News zur Pandemie Coronavirus: Neue Virus-Variante in Südafrika entdeckt

18. Dezember 2020 Aus Von mvp-web

Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie am 18. Dezember

  • Neue Coronavirus-Variante in Südafrika entdeckt (19.04 Uhr)
  • Kanzler Kurz verkündet: Österreich geht am 26. Dezember in dritten Lockdown (18.11 Uhr)
  • Schwedens Regierung empfiehlt erstmals Mundschutz (17.51 Uhr)

Mehr als 30.000 Neuinfektionen in Deutschland – erneut trauriger Rekord bei Corona-Todeszahlen

20.55 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Deutschland auf einem hohen Niveau. Von Donnerstag auf Freitag meldeten die 16 Bundesländer in Summe 30.656 Neuinfektionen (Stand: 18.12., 20.50 Uhr).

Erneut gibt es einen traurigen Rekord bei den Todesfällen. So starben von Donnerstag auf Freitag 788 Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus. Am Tag zuvor waren es 734. Den größten Anstieg bei den Corona-Toten melden Bayern (167) und Nordrhein-Westfalen (149), gefolgt von Sachsen mit 119 hinzugekommenen Todesopfern.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 1.458.070, 25.329 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 206.387 (+4284), 3891 Todesfälle (+97)
  • Bayern: 278.617 (+5278),  5491 Todesfälle (+167)
  • Berlin: 85.236 (+1545), 984 Todesfälle (+26)
  • Brandenburg: 33.715 (+1328), 710 Todesfälle (+34)
  • Bremen: 12.370 (+116), 167 Todesfälle (+2)
  • Hamburg: 31.595 (+547), 426 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 115.473 (+1475), 2004 Todesfälle (+40)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 9477 (+248), 114 Todesfälle (+3)
  • Niedersachsen: 91.737 (+1610), 1586 Todesfälle (+26)
  • Nordrhein-Westfalen: 339.185 (+6506), 5076 Todesfälle (+149)
  • Rheinland-Pfalz: 61.978 (+1240), 1041 Todesfälle (+41)
  • Saarland: 17.651 (+318), 387 Todesfälle (+14)
  • Sachsen: 102.190 (+3412), 2128 Todesfälle (+119)
  • Sachsen-Anhalt: 21.935 (+1036), 377 Todesfälle (+38)
  • Schleswig-Holstein: 20.249 (+508), 322 Todesfälle (+3)
  • Thüringen: 30.275 (+1267), 625 Todesfälle (+29)

Gesamt (Stand 17.12., 20.42 Uhr): 1.458.070 (+30.656), 25.329 Todesfälle (+788)

Vortag (Stand 17.12., 20.42 Uhr): 1.427.414 (+31.051), 24.541 Todesfälle (+734)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 1.025.000) (+21.700)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 330.800 (Vortag: 334.400)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 18.12.): 0,82 (Vortag: 0,88)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4836 (+101)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2760 (+81)

Insgesamt waren in den Krankenhäusern in Deutschland am Freitag 4836 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt, wie aus dem Bericht des DIVI-Intensivregisters hervorgeht. Das entspricht einem bundesweiten Anstieg von 101 Betten im Vergleich zum Vortag. 2760 Patienten (57 Prozent) der Corona-Intensivpatienten wurden demnach künstlich beatmet.

Die Reproduktionszahl liegt mit 0,88 (4-Tage-R-Wert) unter der Marke von 1,0. Am Donnerstag war die Reproduktionszahl mit 0,82 noch etwas niedriger.

Regierung berät über Änderungen bei Regeln für Reiserückkehrer

20.01 Uhr: Reisende, die aus Corona-Hotspots nach Deutschland kommen, sollen künftig spätestens drei Tage nach der Einreise entweder einen negativen Corona-Test, einen Nachweis über eine Impfung oder einen Nachweis vorlegen, dass sie schon Corona hatten. Das sieht ein Referentenentwurf für eine „Coronaschutzverordnung“ des Bundesgesundheitsministeriums vor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Bild“ hatte zuerst darüber berichtet. Einschränkend heißt es aber auch, dass die genannten Regeln gelten „wenn und soweit die oberste Landesgesundheitsbehörde dies durch Allgemeinverfügung festgelegt hat“. Es liegt also in der Zuständigkeit der Bundesländer, ob und wie sie das umsetzen.

Die Verordnung soll dem Entwurf zufolge im Laufe des Januars in Kraft treten und bestehende Regelungen für Reiserückkehrer ablösen. Ein Ministeriumssprecher äußerte sich auf Anfrage nicht dazu und verwies darauf, dass sie momentan Gegenstand einer regierungsinternen Abstimmung sei.

Bisher gilt, dass sich Rückkehrer aus Risikogebieten bis zu zehn Tage in Quarantäne begeben müssen, sich aber davon durch einen negativen Test ab dem fünften Tag nach der Einreise vorzeitig befreien lassen können. Konkret – auch mit eventuellen Abweichungen – ist auch dies in eigenen Verordnungen der Bundesländer geregelt. In Nordrhein-Westfalen war die entsprechende Quarantäne-Pflicht sogar gerichtlich gekippt worden. Ein Reisender hatte geklagt, weil in seinem Urlaubsland die Corona-Zahlen niedriger waren als zu Hause.

Neue Coronavirus-Variante in Südafrika entdeckt

19.04 Uhr: In Südafrika kursiert eine neue Variante des Sars-CoV-2-Virus. Entdeckt worden sei die vorerst 501.V2 genannte Variante bei genetischen Untersuchungen von Proben aus verschiedenen Provinzen, sagte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Freitagabend in einer TV-Rede. Unklar ist bisher, ob sich das Auftauchen der neuen Variante auf künftige Impfungen auswirkt. Die bisherigen Strategien der Regierung sollen jedoch nicht geändert werden.

In Südafrika wurden bisher 892.813 Corona-Fälle bestätigt, mehr als 24.000 Menschen starben in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Regierung hatte Ende März eine landesweite Ausgangsbeschränkung verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, und sie nach einer vorübergehenden Zurücknahme zum Beginn der Feiertagssaison erneut leicht verschärft. Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft.

Kürzlich hatten britische Behörden die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine in Großbritannien gefundene neue Variante des Coronavirus informiert. Nach Angaben der WHO haben sich die schon bekannten Varianten des Virus im Hinblick auf Ansteckungswege oder Schwere der Erkrankung kaum oder gar nicht anders verhalten als das zuerst identifizierte Virus.

Kanzler Kurz verkündet: Österreich geht am 26. Dezember in dritten Lockdown

18.11 Uhr: Österreich geht ab dem 26. Dezember in den dritten Lockdown. Das teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag mit. Ab dem 26. Dezember wird das öffentliche Leben weitgehend runtergefahren. Betroffen sind etwa Gastronomie und körpernahe Dienstleistungen. Das Weihnachtsfest soll allerdings wie gewohnt stattfinden, bekräftigte Kurz. Feiern mit bis zu zehn Personen seien demnach in privaten Haushalten erlaubt. Die Lockdown-Maßnahmen sollen bis auf Weiteres bis zum 24. Januar gelten. Lockerungen soll es für Bürger geben, die sich an für Mitte Januar geplanten Corona-Massentests beteiligen.

Schwedens Regierung empfiehlt erstmals Mundschutz

17.51 Uhr: Weil die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiter steigt, hat die schwedische Regierung am Freitag strengere Regeln angekündigt. In den Restaurants dürfen ab Heiligabend nur maximal vier Personen an einem Tisch sitzen und nach 20 Uhr darf kein Alkohol ausgeschenkt werden.

Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie forderte Ministerpräsident Stefan Löfven die Schweden auf, in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mundschutz zu tragen. Das Nichtbefolgen werde aber nicht unter Strafe gestellt. Johan Carlson von der Gesundheitsbehörde warnte: „Ein Mundschutz sollte niemals als Ersatz oder Alternative zur Distanzierung angesehen werden.“

Einkaufszentren, Geschäfte und Fitness-Studios sind aufgerufen, die Anzahl der Kunden zu begrenzen, um Gedränge zu vermeiden. Museen, Bibliotheken, Schwimmbäder und andere nicht notwendige öffentliche Behörden bleiben bis zum 24. Januar geschlossen. Löfven forderte die Schweden auf, ihre sozialen Kontakte zu begrenzen und möglichst von zu Hause aus zu arbeiten.

Schweden hatte lange auf Empfehlungen vertraut und damit zunächst die Infektionszahlen im Sommer wieder senken können. Seit dem Herbst sind die Zahlen aber rapide in die Höhe geschnellt. Bis Freitag wurden in dem Land mit 10 Millionen Einwohnern fast 8000 Todesfälle mit einer Covid-19-Infektion in Verbindung gebracht. Rund 370.000 Menschen waren als infiziert registriert, 1000 mehr als am Vortag.

Ein Lockdown kommt für die schwedische Regierung weiter nicht in Frage. Der würde von der Gesellschaft nicht akzeptiert, sagte Löfven.

Mecklenburg-Vorpommern schickt Rückkehrer aus deutschen Hotspots in Quarantäne

16.50 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern müssen Reiserückkehrer aus deutschen Corona-Hochrisikogebieten in eine Zwangsquarantäne, wenn sie nur entfernte Verwandte oder Freunde, nicht aber engste Familienangehörige besucht haben. Das beschloss die Landesregierung am Freitag in einer weiteren Corona-Sondersitzung. Mit dieser umstrittenen Vorschrift soll einer verstärkten Einschleppung des Coronavirus entgegengewirkt werden.

Schweiz beschließt Teil-Lockdown – lässt Skigebiete aber offen

16.00 Uhr: Die Schweiz verschärft angesichts weiter steigender Corona-Infektionszahlen die Schutzmaßnahmen erneut. Ab nächsten Dienstag müssen Restaurants, Kinos, Museen und Sportclubs schließen, aber Geschäfte und die Skigebiete dürfen trotz Kritik aus dem Ausland offenbleiben. Das beschloss die Regierung am Freitag. Wenn die Lage sich nicht bessere, gebe es im kommenden Jahr noch strengere Regeln, sagte Präsidentin Simonetta Sommaruga. Die Kantone könnten die Skigebiete schließen. Der Kanton Wallis, in dem etwa Zermatt und Saas Fee liegen, hat bereits eine Genehmigung für den Betrieb fast aller Lifte und Bergbahnen erteilt.

Die Infektionszahlen in der Schweiz gehören – im Verhältnis zur Einwohnerzahl – zu den höchsten in Europa. Dennoch waren Bundesregierung und Kantone bislang zurückhaltend. Erst vergangene Woche waren öffentliche Veranstaltungen verboten worden und es wurde eine Sperrstunde für Restaurants um 19 Uhr eingeführt – allerdings gab es dazu Ausnahmen.

Ärzte und Wissenschaftler schlagen seit Wochen Alarm, dass die Maßnahmen zu lasch sind. Die Krankenhäuser sagen, dass sie an der Kapazitätsgrenze arbeiten. «Wie lange sollen diese Warnungen denn noch gehen, bevor etwas passiert???», twitterte Isabelle Eckerle, deutsche Virologin am Universitätsspital Genf, diese Woche.

Das Bundesamt für Gesundheit meldete am Freitag knapp 4500 neue Infektionen. Das entsprach über 14 Tage 664 Fällen pro 100.000 Einwohner.

Belgische Politikerin twittert versehentlich vertrauliche Corona-Impfstoff-Preise

15.28 Uhr: Eine belgische Politikerin hat offenbar aus Versehen die Corona-Impfstoff-Preise derjenigen Hersteller offengelegt, mit denen die EU-Kommission Verträge abgeschlossen hat: Die Verbraucherschutz-Staatsekretärin Eva De Bleeker veröffentlichte am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter eine Tabelle mit Preisen pro Dosis der Impfstoffe von sechs Unternehmen. Der Eintrag wurde nach kurzer Zeit wieder gelöscht, die Zeitung „Het Laatste Nieuws“ veröffentlichte jedoch einen Screenshot.

Demnach ist das Mittel des US-Unternehmens Moderna am teuersten: Es würde 18 Dollar pro Dosis kosten. Der US-Konzern Johnson & Johnson würde 8,50 Dollar verlangen. Die Preise der anderen Anbieter waren in Euro angegeben: Der Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seinem US-Partner Pfizer liegt demnach bei zwölf Euro pro Dosis, die Tübinger Firma Curevac verlangt zehn Euro, die Franzosen von Sanofi 7,56 Euro. Mit Abstand am günstigsten wäre das Mittel von Astrazeneca mit nur 1,78 Euro pro Dosis.

Die EU-Kommission hat im Auftrag der EU-Mitgliedstaaten Lieferverträge mit diesen sechs Anbietern abgeschlossen. Unter Verweis auf Geheimhaltungsklauseln in den Verträgen wollte die Brüsseler Behörde die von De Bleeker verbreiteten Informationen am Freitag nicht kommentieren.

Insgesamt belaufen sich die Lieferverträge der EU auf gut 1,3 Milliarden Dosen. Zudem wurden Optionen für 660 Millionen weitere Dosen vereinbart. Für die aussichtsreichsten Impfstoffe nutzte die Kommission diese Optionen bereits und stockte die Bestellung bei Pfizer-Biontech von 200 auf 300 Millionen und bei Moderna von 80 auf 160 Millionen Dosen auf.

Mit dem Mittel von Pfizer-Biontech soll noch in diesem Jahr der erste Corona-Impfstoff zugelassen werden. Moderna könnte bald darauf folgen. Bei den anderen Herstellern dürfte eine Zulassung wenn überhaupt erst einige Monate später erfolgen. Sanofi hatte zuletzt größere Probleme bei der Entwicklung eingeräumt.