Vorfall mit K.o.-Tropfen: Rostocker Club sucht Betroffene

Vorfall mit K.o.-Tropfen: Rostocker Club sucht Betroffene

22. Februar 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 22.02.2023 16:29 Uhr

Nachdem bei einer Party am Wochenende in Rostock eine Frau Opfer von K.o.-Tropfen wurde, sucht das Theater des Friedens nach weiteren Betroffenen.

Im Rostocker Club „Theater des Friedens“ haben Unbekannte einer Frau K.o.-Tropfen untergemischt. Der Vorfall ereignete sich bei einer Party am vergangenen Wochenende. Nachdem die Veranstalter darüber informiert wurden, stellten sie eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. In den sozialen Medien riefen sie dazu auf, weitere Menschen zu finden, die auf der Party am Wochenende Opfer von Betäubungsmitteln geworden sind. Stand Mittwoch haben sich fünf weitere Betroffene gemeldet.

Gefährliche Substanz

K.o.-Tropfen sind farb- und geschmacklos. Sie können dadurch weder in Getränken noch im Essen wahrgenommen werden. Nach Angaben der Hilfsorganisation Weißer Ring treten zehn bis zwanzig Minuten nach der Aufnahme der Tropfen ein Schwindelgefühl und Übelkeit auf. Typisch ist auch und vor allem der namensgebende Effekt des Gedächtnisverlusts, also die „Außer-Gefecht-Setzung“ oder auf englisch: „Knock-out (K.o.)“. Opfer von K.o.-Tropfen können sich nach der Aufnahme des Betäubungsmittels häufig an nichts mehr erinnern.

Wie kann man sich schützen?

Wer sein Getränk ständig im Blick hat und außerdem keine Getränke von Fremden annimmt, läuft weniger Gefahr, Substanzen untergemischt zu bekommen. Trotzdem könnten Täter in einem Moment der Unachtsamkeit Erfolg haben. Der Weiße Ring rät daher, sich im Falle des Unwohlseins auf einer öffentlichen Veranstaltung direkt an Freunde und Bekannte zu wenden. Auch sollte man nicht zögern, die Veranstaltung zu verlassen – im besten Fall gemeinsam mit Vertrauenspersonen. Wer den Verdacht hat, K.o.-Tropfen eingenommen zu haben, sollte sofort die Polizei oder den Rettungsdienst informieren.

Offener Umgang kann helfen

Laut der Inhaberin des Theaters des Friedens, Sandra Elgeti, hätten sich die Betroffenen der Vorfälle vom Wochenende ohne den Aufruf des Clubs nicht getraut, an die Öffentlichkeit zu treten. Laut dem Weißen Ring ginge es vielen Betroffenen ähnlich. Sie würden sich schämen oder die Schuld bei sich selbst suchen. Seit Anfang 2022 gab es in der Stadt Rostock nur vier Anzeigen im Zusammenhang mit Clubbesuchen. Dabei sei es ratsam, im Rahmen eines Vorfalls mit K.o.-Tropfen eine Anzeige zu stellen. Das Theater des Friedens hat jetzt Plastik-Überzieher für Gläser bestellt.