Einsatzbilanz: So war die Silvesternacht in MV

Einsatzbilanz: So war die Silvesternacht in MV

1. Januar 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 01.01.2023 13:11 Uhr

Nach zwei Jahreswechseln mit Corona-Maßnahmen haben die Menschen ohne Einschränkungen ins Jahr 2023 gefeiert – und ausgiebig geböllert! Landesweit rückte die Polizei zu rund 500 Einsätzen aus.

Dies entspreche etwa wieder dem Niveau vor der Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen, heißt es von der Polizei. Rund 40 Menschen wurden beim Abbrennen von Feuerwerk, bei Unfällen oder bei Schlägereien verletzt. Die Einsatzkräfte in den Inspektionsbereichen Stralsund, Anklam und Neubrandenburg verzeichneten in der Silvesternacht rund 200 Einsätze. Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg mitteilte, mussten die Beamten mehrere Strafanzeigen aufnehmen, unter anderem wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und Körperverletzung.

Viele Einsätze kurz nach dem Jahreswechsel

Vom Polizeipräsidium Rostock heißt es, dass bis 5 Uhr morgens rund 300 Notrufe eingegangen seien. Die meisten davon in den ersten zwei Stunden nach dem Jahreswechsel. Eine ausführliche Bilanz der Silvesternacht will die Polizei aber noch im Laufe des Vormittags herausgeben. Darüber hinaus hat es in der Nacht insgesamt zwölf Verkehrsunfälle gegeben, bei denen zwei Personen schwer und eine Person leicht verletzt wurden. In einigen Fällen war Alkohol im Spiel.

Historisches Rathaus in Grabow stark beschädigt

 

Das Grabower Rathaus wurde durch Pyrotechnik beschädigt. Scheiben des historischen Gebäudes splitterten.

In Grabow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) wurden nach Angaben der Polizei das Rathaus und umliegende Häuser massiv durch Pyrotechnik mit großer Sprengkraft beschädigt. Der Schaden wird auf 30.000 Euro geschätzt. Die Bürgermeisterin der Stadt, Kathleen Bartels, zeigt sich am Neujahrstag empört: „Vor dem Rathaus war wirklich ein Scherbenmeer.“ Es wurde 1727 erbaut und sei bisher wahnsinnig gut erhalten gewesen, so die Bürgermeisterin weiter. „Da blutet einem das Herz. Wenn man diese massiven Schäden sieht, ist das schon ganz doll bitter“, bedauert sie im Interview mit NDR 1 Radio MV.

Schwerer Brand in Torgelow

Auch die Feuerwehren im Land hatten keine ruhige Nacht. Sie mussten zu mehreren Bränden ausrücken. Bei fünf Fällen besteht sogar der Verdacht der Brandstiftung. Ein folgenschweres Feuer ereignete sich in Torgelow (Landkreis Vorpommern-Greifswald). Dort geriet eine Wohnung im zweiten Obergeschoss in Brand, nachdem offenbar eine Feuerwerksrakete durch ein angekipptes Fenster in die Wohnung geflogen war. Vier Bewohner mussten wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung in umliegende Krankenhäuser gebracht werden.

Ein weiterer Brand ereignete sich Carpin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Nach aktuellen Erkenntnissen fingen ein Carport und ein darunter abgestellter Pkw Feuer. Der geschätzte Gesamtsachschaden beläuft sich auf rund 150.000 Euro. Auch in Storkow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) brannte ein Auto komplett. In Anklam brannte der Balkon eines Mehrfamilienhauses. Der Schaden liegt bei rund 50.000 Euro.