Krieg Tag 335 Do 26.01.2023 ++ Kreml nennt Panzerlieferung „direkte Beteiligung“ ++

Krieg Tag 335 Do 26.01.2023 ++ Kreml nennt Panzerlieferung „direkte Beteiligung“ ++

26. Januar 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 26.01.2023 14:17 Uhr

Der Kreml bezeichnet die Panzerlieferungen von unter anderem Deutschland als „direkte Beteiligung am Konflikt“. Dem britischen Geheimdienst zufolge wird Russland wohl weitere Einheiten in Belarus trainieren lassen.


  • Russland nennt Kampfpanzerlieferung „direkte Beteiligung“
  • Ukraine meldet Luftalarm in meisten Teilen des Landes
  • Russland kritisiert UNESCO-Entscheidung zu Odessa als „politisch motiviert“
  • Selenskyj fordert nach Panzer-Zusage auch Langstreckenraketen und Jets

14:15 Uhr

Theologin Käßmann: Waffenlieferung bedeutet weitere Eskalation

Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, sieht die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine kritisch. Für sie sei das „bedrückend“, sagte Käßmann dem MDR. Es bedeute einen weiteren Schritt der Eskalation. Dabei sei lange Zeit beschwichtigt worden, es würden nur Verteidigungs- und keine Angriffswaffen geliefert, sagte Käßmann. Sie frage sich nun: „Wie lange soll das noch weitergehen?“ Dabei müsse ihrer Meinung nach doch vielmehr erörtert werden: „Wie können die Waffen schweigen?“ Und: „Wie kommen wir da raus aus diesem Krieg?“ Statt immer mehr Waffen brauche es Deeskalation.

Zugleich betonte die evangelische Theologin, berechtigt sei auch die Meinung, mit Waffen Menschenleben zu schützen. „Aber ich finde, dass in unserem Land und in meiner Kirche auf die Stimmen gehört werden muss, die beschwichtigen“, sagte Käßmann. Es dürften nicht diejenigen niedergemacht werden, die sich für Behutsamkeit, Exitstrategien, Diplomatie, Waffenstillstand und Deeskalation aussprächen.

14:06 Uhr

Schwedens Regierungschef: Tür zur NATO nicht verschlossen

Trotz des Streits mit der Türkei über einen NATO-Beitritt gibt sich Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson optimistisch. „Da gibt es eine Chance, ohne jeglichen Zweifel“, sagte Kristersson nach einem Bericht der Nachrichtenagentur TT. Er wage zwar nicht, einen Zeitplan zu erstellen. „Aber ich hoffe, dass es so schnell wie möglich passiert.“

Anfang der Woche hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt, Schweden könne nicht mit der Unterstützung seines Landes für einen Beitritt rechnen, nachdem ein islamfeindlicher Politiker nahe der türkischen Botschaft in Stockholm einen Koran verbrannt hatte. Die Türkei habe aber nie ausdrücklich gesagt, dass die Tür für Schweden ganz verschlossen sei, sagte Kristersson. Diesen Eindruck hätten auch die Gespräche vermittelt, die man seit dem Sommer mit der Türkei geführt habe. „Wir können unterschiedliche Auffassungen davon haben, wo wir uns im Prozess befinden, aber über das Endziel des Prozesses besteht kein Zweifel“, sagte der Ministerpräsident.

Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson gibt sich optimistisch: Die Türkei habe nie ausdrücklich gesagt, dass die Tür für Schweden ganz verschlossen sei. Bild: dpa

Schweden will zusammen mit Finnland infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Mitglied der westlichen Militärallianz werden. Das NATO-Mitglied Türkei will einer Aufnahme bislang nicht zustimmen.

13:55 Uhr

Polen will bei Ukraine-Hilfen weiter Druck auf Berlin ausüben

Auch nach der Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von 14 „Leopard“-Kampfpanzern an die Ukraine will Polen weiter Druck auf Berlin machen. „Polen war, ist und wird weiterhin der Motor der Unterstützung für die Ukraine sein, während Deutschland die Bremse ist, und vielleicht wurde diese Bremse gestern gelöst“, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak im öffentlich-rechtlichen Radiosender Jedynka. „Wir werden diesen Druck auf die Deutschen weiterhin ausüben.“ Zuvor hatte Blaszczak mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) telefoniert.

13:42 Uhr

Kiew: Russland feuert 55 Raketen auf Ukraine ab

Bei einem weiteren massiven Angriff auf die Ukraine hat Russland nach Angaben aus Kiew 55 Raketen abgefeuert. Davon seien 85 Prozent abgefangen worden, teilte der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj im Nachrichtendienst Telegram mit. Die russische Armee habe auch zwei Hyperschallraketen des Typs Kinschal eingesetzt, die von der Flugabwehr nicht abgefangen werden können. Energieminister Herman Haluschtschenko zufolge wurden mehrere Objekte der Energieinfrastruktur getroffen, weshalb der Strom ausfiel. Besonders schwer sei die Situation in den Gebieten Kiew, Winnyzja und Odessa.

Krieg gegen die Ukraine: Reportage über russische Angriffe in Kostjantyniwka

Krieg gegen die Ukraine: Reportage über russische Angriffe in Kostjantyniwka

Isabel Schayani, WDR, zzt. Kostjantyniwk, tagesschau 12:00 Uhr, 26.1.2023
Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

13:38 Uhr

Schwimmende Kraftwerke für die Ukraine

Millionen Menschen haben in der Ukraine nur eingeschränkten Zugang zu Strom und Wasser. Schiffskraftwerke aus der Türkei sollen nun dabei helfen, das Land mit Elektrizität zu versorgen.

 26.01.2023
Zerstörte Infrastruktur Schwimmende Kraftwerke für die Ukraine

Wegen Russlands Angriffen haben Millionen Menschen in der Ukraine nur eingeschränkten Zugang zu Strom und Wasser.

 

 

 

13:22 Uhr

Russische Regierung will leichter auf Staatsfonds zugreifen

Die russische Regierung soll den mit vielen Milliarden gefüllten Staatsfonds künftig leichter anzapfen können. Investitionen zur Krisenbekämpfung sollen unabhängiger von der Höhe der liquiden Mittel des Fonds getätigt werden, teilte das Finanzministerium in Moskau mit. „Diese Änderungen werden eine verlässliche Unterstützung für Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft unter den derzeitigen schwierigen geopolitischen und makroökonomischen Bedingungen gewährleisten“, hieß es zur Begründung.

Mit dem Schritt sollen Investitionen in die Krisenbekämpfung ermöglicht werden. Die fiskalisch konservativen Behörden Russlands sind bei der Verwendung von Mitteln aus dem Staatsfonds traditionell eher zurückhaltend. Die nun geplanten Änderungen deuten darauf hin, dass sie kreativer vorgehen wollen, um wirtschaftliche Einbrüche zu verhindern. Moskau hat seine Ausgaben für den Krieg gegen die Ukraine aufgestockt, während die Wirtschaft schrumpft und der Staat im vergangenen Jahr ein Finanzierungsdefizit auswies.

13:09 Uhr

Caritas-Helfer bei Angriff verwundet

Bei einer Hilfsmission der Caritas in der Ostukraine sind ein Priester und eine Ordensfrau nach Angaben der griechisch-katholischen Kirche von der russischen Armee angegriffen und verletzt worden. Beide müssen nun mehrere Wochen in einer Klinik behandelt werden, wie die Kirche auf ihrer Website mitteilte. Es bestehe aber keine Lebensgefahr.

Das Oberhaupt der mit Rom verbundenen Kirche, der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, sagte in einer Videobotschaft, das Caritas-Team mit insgesamt vier Mitgliedern sei am Dienstag mit dem Auto im Norden der Region Charkiw unterwegs gewesen, um Hilfsgüter zu verteilen, als es unter „feindlichen Artilleriebeschuss“ geraten sei. Die Russen hätten mit Absicht auf eine humanitäre Mission geschossen, sagte der 52-Jährige.

13:03 Uhr

USA organisieren neues Treffen für Waffenlieferungen an Ukraine

Die USA organisieren am 14. Februar in Brüssel ein weiteres Treffen zur Koordinierung von Waffenlieferungen an die Ukraine. Die Beratungen im sogenannten Ramstein-Format finden am Rande von Gesprächen der NATO-Verteidigungsminister statt, teilte das Bündnis mit. Die „Kontaktgruppe zur Verteidigung der Ukraine“ hatte sich am Freitag vergangener Woche auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz getroffen. Dabei ging es insbesondere um die inzwischen offiziell angekündigte Lieferung von westlichen Kampfpanzern an die Ukraine.

13:00 Uhr

Strack-Zimmermann lehnt Lieferung von Kampfflugzeugen an Ukraine ab

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat die Forderung der Ukraine nach der Lieferung von Kampfflugzeugen zurückgewiesen. Flugzeuge seien „eine völlig andere Sache“ als die nun zugesagten „Leopard“-Kampfpanzer, sagte Strack-Zimmermann im SWR. „Ich sehe das nicht.“ Für sie komme die Lieferung von Kampfjets und Langstreckenraketen jedenfalls „nicht in Frage“.

„Wir haben Anfang des Krieges klargemacht, dass wir eine Flugverbotszone nicht schützen können“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag. „Man müsste dann auch Stellungen auf russischem Boden bombardieren, damit die eigenen Flugzeuge nicht heruntergeholt werden.“ Deutschland und andere Unterstützerstaaten konzentrierten sich jetzt darauf, die zugesagten Panzer zu verlegen und ukrainische Soldaten auf ihnen zu schulen.

12:48 Uhr

Norwegen will ukrainische Soldaten ausbilden

Norwegen will in diesem Frühjahr etwa hundert ukrainische Soldaten weiterbilden. „Die Ukraine braucht mehr und besser ausgebildete Soldaten, um gegen die russischen Invasionstruppen zu kämpfen“, sagte Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram der Zeitung „Dagens Næringsliv“. Die Soldaten müssten ihre Kompetenzen in verschiedenen Fachbereichen erweitern. Das fünf- bis sechswöchige Spezialtraining soll Kurse in medizinischer Versorgung, Teamleitung und Scharfschießen umfassen.

Bislang bildet Norwegen ukrainische Soldaten lediglich im Umgang mit Material aus, das das skandinavische Land für den Krieg gegen Russland zur Verfügung stellt. Am Mittwoch hatte Norwegen angekündigt, der Ukraine ebenfalls „Leopard 2“-Kampfpanzer liefern zu wollen.

12:31 Uhr

Neue Welle russischer Raketenangriffe

Die Ukraine hat eine weitere Welle russischer Raketenangriffe gemeldet. Laut Kiew wurde dabei ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt. In Odessa wurde demnach die Energie-Infrastruktur beschädigt.

 26.01.2023
Krieg gegen die Ukraine Neue Welle von russischen Angriffen

Die Ukraine meldet eine weitere Welle russischer Raketenangriffe – aus Kiew wird ein Toter gemeldet.

 

 

 

12:04 Uhr

Frankreichs Außenministerin besucht Odessa

Die französische Außenministerin Catherine Colonna ist in der ukrainischen Stadt Odessa am Schwarzen Meer eingetroffen. „In Odessa! Um Frankreichs Unterstützung der Souveränität der Ukraine zu zeigen“, hieß es auf dem Twitter-Account der Ministerin unter einem Foto, das sie in der Nähe von Polizeiautos vor einem Schriftzug mit dem Stadtnamen zeigte. Der Besuch sollte nur wenige Stunden dauern.

Kurz zuvor hatten ukrainische Behörden russische Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Nähe von Odessa gemeldet. Bei dem Angriff habe es keine Verletzten gegeben, teilte der Leiter der Militärverwaltung mit. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich in Schutzräumen aufzuhalten. Die UNESCO hatte die Altstadt von Odessa am Mittwoch auf die Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen.

10:57 Uhr

Pistorius sagt „Leopard“-Lieferung bis Ende März zu

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat der Ukraine die Lieferung deutscher „Leopard“-2-Panzer bis „Ende März“ zugesagt. Kiew werde die Panzer zum „Ende des ersten Quartals“ erhalten, sagte Pistorius nach seiner Ankunft bei einem Truppenbesuch in Sachsen-Anhalt. Auf die Frage, ob dies rechtzeitig sei, um die Ukraine vor einer erwarteten russischen Frühjahrsoffensive zu stärken, sagte Pistorius: Nach allem, was er wisse, sei dies „rechtzeitig“.

 26.01.2023
Zusage von Pistorius Ukraine bekommt Panzer „bis Ende März“

Mit der Rüstungsindustrie will er zügig besprechen, wie Bestände der Bundeswehr aufgefüllt werden können.

 

 

 

 

10:49 Uhr

Mutmaßlicher Mittäter wegen Russland-Spionage in U-Haft

Nach der Festnahme eines Mitarbeiters des Bundesnachrichtendienstes (BND) wegen Spionage für Russland sitzt nun auch ein mutmaßlicher Mittäter in Untersuchungshaft. Der Mann wird nach Angaben des Generalbundesanwalts in Karlsruhe verdächtigt, die von dem BND-Mitarbeiter ausspionierten geheimen Informationen nach Russland gebracht und dort einem Geheimdienst übergeben zu haben.

 26.01.2023
Spionage beim BND Mutmaßlicher Mittäter in U-Haft

Der Mann soll ausspionierte Informationen nach Russland gebracht haben.

 

 

 

 

10:40 Uhr

Russland nennt Kampfpanzerlieferung „direkte Beteiligung“

Russland bezeichnet die von den USA und Deutschland sowie weiteren europäischen Staaten angekündigte Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine als direkte Beteiligung. „In Moskau betrachten wir dies als eine direkte Beteiligung am Konflikt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Diese Beteiligung nehme zu. Den Krieg erklären werde Russland trotzdem nicht, sagte er weiter.

Auch der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass: „Die USA und die NATO beteiligen sich am Konflikt in der Ukraine.“ Sie versuchten, ihn in die Länge zu ziehen. Moskau wirft den USA und der EU immer wieder vor, in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland zu führen.

10:25 Uhr

Klitschko bestätigt ein Todesopfer

Bei dem russischen Raketenangriff auf Kiew sind mindestens ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden. Eine Rakete sei in ein Gebäude eingeschlagen, das aber nicht als Wohnhaus diene, teilte der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Verletzten wurden demnach ins Krankenhaus gebracht. Den ukrainischen Behörden zufolge starteten die russischen Streitkräfte eine ganze Welle von Raketenangriffen mitten im morgendlichen Berufsverkehr.

10:18 Uhr

Heusgen: Scholz‘ Zögern hat „bitteren Nachgeschmack“

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für das Zögern in der Frage um die Lieferung der „Leopard“-Kampfpanzer an die Ukraine kritisiert. Das habe einen „bitteren Nachgeschmack“, sagte Heusgen im ZDF-Morgenmagazin. „Deutschland hätte das viel früher machen müssen.“ Deutschland erhebe immer wieder die Erwartung und den Anspruch, Führung in Europa zu übernehmen. „Und dann kann man eben als Letzter nicht das Nötigste machen.“ Aus Sicht von Heusgen ist es falsch, sich in solchen Fragen von den USA abhängig zu machen.

09:59 Uhr

Klitschko: Explosion in Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew soll mindestens eine Explosion zu hören gewesen sein. Der Bürgermeister, Vitali Klitschko, rief die Menschen auf, in Schutzräumen zu bleiben. „Explosion in Kiew! Bleibt in Schutzräumen“, schrieb er auf Telegram. Auch Reporter der Nachrichtenagentur Reuters sowie heimischer Medien berichteten von mindestens einer Explosion.

Das Militärkommando in der Hauptstadt teilte auf Telegram mit, mehr als 15 russische Raketen in Richtung Kiew seien abgefangen worden. Allerdings sei damit die Gefahr von Luftangriffen noch nicht vorbei. Die Menschen sollten in den Schutzräumen bleiben, bis der Luftalarm aufgehoben sei.

09:45 Uhr

Laut Ukraine mehrere russische Raketen eingeschlagen

In der im Zentrum der Ukraine gelegenen Region Winnyzja schlagen nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe mehrere russische Raketen ein. Auch in anderen Gebieten seien Raketen niedergegangen, sagte der Sprecher der Luftwaffe, Jurij Ignat, der Nachrichtenagentur Reuters zufolge im ukrainischen Fernsehen. Die genauen Gebiete benannte er demnach nicht. Die Regionalregierung von Winnyzja bestätigte die Einschläge. Opfer gebe es aber nicht.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

09:35 Uhr

London: Russland wird weiter Einheiten in Belarus trainieren

Großbritannien rechnet damit, dass Russland weitere Einheiten zur Ausbildung und zur Auffrischung ins Nachbarland Belarus schickt. Die 2. Garde-motorisierte-Schützendivision habe ihr Training offensichtlich abgeschlossen und werde vermutlich bald wieder in die Kämpfe in der Ukraine geschickt, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

Russland werde das Modell vermutlich fortsetzen, um so seine Kräfte in der Ukraine aufrechtzuerhalten. Die nun in Belarus trainierte Division habe zu Kriegsbeginn heftige Verluste erlitten, hieß es weiter. „Sie besteht nun hauptsächlich aus mobilisierten Soldaten mit älterem Gerät, das aus Lagern stammt. Ihre Kampfkraft wird trotz mehrwöchiger Ausbildung wahrscheinlich begrenzt sein“, so das Ministerium.

09:35 Uhr

Selenskyj: Truppen stehen im Süden und Osten unter Druck

Die ukrainischen Truppen stehen nach Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Gebiet Saporischschja im Süden des Landes sowie im Osten unter Druck. Die russischen Truppen attackierten ohne Rücksicht auf Verluste, sagte er dem britischen Sender Sky News. „Es sind außerordentliche Zahlen. Sie scheren sich nicht darum“, so Selenskyj. „Auf ihrer Seite gibt es Tausende Tote, aber sie werfen einfach Leute rein.“ Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Dunkelgrün: Vormarsch der russischen Armee. Schraffiert: Von Russland annektierte Gebiete. Bild: ISW/25.01.2023

Zudem bekräftigte er seine Absage an Verhandlungen mit Russland vor einem Rückzug der russischen Truppen. Gespräche seien nur möglich, wenn Russland seine Soldaten abziehe, seinen Fehler eingestehe und es vielleicht eine neue Führung in Moskau gebe. „Nur dann kann die Situation gelöst werden. Nur dann sind Verhandlungen möglich.“ Der Präsident hatte Verhandlungen mit Kremlchef Wladimir Putin bereits Ende September 2022 per Dekret verboten.

 26.01.2023
Lieferung von „Leopard“ und „Abrams“ Selenskyj dankt – und bittet um Kampfjets

Die Ukraine bekommt Panzer aus den USA und aus Deutschland. Nun bittet Selenskyj auch um Jets und Raketen.

 

 

 

08:24 Uhr

Klingbeil: Kampfpanzerlieferung deutliches Zeichen an Putin

Die von der Bundesregierung angekündigte Lieferung der „Leopard“-Kampfpanzer ist aus Sicht von SPD-Chef Lars Klingbeil ein deutliches Zeichen in Richtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dass der Westen zusammenstehe, bringe Putin wahrscheinlich zum Nachdenken, sagte Klingbeil im Deutschlandfunk. Es sei wichtig, dass Deutschland die Entscheidung mit den Verbündeten getroffen habe, um nicht alleine in der Kritik Russlands zu stehen. „Wir erleben ja immer wieder auch aggressive verbale Ausfälle, Drohungen von Russland.“

Das Zögern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verteidigte Klingbeil. Scholz habe einen „kühlen Kopf bewahrt“, sagte er. „Manchmal dauern diplomatische Gespräche seine Zeit, bis man eine kraftvolle Entscheidung auch im Bündnis treffen kann. Manche haben die Nerven verloren in den letzten Wochen, Olaf Scholz hat das nicht getan.“

 25.01.2023
„Leopard“ und „Abrams“ Der Panzerpakt von Scholz und Biden

Nach den „Leopard“-Zusagen, erhält die Ukraine nun auch „Abrams“-Panzer.

 

 

 

08:13 Uhr

Präsidialamt: Erste Raketen abgeschossen

Nach Angaben der Ukraine wurden mindestens zwei Raketen über dem Gebiet der Region Mykolajiw im Süden des Landes gesichtet. „Raketen fliegen innerhalb des Territoriums der Ukraine. Mindestens zwei nordwestlich durch Mykolajiw Region“, sagte der Gouverneur der Region, Witalij Kim, auf der Telegram. Der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, teilte laut der Nachrichtenagentur Reuters zudem mit: „Die ersten russischen Raketen wurden abgeschossen.“

08:00 Uhr

Polen erwartet ersten „Abrams“-Panzer im Frühjahr

Polen rechnet damit, dass es im Frühjahr den ersten „Abrams“-Panzer aus den USA erhält. Dieser werde von der polnischen Armee genutzt werden, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak im Sender Polskie Radio 1. „In diesem Jahr werden 58 Ambrams in Polen ankommen.“

07:53 Uhr

Ukraine meldet fast landesweit Luftalarm

In den meisten Teilen der Ukraine gibt es nach Behördenangaben Luftalarm. Die regionalen Behörden warnten die Bevölkerung vor möglichen Angriffen. Das Energieunternehmen DTEK ordnete wegen der Gefahr von Raketenangriffen die Notabschaltung der Stromversorgung in den Regionen Kiew, Odessa und Dnipropetrowsk an.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

07:32 Uhr

Ukraine: 24 russische Drohnen zerstört

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 24 russische Drohnen zerstört. Russland habe in der Nacht erfolglos versucht, mit den Flugkörpern vor allem Regionen in der Zentralukraine und die Hauptstadt Kiew anzugreifen. Dies sei von Flugabwehrwaffen verhindert worden, teilte das militärische Kommando der Ukraine mit. Es bestehe eine große Gefahr von weiteren Luft- und Raketenangriffen. Der Regionalverwaltung von Kiew zufolge seien 15 der 24 Drohnen rund um die Hauptstadt abgeschossen worden, es sei kein Schaden entstanden.

 

05:18 Uhr

Pistorius will Waffenlücken bei Bundeswehr rasch schließen

 26.01.2023
Bundeswehr-Bestände Pistorius will Waffenlücken rasch schließen

Waffenlieferungen nach Kiew reißen Lücken bei der Bundeswehr. Das Verteidigungsministerium will rasch gegensteuern.

 

 

 

03:20 Uhr

Rheinmetall will „Leopard“-Panzer für Ukraine mit viel Munition bestücken

Der Rüstungskonzern Rheinmetall steht bereit, große Mengen an Munition für die „Leopard“-Panzer zu liefern, die Deutschland und andere Länder in die Ukraine schicken werden. „Rheinmetall ist vorbereitet und hat seine Kapazitäten im Munitionsbereich – und insbesondere im Bereich Großkaliber – vorsorglich deutlich erhöht“, erklärt das Düsseldorfer Unternehmen der Zeitung „Rheinischen Post“. „Dafür haben wir massiv investiert und tun dies auch weiterhin, indem wir neue Fertigungsanlagen entstehen lassen und zusätzliches Personal aufbauen. Wir tun alles dafür, die Ukraine sowie NATO und Bundesregierung zu unterstützen, auch mit der benötigten Munition.“ Mit den erhöhten Kapazitäten sei der Konzern in der Lage, auch einen absehbar steigenden Bedarf der Bundeswehr und der Streitkräfte anderer „Leopard“-Nutzerstaaten zu decken.

02:32 Uhr

Russland kritisiert UNESCO-Entscheidung zu Odessa als „politisch motiviert“

Russland hat scharfe Kritik an der Entscheidung der UNESCO geübt, die Altstadt der ukrainischen Hafenstadt Odessa zum gefährdeten Welterbe zu erklären. Dieser Schritt sei „politisch motiviert“, erklärte am Abend das Außenministerium in Moskau. Eine Gruppe westlicher Staaten habe die Entscheidung erzwungen. „Sie war hastig vorbereitet und ohne Respekt vor den eigentlich hohen Standards der UNESCO“, kritisierte das russische Außenministerium weiter.

Die UNESCO hatte die Altstadt von Odessa am Mittwoch in die Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen, was unter anderem besseren Zugang zu technischer und finanzieller Unterstützung bedeutet. „Odessa, eine freie Stadt, eine weltoffene Stadt mit einem berühmten Hafen, die Filme, Literatur und die Kunst geprägt hat, steht nun unter verstärktem Schutz der internationalen Gemeinschaft“, erklärte UNESCO-Generalsekretärin Audrey Azoulay.

02:32 Uhr

Selenskyj fordert nach Panzer-Zusage auch Langstreckenraketen und Jets

Wenige Stunden nach der Zusage von Kampfpanzer-Lieferungen seitens Deutschlands und der USA hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die westlichen Verbündeten seines Landes auch um Langstreckenraketen und Kampfflugzeuge gebeten. „Je mehr Unterstützung unsere Helden an der Front von der Welt erhalten, desto schneller wird die russische Aggression beendet“, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache.

Der Staatschef dankte zudem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Präsident Joe Biden für deren Zusage, Kampfpanzer zu liefern. Selenskyj sagte, er habe mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gesprochen. Es sei wichtig für die Ukraine, auch „die Lieferung von Langstreckenraketen auf den Weg zu bringen“. Kiew und seine westlichen Verbündeten müssten zudem „unsere Zusammenarbeit bei der Artillerie ausweiten“ und die „Entsendung von Kampfflugzeugen“ ermöglichen.