurz vor Weihnachten sorgt bei vielen Bürgern nun für Unmut. Aber die Politik hält den Lockdown für unumgänglich, um zu verhindern, dass die Situation außer Kontrolle gerät.

An ähnlichen Punkten waren während der zweiten Welle schon verschiedene andere Länder, die ihre harten Lockdowns bereits teilweise hinter sich haben. Das Infektionsgeschehen ist dort stark zurückgegangen – und steigt teilweise wieder leicht, wo es erste Lockerungen gab. Drei Länder waren besonders stark von der zweiten Welle getroffen – und brachten ihr Infektionsgeschehen mithilfe eines Lockdwons unter Kontrolle: Frankreich, Italien und Israel.

Während die Infektionskurve in Deutschland weiter ansteigt, flacht sie in Ländern mit bereits erfolgtem harten Lockdown deutlich ab.

Our World in Data Während die Infektionskurve in Deutschland weiter ansteigt, flacht sie in Ländern mit bereits erfolgtem harten Lockdown deutlich ab.

Frankreich – von 54.000 auf 22.000 Neuinfektionen in vier Wochen

Frankreich wurde von der ersten und auch der zweiten Corona-Welle hart getroffen. Nach drastischen Gegenmaßnahmen sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen aber wieder stark gesunken. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte den harten Lockdown in Frankreich kürzlich ausdrücklich gelobt: „Dieses Mal hat Frankreich alles richtig gemacht und eindrucksvolle Erfolge erzielt, während in Deutschland die Dynamik der zweiten Welle leider immer noch nicht gebrochen ist“, sagte er dem „Handelsblatt“ sowie der französischen Zeitung „Les Échos“.

Der Lockdown in Frankreich zeigt Wirkung: Die Infektionskurve hat ihre Richtung gewechselt und ging zuletzt stark nach unten.

Our World in Data Der Lockdown in Frankreich zeigt Wirkung: Die Infektionskurve hat ihre Richtung gewechselt und ging zuletzt stark nach unten.

Frankreich meldete Anfang November knapp 54.000 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 an nur einem Tag. Seit Anfang Dezember liegen die Zahlen stabil bei um oder unter 20.000. Nach der Statistik der europäischen Gesundheitsagentur ECDC waren die Infektionszahlen in den vergangenen 14 Tagen nur in sechs der 26 anderen EU-Länder niedriger als in Frankreich: nämlich in Spanien, Island, Norwegen, Irland, Finnland und Griechenland.

Virus ist noch nicht besiegt – Sterbezahlen weiterhin hoch

Nun warnen Frankreichs Gesundheitsbehörden aber bereits vor einem Wiederaufflammen der Covid-19-Epidemie im Land. Die Entwicklung im Dezember erfordere äußerste Wachsamkeit – gerade mit Blick auf die Feiertage, hieß es in einer Mitteilung der französischen Gesundheitsbehörde Santé Publique. Nach vier aufeinanderfolgenden Wochen mit starkem Rückgang verharrten die Indikatoren wie etwa die Zahl der Corona-Neuinfektionen nun auf einem hohen Niveau.

Frankreich vermeldet immer noch sehr viele Covid-Tote täglich, die Kurve ist jedoch stark abgeflacht.

Our World in Data Frankreich vermeldet immer noch sehr viele Covid-Tote täglich, die Kurve ist jedoch stark abgeflacht.

In der 49. Kalenderwoche (30. November bis 6. Dezember) zählten die Behörden 107 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Bei den Neuinfektionen habe es im Vergleich zur Vorwoche nur einen Rückgang um sechs Prozent gegeben. Im Schnitt wurden 10.000 neue Corona-Fälle pro Tag gemeldet. Auch die Sterblichkeit sei weiterhin sehr hoch. Laut ECDC liegt ihre 14-Tage-Inzidenz in Frankreich derzeit bei 8,3 pro 100.000 – etwas höher als in Deutschland (6,9). Der Anteil positiver Tests geht allerdings weiter zurück.

Italien: Corona auf dem Rückzug

Italien hat in der zweiten Welle einen etwas anderen Weg eingeschlagen. Anstatt eines landesweiten harten Lockdowns, teilte es die verschiedenen Regionen anhand ihres Infektionsgeschehen in sogenannte Zonen ein. Je höher das Infektionsgeschehen in einer Region, desto strenger sind die geltenden Regeln.

Italien schickte besonders betroffene Regionen in harte Lockdowns - mit Erfolg.

Our World in Data Italien schickte besonders betroffene Regionen in harte Lockdowns – mit Erfolg.

Wegen sinkender Corona-Zahlen dürfen in vielen Regionen Italiens die Restaurants und Bars seit Sonntag tagsüber wieder öffnen. Rund fünf Wochen nach der Einrichtung der drei Risikozonen und eines Teil-Lockdowns ist die Zeit der Roten Zonen zunächst vorbei. Vielmehr gehören die anfangs stark betroffene Lombardei im Norden und Kalabrien im Süden sogar wieder zu den Gelben Zonen mit geringem Risiko. Gesundheitsminister Roberto Speranza hatte zuletzt außerdem angeordnet, dass die Abruzzen als letzte Rote Zone in die mittlere, orangene Kategorie wechseln.

In ganz Italien gilt allerdings – auch nach den jüngsten Lockerungen: Die Lokale müssen um 18 Uhr für Gäste schließen. Und ab 22 Uhr gilt eine Ausgangssperre bis zum frühen Morgen, für die es nur wenige Ausnahmen gibt.

Italien meldet meiste Todesfälle in Europa – doch Zahlen sinken allmählich

Infolge der zuvor hohen Fallzahlen vermeldet Italien wie Frankreich allerdings weiterhin hohe Sterbezahlen. Inzwischen führt Italien in Europa die Liste der Länder mit den meisten Covid-19-Todesopfern an. Erst kürzlich hat es Großbritannien als das Land mit den meisten Corona-Todesfällen abgelöst.

In Italien liegen die täglichen Sterbezahlen weiterhin auf einem hohen Niveau - die Kurve sinkt aber langsam ab.

Our World in Data In Italien liegen die täglichen Sterbezahlen weiterhin auf einem hohen Niveau – die Kurve sinkt aber langsam ab.

Die Behörden in Rom meldeten am Montag 491 neue Sterbefälle, Anfang Dezember waren es jedoch noch mehr als 700 täglich. Ein Lichtblick: Die Anzahl der täglich neu gemeldeten Todesopfer ist also ähnlich wie in Frankreich auch in Italien gesunken. Die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie liegt in Italien derzeit bei 65.011.

Israel: Auf und Ab im Corona-Jo-Jo

Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemie-Beginn im Sommer massiv zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen des ersten Lockdowns. Mitte September verhängte die Regierung einen zweiten Lockdown. Mit Erfolg: Die Neuinfektionszahlen sanken von mehr als 9000 auf zeitweise nur noch knapp mehr als 200.

Israel kämpfte gegen Ende des Sommers mit stark zunehmenden Infektionszahlen. Mithilfe eines strikten Lockdowns sanken sie jedoch zuletzt.

Our World in Data Israel kämpfte gegen Ende des Sommers mit stark zunehmenden Infektionszahlen. Mithilfe eines strikten Lockdowns sanken sie jedoch zuletzt.

Seit Mitte Oktober setzt die Regierung schrittweise Lockerungen um. Deren Resultat sind jedoch erneut zunehmende Zahlen. Nach offiziellen Angaben registrierte Israel erstmals seit zwei Monaten mehr als 2000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Binnen 24 Stunden wurden 2279 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Höher lag der Wert zuletzt am 13. Oktober mit 2336 Fällen. Insgesamt haben sich in Israel bislang 360.630 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert.

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will neue Verschärfungen umsetzen, wenn die Zahl der Neuinfektionen die Zahl 2500 übersteigt. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.

Zahl der Todesopfer in Israel übersteigt 3000

Die Zahl der Todesfälle in Israel im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat am Montag die Marke von 3000 überstiegen. Wie das Gesundheitsministerium des Landes mitteilt, liegt die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 gestorben sind, bei 3014. Die Marke von 2000 Todesfällen war in Israel am 12. Oktober überschritten worden, die von 1000 am 6. September.

In Israel sank die Zahl der täglichen Sterbefälle mit dem Lockdown, stieg zuletzt aber wieder leicht an.

Our World in Data In Israel sank die Zahl der täglichen Sterbefälle mit dem Lockdown, stieg zuletzt aber wieder leicht an.

Die Kurve der Todesopfer verlief jedoch während der gesamten Pandemie in Israel vergleichsweise flach. Einen Höchstwert erreichte das Land Mitte Oktober, als knapp 100 Menschen an einem Tag im Zusammenhang mit Covid-19 starben. In den vergangenen sieben Tagen starben durchschnittlich etwa zwölf Personen in Israel an oder mit Corona.

Die Corona-Trends für Deutschland: Dienstag, 15. Dezember 2020

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Dienstagmorgen 14.432 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Insgesamt haben sich laut RKI seit Beginn der Pandemie 1.351.510 Menschen in der Bundesrepublik mit dem neuen Coronavirus infiziert. Es meldet am Dienstagmorgen allerdings auch 500 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 innerhalb von 24 Stunden. Insgesamt sind in Deutschland bislang 22.475 Menschen im Zusammenhang mit der durch das neue Coronavirus ausgelösten Krankheit verstorben.

Datawrapper

Als genesen gelten derzeit laut RKI 1.003.300 Menschen. 325.700 Fälle sind demnach noch aktiv.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut RKI-Dashboard am Dienstagmorgen deutschlandweit bei 173,7 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Am höchsten ist sie weiterhin im Bundesland Sachsen mit 328,7.

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Der R-Wert liegt in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 1,12 und ist damit im Vergleich zum Vortag (1,16) gesunken. Das bedeutet, dass 100 Infizierte nun im Schnitt 112 weitere Menschen anstecken. Ab einem Wert von 0,7 oder niedriger geht man davon aus, dass das Infektionsgeschehen kontrollierbarer wird.

Datawrapper

Das 7-Tage-R, das weniger Schwankungen ausgesetzt ist, lag am Montagabend bei 1,06. Im Vergleich zum Vortag sank dieser Wert (1,12).

Das Divi-Intensivregister meldet am Dienstagmorgen 4739 Covid-19-Patienten in Intensivbetten. Von den 4739 Patienten sind 2670 an Beatmungsgeräte angeschlossen, das sind rund 56 Prozent der Covid-Intensivpatienten.

Insgesamt sind aktuell laut Intensivregister 22.390 von 27.132 betreibbaren Intensivbetten belegt – das entspricht einer Auslastung von 82,5 Prozent. Außerdem stehen 11.470 Betten als Notfallreserve bereit, die innerhalb von sieben Tagen zusätzlich aufstellbar wären.

Hinweis: Zahlen können aufgrund von Meldeverzug von den tatsächlichen Zahlen abweichen.