Die Bundesregierung hat jüngst der Ukraine die Lieferung vier weiterer Leopard-Panzer versprochen. Insgesamt 18 sollen es sein und die ersten davon bis Ende März im Kriegsgebiet ankommen. In den sozialen Netzwerken wird allerdings bereits ein Bild von einem deutschen Leopard-Panzer verbreitet, der Ende Februar in der Ukraine zerstört worden sein soll. Doch Recherchen der dpa ergeben, diese Behauptung ist falsch. Was es mit dem Foto wirklich auf sich hat.
Aufbau der Panzer-Allianz dauerte länger als erwartet
Um die Ukraine im Kampf gegen die russischen Angreifer zu unterstützen, entschied die Bundesregierung Ende Januar, dem Land Leopard-2-Kampfpanzer zu schicken. Das Ziel: gemeinsam mit europäischen Partnern möglichst schnell zwei Panzer-Bataillone zusammenzustellen. Die Suche nach den Partnern gestaltete sich allerdings schwierig. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz appellierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch einmal an die Verbündeten, sich an der Panzer-Allianz zu beteiligen.
Deutsche Panzer erst Ende März unterwegs
Vor wenigen Tagen teilte das Bundesverteidigungsministerium mit, man liefere zusätzlich zu den bereits versprochenen 14 Kampfpanzern vier weitere – insgesamt also 18. Dazu sollen drei Panzer aus Portugal und bis zu zehn aus Schweden kommen. «Mit dieser Entscheidung sind wir gemeinsam mit unseren portugiesischen und schwedischen Partnern nun in der Lage, ein gemischtes ukrainisches Bataillon bereitstellen zu können», hieß es.
Während Polen die ersten Kampfpanzer bereits geliefert hat, will die Bundesregierung bis Ende März die ersten Leopard-2-Panzer ins Kriegsgebiet schicken. In den sozialen Netzwerken geistert indes international ein Foto herum, das einen solchen deutschen Panzer zeigen soll – in der Ukraine, Ende Februar zerstört von der russischen Privatarmee Wagner.
Was hat es mit dem Foto auf sich?
Mithilfe einer Bilder-Rückwärtssuche stößt man jedoch schnell auf das Foto und seinen tatsächlichen Zusammenhang: Es wurde bereits Anfang 2018 geteilt und zeigt einen Leopard-Panzer, der in Nordsyrien bei einem türkischen Angriff auf kurdische Milizen von diesen zerstört wurde.
Auf der Plattform Telegram kursiert derweil eine Nachricht, nach der die Gruppe Wagner die Behauptung bereits selbst dementiert hat. Bislang habe es keine Kämpfe mit Leopard-Panzern gegeben, heißt es in der Mitteilung, die etwa über den Kanal «Wagner Z Group» verbreitet wird. Sobald man den ersten zerstöre, werde man darüber informieren. dpa/chi