Coronavirus: NRW untersagt Testverweigerern Zugang zu Pflegeheimen

24. Dezember 2020 Aus Von mvp-web

Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie am 23. Dezember

  • 28.724 Neuinfektionen in Deutschland, 351 neue Todesfälle – R-Wert bleibt unter 1 (20.41 Uhr)
  • Corona-Mutation auch in der Schweiz nachgewiesen (20.05 Uhr)
  • Corona-Mutation aus Großbritannien erstmals in Deutschland nachgewiesen (16.22 Uhr)
  • Neue Virus-Variante in Nigeria entdeckt (13.35 Uhr)
  • Zittau-Bürgermeister setzt dramatischen Post ab (13.05 Uhr)
  • Spahn will bis zum Sommer alle Deutschen impfen – die wollen (11.47 Uhr)
  • Zahlen verdoppelt: Massiver Anstieg der Corona-Fallzahlen in Brandenburg (11.40 Uhr)
  • Bestatter wütend: „Wir räumen gerade die Altenheime leer“ (07.15 Uhr)

28.724 Neuinfektionen in Deutschland, 351 neue Todesfälle – R-Wert bleibt unter 1

20.41 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Deutschland auf einem hohen Niveau. Von Mittwoch auf Donnerstag haben 15 Bundesländer in Summe 28.724 Neuinfektionen gemeldet (Stand: 24.12., 20.37 Uhr) – nur Bremen gibt über die Weihnachtstage keine neuen Zahlen bekannt. Insgesamt wurden nach Berechnungen von FOCUS Online 351 neue Todesfälle gemeldet.

Die meisten neuen Infektionen meldeten NRW (+6629), Bayern (+5218) und Sachsen (+3661).

Was Mut macht: Der sogenannte R-Wert hält sich nach einem starken Abfall in den vergangenen Tagen mit 0,87 immer noch unter 1. Das bedeutet, dass ein Corona-Infizierter im Schnitt 0,87 weitere Personen ansteckt. Der R-Wert ist einer von mehreren wichtigen Indikatoren, um den Verlauf der Pandemie einschätzen zu können.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 1.604.781, 28.803 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 225.344 (+3499), 4372 Todesfälle (+42)
  • Bayern: 302.072 (+5218), 5821 Todesfälle (+251)
  • Berlin: 92.079 (+952), 1116 Todesfälle (+11)
  • Brandenburg: 40.078 (+1181), 878 Todesfälle (+22)
  • Bremen: 13.022, 177 Todesfälle – Gesundheitsamt meldet an Weihnachtstagen nicht –
  • Hamburg: 34.458 (+584), 498 Todesfälle (+15)
  • Hessen: 126.214 (+1165), 2331 Todesfälle (+35)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 10.685 (+151), 134 Todesfälle (+7)
  • Niedersachsen: 100.318 (+2147), 1763 Todesfälle (+32)
  • Nordrhein-Westfalen: 369.048 (+6629), 5777 Todesfälle (+170)
  • Rheinland-Pfalz: 67.521 (+799), 1213 Todesfälle (+15)
  • Saarland: 19.122 (+250), 425 Todesfälle (+4)
  • Sachsen: 119.525 (+3661), 2645 Todesfälle (+98)
  • Sachsen-Anhalt: 26.178 (+836), 507 Todesfälle (+27)
  • Schleswig-Holstein: 22.852 (+306), 355 Todesfälle (+3)
  • Thüringen: 36.265 (+1348), 791 Todesfälle (+34)

Gesamt (Stand 24.12., 20.37 Uhr): 1.604.781 (+28.724), 28.803 Todesfälle (+351)

Vortag (Stand 23.12., 21.40 Uhr): 1.576.057 (+30.304), 28.452 Todesfälle (+944)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 1.184.400 (+24.300)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 391.578 (Vortag: 387.578)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 24.12.): 0,87 (Vortag: 0,83)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 5.339 (+125)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2827 (+23)

Corona-Mutation B.1.1.7 jetzt auch in der Schweiz nachgewiesen

20.05 Uhr: Die neue Coronavirus-Mutation B.1.1.7 ist jetzt auch in einem weiteren deutschen Nachbarland aufgetaucht. „In der Schweiz wurde nun zum ersten Mal in zwei Proben die neue Variante aus Großbritannien nachgewiesen“, schreibt das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstagabend.

Die neuen Corona-Varianten, die zuerst in Großbritannien und Südafrika entdeckt wurden, sind „deutlich ansteckender“, heißt es in der Mitteilung weiter:  Das Virus breitet sich wesentlich schneller aus, als dies bei der bisherigen Variante des Coronavirus der Fall war.

Corona-Mutation B.1.1.7 jetzt auch in der Schweiz nachgewiesen

20.05 Uhr: Die neue Coronavirus-Mutation B.1.1.7 ist jetzt auch in einem weiteren deutschen Nachbarland aufgetaucht. „In der Schweiz wurde nun zum ersten Mal in zwei Proben die neue Variante aus Großbritannien nachgewiesen“, schreibt das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstagabend.

Die neuen Corona-Varianten, die zuerst in Großbritannien und Südafrika entdeckt wurden, sind „deutlich ansteckender“, heißt es in der Mitteilung weiter:  „Das Virus sich dadurch wesentlich schneller ausbreitet, als dies bei der bisherigen Variante des Coronavirus der Fall war.“

Corona-Mutation aus Großbritannien erstmals in Deutschland nachgewiesen

16.22 Uhr: In Deutschland ist erstmals die neue Coronavirus-Mutation, die in Großbritannien entdeckt worden war, bei einer Patientin nachgewiesen worden. Der Fall stammt aus Baden-Württemberg.

Wie das Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg mitteilt, wurde die Mutation B.1.1.7 bei einer Frau nachgewiesen, die am Sonntag aus Großbritannien nach Deutschland eingereist war, um Angehörige zu besuchen. Gelandet war sie am Flughafen Frankfurt am Main. Ein bei allen Passagieren vorgenommener Schnelltest fiel bei der Frau positiv aus. Sie sei daraufhin von der Familie mit dem Auto am Flughafen abgeholt worden. Die Frau habe milde Krankheitssymptome und befinde sich in häuslicher Isolation. Drei enge Kontaktpersonen seien ebenfalls in Quarantäne

Neue Virus-Variante in Nigeria entdeckt

13.35 Uhr: In Nigeria kursiert der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC zufolge eine weitere neue Coronavirus-Variante. Es sieht so aus, als habe sie sich getrennt von den Viren-Mutanten in Südafrika und Großbritannien entwickelt, sagte der Leiter der Africa CDC, John Nkengasong, am Donnerstag. Allerdings gebe es noch wenige Daten darüber und es werde weiter geforscht. Die Variante wurde in zwei Patientenproben entdeckt, die im August und Oktober entnommen wurden, wie aus einem Bericht von Forschern in Nigeria hervorgeht.

Wie weit verbreitet die neue Variante in Nigeria oder in anderen Ländern ist, sei noch nicht bekannt. Nkengasong betonte aber, dass Mutationen bei derartigen Viren nicht ungewöhnlich seien. «Wir sollten erwarten, dass diese neuen Varianten weiter auftauchen werden.» Die Variante in Nigeria besitze jedoch nicht exakt dieselbe Mutation N501Y, die für die rasche Ausbreitung der Corona-Mutante in Großbritannien verantwortlich gemacht wird.

Forscher haben schon mehrere Coronaviren mit genetischen Veränderungen entdeckt. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO wies darauf hin, dass sich alle Viren mit der Zeit verändern. Die meisten Mutationen brächten ihnen keine Vorteile, manche sogar Nachteile.

33 Fälle von englischer Coronavirus-Variante in Dänemark

13.31 Uhr: Im nördlichsten deutschen Nachbarland Dänemark sind bislang 33 Fälle der in Großbritannien aufgetretenen Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Sie seien zwischen dem 14. November und 14. Dezember sowohl in der Hauptstadtregion Kopenhagen als auch in den Regionen Nordjütland, Süddänemark und Seeland gefunden worden, teilte das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Donnerstag mit. Das deute darauf hin, dass die neue Variante in Dänemark Fuß gefasst habe, allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau.

Inwieweit sich die Virus-Variante schneller ausbreite, lasse sich anhand der bisherigen Daten nicht sagen, schrieb das SSI in einer Risikobewertung. Es gebe bislang keine Anzeichen dafür, dass eine Ansteckung mit der neuen Variante einen schlimmeren Verlauf habe oder Impfstoffe nicht gegen sie wirkten.

Bürgermeister mit schockierendem Post – Standesamt sogar an Heiligabend geöffnet

13.05 Uhr: Die Corona-Lage im sächsischen Zittau ist nach wie vor dramatisch. Das hat den Bürgermeister von Zittau, Thomas Zenker, nun dazu veranlasst, einen emotionalen Post auf Facebook zu teilen. Darin berichtet Zenker von den schockierenden Todeszahlen in seiner Stadt und wie überlastet die städtischen Mitarbeiter inzwischen seien.

In Zittau sind Zenker zufolge in diesem Dezember aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen bereits deutlich mehr Menschen gestorben als im gesamten Dezember 2019. Der Post und die Todeszahlen datieren vom 22. Dezember. Demnach sind bis 22. Dezember 2020 in Zittau bereits 115 Menschen gestorben. Im Dezember 2019 lag diese Zahl bei 45, ein Jahr zuvor bei 51 Toten.

„Für alle, die gerne wissen wollen, was gerade passiert, hier unsere aktuellen und beurkundeten Zahlen, die heute einen guten Teil meines Arbeitstages und den einiger Kolleg/-innen vollständig geprägt haben“, so Zenker auf Facebook.

Die Stadt Zittau ist inzwischen so sehr damit ausgelastet Sterbeurkunden auszustellen, dass das Standesamt auch am 24. und 26. Dezember öffne, schreibt Zenker. Es würden „ausschließlich“ Sterebfälle beurkundet.

„Wir versuchen inzwischen mit der „Lage“ fertig zu werden, ohne unsere Mitarbeiter/-innen zu verschleißen, Angehörige zu verstören und ohne Gerüchten Raum zu geben. Dank allen, die das mit aushalten helfen. Das gelingt beileibe nicht immer und die Situation verschlechtert sich zumindest hier bei uns täglich“, schreibt Zenker.

Hohe Coronazahlen in den USA: 228.131 Neuinfektionen und 3359 Tote

10.40 Uhr: In den USA breitet sich das Coronavirus weiter aus. Am Mittwoch – einen Tag vor Heiligabend – wurden binnen eines Tages 228.131 Neuinfektionen und 3359 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion erfasst, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Die bisher höchsten Werte wurden vergangene Woche mit 249.709 Neuinfektionen (18. Dezember) und 3682 Toten (16. Dezember) verzeichnet.

Bericht: NRW untersagt Testverweigerern Zugang zu Alten- und Pflegeheimen

10.21 Uhr: Die nordrhein-westfälische Landesregierung untersagt Besuchern, die einen Schnelltest ablehnen, den Zugang zu Alten- und Pflegeheimen. Die betreffenden Allgemeinverfügungen würden mit Wirkung vom Donnerstag entsprechend geändert, sagte eine Sprecherin von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom Donnerstag. Demnach ist Besuchern, die angebotene Schnelltests (PoC-Test) ablehnen, der Zutritt zu verweigern.

„Dies gilt nicht, wenn medizinischen Gründe glaubhaft gemacht werden können, die der Durchführung dieser Testung entgegenstehen“, sagte die Ministeriumssprecherin demnach weiter. Auch werde der Zutritt nicht verweigert bei dem Nachweis, dass innerhalb von 72 Stunden vor dem beabsichtigten Besuch bereits eine PoC-Testung mit negativem Ergebnis vorgenommen wurde.

Regierungschef Woidke will weniger Alleingänge bei Corona-Abstimmung

09.31 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke fordert mehr Gemeinsamkeit der Länder bei der Abstimmung über neue Corona-Regeln. „Wir alle stehen gemeinsam in der Verantwortung. Wir haben den Einzelhandel geschlossen, aber nicht den Jahrmarkt der Eitelkeiten“, sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. „Das beschädigt die Glaubwürdigkeit von Politik.“ Am meisten geärgert hätten ihn in den vergangenen Monaten wiederholte Alleingänge einiger Kollegen: „Erst bei der Verschärfung, wo einer meint, mehr „harter Hund“ sein zu müssen als andere, was am Ende nicht geholfen hat, genauso wie beim Wettlauf, wer der größte Lockerer ist.“ Diese widersprüchlichen Meldungen verwirrten, machten die Menschen müde und minderten die Akzeptanz. „Die aber ist Grundvoraussetzung für Erfolg“, so Woidke.

Die Länderchefs hätten nach seiner Ansicht früher härtere Maßnahmen gegen das Coronavirus ergreifen sollen. „Trotz des absehbar höheren juristischen Risikos aufgrund der Verhältnismäßigkeit hätten wir Ende Oktober deutschlandweit mehr tun sollen“, sagte Woidke. „Wir hatten damals in Brandenburg noch eine vergleichbar gute Situation und die rechtlichen Schwierigkeiten für ein einziges Bundesland wären riesengroß gewesen. Wenige Tage vorher wurde uns das Beherbergungsverbot weggeklagt.“ An die anderen Regierungschefs habe er damals appelliert, keine verkaufsoffenen Sonntage zuzulassen und sei belächelt worden. „Die Realität hat uns leider eingeholt.“

Ärzte warnen vor dritter Coronavirus-Welle

08.39 Uhr: Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat zu Weihnachten an die Bundesbürger appelliert, ihre Kontakte auf ein Minimum zu beschränken und die zulässigen Höchstgrenzen für Zusammenkünfte möglichst nicht auszureizen. „Ich appelliere noch einmal eindringlich an alle, sich gerade über die Feiertage vernünftig zu verhalten“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). „Eine dritte, noch stärkere Infektionswelle würde unser Gesundheitssystem überlasten.“

Jeder einzelne könne dazu beitragen, eine neue Virus-Welle zu verhindern, sagte Reinhardt. Angesichts der hohen Infektionszahlen und der angespannten Lage in den Krankenhäusern solle sich „jeder kritisch fragen, ob er wirklich die gesetzlichen Höchstgrenzen für Zusammenkünfte ausreizen muss“.

„Natürlich wollen wir alle Isolation und Einsamkeit vor allem von älteren Familienmitgliedern an den Festtagen vermeiden. Aber gerade diese Bevölkerungsgruppe ist ganz besonders von Corona bedroht“, sagte der Ärztepräsident.

Auch der Chef des Verbandes der Intensivmediziner, Uwe Janssens, warnte vor einer möglichen dritten Corona-Infektionswelle im Januar, sollten die Bürger über Weihnachten ihre Kontakte nicht stark genug reduzieren. „Wir Intensivmediziner bitten die Leute dringend, an Weihnachten lieber nicht Oma und Opa zu besuchen, sondern wirklich zu Hause zu bleiben“, sagte der Chef der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin der „Rheinischen Post“. Nur „maximale Kontaktbeschränkungen“ könnten eine dritte Welle des Coronavirus verhindern.

Grundsätzlich gilt während des derzeitigen harten Lockdowns für private Treffen weiter eine Obergrenze von fünf Menschen aus zwei Haushalten, wobei Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt werden. Für die Weihnachtsfeiertage gelten insgesamt leicht lockerere Regeln, die in den Bundesländern jedoch variieren.

Verdacht auf illegales Glücksspiel – Polizei löst Zusammenkunft auf

08.36 Uhr: Die Hamburger Polizei hat im Stadtteil Wandsbek eine Zusammenkunft von 24 Menschen aufgelöst, die unter Missachtung der Coronaregelungen illegales Glücksspiel betrieben haben sollen. Die 24 Beschuldigten seien um kurz vor Mitternacht in den Räumen einer Firma angetroffen worden, teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag mit. Anwohner hätten die Einsatzkräfte zuvor informiert. Die Polizei löste die Pokerrunde auf und nahm gegen die 24 Beschuldigten mehrere Anzeigen auf, unter anderem wegen des Verstoßes gegen die Coronaverordnung und des Verdachts auf verbotenes Glücksspiel.

Trotz Coronavirus-Pandemie: Österreich eröffnet die Ski-Saison

07.59 Uhr: Unter strengen Hygieneauflagen starten viele Skigebiete in Österreich am Donnerstag in die Wintersaison. So ist wegen des Coronavirus das Tragen von besonders wirksamen FFP2-Masken für alle Skifahrer über 14 Jahre Pflicht, wenn sie sich in Gondeln aufhalten oder anstehen. Einige Seilbahnen bieten solche Masken zum Verkauf an, andere haben die Skiläufer gebeten, selbst welche mitzubringen. Die Schutzmaßnahme ist nicht unumstritten. Die Bergbahn Saalbach will juristisch dagegen vorgehen, weil die Kontrolle schwierig sei, aber die Haftung bei Verstößen beim Unternehmen liege. Daher will das Skigebiet Saalbach-Hinterglemm erst öffnen, wenn die FFP2-Maskenpflicht entfällt.

Auch in Ischgl, das einst als Corona-Hotspot galt, haben sich die Verantwortlichen gegen den Saisonstart entschieden. Grund ist der grenzüberschreitende Charakter des Skigebiets. Wer in die Schweiz hinüberfahre, müsse bei der Rückkehr auf die Piste nach Österreich laut Vorschrift in Quarantäne, hieß es. Das sei eine heikle Situation, der man sich nicht aussetzen wolle. Nun hofft das Skigebiet, nach Ende des Lockdowns und einer erhofften Aufhebung der Quarantänebestimmungen in der zweiten Januarhälfte starten zu können.

Studie: Rund 3 Prozent der Münchner bisher mit Coronavirus infiziert

07.24 Uhr: Einer großangelegten Antikörper-Studie zufolge haben sich in München bis November knapp 3,3 Prozent der Einwohner mit dem Coronavirus infiziert. Damit habe sich die Zahl derjenigen, die Antikörper gegen das Sars-CoV-2-Virus entwickelt haben, seit der ersten Welle fast verdoppelt, teilten die Forscher der Infektions- und Tropenmedizin der Uniklinik München mit. Es ist die erste große Studie bundesweit, die Ergebnisse über die Infektionszahlen in der zweiten Welle liefert.

Zu Beginn der neuen Testrunde waren bei den Gesundheitsbehörden rund 1,5 Prozent der Münchner als Corona-positiv registriert gewesen. Damit lag die tatsächliche Zahl etwa zweimal so hoch.

In der ersten Runde hatte der Anteil der damals in der Studie nachgewiesenen Infektionen viermal höher gelegen als bekannt. „Vergleicht man nur den Anstieg der Infektionen seit Anfang Juni, so ist die Rate der nicht erkannten Infektionen noch deutlicher gesunken“, teilten die Forscher mit. Dass die Dunkelziffer nun geringer sei, zeige auch, dass sich die Teststrategie in Bayern bewähre, sagte Studienleiter Michael Hoelscher.

Bestatter wütend: „Wir räumen gerade die Altenheime leer“

Donnerstag 24. Dezember 2020, 07.15 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland ist nach wie vor ernst – besonders in Sachsen wütet das Virus stark. Wegen der vielen Todesopfer gelangen die Krematorien im derzeit besonders heftig von der Pandemie getroffenen Sachsen nach Einschätzung der Bestatter-Innung derweil an ihre Grenzen. „Da sind Kapazitätsgrenzen erreicht“, sagte Innungsobermeister Tobias Wenzel am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Gegenüber dem Sender „ntv“ äußerte Wenzel seinen ganzen Frust über die derzeitige Situation: „Wir, die Bestatter, räumen gerade die Altenheime leer. Das macht mich traurig und wütend zugleich.“

Angehörige kämen mit vielen Fragen, die die Bestatter nicht beantworten könnten: „Warum sind die Altenheime nicht auf die zweite Welle vorbereitet? Warum sind die dafür politisch Verantwortlichen noch im Amt? Diese Frage stellen mir die Angehörigen“, so Wenzel.

Am Dienstagabend hatte eine Nachricht aus Zittau für Unruhe gesorgt. Die Stadt gab bekannt, Leichen außerhalb des Krematoriums lagern zu müssen, weil Kapazitäten nicht mehr ausreichten. Oberbürgermeister Thomas Zenker verteidigte am Mittwoch das Vorgehen. „Wir haben darüber berichtet, damit es in der Bevölkerung nicht zu Gerüchten kommt. Wir müssen das offenlegen und transparent sein.“ Das Krematorium Zittau könne pro Woche maximal 70 Tote einäschern. Auf einen Transport in andere Krematorien wolle man verzichten. „Die Möglichkeit wird erwogen und für den Ernstfall vorbereitet. Es ist aber noch nicht an der Zeit“, sagte das Stadtoberhaupt.