Vogelgrippe: Inzwischen 13 Fälle in MV bestätigt

Vogelgrippe: Inzwischen 13 Fälle in MV bestätigt

28. November 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 28.11.2022 16:38 Uhr

In Mecklenburg-Vorpommern sind bei Kleintierhaltern seit Freitag 13 neue Vogelgrippe-Fälle aufgetreten. Das hat das Landwirtschaftsministerium bestätigt.

In 13 Geflügelbeständen in Mecklenburg-Vorpommern sind inzwischen seit vergangenen Freitag amtlich bestätigte Vogelgrippe-Fälle registriert worden. Nach Angaben des Landwirtschaftsministerium sind sie in den fünf Landkreise Nordwestmecklenburg, Rostock, Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald festgestellt worden. Es handelt sich vor allem um Hühner-Bestände, aber auch Gänse- und Enten-Bestände sind betroffen. Amtlich bestätigt werden Vogelgrippe-Fälle vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems. Das FLI ist das nationale Referenzinstitut für Tierseuchen.

Weitere Verdachtsfälle

Unterdessen gibt es zahlreiche weitere Verdachtsfälle. Von den Veterinären der Landkreise wurden Blutproben genommen. Wenn diese Blutproben positiv sind, werden die infizierten toten Vögel ins FLI geschickt, das Blut- und Gewebeproben untersucht. Wenn die FLI-Experten ebenfalls das Virus nachweisen, wird der Fall als amtlich bestätigt bewertet.

Nur Hobby-Züchter betroffen

Betroffen sind derzeit nur Hobby-Züchter, keine großen kommerziellen Geflügelbetriebe.
Die Behörden versuchen nun zu verhindert, dass das hoch ansteckende Virus H5N1 in einen Großbetrieb überspringt. Wird der Verdacht auf Vogelgrippe bestätigt, wird in der Regel eine Sperrzone mit einem Durchmesser von drei Kilometern und einer Beobachtungszone von zehn Kilometern um den Fundort eingerichtet. Innerhalb der Sperrzone gilt ein Freilaufverbot für Hunde und Katzen. Tierhalter werden verpflichtet ihre Tiere zur Sicherheit in den Ställen zu lassen.

Stimmung unter den Züchtern „katastrophal“

Laut Agrarministerium wurden bislang 620 erkrankte Tiere getötet. Unter den Hobby-Züchtern sei die Stimmung angespannt, wenn nicht sogar katastrophal, sagte der Landesvorsitzende des Bundes der Rassegeflügelzüchter, Steffen Kraus. Bei einigen stehe das Lebenswerk auf dem Spiel, an dem einige 40 oder gar 50 Jahre gearbeitet haben, so Kraus bei NDR MV Live. Der Verband habe zu Spenden aufgerufen, um den betroffenen Züchtern zu helfen.

Rassegeflügelschau als Seuchenherd in Verdacht

Der Ursprung der derzeitigen Häufung der Vogelgrippe-Fälle ist nach Ansicht des Landwirtschaftsministeriums vermutlich in der Landesverbandsschau der Rassegeflügelzüchter in Demmin (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) zu suchen, wo sich vor neun Tagen offenbar ausgestellte Tiere infiziert haben. Das Ministerium vermutet, dass sämtliche Regionen Mecklenburg-Vorpommerns betroffen seien könnten, da in Demmin 241 Aussteller aus dem ganzen Nordosten zusammengekommen waren. Mehrere weitere Geflügelschauen wurden deshalb am vergangenen Wochenende abgesagt.