Corona-Impfung in Mecklenburg-Vorpommern begonnen
27. Dezember 2020Heute hat das Impfen gegen das Coronavirus SARS-Cov-2 in Mecklenburg-Vorpommern begonnen. Die ersten Impfdosen waren bereits am Samstagabend eingetroffen.
In einer Pflegeeinrichtung in Güstrow ist am Morgen mit dem Impfen begonnen worden. 58 ältere Menschen sollen heute geimpft werden. „Wir beginnen behutsam und vorsichtig“, sagte Landkreissprecher Michael Fengler NDR 1 Radio MV. Knapp 1.000 Impfdosen waren am frühen Morgen im Impfzentrum in Laage eingetroffen. Auch Rostock hatte rund 1.000 Dosen bekommen. Eine erste Impfung gibt es symbolisch im Impfzentrum in der HanseMesse. Danach sind drei mobile Teams unterwegs – unter anderem auch in einer Einrichtung in Lütten-Klein. Am Montag geht es dann im Impfzentrum in Schmarl und der Uni-Klinik weiter. Im ersten Schritt sollen Ärzte und Schwestern zum Beispiel aus dem Palliativmedizinischen Dienst geimpft werden. Auch im Landkreis Ludwigslust Parchim ist der Impfbeginn im Tagesverlauf geplant.
Knapp 10.000 Impfdosen in MV eingetroffen
In zwei Thermoboxen waren am Sonnabend insgesamt 9.750 Dosen des Impfstoffes von Biontech und Pfizer nach Mecklenburg-Vorpommern geliefert worden. Damit sollen zunächst Menschen im Alter ab 80 Jahren aufwärts geimpft werden. Dies treffe nach Angaben des Gesundheitsministeriums landesweit auf mehr als 127.000 Menschen zu. Die Impfungen beginnen in Alten- und Pflegeheimen. Landesweit werden dafür heute insgesamt 40 mobile Impfteams unterwegs sein. Unterstützt werden die Teams vom Technischen Hilfswerk und von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Mitarbeiter der Seniorenheime, Pflege- und medizinisches Personal auf Intensivstationen der Kliniken sollen ebenfalls gleich zu Beginn geimpft werden, wie auch zu Hause lebende Senioren. Diese werden nach Angaben von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) in den kommenden Tagen angeschrieben und können dann Impftermine vereinbaren.
Städtetagspräsident: „Zeit für Massenimpfungen noch nicht gekommen“
Für die kommenden Tage werden weitere Dosen des Impfstoffes erwartet, insgesamt bis Jahresende noch einmal rund 20.000 für Mecklenburg-Vorpommern. Im neuen Jahr sollen dann wöchentlich zunächst knapp 15.000 Impfdosen geliefert werden. Der Impfstoff wird an einem geheimen Ort untergebracht. Biontech kann nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dieses Jahr bundesweit noch 1,3 Millionen Dosen liefern. Spahn selbst geht von Anlaufschwierigkeiten beim Impfstart aus und auch der Deutsche Städtetag hat die Erwartungen an den Auftakt gedämpft. Städtetagspräsident Burkhard Jung sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, es sei ein Anfang gemacht, aber der Spuk mit dem gefährlichen Coronavirus sei noch nicht vorbei. Die Infektionslage sei derzeit weiterhin besorgniserregend und die Zeit für Massenimpfungen noch nicht gekommen.
Impfzentren nehmen Arbeit im Januar auf
Im Januar werden die Impfzentren in Mecklenburg-Vorpommern die Arbeit aufnehmen können. Landesgesundheitsminister Glawe geht davon aus, dass eine Impfung etwa zwei Minuten dauert. In diesem Takt sollen auch Termine in den Zentren vergeben werden. Zuerst erfolgt eine Spritze zur Grundimmunisierung, dann drei Wochen später eine zweite Impfung. Rund zwei Drittel der Deutschen wollen sich nach einer aktuellen Meinungsumfrage immunisieren lassen. Früheren Umfragen zufolge ist die Impfbereitschaft deutlich geringer.