Corona in MV 26.12.2020: 100 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 77,8
26. Dezember 2020
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit Freitag 100 neue Corona-Infektionen registriert, die meisten im Landkreis Vorpommern-Greifswald.
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern von Freitag auf Sonnabend um 100 Fälle gestiegen (Stand: Sonnabend 11:56 Uhr). Einen Tag zuvor waren es 162 neue Fälle. Insgesamt wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) seit März im Land 10.946 Infektionen gemeldet. Laut einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in Mecklenburg-Vorpommern 8.042 (+219) der positiv getesteten Menschen von einer Covid-19-Erkrankung genesen. Die Zahl der Todesfälle im Nordosten stieg um drei auf jetzt insgesamt 142.
Vier Landkreise und Schwerin sind Risikogebiete
Landesweit sank der Inzidenzwert von 83,1 auf 77,8 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist. Damit gilt Mecklenburg-Vorpommern als Bundesland weiterhin als Risikogebiet. Zwei Landkreise überschreiten weiterhin den Inzidenzwert von 100. An der Mecklenburgischen Seenplatte liegt der Wert bei 146,5 und in Vorpommern-Greifswald bei 118,8. Der Landkreis Nordwestmecklenburg meldet eine Sieben-Tages-Inzidenz von 39,4. In Ludwigslust-Parchim sind es 77,4 und in Schwerin 86,8. Für den Landkreis Vorpommern-Rügen liegt er derzeit bei 47,6, im Landkreis Rostock bei 52,8 und in der Hansestadt Rostock bei 30,1.
Aktuell 210 Menschen mit Covid-19 im Krankenhaus
Nach den jüngsten Zahlen des LAGuS‘ und des Gesundheitsministeriums werden landesweit derzeit 210 (+10) Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung in einem Krankenhaus behandelt, 55 (+4) von ihnen liegen auf einer Intensivstation. Laut Intensivregister müssen 28 (+7) Covid-19-Patienten beatmet werden. Das Register weist für Mecklenburg-Vorpommern 525 belegte und 205 freie Intensivbetten aus (Stand: 26.12.2020 11:19 Uhr).
Weniger Tests während der Feiertage
Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel meist weniger Personen einen Arzt aufsuchen. Bei der Interpretation der Fallzahlen ist deshalb zu beachten, dass dadurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Das führt dazu, dass weniger Testergebnisse an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden. Zudem kann es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI.
Warum gibt es widersprüchliche Corona-Zahlen?
Die offiziellen Corona-Infektionszahlen, die das Robert Koch-Institut auf seiner Seite veröffentlicht, weichen häufig von denen ab, die in Karten und Diagrammen auf NDR.de zu finden sind. Das liegt am sogenannten Meldeverzug.
Selten haben die Menschen so gebannt auf Zahlen geschaut wie in den vergangenen Monaten. Wie entwickelt sich die Corona-Pandemie in der Region, in der wir leben? Wie am nächsten Urlaubsort? Je dramatischer die Entwicklung, umso banger und häufiger die Blicke auf die sogenannte Landkreiskarte bei NDR.de.
Aber wie präzise sind die Infektionszahlen, die diese Karte zeigt? Warum findet man woanders andere? Das erklärt NDR Data hier. Und wir räumen ein: Die Aufgabe, der wir uns bei der Auswertung der Zahlen stellen, ist alles andere als einfach. Denn die Datenlage ist nicht immer zuverlässig. Aber Sie können trotzdem sicher sein: Wir arbeiten seriös. Und: Wir stehen im Austausch mit vielen anderen Redaktionen, denen es nicht anders geht.
Berichtsdatum versus Meldedatum
Die Basis unserer datenjournalistischen Auswertungen sind immer die Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). Trotzdem stimmen die Werte beispielsweise in der Landkreiskarte des NDR und die in der Übersicht des RKI häufig nicht überein. Dafür gibt es einen Grund: Der NDR verwendet die Zahlen nach Berichtsdatum, also dem Moment, in dem sie dem RKI vorliegen. Vorteil: Diese Zahlen sind vergleichsweise frisch, etwa einen Tag alt, sagen aber nichts darüber aus, wann eine Erkrankung tatsächlich bei einem Gesundheitsamt gemeldet wurde.
Das RKI hingegen verwendet in seinen Darstellungen das Meldedatum, also den Tag, an dem eine Erkrankung in einer Stadt oder einem Landkreis bekannt wurde. Das ist ein bisschen präziser und aussagekräftiger, wenn es um den Verlauf der Pandemie geht. Aber für die letzten drei Tage sind diese Fallzahlen zu niedrig – der Ernst der Lage könnte unterschätzt werden. Der Grund: Es braucht eben Zeit (etwa drei Tage), bis alle Meldedaten von den Ämtern zum RKI gelangen. Will man die Fallzahlen mit RKI-Daten nach dem Meldedatum nicht unterschätzen, muss man die jüngsten drei Tage ausblenden.
Zahlen auf NDR.de sind aktueller
In der Abwägung haben wir uns für Aktualität entschieden und nehmen eine geringe Ungenauigkeit in Kauf. Auch, um mit unseren Zahlen näher an denen der regionalen Erfassung zu sein, denn sie sind meist die Basis für politische Entscheidungen. Dennoch sind wir nie ganz tagesaktuell, können es nicht sein.
Daten täglich bei 400 Ämtern abzufragen wäre zu aufwendig
Es gibt theoretisch noch eine andere Variante der Datengewinnung: Eine Redaktion könnte täglich alle rund 400 Gesundheitsämter Deutschlands abfragen, um die ganz frischen Werte zu bekommen. Der Aufwand wäre allerdings sehr groß, ebenso die Fehleranfälligkeit. Und: Die Daten sind wegen unterschiedlicher Systematiken untereinander nicht vergleichbar.